Verdacht auf Kiefertumor

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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22. Juli 2018
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Hallo zusammen,

meine 10 Jahre alte Katze Lilli war bis jetzt immer gesund gewesen. Ich hatte sie als Babykatze über die Tierhilfe vermittelt bekommen und sie groß gezogen. Sie ist unser absoluter Liebling, holt mich am Auto ab, läuft immer mit uns draußen herum. Vor drei Wochen bin ich mit ihr zum TA, weil sie abgenommen hatte und zu sabbern anfing. Ich hatte wirklich Angst, dass sie etwas schlimmes hat. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl.
Die Tierärztin konnte mich beruhigen, weil sie das Ganze darauf schob, dass Lilli einen schlechten Zahn hat und die Zahnwurzel entzündet ist bzw. das ganze Zahnfleisch. Letzten Freitag sollte der Zahn unter Vollnarkose gezogen werden.

Als ich Lilli wieder beim TA abholen wollte, sagte mir die Ärztin, dass sie keine gute Nachrichten für mich hätte. Lillis Kiefer wäre porös, es geben Schwellungen, ein Zahn wäre einfach so ausgefallen. Bei dem entzündeten Zahn, konnte sie in dem kaputten Kiefer gar keine Zahnwurzel mehr finden. Sie sagte mir, das der Kiefer brechen könnte und sie vermutet, dass eine Krebserkrankung die Ursache ist. Sie hat eine Gewebeprobe entnommen. Das Ergebnis bekomme ich in der nächsten Woche.

Ich stand da in der Praxis und habe erstmal nur geheult.

Jetzt stelle ich mir nur andauernd die Frage, wie es ihr geht. Sie bekommt Metacam und frisst, ansonsten liegt sie viel herum und schläft. Ich glaube nicht mehr, dass das wieder gut werden kann und frage mich, wie es weitergeht.
Selbst wenn es kein Tumor ist, der Kiefer scheint ja wohl vollkommen kaputt zu sein.
Hoffentlich kann die Tierärztin uns helfen. Am liebsten würde ich Lilli - wenn es so weit ist und sie leidet - hier zu Hause einschläfern lassen.
Ach mir gehen gerade so viele Gedanken durch den Kopf.
Vielleicht kann mir jemand von euch Ratschläge geben?
Traurige Grüße
 
A

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das tut mir wahnsinnig leid für euch!
Du wirst selber merken falls es zeit wird, wenn die Katze sich zurückzieht und nicht mehr fressen will wird es Zeit sie gehen zu lassen.
Sie soll ja nicht leiden. Der Gedanke den Tierarzt dafür kommen zu lassen ist gut.
Ich wünsche euch noch eine möglichst lange schmerzfreie gute Zeit!
 
Danke, leider habe ich heute die endgültige Diagnose bekommen. Plattenepithelkarzinom. Die Tierärztin hat lange mit mir gesprochen. Solange Lilli noch frisst und nicht andere Probleme dazu bekommt, kann sie noch bei uns bleiben. Sowie sich ihr Zustand verschlechtert, werden wir sie gehen lassen. Die Tierärztin hat vor, zu uns nach Hause zu kommen.
Wir sind sehr traurig. Lilli war so eine lustige Katze.
Meine Arbeitskollegen haben mich heute sehr getröstet und unterstützt, denn ich musste immer wieder weinen.
 
Ach Du Arme.

Ich kann das nachvollziehen.
Einer meiner Kater hatte ein Plattenepithelkarzinom hinter dem Auge.
Es stand zur Debatte, den Tumor samt Auge zu entfernen.
Ein CT brachte das Ergebnis, daß der Tumor schon den Schädelknochen infiltriert hatte.
Mein Siggi bekam noch eine kurze Weile Schmerzmittel, dann ließ ich ihn zeitnah gehen, bevor er sich richtig quälte.
 
Lilli bekommt auch jeden Tag das Schmerzmittel Metacam und ich hoffe, dass ich rechtzeitig merke, wann ich sie gehen lassen muss.
Sie frisst noch und liegt eigentlich ständig in meiner Nähe, ab und an geht sie noch raus, aber nicht mehr weiter, als unseren Garten.
Wie lange hat Dein Siggi noch nach der Diagnose gelebt und woran hast Du gemerkt, dass er sich quält?
 
Wie lange er noch gelebt hat, kann ich gar nicht dagen, aber nicht allzulange.
Als er nicht mehr auf Bett und Stühle sprang und nur wenig gegessen hatte und fast nur noch lag, habe ich die Entscheidung mit der TÄ zusammen getroffen.
 
Es tut mir sehr Leid zu hören, dass du diese unfaire Diagnose bekommen hast! Wir haben ganz frisch unsere Erfahrungen damit machen müssen.

Wie schon gesagt wurde, wirst du wissen, wann es Zeit ist. Für uns war das ganz schwer, denn unser Nicki war ein Kämpfer und ein Dickkopf und wollte bis zum Ende nicht gehen. Wir haben Stück für Stück die Dosis Metacam erhöhen müssen und eines Abends saß Nicki zitternd auf dem Sessel und hatte sichtlich Schmerzen. Da Novalgin nicht funktionierte (er musste sich davon übergeben), haben wir dann die Entscheidung getroffen ihn mit Cortison eine Woche lang zu päppeln und ihn dann gehen zu lassen. Dazu kam bei uns, dass sich sein Kiefer sehr stark verformt hatte mit der Zeit. Aber unser dickköpfiger Spinner wollte immer noch. Er hat bis zuletzt gegessen, aber es wurde konstant weniger. In seiner letzten Woche habe ich ihm neben den vielleicht 50-80gr Nassfutter (das schlechte Zeug - weil in Whiskas und Felix so viel leckere Soße waren) noch täglich viel Huhn oder Fisch per Hand gegeben, denn selbst konnte er das nicht mehr essen, aber er wollte so gern.

Als Nicki die Diagnose bekam, war sein rechter Unterkiefer schon "in Auflösung befindlich". Die Tierärztin hatte beim Ziehen des Zahnes Angst, ihn zu brechen. Nicki lebte noch 3 Monate ohne starke Veränderungen, dann zog der Tumor plötzlich schlagartig im Wachstum an. Insgesamt hatten wir Nicki noch 5 Monate bei uns, in den letzten zwei Monaten ist er aber zusehends stiller geworden und gefühlt drei Jahre gealtert. Unsere Tierärztin sagte, sie hätte schon früher kein schlechtes Gewissen gehabt ihn zu erlösen, andere Besitzer hätten ihn sicher nicht soweit kommen lassen - aber solange er wollte und es einigermaßen ging, haben wir mit ihm gekämpft.

Vielleicht hilft dir das - als "Prognose" und Bild im Kopf, wann es Zeit sein könnte. Genieß die Zeit mit Lilli, solange du kannst! Mach ihr die wunderschönsten Momente, gib ihr zu Essen, was sie am liebsten mag - egal wie gut oder schlecht. Unsere Ärztin sagte immer - auch wenn es unheimlich weh tat manchmal - "Daran wird er nicht sterben". Lilli soll jetzt alles dürfen, was sie immer schon wollte. Ich weiß, dass es so unglaublich schwierig ist, die Zeit zu genießen, wenn man das Ende absehen kann. Aber wir müssen es versuchen.

Fühl dich gedrückt, denn ich fühle mit dir...
 
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Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, der mir gerade voll geholfen hat. Denn andauernd hadere ich wieder mit mir, ob ich sie nicht doch jetzt schon gehen lassen soll. Aber Lilli ist auch so eine Kämpferin, wie Dein Nicki. sie frisst und versucht tapfer ihr Katzenleben fortzusetzen. Ich habe ihr Futter auch auf alles, was sie mag und bequemer essen kann, umgestellt. Sie bekommt weiche Huhn oder Truthahnpasteten, die ich mit der Gabel noch zerdrücke und seit ein paar Tagen Katzenmilch - soviel sie davon will. Sie wird allerdings auch immer dünner. Gestern war sie auch noch viel draußen und ich hatte ein gutes Gefühl.

Heute schläft sie viel und riecht nicht gut, daher muss ich abwarten, wie es mit ihr weiter geht.

Mich tröstet jedenfalls auch ein bisschen, dass sie ein sehr schönes Katzenleben hatte. Sie ist eine Freigängerin, aber auch ein richtiges Familienmitglied, was alles durfte.

Danke jedenfalls für die Anteilnahme.
 
Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit. Diese Diagnose haben wir auch (Adenokarzionom). Es ist hart, sie hat ein schönes Katzenleben gehabt. 10 Jahre ist zwar kein Alter. Wir mußten unsere Bonny auch mit 10 Jahren gehen lassen. Fühl dich umarmt. LG Sonja
 
  • #10
Abschied von Lilli

Hallo zusammen,

wir mussten gestern Abend leider von unserer geliebten Lilli Abschied nehmen. Am Wochenende hatte sich ihr Zustand verschlechtert. Sie hatte weiter abgenommen und viel gespeichelt. In ihrem Speichel war auch etwas Blut beigemischt. Am Montag hatte ich dann mit der Tierärztin gesprochen und wir hatten einen Termin für Dienstag Abend ausgemacht.
Als ich am Montag Abend von meiner Bandprobe nach Hause kam, hat Lilli mich noch am Auto abgeholt und ist mit mir in Haus. Als wir dann im Bett lagen, hat sie mich ganz lange und traurig angesehen, so als wollte sie sich für immer von mir verabschieden. Ich habe die ganze Zeit ihren Kopf gestreichelt und ihr gesagt, wie schön das Leben mit ihr war und was für eine tolle Katze sie sei. Danach hat sie sich direkt neben mich an meinen Rücken gelegt und so haben wir die ganze Nacht geschlafen. Sonst liegt sie meistens am Fußende.
Am nächsten Morgen wollte sie nicht mehr raus. Sie ist aus meinem Bett ins Gästezimmer gegangen und hat sich dann dort ins Bett gelegt. Allerdings hatte sich mein Sohn (20 Jahre alt) dort am Wochenende einquartiert gehabt. Meine Nachbarn sind mehrfach am Tag zu uns und haben nach Lilli geschaut und mich auf der Arbeit benachrichtigt, dass Lilli weder raus noch was fressen will.
Nach der Arbeit sind wir dann zu unserer Tierärztin und sie hat zwei Spritzen bekommen. Sie ist ganz friedlich eingeschlafen. Mein Sohn hatte es zum Glück auch noch geschafft dazu zu kommen.
Danach musste ich allerdings immer wieder so viel weinen, dass ich heute nicht arbeiten gehen konnte. Ich habe meine Kollegen benachrichtigt und mein Chef schrieb mir noch, alles in Ordnung so - ich hätte ja auch genügend Überstunden. Das hat mir sehr gut getan. So konnte ich ihre Sachen weg räumen und viel an unser gemeinsames Leben denken.
Lilli war eine absolute Familienkatze, die am allerliebsten in unserer Mitte war. Ob meine Kinder früher für die Schule lernen mussten oder wenn ich Klavier geübt habe, Lilli war immer dabei.
Wir haben sie so sehr geliebt und ich konnte ihr jetzt nur noch damit helfen, dass sie nicht mehr weiter leiden muss.
Vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben. Ich hatte ja immer angst gehabt, dass ich es nicht merke, wann der richtige Zeitpunkt ist, sie gehen zu lassen. Das Forum hatte mir dabei viel geholfen gehabt.

Meine Lilli ist jetzt im Katzenhimmel.

Traurig,
Susanne
 
  • #11
Liebe Susanne,

das tut mir sehr leid für dich, fühl dich umarmt!

lg Christine
 
  • #12
Liebe Christine,

vielen lieben Dank.
 
  • #13
Hallo Susanne

Ich habe hier nur still mitgelesen.
Es tut mir Leid das ihr Lilli gehen lassen mußtet.

Du hast hier so liebevoll über euere Lilli geschrieben.
Eure Lilli wurde geliebt und durfte in Liebe gehen.


Und jetzt sitze ich grade hier und mir laufen die Tränen.
 
  • #14
Liebe Susanne, es tut mir so schrecklich leid deine Nachricht zu lesen! Du hast das Richtige getan und eure Lilli in Würde gehen lassen. Die nächste Zeit wird furchtbar schwer, aber irgendwann werden die Tränen trocknen. Glaube ich... Lilli wurde unglaublich geliebt, das merkt man!

Fühl dich gedrückt.
Und komm gut über die Brücke, Lilli!
 
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  • #15
Hallo ihr Lieben,

danke für eure Worte. Die Zeit ist nicht einfach, sie fehlt uns einfach so sehr. Da sie ja auch immer bei uns war. Sie war wirklich von Anfang als Kitten bis jetzt hier. Wenn wir in den Urlaub gefahren sind, haben meine lieben Nachbarn sie nicht nur versorgt, sondern regelrecht gehütet. Die beiden trauern auch. Nächste Woche bekomme ich Lillis Asche in einer Urne und dann werden wir in unserem Garten ein kleines Katzengrab machen. Da aufgrund der Dürre der Boden so hart ist und wir nur einen kleinen Reihenhausgarten haben, haben wir uns für diese Variante entschieden. Ein Tierbestattungsunternehmen hat das für uns übernommen. Ich denke, mit der Zeit wird es besser werden.
Ich habe zum Glück auch liebe Freunde und ganz tolle Arbeitskollegen, die volles Verständnis dafür haben.

LG,
Susanne
 

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