Gesäugetumore keine OP möglich

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Seejane

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21. Februar 2019
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Huhu Ihr Lieben,

Auch ich Wende mich mit einem traurigen Thema an euch.
Meine Kitty (7 Jahre alt) leidet an multiplen Gesäugetumoren und laut der TA hat sie auch v.a. Lungenmetastase daher scheidet eine OP oder gar eine Heilung aus.
Wir haben Schmerz Tabletten bekommen (Onsior) und angemischte Tropfen.

Das bekommt sie jetzt seit 1 Woche und anscheinend zeigt es Wirkung. Sie ist deutlich mobiler springt wieder auf den Kratzbaum usw

Aber sie schafft es nicht sich richtig zu putzen vor allem nach ihren Großen Geschäft.
Wir sollen jetzt entscheiden wann wir sie einschläfern lassen.

Aber woher weiß ich wann der Zeitpunkt ist?
Gibt es noch andere Dinge womit ich ihr das restliche Leben erleichtern kann?
Kennt jemand einen ähnlichen Fall und kann mir Tipss geben oder auch mir sagen worauf ich mich einstellen muss?
Platzt so ein Tumor auf?
Sorry aber irgendwie bin ich total ratlos.

woher weiß ich ob meine Katze Schmerzen hat?

Lg
 
A

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Es tut mir leid für euch solche Diagnosen sind immer schrecklich...

Wir haben letztes Jahr bei unserem Theo auch eine Krebs Diagnose bekommen. Der Tumor sitzt im Bauchraum und teilt den Darm in zwei Abschnitte. Nicht operabel. Chemo kam nicht in Frage für uns da Theo sehr wehrhaft ist. Theo bekam nach der Diagnose erst einmal Metacam für eine Woche. Dann 2 x Cortison Langzeit gespritzt. Das Metacam haben wir abgesetzt und ich habe es ihm seit Oktober 3 x über mehrere Tage gegeben weil ich mir nicht sicher war ob er nicht doch Schmerzen hatte. Ansonsten ist Theo wie immer. Da er Freigänger ist seh ich nicht oft wenn er sein grosses Geschäft verrichtet aber das letzte mal als ich es gesehen habe war ein kleiner Blutstropfen mit dabei.
Da man aber sowieso nicht wirklich was machen kann und er frisst und spielt wie immer gehe ich davon aus es ist ok für ihn.

Meine Erfahrung bei anderen Tieren ist dass man es sieht wenn sie nicht mehr wollen oder können. Und wie bei dir auch ich weiß nicht ob der Tumor aufbrechen kann. Tierarzt sagt im Regelfall nicht. Bei uns ist es am wahrscheinlichsten dass er irgendwann einen Darmverschluss bekommt. Auch keine schöne Vorstellung....

Wir hoffen einfach dass er noch eine lange gute Zeit bei uns haben darf und wenn er uns zeigt es geht nicht mehr dann werden wir ihn gehen lassen.

Deiner Katze und dir alles Gute
 
Ganz wichtig ist, einen zweiten Tierarzt, bzw eine Tierklinik aufzusuchen, um eine zweite Meinung / Diagnose zu bekommen.
7 Jahre ist viel zu jung, um Metastasen in der Lunge zu haben,
oder ist die Katze nicht kastriert ?
Viel Glück
 
Sie ist tatsächlich nicht kastriert die TA meinte aber das es da keinen Zusammenhang gäbe.
Ich hab auch gelesen das Gesäugetumore bei unkastrierten Katzen häufiger vorkommen. Aber eine Metastasierung sagt ja erst mal nur über das Fortschreiten der Erkrankung aus.

Mich wundert nur das es ihr jetzt plötzlich so viel besser geht obwohl sie nur Schmerzmedis und die Tropfen bekommt.
 
Sie ist tatsächlich nicht kastriert die TA meinte aber das es da keinen Zusammenhang gäbe.
Ich hab auch gelesen das Gesäugetumore bei unkastrierten Katzen häufiger vorkommen. Aber eine Metastasierung sagt ja erst mal nur über das Fortschreiten der Erkrankung aus.

Mich wundert nur das es ihr jetzt plötzlich so viel besser geht obwohl sie nur Schmerzmedis und die Tropfen bekommt.

Es ist umgekehrt, bei kastrierten Katzen kommen Gesäugetumor sehr viel seltener vor.

Das hilft deiner Katze jetzt aber leider nicht mehr.
Ja Tumore können aufplatzen aber ich würde es keinesfalls so weit kommen lassen.
Wenn die Diagnose wirklich gesichert ist z.B durch eine histologische Untersuchung
würde ich es von ihrem Befinden abhängig machen.
So lange sie frisst und aktiv ist würde ich sie einfach verwöhnen und die Zeit mit ihr genießen.
Sollte das nicht mehr der Fall sein, lasst sie bitte gehen.
 
Ganz wichtig ist, einen zweiten Tierarzt, bzw eine Tierklinik aufzusuchen, um eine zweite Meinung / Diagnose zu bekommen.
7 Jahre ist viel zu jung, um Metastasen in der Lunge zu haben,
oder ist die Katze nicht kastriert ?
Viel Glück

Daß der Tumor streut und Metastasen in der Lunge sind hat mit der mangelnden Kastration nichts zu tun.

Zwar treten Gesäugetumore deutlich häufiger bei unkastrierten Katzen auf aber hier in diesem Fall brauchen wir nun nicht mehr zur Kastration raten.
Vielleicht wenn du irgendwann mal wieder einer Katze ein Zuhause schenkst dann daran denken daß Kastration wichtig ist für die Gesundheit der Katze.

Es tut mir sehr leid daß du diese schlimme Diagnose bekommen hast. :(

Frag mal nach der Krebsbehandlung von Heel, das könnte die Lebenserwartung und vor allem die Lebensqualität noch mal deutlich steigern.

Und über einschläfern würde ich erst dann nachdenken wenn die Katze abbaut, nicht mehr fessen mag und deutlich zeigt daß sie nicht mehr mag.
Ich denke auch, du kennst deine Katze am besten, du wirst merken wann es so weit ist.
 
Nein es ist keine durch Biopsie gesicherte Diagnose aber das es Gesäugetumore sind ist deutlich zu sehen da dachten die TA und ich das eine weitere Diagnostik die kleine nur quält .

Ich danke euch auf jeden Fall. Sie frisst normal und spielt relativ normal wie gesagt nur das Putzen klappt nicht und ihre Mobilität ist wegen dem Tumor eingeschränkt.
 
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Achso.
und ich habe 2 Katzen meine 2. ist kastriert.
Ich bin kein Kastrationsgegner. Meine andere Katze ist nur seit der Kastration unsauber und hatte postoperativ große Probleme und das war der Grund weswegen Kitty nicht kastriert wurde.
 
  • #10
Die Unsauberkeit könnte auch mit dadurch ausgelöst sein wiel du eine Gruppe mit einer kastrierten und einer unkastrierten Katze hast aber auch viele andere Gründe sind da möglich.
Wenn du magst haben wir einen eigenen Bereich zu dem Thema mit einem Fragebogen mit dem wir heraus kriegen könnten woran es liegt.
Aber du hast vielleicht im Moment nicht die Nerven dafür, dann gerne auch später. Erst mal geht es ja um die Katze die Tumore hat.
 
  • #12
Es tut mir leid, dass deine Katze Mammakarzinome hat, Seejane! :reallysad:

Es ist in der Tat so, dass intakte (= unkastrierte) Kätzinnen dazu neigen, deutlich häufiger am Mammakarzinom zu erkranken als kastrierte Katzen. Das ist übrigens auch beim Menschen ähnlich. Viele humane Mammakarzinome sind hormonsensibel, so dass bei metastasiertem Krebs in solchen Fällen u. U. ein Medikament verordnet wird, das die Produktion von Östrogen komplett unterdrückt (Gonselerin).

Dein Tierarzt hat insofern Recht, als bei fortgeschrittener Metastasierung des Mammakarzinoms der Katze im Regelfall nicht operiert wird, wenn Lungenmetastasen vorliegen. Metastasen in der Lunge sind meist ein Zeichen für ein weit fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung, und der Krebs ist dann nicht mehr heilbar, so dass eine Entfernung des Primärtumors medizinisch keinen Sinn mehr macht. Dazu kommt das Narkoserisiko.

Mein Sternchen Jeannie hatte in fortgeschrittenem Alter (aber nach einer recht späten Kastration im Alter von mindestens sechs Jahren) einen Tumor in der unteren Milchleiste; der erste Weg nach dem Tastbefund war zum Lungeröntgen, und dann wurde die komplette betroffene Milchleiste entfernt und das befallene Gewebe zur histologischen Untersuchung eingeschickt. Der Befund war positiv, die Prognose so schlecht, dass nur noch einige Wochen Lebenszeit verbleiben sollten (metastasierte Lymphknoten etc.). Wir haben uns deswegen gegen eine Chemotherapie entschieden (das Ganze ist über 10 Jahre her, und die Medis waren auch noch nicht so zuverlässig wie heute), aber Jeannie hatte noch fast ein Jahr Zeit, bevor sie dann zügig abbaute und uns zeigte, dass sie gehen wollte.

Jeannie wurde rein palliativ behandelt; sie bekam bei Schmerzen Schmerzmittel, und sie bekam meiner Erinnerung nach zeitweise auch Cortison, um den Appetit anzuregen und das Allgemeinbefinden zu verbessern.
Heute gibt es da sicherlich auch noch andere Möglichkeiten, vielleicht auch aus der Humanmedizin übernommene Therapievorschläge.

Das Wichtigste an der palliativen Therapie (= lindernd, wo Heilung nicht mehr möglich ist) ist ein gutes Schmerzmanagement. Da es meist nur noch um einen überschaubaren Zeitraum geht, sollten sonst potentiell unerwünschte Nebenwirkungen von Schmerzmitteln keine große Rolle mehr spielen, sondern die Medis nach Bedarf gegeben werden, ggf. auch relativ hoch dosiert.

Katzen verstecken ihren Schmerz sehr; das hilft ihnen in der Natur, größeren Räubern, als sie selbst es sind, zu entkommen. Für die Behandlung der unter Schmerzen leidenden Katze durch den Menschen hilft dieses instinktive Verhalten leider nicht sehr, daher macht es Sinn, einen gewissen Level des Wirkstoffs im Schmerzmittel aufzubauen und permanent zu halten. Das heißt dann, unabhängig vom Verhalten der Katze das Medi in der verschriebenen Dosis permanent zu geben. Bitte sprich mit deinem Tierarzt über das Thema Schmerzmanagement und hole dazu ggf. auch eine Zweitmeinung ein.
Es gibt inzwischen auch ausgewiesene Tieronkologen; vielleicht wäre ein Besuch bei einem solchen Spezialisten für dich auch eine Möglichkeit.

Dass es nicht mehr geht, merkst du zu gegebener Zeit selbst. Die Katze hat dann keine Lebensqualität mehr; meist stellt sie das Fressen ein und wäscht sich nicht mehr (auch nicht dort, wo sie normalerweise gut rankommt). Sie zieht sich oft zurück und wirkt gleichgültig oder abwesend.
Bei Jeannie war es so, dass sie innerhalb von 24 Stunden, obwohl sie eigentlich immer noch gut gefressen und sich auch gewaschen hatte, soweit abbaute, dass sie nicht mehr laufen konnte und auch erstmalig unsauber wurde, es nicht mehr zum Katzenklo schaffte. Da sie ihr Leben lang eine sehr gesprächige Katze war, vokalisierte sie auch ihren Hilferuf und machte auch auf diesem Weg deutlich, dass es für sie an der Zeit war, über die Brücke zu gehen. Wir haben ihr diesen letzten Dienst dann auch sehr traurig, aber zügig erfüllt; die Haustierärztin nahm uns glücklicherweise auch als Notfall noch außerhalb der normalen Sprechstunde an, und es war innerhalb einiger Minuten vorbei, noch mit der ersten (der Sedierungs)Spritze. Kaum war die Nadel drinnen, tat Jeannie ihren letzten, fast erleichterten Schnaufer, und auch das Herz blieb direkt stehen.

Kontrolluntersuchungen hinsichtlich einer Rückkehr des Karzinoms oder etwaiger Metastasen haben wir damals nicht gemacht; dazu war die Prognose zu schlecht. Wir lebten jeden Tag so, als wenn Jeannie morgen versterben könnte, und sie durfte auch alles fressen oder Katzenmilch schlabbern, also alles, was ungesund ist, aber so gut schmeckt. ;)

Jeannie wurde ca. 16 Jahre alt; in dem hohen Alter verläuft der Stoffwechsel insgesamt langsamer als bei jüngeren Individuen (bei Mensch und Tier gleichermaßen, soweit ich weiß), und das erklärt auch, warum Jeannie noch so vergleichsweise lange bei uns bleiben konnte.

Bei deiner Süßen wird es wahrscheinlich schneller gehen, vor allem weil schon die Lungenmetastasen vorliegen. Aber ich wünsche euch, dass ihr noch eine möglichst lange und gute Zeit zusammen habt und dass deine Süße noch eine gute Lebensqualität behalten kann! :)
 

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