Mammatumor - was ist die richtige Entscheidung? Habe Angst...

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Aristocats2017

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13. August 2017
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Hallo zusammen...

unser Weihnachten beginnt leider nicht so schön.

Anfang Dezember habe ich bei meiner Katze einen Knoten am Gesäuge entdeckt.
Am 6. Dezember wurde sie operiert und nur das Gewebe entfernt, da wir alle noch dachten, dass das unmöglich ein Tumor sein kann. Sie hat die Operation gut überstanden.

Die Histologie bewies uns falsch, es war ein bösartiger Mammatumor - wenngleich auch sehr klein. Das Umfeld des Gewebe zeigte keine Streuung. Die Prognose "vorsichtig".
Das Röntgenbild am 19. Dezember war soweit gut.

Doch am 23. Dezember habe ich auf der anderen Leiste einen kleinen Knoten entdeckt. Meine Tierärztin versucht noch für den 27. Dezember einen Termin beim Spezialisten für ein Staging zur genaueren Untersuchung, ob er gestreut hat, zu bekommen.

Ich weiss nicht, was ich tun soll. Wenn er gestreut hat, tue ich ihr die Operation nicht an. Aber wenn es gut aussieht? Soll ich den Knoten mit der ganzen Gesäugeleiste entfernen lassen? Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn wir müssen so schnell wie möglich dann auch die ursprünglich betroffene Leiste komplett entfernen.

Was, wenn sie bei der Operation verstirbt? Was, wenn der Tumor schneller wiederkommt, als wir die zweite Gesäugeleiste rausnehmen können? Dann habe ich ihr Monate, die sie sonst noch leben könnte, genommen. Oder mit Schmerz erfüllt. Aber wenn ich nichts mache, dann nehme ich ihr die Chance zu überleben...

Ich bin nun wirklich verzweifelt. Wir dachten, bevor ich den zweiten Knoten ertastet habe, wir hätte ein bisschen mehr Zeit für die Leistenentfernung. Aber nun weiss ich gar nicht mehr, was für sie richtig ist. Sie ist meine erste Katze und meine Seelenkatze. Ich liebe meine zweite Katze auch, aber Jeudy und ich sind anders. Und ich habe nur noch Angst. Sie zu verlieren ist schrecklich, aber noch viel schlimmer ist, wenn ich ihr schöner Lebenszeit berauben würde oder die falsche Entscheidung treffen - denn jetzt ist sie absolut munter, verspielt und glücklich.

Wie habt ihr es geschafft solche Entscheidungen zu treffen? Ich drehe mich nur noch im Kreis.

Trotzdem euch allen noch schöne Weihnachten mit euren Fellnasen.
 
A

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Mein Sternchen Jeannie verstarb an einem Mammakarzinom. Im Alter von ca. 16 Jahren.
Bemerkt hatten wir den Tumor, als er etwa haselnussgroß war; er befand sich am hinteren Ende der Milchleiste, und Jeannie war damals ja bereits eine alte Dame.
Die TÄin schickte uns erstmal zum Lungeröntgen; hätte Jeannie bereits Metastasen in der Lunge gehabt, hätten wir sie nicht mehr operieren lassen.
Da die Lungen aber gut aussahen, hatten wir dann die betroffene Milchleiste komplett rausnehmen lassen, ebenso die benachbarten Lymphknoten (Wächter).
Das Gewebe war hochgradig mit Krebszellen durchsetzt und die Überlebensprognose für Jeannie sehr schlecht, nur maximal einige Wochen.

Wir haben daher nach Abwägung des Für und Wider von einer Chemotherapie und anderen Therapiemöglichkeiten (auch von der Entfernung der zweiten Milchleiste) abgesehen und Jeannie ausschließlich palliativ behandelt.

Jeannie hatte fast noch ein Jahr Lebenszeit mit sehr guter Qualität, und ich bin sehr dankbar dafür, dass wir diese Zeit noch intensiv miteinander verbringen durften!
Als Jeannie dann rapide abbaute, und mir deutlich machte, dass sie gehen wollte, ließ ich sie dann bei der TÄin einschläfern; sie war tot, bevor das erste Betäubungsmittel vollständig injiziert worden war.

Ich weiß nicht, wie alt deine Katze ist, aber bei einer so alten Dame wie Jeannie läuft der Stoffwechsel viel langsamer als bei jüngeren Tieren, und das betrifft auch die Krebszellen. Eine jüngere Katze hätte wahrscheinlich deutlich kürzer überlebt als Jeannie.

Ich würde daher an eurer Stelle als erstes die Lungen röntgen lassen, ob Metastasen vorhanden sind. Denn in diesem Fall wäre das ein Zeichen, dass der Krebs bereits weit fortgeschritten ist, und dann wäre wahrscheinlich auch eine Entfernung der Milchleiste nicht mehr hilfreich.

Und ich würde die Einschätzung aus dem pathologischen Befund nicht zu wortwörtlich nehmen. Wenn eure Katze noch munter und gut drauf ist (und, wie gesagt, keine Lungenmetastasen hat), würde ich mich mit einem Onkologen beraten und auch eine Entfernung der betroffenen Milchleiste in Erwägung ziehen.

Ganz wichtig ist aber, die Vorteile einer Krebsbehandlung (ob nun OP oder Chemo) abzuwägen gegen die damit vielleicht verbundenen Einschränkungen der Lebensqualität. Das ist wahrscheinlich auch bei jedem Tier verschieden!


Ich wünsche euch alles Gute für die Kleine und euch als Dosis viel Kraft im Umgang mit der Krankheit! :)
 
Eigene Erfahrungen habe ich da keine.


Doch wenn der Krebs noch nicht gestreut hat,würde ich die Gesäugeleiste Entfernen lassen.

Die Katze einer Freundin von mir hatte einen Mammatumor.
Bei ihrer Katze wurde die Gesäugeleiste entfernt.
Das ist jetzt schon einige Jahre her und der Katze geht es sehr gut.
 
Ich wünsche euch alles Gute für die Kleine und euch als Dosis viel Kraft im Umgang mit der Krankheit! :)

Danke für deine ausführliche Antwort und es ist trotz allem schön zu lesen, dass Jeannie noch ein Jahr bei euch bleiben durfte.

Die Lunge haben wir am Donnerstag geröntgt, sah soweit gut aus, und dann am Sonntag ein erneutes Knötchen entdeckt. Ich würde sagen, so Kirschkerngrösse.

Wir warten auf einen Termin bei der Tierklinik, aber wegen der Feiertage schwierig. Da gibt es ein Staging, um zu sehen, wie die tatsächliche Situation ist.

Ich tendiere auch zur Operation... sie ist munter, hat ein stabiles Gemüt, ich sehe einfach nicht, ihr die Chance zu verwehren... ausser natürlich, er hat gestreut. Bei der ersten Gewebeprobe war das umliegende Gewebe frei von tumorösen Zellen...

@Birgitt

Danke auch dir, jede Erfahrung hilft wirklich...
 
Ich will Euch einfach nur die Daumen drücken für eine gute Entscheidung und noch möglichst viel Zeit mit Eurer Süßen.
 
Ich will Euch einfach nur die Daumen drücken für eine gute Entscheidung und noch möglichst viel Zeit mit Eurer Süßen.

Danke dir für deine Anteilnahme! Momentan haben wir Schwierigkeiten zeitnah einen Termin für Staging und Operation zu bekommen.
 
Wann wäre ein Termin möglich?

Vielleicht sollte man der Zeit mit der Mammatherapie von HEEL überbrücken.
 
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Viel Hilfreiches kann ich nicht beitragen, aber ich würde wahrscheinlich auch eine OP wagen, wenn noch nichts gestreut hat... alles Gute und viel Glück!
 
  • #10
Also ich möchte dir sagen wie ich vorgehen würde, die 2 Tiere an Krebs verloren hat..

Wenn es die Chance gibt, zu operieren und der Krebs noch nicht gestreut hat, würde ich sie so schnell wie möglich bei einem Tumorchirurgen/Spezialisten operieren lassen.

Chérie starb damals an Darmkrebs..der Tumor war winzig, die Lunge zeigte keine Metastasen, also wurde operiert.
Auch wurden benachbarte Lymphknoten entfernt und eingeschickt.
Leider waren auch schon in den Lymphknoten Krebszellen.
Die OP war Anfang November 2015.
Chérie starb dann im März 2016.
Wir hatten sie nur noch palliativ behandelt nach der OP.
Und ich würde es jeder Zeit wieder tun, da sie noch 5 gute Monate hatte.

Vor kurzem erst verlor ich meinen Kater an einem Lungentumor.
Von der Diagnose bis zu seinem Tod vergingen nur 9 Tage, ich leide immer noch sehr darunter,es ist nun 4 Wochen her:reallysad:.
Leider gab es bei ihm keinerlei Möglichkeit zu operieren, eine OP an der Lunge ist lebensgefährlich und der Tumor war schon zu groß, man hätte leider nichts mehr tun können.


Wenn es jedoch die Möglichkeit einer OP gibt, würde ich dies jeder Zeit wieder machen lassen.
Denn nicht jede Katze stirbt kurze Zeit nach einer Krebsdiagnose, wie wir ja an Chérie sehen konnten.
Mein Kater jedoch hatte einfach nur großes Pech und zeigte bis zur Diagnose kaum Symptome.
Bzw die Symptome, die da waren, wurden fälschlicherweise wie ein Infekt behandelt.

Daher würde ich die Katze operieren lassen und zwar so schnell wie möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Kannst du dazu bitte mehr Infos geben wenn möglich?
Danke.

Information ist bei HEEL Homepage, und sie wollen, dass der TA mit HEEL über die Therapie spricht.
https://www.vetepedia.de/gesundheitsthemen/katze/tumore/gesaeugetumore/

Leider habe ich das Schemata über die Vergabe der Reihenfolge der Medis in Faden Therapie Möglichkeiten gelöscht.
Aber hier sind Hinweise:
https://www.hundeundkatzenwelten.de/tumorerkrankungen.htm

Heel Therapie
im Wechsel 1 x pro Woche (1 ml) oral oder s.c. (Injektion unter die Haut)
- Para Benzochinon comp injeel und Glyoxal comp injeel
2 x wöchentlich (1 ml) oral od. s.c.
- Coenzyme comp. und Ubichinon comp.
tägl. Lymphomyosot und Galium
Spritzen unter die Haut sind natürlich effektiver. Diese Therapie macht man 4 Wochen, danach 4 Wochen Pause und fängt erneut mit der Kur an
--> ein 1/2 Jahr lang


PS: Ich habe gesucht und habe leider eine sehr schlechte Kopie der Therapie. Es gibt ein Basis und eine erweiterte Therapie. Wer möchte kann eben diese etwas schlechte leserliche Kopie bekommen.
34695252nk.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Danke für alle eure Beiträge. Ich weiss, es kommt ein bisschen spät, aber ich möchte euch noch ein Update geben, wie es Jeudy heute geht.

Wir haben Gott sei Dank am 3. Januar 2019 einen Termin in der Tierklinik bekommen.
Nach der normalen Sprechstunde wurde über eine Stunde ihr Bauchraum, die Gesäugeleisten und die Lymphknoten geschallt. Sie hat super mitgemacht, das war wirklich keine einfache Sache.

Es waren keine Ableger ersichtlich. Also wurde ihr die linke Gesäugeleiste entfernt. Sie blieb eine Nacht stationär und kam dann nach Hause, ich war ca. 5 Tage voll bei ihr und ging dann wieder arbeiten. Nach zwei Tagen war sie im Kopf auch wieder bei uns - die grosse Katze hat ihr da viel Stabilität gegeben.

Seitdem hat sie sich ausgezeichnet erholt. Die Narbe heilt wundervoll, sie spielt, ist putzmunter, frisst und versäubert, schmust und schläft - wirklich das blühende Leben, die kleine Kämpferin.

Am 14. Februar 2019 wird die zweite Gesäugeleiste entfernt. Das könnte schwieriger werden, weil dort schon Narbengewebe ist und ich befürchte Komplikationen bei der Heilung. Ich bleibe wieder 5 Tage bei ihr und wir nehmen es, wie es kommt.

Das eingeschickte Gewebe der ersten Leiste hatte einen gering-aggressiven Tumor, ca. 2 Milimeter - den habe ich ertastet - und keine Ableger. Die Lymphknoten waren gut. Wir sind jetzt zuversichtlich, was den Krebs angeht und ich hoffe wirklich, dass sie die Operation gut übersteht und wir dann noch ein paar Jahre vor uns haben.

@CutePoison
Ich hoffe, dass es euch in der Trauerbewältigung heute ein bisschen besser geht und wünsche euch noch viel Kraft. Es tut weh, wenn eines unserer Tiere von uns geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Das hört sich gut an und ich drücke ganz fest die Daumen daß es bei der zweiten Seite auch so problemlos geht und gut heilt und daß damit alles entfernt ist und sie noch ganz normal lange mit euch leben kann.

Eine meiner Pflegekatzen ist heute auch zur op der Mammatumore, ich hoffe sie verpackt das genau so gut. :oops:
 
  • #14
Das hört sich gut an und ich drücke ganz fest die Daumen daß es bei der zweiten Seite auch so problemlos geht und gut heilt und daß damit alles entfernt ist und sie noch ganz normal lange mit euch leben kann.

Eine meiner Pflegekatzen ist heute auch zur op der Mammatumore, ich hoffe sie verpackt das genau so gut. :oops:

Danke dir!

Ich hoffe, die Operation ist gut verlaufen und deine Katze erholt sich gerade und ist bald wieder auf den Beinen.
 
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