Eben diagnostiziert: Bauchspeicheldrüsenkrebs

  • Themenstarter dysto
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Katzen sind schon wundersame Geschöpfe....

Nachdem Hector von Donnerstag morgens bis Freitagnachmittag wirklich nicht gut aussah (hat nichts gegessen, nichts getrunken, sich nicht geputzt, hatte wegen der Übelkeit ein verschmiertes Mäulchen, sich kaum bewegt, lief schwankend durch die Wohnung), stand er am Freitag gegen 16 Uhr mit einem geputzen und sauberen Mäulchen auf in die Küche und ass wieder. Seither ist er wieder etwas aufgeblüht - natürlich nicht gesund, aber sein Verhalten hat sich echt normalisiert.

Er frisst, trinkt, läuft fast gerade, putzt sich, benutzt das Katzenklo, nervt die anderen Katzen, gurrt...
:pink-heart:

Wer weiss, warum er sich wieder aufgerafft hat. Vielleicht hat die Tablette gegen Übelkeit gewirkt, vielleicht das CBD-Öl, vielleicht haben ihm meine Schmusestunden Mut gemacht.

Auf jeden Fall habe ich mir schon kalorienreicheres Nassfutter besorgt und werde beim nächsten Termin den Tierarzt nach Schmerzmitteln fragen.

Ich bin gerade sehr froh, habe ich den provisorischen Euthanasie-Termin von gestern wieder abgesagt, obwohl es ihm zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich besser ging. Aber etwas hat mir gesagt, dass es einfach noch nicht vorbei ist, nur weil er gerade 1,5 Tage lang ein Tief hat. Anders hätte es wohl ausgesehen, wenn es ihm bis Sonntag Abend durchgehend so ergangen wäre... also 4 Tage am Stück.

Gerade läuft er gurrend durch die Wohnung und hat den sonnigen Balkon erkundet. Er scheint die warme Sonne, das Gezwitscher der Vögelchen und die frische Winterluft draussen zu geniessen, war er doch lange genug in seinem dunklen Transportkorb verkrochen.

Ich hoffe sehr, dass sein nächstes Tief so bald nicht wieder kommt! :pink-heart:
 
A

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  • #22
Nachdem letztes Wochenende so gut gestartet hatte, ist er seit Dienstagabend wieder im Tief. Dabei war er von Freitagnachmittag bis etwa Montagabend so tapfer und irgendwie "gut drauf".

Er ass, er trank, er putzte sich, er lief gut. Ich kann es nicht erklären, aber es ging ihm auf einmal besser...

Ich hoffte sehr, dass der Zustand bis zur geplanten Chemotherapie vom Mittwoch hält, aber es sollte nicht so sein. Am Abend zuvor konnte er wieder nicht mehr richtig laufen und verweigerte das Essen.

Es war zum Heulen.:reallysad:

Natürlich wollte der Tierarzt am Mittwoch die Chemo nicht durchführen, zu gefährlich für seinen Zustand. Sein Immunsystem war geschwächt, er hatte auch ein laufendes Näschen. Die Chemo hätte ihn nur mehr eschwächt.

Dafür meinte er, dass er keine Schmerzen habe. Das Zittern käme auch von der Schwäche.

Er bekam eine Antibiotika Depot Spritze. Und ich habe den Tierarzt heute über den Gesundheitszustand informiert, um zu sehen, ob die Spritze wirkte. Es war schwer zu sagen... Zwischendurch schien es besser, dann wieder gleich. Aber irgendwie fand ich nicht, dass das Antibiotika wirkte.

Und wie sind wir verblieben? Er bleibt jetzt bei mir, solange er EIN WENIG isst und keine Schmerzen hat. Er scheint jedenfalls meine Nähe zu geniessen, schnurrt ein wenig, liegt viel herum. Und dann... wenn es soweit ist, melde ich mich beim Tierarzt.

Ich kann es gerade kaum fassen... Er stirbt an Schwäche und ich kann nichts machen. Der (womögliche) Tumor im Kopf zerrt an seiner Energie. Ich würde ihn so gerne dabei unterstützen, wieder zu Kräften zu kommen. Und dann könnte man evtl. wieder mit der Chemo weitermachen.

Eine Infusion würde laut Tierarzt auch keinen Sinn mehr machen, er würde dann einen Tag in der Klinik "verlieren", nur damit er dann 3 weitere vielleicht bessere Tage hätte und es danach dann wieder schlimmer wäre. Es wäre besser, wenn er jetzt einfach noch bei mir bleiben könnte. Ich hoffte ja, dass eine Infusion ihn wieder auf den Weg bringen könnte, ein bisschen Energie "aufstocken", damit er wieder etwas Appetit bekommt, oder überhaupt die Energie hat, zu fressen. Aber anscheinend würde das auch nur kurzfristig helfen...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #23
Hallo dysto

Ich wünsche dir und deinen Kater Hector das ihr noch einige gute Tage zusammen habt.
Wenn seine Zeit gekommen ist wird er dir zeigen das er nicht mehr kann.
Dann laß ihn in Würde gehen.
 
  • #24
Hallo Dysto, ich weiss in der Schweiz bekommt man kein Reconvales, aber ich habe 2 Fläschen, meine Notration - wenn Du damit versuchen willst, steht es zur Verfügung.

Ich wünsche euch eine gute Zeit und viel Kraft und ich hoffe es ist nur ein Tief momentan.
 
  • #27
Hallo tiha und little-cat, danke für die info. Ich musste gerade googeln bzw. in tihas Link schauen, was das genau ist...

Blöde Frage: Was kann ich jetzt damit noch erreichen? Dass er wieder frisst, etwas zunimmt und evtl. sogar wieder die Kurve kriegt? Wie schnell kann das geliefert werden? Jetzt ist Freitag, es wäre wohl frühestens Montag erst da... Ich meine, der Tierarzt klang so, als wäre jetzt nichts mehr machbar. :confused:
Nicht, dass ich es nicht versuchen würde! Ich bin nur etwas unsicher, was ich bei diesem Zustand damit noch erreichen kann. Aber wenn ihr findet, dass es ein Versuch wert ist, mache ich das gerne.

Das Problem ist etwas, dass mein Chef schon etwas verärgert ist, dass ich nun schon 2 Tage Zuhause bleibe und von hier aus arbeite, weil das offiziell eigentlich nicht erlaubt ist...

Ich füttere ihn derzeit mit einer 5ml Plastikspritze ins Mäulchen. Ich mische, zerkleinere und verdünne das Kraftfutter, so dass es relativ weich und flüssig ist. Immerhin akzeptiert und schluckt er es. Aber ich komme damit niemals auf die 250 ml Flüssigkeit, die er täglich braucht. Dafür müsste ich diese Prozedur ja 50 mal am Tag durchführen. Beim Hautkneif-Test, um zu prüfen, ob eine Katze dehydriert ist, scheint es mir eben schon so, als sei seine Haut extrem schlapp, sie zieht sich nicht so schnell zusammen wie bei den andern Katzen (wobei es unter einem dichten Fell schwer zu erkennen ist).

Er ist jetzt übrigens nur noch 5,9kg, bzw. war er am Mittwoch. Das heisst, er hat innerhalb von 3 Wochen ein ganzes Kilo abgenommen.
Zudem bekommt er weiterhin CBD-Öl, ich hoffe, dass das jetzt beim Chemo-Stopp immerhin das Wachstum des Tumors etwas verhindern kann, und dass er ohne CHemo-Nebenwirkungen schneller wieder genesen kann.

... Falls überhaupt natürlich. Es geht ihm jetzt schon 3 Tage am Stück schlecht. Er hat jeden Tag nur einmal von sich aus etwas Futter geleckt. Jeden Tag ist er einmal aufs Klo Pipi machen, bzw. hatte er es versucht, zweimal stand er nur mit den Vorderbeinen im Klo und pinkelte auf den Boden. Zum Glück war ich jedesmal vor Ort und konnte es sofort säubern.

Er tut mir so Leid, aber ich sehe gleichzeitig, wie er es versucht.
 
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  • #28
Blöde Frage: Was kann ich jetzt damit noch erreichen? Dass er wieder frisst, etwas zunimmt und evtl. sogar wieder die Kurve kriegt? Wie schnell kann das geliefert werden? Jetzt ist Freitag, es wäre wohl frühestens Montag erst da... Ich meine, der Tierarzt klang so, als wäre jetzt nichts mehr machbar. :confused:
Nicht, dass ich es nicht versuchen würde! Ich bin nur etwas unsicher, was ich bei diesem Zustand damit noch erreichen kann. Aber wenn ihr findet, dass es ein Versuch wert ist, mache ich das gerne.

Eine kleine Flasche Roconvales deckt den Tagesbedarf an Mineralstoffe etc ab. Ausserdem, regt es den Appetit an.

Du kannst auch Infusionen geben. Der TA soll es Dir zeigen, ich musste es auch tun. Es braucht erst eine kleine Überwindung, aber dann hat man es im Griff. Der TA sollte Dir alles geben.
 
  • #29
Eine kleine Flasche Roconvales deckt den Tagesbedarf an Mineralstoffe etc ab. Ausserdem, regt es den Appetit an.

Du kannst auch Infusionen geben. Der TA soll es Dir zeigen, ich musste es auch tun. Es braucht erst eine kleine Überwindung, aber dann hat man es im Griff. Der TA sollte Dir alles geben.

Infusion Zuhause machen? :eek:
Uiui, ich habe etwas Angst vor so Zeug... aber wenn das auch Zuhause möglich ist, warum nicht.

Dem Tierarzt ging es in erster Linie ja darum, dass mein Kater wegen der Infusion nicht einen Tag lang in der Klinik bleiben muss und dann wertvolle Zeit mit mir bzw in seinem Zuhause verliert. Mit dieser Methode könnte er trotzdem bei mir sein...

Als du damals bei deiner Katze Infusion geben musstest... hatte das sie gerettet?
 
  • #30
Sie hatte PEK und zwar der Zunge, sie hätte nie mehr essen oder trinken können.
Wir hatten gehofft das Petbiocell hilft, aber es war zu spät.
 
  • #31
Hallo dysto

Ich wünsche dir und deinen Kater Hector das ihr noch einige gute Tage zusammen habt.
Wenn seine Zeit gekommen ist wird er dir zeigen das er nicht mehr kann.
Dann laß ihn in Würde gehen.

Liebe(r) Dysto

Das wünsche ich euch auch. Nur du kannst spüren und entscheiden, ob Hector noch kann oder nicht. Ich hoffe, ihr könnt die gemeinsame Zeit noch beide geniessen.
 
  • #32
Dank der Hilfe des ganzen Forums konnte ich übers Wochenende Hector mit ReConvales über Wasser halten. Er sprach sehr gut darauf an und ass wieder. Manchmal mehr, manchmal weniger. Wäre auch zu schön, wenn die Kurve der Genesung schön geradlinig wäre… Aber im Allgemeinen ist eine Besserung in Sicht. Ich glaube auch, dass er bereits etwas zugenommen hat.

Die letzte Nacht verlief leider nicht so gut wie erhofft.
Obwohl er den Sonntag durch immer wieder gegessen hatte und nebenbei von mir 45ml ReConvales erhielt, hat er kurz nachdem ich ins Bett bin, wieder angefangen wackelnd zu laufen und das Fressen eingestellt.
Ich bin wieder aufgestanden und habe ihm Leckerchen angeboten, wollte er nicht, er schluckte wieder nur leer als wäre ihm übel. Also hat er wieder ein paar Nux Vomica und eine Spritze ReConvales erhalten. Ich war jedoch todmüde und musste schlafen, also hoffte ich, dass es wirkt…

Nachts dann Lärm: Er ist durch das Wasserbecken getreten und alle Beine waren nass. Ich habe ihn zu mir ins Bett genommen, getrocknet und warm gehalten. Er legte sich hin und blieb von 3 bis 7 Uhr durchgehend mit mir im Bett. Zwischendurch habe ich ihm eine Spritze ReConvales gegeben. Ich muss hier noch erwähnen, dass manchmal, wenn er seitlich liegt, auf einmal seine Vorderbeine steif streckt und gleichzeitig seinen Hals ganz lang und den Kopf nach hinten zieht. Ich schätze, das könnte vom angeblichen Hirntumor kommen, aber was es ist, wissen wir ja noch nicht, auf jeden Fall hat er ein neurologisches Problem. In wenigen Fällen trampelt er. Es hält meist nur 10-15 Sekunden an. Da er neben mir lag, erwachte ich dabei auch immer, streichelte seinen Kopf und Nacken und beruhigte ihn. Ich würde gerne wissen, was ich dagegen tun kann und ob das schlimmer werden könnte. Er scheint dabei aber nicht bewusstlos zu sein, wie es bei epileptischen Anfällen beschrieben wird, nur total verkrampft.

Mir ist auch aufgefallen, dass wenn er längere Zeit gelegen hatte, er mehr Mühe hat, wieder zu gehen. So als ob seine Muskeln und Gelenke eingerostet wäre. Ich habe versucht, seine Beinchen zu massieren, habe sie gestreckt und wieder an den Körper gedrückt. Keine Ahnung, ob das korrekt war und hilft. Müsste mich zum Thema Katzenmassage noch einlesen.

Jedenfalls musste ich heute Morgen leider zur Arbeit, ich habe ihm die ganze Flasche ReConvales von Mitternacht bis 8 Uhr morgens gegeben. Am Morgen auch noch zusätzlich noch eine Spritze mit flüssigem Futter, da ich nicht weiss, ob er bis zu meiner Rückkehr etwas fressen wird. Ich habe echt Angst, dass er am Abend wieder total kaputt ist, wenn er in diesen 10 Stunden nichts zu sich nimmt.

Vielleicht bin ich jetzt auch zu paranoid, und es ist eigentlich «klar», dass er nachts nicht essen wollte, wenn er gestern den ganzen Tag nicht nur selbst gegessen hat, sondern auch eine ganze Flasche ReConvales erhielt. Vielleicht war er wirklich nur satt und müde und hat mit mir die Nacht durchgeschlafen/gedöst. Habe ich ihm jetzt zu viel gegeben? Andererseits schwankte er um Mitternacht wirklich stärker als tagsüber, was für mich ein Zeichen war, dass er wieder schwächer wurde – trotz dass er die Stunden zuvor viel gefuttert hatte.

Ich werde mich zudem bei einer anderen Tierklinik, die eine neurologische Abteilung haben, erkundigen und fragen, was man für ihn noch machen könnte, z.B. genaue Diagnose bezüglich seines Gehirns/Tumors/Was-auch-immer. Bis dahin versuche ich natürlich, ihm dabei zu helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Seine Baustelle Nr. 1 ist jetzt nämlich sein Immunsystem, sein Gewicht und seine Energie. Ich denke, die Tumor/e machen im Moment keine grossen Probleme, wenn es ihm gut geht, kommt er mit dem Gleichgewicht und seinen Bewegungen sehr gut klar.
 
  • #33
Alles Gute dem Hector.

Ich wurde versuchen bald möglichst mit dem Tierspital Bern zu sprechen, eben wo diese Neurologische Abteilung ist.
 
  • #34
Ich habe nun schon mit drei Kliniken rum telefoniert.
Die eine (Neurologie in Bern) verwies mich auf die andere (Neurologie und Onkologie Zürich). Die Onkologie dort, meinte, ich soll doch zuerst zur Neurologie Bern (weil auch näher zu mir). Diese brauchen aber die Patientendaten meiner bisherigen Klinik. Also Anruf in meine Klinik… nun warten wir auf die Übergabe der Patientendaten.

Die Onkologen meinten, dass es eher unwahrscheinlich sei, dass ein malignes Lymphom in das Hirn streut. Auch wenn es evtl. mal an der Niere war (Hector hatte am Anfang sehr schlechte Nierenwerte), das hätte nichts miteinander zu tun. Sie vermuten, dass es etwas anderes sein könnte. Eine andere Art Tumor, etwas, das durch das Lymphom geschwollen wurde, ein eingeklemmter Nerv…
Der Tierarzt, der Hector betreute, meint jedoch, dass die Chancen für Hector sehr schlecht stehen. Man geht meistens nämlich davon aus, dass es nichts «neues» ist, sondern eine Streuung des bereits vorhandenen Problems, und wenn das so ist, bedeutet es, dass es in dem Fall im Zentralnervensystem ist und dadurch schlecht zu behandeln. Es sei die allerhöchste und schlechteste Stufe des Lymphoms. Er kann sich vorstellen, dass die anderen Kliniken aufgrund Hectors Vorgeschichte ihn gar nicht mehr behandeln wollen, weil die Prognose so schlecht sei.

Ach… ich weiss nicht, was ich jetzt glauben soll.

Kennt sich hier denn keiner mit den Tumoren aus, was die «können» und was nicht? Es heisst auch immer, dass Hirntumore bei Katzen selten sind, und auch, dass das Lymphom in das Zentralnervensystem käme, wäre auch eher selten. :(
 
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  • #35
Ach Mensch, das tut mir leid. Ich drücke trotzdem ganz fest weiter die Daumen, dass Hector noch möglichst viel gute Zeit hat. Ich kenne mich nicht aus, würde aber auf jeden Fall versuchen, ihn weiter behandeln zu lassen, wenn es möglich ist.

Alles, alles Gute für Euch und Dir wünsche ich viel Kraft dafür.
 
  • #36
Ich wurde mich nicht verunsichern lassen.

Es wird spekuliert, man braucht aber Belege, dh ein CT wäre sicherlich angeraten, aber Hector muss sich erst etwas erholen.

Klar sind wahrscheinlich Erfahrungswerte dabei, aber die drei Kliniken sind in sich schon nicht einig.

PS: ich habe gerade der TK wo Hector betreut wurde angeschaut, die haben doch gar keine Onkologie. Da wurde ich eher ZH trauen, die haben schon eine exzellente TÄ und die Prof. Rohrer Bley ist schon sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #37
Link - Meningeome bei Hund und Katze (pkarli)
http://cms.tier-neurologen.com/kran...-meningeome-bei-hund-und-katze.html?showall=1

Auszug:
Vorkommen
Meningeome sind die häufigsten primären Gehirntumoren bei Hund und Katze. Am häufigsten wachsen sie im Bereich der Grosshirnhemisphären und seltener um den Hirnstamm und im Bereich des Rückenmarks.
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Bei Katzen werden 56 - 59% der primären Gehirntumoren als Meningeome diagnostiziert. Multiple Meningeome sind insbesondere bei Katzen relativ häufig und kommen in 17% der felinen Patienten vor. Deutlich über 90% der intrakraniellen Meningeome wachsen im Bereich des Grosshirns. Ältere Katzen (> 10 Jahre) sind ebenfalls häufiger davon betroffen und seltener jüngere Tiere. Bei sehr jungen Tieren besteht ein gehäufter Zusammenhang mit einer Speicherkrankheit (Mukopolysaccharidose Typ 1). Spinale Meningeome bei Katzen sind sehr selten, und gerade 4% aller Meningeome befinden sich im Bereich des Rückenmarks.


und einiges mehr im Text.

Behandlung
Bei Meningeomen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Eine palliative (untertützende) Therapie kann mittels Steroiden zur Behandlung des Gehirnoedems und in akuten Fällen mit Mannitol und mit Antiepileptika bei Tieren mit epileptischen Anfällen behandelt werden. Dabei wird nicht spezifisch behandelt und die Überlebenszeit ist in der Regel kurz (wenige Monate).

Eine wirksame, spezifische Therapie bedingt bei Meningeomen in der Regel eine chirurgische Entfernung oder eine Strahlentherapie. Diese können auch in Kombination eingesetzt werden. Da Meningeome bei Katzen in der Regel gut abgegrenzt sind und das Gehirngewebe nicht infiltrieren, ist die chirurgische Entfernung nach Eröffnung der Schädeldecke die Methode der Wahl, wenn die Neoplasie an einem zugänglichen Ort im Bereich des Schädels liegt. Katzen mit Meningeomen im Bereich der hinteren Schädelgrube haben eine schlechtere Prognose und die Risiken von intraoperativen Komplikationen sind höher. In einer aktuellen Studie zeigten Katzen mit erfolgreicher chirurgischer Entfernung Überlebenszeiten von über 3 Jahren. Intraoperative Komplikationen sind bei geeigneter Stelle gering und betrugen in dieser Studie 6%. Die Chance eines erneuten Wachstums des Meningeoms ist je nach Studie sehr variabel und liegt zwischen 8-39%. Da in der Regel nicht alle Tumorzellen entfernt werden, muss von einem erneuten Wachstum ausgegangen werden.

Die chirurgische Entfernung bei caninen Meningeomen zeigt unterschiedliche Resultate und steht im Zusammenhang mit dem histologischen Grad des Tumors. Bei invasiven Meningeomen erscheint die Strahlentherapie das Mittel der Wahl. Eine Kombination von chirurgischer Dekompression mit anschliessender Bestrahlung zeigt Überlebenszeiten von durchschnittlich 18 Monaten. Beim Hund bestehen weiterhin Unklarheiten, bei welcher Methode es sich um die Behandlung der Wahl handelt. Je nach Studie werden ähnliche mittlere Überlebenszeiten von 1.5 Jahren mit Chirurgie, Strahlentherapie oder einer Kombination dieser beiden berichtet. Bei Tumoren, die chirurgisch nicht erreichbar sind, ist die Strahlentherapie das Mittel der Wahl.

Eine chemotherapeutische Behandlung von Meningeomen ist möglich, jedoch bestehen Unklarheiten über die Medikamente der Wahl. Hydroxyurea, Lomustine und Nitrosylcobalamin werden als mögliche Optionen beschrieben, wobei sie meist in Kombination mit Chirurgie oder Strahlentherapie eingesetzt wurden. Eine rein medikamentelle Therapie erscheint aktuell weniger effizient zu sein als die Behandlung mittels Strahlentherapie und/oder Chirurgie. Klare Richtlinien zur Behandlung von caninen und felinen Meningeomen bestehen weiterhin nicht.
 
  • #38
mehr Info, irgendwie ist es doch immer so, Mehr über Hunde als Katzen.

https://www.tierklinik-hofheim.de/die-klinik/fachbereiche/onkologie/haeufige-tumorerkrankungen.html

9. Tumoren des Nervensystems
Durch die zunehmende Verfügbarkeit von Computertomographie und Kernspintomographie wird diese Gruppe von Tumoren heute immer häufiger schon am lebenden Tier diagnostiziert. Früher konnte man die definitive Diagnose meist erst in der Sektion stellen.
9.1 Gehirntumoren des Hundes
Hirntumore betreffen vorwiegend ältere Tiere. Meningiome (von den Hirnhäuten ausgehend) sind v.a. bei Katzen häufig. Gliome (von den Hüll- und Stützgeweben des Nervensystems abstammend) kommen zusätzlich beim Hund gehäuft vor. Je nach Lokalisation des Tumors kommt es zu verschiedenen neurologischen Ausfällen: Verhaltens- und Temperamentsveränderungen, Anfälle, Gangstörungen, Hirnnervenausfälle und Blindheit. Chirurgie (Katze) und beim Hund v.a. Bestrahlungwerden gemeinsam oder getrennt je nach Größe und Lage des Tumors zur Therapie eingesetzt. Die chirurgische Entfernung oder Bestrahlungstherapie ist oft sehr erfolgreich mit mehrjährigen Überlebenszeiten. Zur Linderung der Symptome für eine gewisse Zeit können verschiedene Medikamente (Phenobarbital, Cortison) eingesetzt werden.
9.2 Tumoren des Spinalkanals und Rückenmarks
Die bei Hund und Katze selten vorkommenden spinalen Tumoren haben eine große Variabilität an histologischen Typen (extradurale Knochentumoren oder Sarkome, Metastasen, Menigiome, Leukosen, etc.). Die Symptome können denen eines Bandscheibenvorfalls (Lähmungen mit oder ohne Schmerzhaftigkeit im Rücken) ähneln. Je nach Lokalisation und Histologie werden Chirurgie, Chemotherapie und Bestrahlung zur Behandlung eingesetzt.


Intrakranielle Tumoren bei Hund und Katze

https://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/downloads/pressemappe/intrakranielle-tumoren.pdf
 
  • #39
Ich lese nur still mit, denke aber an Euch.
 

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