Dendritische Zellen - unterstützende Krebstherapie

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Cats maid

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14. Mai 2012
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Unser Kater hat ja ein gesichertes Pankreaskarzinom (es wurden über histologische Proben verifiziert).

Pankreaskarzinome sind so gut wie unheilbar und sprechen auch auf Bestrahlung und Chemotherapie so gut wie nicht an.

Die operative Entfernung ist leider auch keine Option da die allermeisten Katzen qualvoll nach der OP versterben. Entweder direkt oder an den Folgen.

Ganz kampflos aufgeben wollten wir aber nicht, dafür geht's dem Schatz noch zu gut. Also haben wir uns für eine dendritische Zelltherapie entschieden.

Dabei werden bestimmte T-Zellen aus dem Blut gewonnen vermehrt und rückgegeben. Das kann die Immunreaktion des Körpers so massiv unterstützen, das man dadurch eine ähnliche Lebensverlängernde Wirkung erreicht, wie durch Chemoth. Aber ohne die Nebenwirkungen einer solchen.

Das Pankreaskarzinom ist prinzipiell kein guter Kandidat für solche Therapie, weil die Zellen es durch die Grundstruktur der Zellen des Pankreas und dessen Umgebung schlecht erreichen können, aber wir haben es trotzdem versucht.

Bei anderen Krebsformen gibt es sehr gute Erfolge, da das Pankreaskarzinom aber selten ist und noch seltener jemand die Therapie bereit ist zu zahlen, bzw. diese auch nicht für jede Katze zumutbar wäre, kann man hierbei eh nicht von Erfahrungswerten sprechen.

Ich schreibe dies hier eigentlich auch nur, falls sich jemand für diese Therapie interessiert.

Unsere Spatz hat die erste Zellgabe letzte Woche erhalten und er hat das prima verkraftet. Nebenwirkungen konnten wir keine feststellen. Er frisst gut und ist verhältnismässig munter.

Wir bilden uns ein er wäre einen Hauch aktiver als vorher, aber das ist nicht wirklich zu objektivierten .

Ob und wie viel das Ganze bringt wird sich ja erst noch zeigen. Die nächste Zellabnahme ist in ca. 2 1/2 Wochen.

Durchschnittlich liegt die Überlebenszeit der Katze beim Pankreaskarzinom bei 3 Monaten nach Diagnosestellung. 7 Wochen sind rum....

Unsere Hoffnung liegt nun darauf das die Therapie seine Lebensqualität verbessert und ihm gleichzeitig einige Wochen mehr Zeit verschafft.

Heilen kann die Therapie nicht.
 
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Ich würde mich sehr freuen, wenn du weiter berichten würdest :)
Und ich freu mich sehr, dass er stabiler ist ... weiter so, kleines Kämpferlein!

Macht das deine Haustierärztin oder musst du in eine spezielle Klinik?
 
Hmm, warscheinlich ist das Thema zu exotisch um auf grösseres Interesse zu stossen.

Nein, eigentlich nicht, hier haben bereits mehrere User ihre Katzen mit dendritischen Zellen behandeln lassen, u.a. auch ich. Ich hatte den Thread nur nicht gesehen.

Mit Merlin, der ein Lymphom hatte, habe ich die petbiocell-Therapie gemacht. Sie hat sehr gut angeschlagen, er blühte damit förmlich wieder auf. Und nach der dritten Behandlung kam es zur Remission bzw. Teil-Remission des Tumors, der am Kehlkopf saß.

Nur ist er leider sieben Wochen später trotzdem über die Brücke gegangen. Ob es der Krebs war, der sich nun im Bauchraum manifestierte oder eine Infektion, die völlig außer Kontrolle geriet, ob es die vielen Medis gegen diese Infektion waren - werde ich nie erfahren.

Die Behandlung hat ihm jedoch noch einige Monate eine gute Lebensqualität beschert und das war es mir dann letztendlich wert.
 
Doch, mich interessiert das auch.

Ich habe auch schon mit verschiedenen Krebsarten bei Katzen und auch Angehörigen zu tun gehabt.

Da die Tumore bei meinen Katzen entweder gut operabel waren oder so im Endstadium, daß Erlösung angezeigt war, kenne ich mich mit dieser Therapie nicht aus.

Aber: Aktuell habe ich eine Katze mit einen kleinen Mastzelltumor am Hals und morgen bei der OP schauen sie per US, ob die Milz auch beroffen ist.
 
Ich bin auch sehr interessiert an dem Thema. Noch hab ich zwar 4 gesunde Mädels aber ich sauge alles verwertbare Wissen auf, wo es nur geht. Man weiß nie, was noch im Leben kommt.

Deinem Kater wünsche ich eine noch lange, unbeschwerte Zeit!
 
Danke dafür!

Wie alt ist Yoda?
 
Genau darum geht es, ich erwarte keine Wunder und Heilung schon mal gar nicht, aber die Therapie ist nicht ansatzweise so belastend wie Chemotherapie und wenn sie anschlägt aber mindestens so effektiv.

Bei uns wäre Chemo zwar theoretisch in Frage gekommen, weil es ein Lymphom war, aber bei einem 15-jährigen Kater, der bereits diverse Vorerkrankungen wie SDÜ, Spondylose etc. hatte, wäre sie für uns keine Option gewesen, vor allem, da Merlin beim TA sehr ängstlich war (wenn auch gut zu händeln). Aber einmal in der Woche in eine TK zu fahren, um ihn da an den Chemo-Tropf zu hängen und das über Monate, das hätte ich ihm niemals angetan.

Die Blut-Entnahme und die "Impfungen" bei unserer TÄ hat er hingegen sehr gut verpackt.

Ich hoffe so sehr, dass weiter an diesen Therapieformen geforscht wird, für Tier und Mensch, und dass dort mindestens genauso viel Geld investiert wird wie in die Entwicklung weiterer Chemotherapeutika - weil es einfach die deutlich sanftere Therapie ist.
 
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Oh man. 7,5 Jahre ist nun wirklich kein Alter. Das tut mir echt leid.

Du hast Recht, den Stecker kann man schnell ziehen aber ich würde es genauso machen wie du. Solange sein Leben noch lebenswert ist, würde ich jeden Tag mit ihm genießen/ihn genießen lassen.

Halt die Ohren steif! :oops:
 
Ich krame diesen Thread mal hoch...

Gibt es noch mehr User, die Erfahrungen mit der dendritischen Zelltherapie gemacht haben?

Nachdem wir den Errol an Krebs im Januar verloren haben, kam vor wenigen Tagen eine neue Keule... Bei Lily (BKH, 14 Jahre alt): Adenokarzinom apokriner Schweißdrüsen. Ob der gestreut hat, wissen wir noch nicht, Ultraschall ist am Freitag.
Nun, da der Karzinom bei Lily komplett entfernt werden konnte, und sie bis auf Asthma und eine sehr milde Form von HCM sonst gut drauf ist, überlegen wir 'nen Kredit aufzunehmen und es mit der dendritischen Zelltherapie zu versuchen. Unsere TÄ ist ziemlich skeptisch, würde es aber für uns machen; sie hat es mir auch empfohlen, diesbezüglich eine zweite Meinung einzuholen - ich bin gerade dabei, nach einem Onkologen in Berlin zu suchen.
 

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