Ragdoll × BKH

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Paşa

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19. Februar 2019
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Hallo,
Ich habe eine Frage bezüglich meinem kleinen Kater. Haben ihn vor einem Monat bekommen und seine Mama war eine Ragdoll und sein Papa eine BKH.
Er hat langes graues Fell.

Jetzt habe ich gelesen, dass diese Kreuzungen für die Tiere erhebliche Probleme bedeuten können und ich mache mir Sorgen.
Was kann auf mich bzw. den Kleinen zu kommen ?


Lg
 
A

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Wenn du Pech hast, das Schlechte aus beiden Rassen - deshalb informiert man sich im Vorfeld und unterstützt keine Vermehrer :(.

Wie alt ist der Kleine? Ist er geimpft? Ich nehme nicht an, dass du bei der Übergabe ein aktuelles Gesundheitszeugnis bekommen hast - oder?
Hat er einen kätzischen Kumpel? Wann war er denn das letzte mal zum Check?
 
Oh nein, das klingt nicht gut. Ich wusste nicht, dass ein Mix bei Katzen nicht so gut ist Dachte das wäre sogar besser wegen den ganzen Überzüchtungen...aber da hätte ich mich wirklich besser informieren müssen.
Nun ist er aber da und bleibt das auch.

Er ist am 24.11. geboren.
Geimpft ist er. Waren jetzt schon oft beim Tierarzt, da er in der Anfangszeit Durchfall hatte. Gesundheitlich geht es ihm jetzt wieder bestens laut dem TA.
Gesundheitszeugnis? Nein.
Noch hat er keinen Kumpel, außer meinen Freund und mich - wird aber noch kommen.
 
Grüß Dich.

Die Sache ist, dass die Leute, die reinrassig züchten auf alle möglichen und unmöglichen Erbkrankheiten testen. Diese Leute dokumentieren das auch und zeigen das potentiellen Käufern um den "hohen" Preis für eine Rassekatze zu rechtfertigen. Kätzchen werden dann nur geimpft, gechippt und mit allem Gesundheitspipapo abgegeben. (Der Stammbaum kostet nur ca. 20€, den bekommt man quasi so noch drauf gelegt.)

Das tun die meisten, die - entschuldige - Irgendwas auf irgendwas setzen nicht. So kannst Du im dümmsten Fall von der Mama eine rassetypische Erbkrankheit abbekommen und vom Papa eine andere Erbkrankheit. Ganz Üble setzen auch einfach einen langhaarigen feld-wald-und-wiesen-Kater auf eine graue Katze und behaupten, die Nachkommen wären Maine Coon (langhaarig) x BKH (grau). Damit lässt sich richtig Geld verdienen, wenn man die ganzen Gesundheitschecks nicht machen "muss".:(
 
Wenn der Kurze am 24.11.18 geboren wurde und seit einem Monat bei dir ist, wurde er im Alter von acht Wochen oder sogar noch eher abgegeben. Das bedeutet, dass ihm das ganze soziale Lernen fehlt, das er bei seiner Mama und ggf. den Geschwistern in der Zeit zwischen ca. der 7. und 16. Lebenswoche noch hätte lernen sollen. Er braucht daher unbedingt und möglichst schnell passende kätzische Gesellschaft: einen kleinen und vollständig entwurmten und durchgeimpften Kater, der ca. 16-20 Wochen alt und gut sozialisiert (= bei seiner Mama aufgewachsen) sein sollte. So ein Kerlchen kann deinem Katerchen zeigen, was kätzische Etikette ist, und wie schön das Leben zu zweit als Kater sein kann: er wird mit eurem Katerchen raufen und herumrollen, lauern und jagen, kämpfen und pöbeln, wie die Kater das aus lauter Lebensfreude und Spaß am Spiel machen!

Hat euer Katerchen inzwischen die erste Impfung erhalten? Er ist inzwischen drei Monate alt, und üblicherweise wird mit acht Wochen das erstemal, mit 12 Wochen das zweitemal geimpft gegen Schnupfen und Seuche.

Am besten adoptiert ihr euren zweiten Kater direkt aus dem Tierschutz; diese Tiere sind durchgeimpft und auch entwurmt; sie sind ärztlich durchgecheckt und bringen kein Ungeziefer und alle möglichen Krankheiten mit.

Dass beide Kater komplett geimpft und auch entwurmt sind, ist notwendig, weil die Kurzen sehr schnell sehr schwer krank werden können, wenn einer von ihnen Würmer o. ä. Parasiten mitbringt!

Und bitte bitte kauft nie nie wieder ein Tier beim Vermehrer!!! Ihr seht ja an eurem Kater, dass es gar nicht geht, was diese Leute machen: sie geben die Kitten viel zu früh ab und trennen sie von der Mutter, wenn die Kleinen die Mutter noch dringend brauchen, um alles zu lernen, was eine Katze für ein erfolgreiches Leben braucht!
Und die Vermehrer beuten meist auch skrupellos die Elterntiere aus, lassen das Mütterchen immer wieder werfen und laugen den kleinen Körper bis an seine Grenzen aus!

Wenn ihr Rassekatzen haben wollt (Mixkatzen sind NIE Rassekatzen!), müsst ihr zwingend beim Vereinszüchter kaufen, denn nur Katzen mit Stammbaum sind Rassekatzen, und Stammbäume erhalten nur die Kitten eines Züchters, der in einem Katzenzuchtverein Mitglied ist. Und nur beim Vereinszüchter ist gewährleistet, dass die Tiere gesundheitlich gut versorgt werden und gegen alle gängigen und in Frage kommenden Erbkrankheiten getestet worden sind, bevor sie Kitten in die Welt setzen!
 
Es kann alles und nichts passieren.
Letztlich ist es nun so, wie es ist und ich kann dir nur raten, in die Zukunft zu schauen. Das bedeutet in deinem Fall, möglichst schnell einen mindestens 12 -wöchigen, besser etwas älteren Kater (die Vermittlung dauert ja dann auch) aus seriöser Quelle (!) holen und deinem Gesellschaft schenken.
Sich immer mal wieder in die Katzenhaltung einzulesen schadet auch niemandem (Fütterung, Beschäftigung & Co).
Ich denke, du hast ja inzwischen verstanden, dass du da einen großen Bock geschossen hast. Kommuniziere das auch gegenüber Freunden und Bekannten, damit möglichst wenig Leute den gleichen Fehler machen.
 
Hallo und Willkommen,

Schön, dass ihr ein Tier in euer Leben geholt habt. Schöner wäre es, wenn er einen Freund bekäme.
Zum Thema Rasse-Mix wurde ja schon ganz viel geschrieben. Solltest du konkrete Fragen haben, immer her damit.

Wir freuen uns auch über Berichte und wenn du nach einem Freund suchst, dann schau doch mal bei den Notfellchen oder gib ein Gesuch auf. So sind schon viele zu ihrem Traumpärchen gekommen. :grin:
 
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Paşa;6383425 hat gesagt.:
Hallo,
...

Jetzt habe ich gelesen, dass diese Kreuzungen für die Tiere erhebliche Probleme bedeuten können und ich mache mir Sorgen.
Was kann auf mich bzw. den Kleinen zu kommen ?


Lg

leider wurde die Frage bis jetzt nicht beantwortet, nur allgemein wieder mit "so was passiert wenn man vom Vermehrer holt, hat er einen Partner?...."

Warum beantwortet keiner die eigentliche Frage, sondern hackt nur auf ihr rum? Sie macht sich doch schon Sorgen.

Ich kann dir leider nicht helfen.

Gruß
Michaela
 
leider wurde die Frage bis jetzt nicht beantwortet, nur allgemein wieder mit "so was passiert wenn man vom Vermehrer holt, hat er einen Partner?...."

Warum beantwortet keiner die eigentliche Frage, sondern hackt nur auf ihr rum? Sie macht sich doch schon Sorgen.

Ich kann dir leider nicht helfen.

Gruß
Michaela

Also ich fand die Antworten professionell und sehr freundlich. NIemand hat auf ihr rumgehackt, sondern ihr aufgezeigt WARUM es eine schlechte Idee war und was sie tun kann um die momentane Situation ihrer Katze angenehm zu gestalten. Zu zukünftigen Problemen können die meisten ja auch nur spekulieren, wenn nicht zufällig jemand unter uns eine Glaskugel besitzt und die Wahrsagerei beherrscht....
WENN dann mal Probleme auftreten sind ALLE hier sehr kompetent mit Lösungsvorschlägen und Tipps dabei.
 
  • #10
leider wurde die Frage bis jetzt nicht beantwortet, nur allgemein wieder mit "so was passiert wenn man vom Vermehrer holt, hat er einen Partner?...."

Warum beantwortet keiner die eigentliche Frage, sondern hackt nur auf ihr rum? Sie macht sich doch schon Sorgen.

Ich kann dir leider nicht helfen.

Gruß
Michaela

Alle Antworten die ich hier gelesen habe waren ausgesprochen freundlich und/oder sachlich.

Es kann tatsächlich keiner sagen, was auf den TE zu kommt.
Er/Sie kann nach den häufigsten Erbkrankheit der beiden Rassen googeln, da stehen die Chancen nicht schlecht für. Aber ganz ehrlich: Das hilft jetzt nur beim selbst verrückt machen.
 
  • #11
Eine potentielle Erbkrankheit, die besonders bei BKH (bzw. den stammbaumlosen Mixkatzen unter ihnen), aber auch bei Ragdolls, bekannt ist, ist HCM, eine nicht heilbare Erkrankung des Herzmuskels, die nur im Rahmen einer tierärztlichen Untersuchung diagnostiziert und behandelt werden kann. Für die Diagnose ist ein Herzschall erforderlich.

In vielen Linien der Vereinszucht von Britisch Kurzhaarkatzen ist HCM bereits erfolgreich ausgerottet worden, weil die Züchter verpflichtet sind, ausschließlich erbgesunde Katzen zur Zucht einzusetzen und ihre Tiere entsprechend auf diese Krankheiten untersuchen zu lassen.

Bei Vermehrern besteht so eine Verpflichtung nicht, und falls ein solcher Tierhalter BKH-Katzen oder Mixkatzen mit HCM hält, kann er diese problemlos immer wieder zur Produktion von (potentiell an dieser Krankheit erkrankenden) Kitten einsetzen und auf diese Weise immer mehr solche Lookalikes produzieren.

Auch bei stammbaumlosen Hauskatzen ("Lastramis" :pink-heart:) ist HCM bekannt, und da zumindest die freilebenden, streunenden Katzen keiner Kontrolle unterworfen sind, können auch sie immer wieder neuen Nachwuchs mit dieser Erbkrankheit produzieren.
Der sicherste Schutz gegen solche - eigentlich gut vermeidbare! - Krankheiten ist die flächendeckende Kastration von Streunerkatzen und die Beschränkung der Vermehrung von Katzen auf die vereinsgebundene Rassekatzenzucht.

Für ersteres gibt es bereits - leider viel zu wenig! - Ansätze in Deutschland (Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in privater Hand), neben den seit Jahren bestehenden Bemühungen des Tierschutzes um Eindämmung des stets zunehmenden Katzenelends. Für letzteres bedürfte es zielgerichteter Gesetzgebung auf Bundesebene, zu der sich aber ganz offensichtlich bisher keine Partei durchringen konnte.

Vermehrerkatzen können natürlich auch noch an vielen anderen Krankheiten leiden außer HCM; die einzigen Kontrollmechanismen bei der geplanten Katzenzucht liegen in der Hand der Zuchtvereine, wo die Rassekatzenzucht organisiert ist und die Zuchtbücher geführt werden. Demgegenüber ist jedes Vermehrertier im günstigen Fall ein Lookalike einer Rassekatze, im ungünstigen ein völlig sinnfreier Mix von Moderassen, wie es die BKH leider immer noch ist.

Auch die Verpaarung von Ragdoll x BKH ist völlig ohne Sinn, weil das Langhaargen rezessiv vererbt wird und die BKH das Gen dann ebenfalls tragen müsste, damit langhaarige Kitten dabei herauskommen; als geplante Kurzhaarkatze wird die typische BKH das Langhaargen aber nur ganz ausnahmsweise tragen; dafür gibt es eine eigene Rasse, Britisch Langhaar. Und das Maskengen (ebenfalls rezessiv) werden Kitten aus der Verpaarung im Zweifel ebenfalls nicht tragen, zumal es zwar auch Briten mit Maske gibt, diese aber insgesamt eher selten zu finden sein wird, weil die typischen Briten komplett durchgefärbt gezogen werden.


Die Vorstellung, dass Rassekatzen überzüchtet seien und dass Mixkatzen eine robustere physische Konstitution hätten, ist völlig aus der Luft gegriffen. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass etwa Lastramis gesünder und langlebiger seien als irgendeine Katzenrasse! Ganz im Gegenteil: nur die pedigreegebundene gezielte Zucht gestattet die Überprüfung und Ausrottung von erbkranken Linien, die für eine Verbreitung unerwünschter Krankheiten und Rassemerkmale sorgen könnten.
Man denke beispielsweise an das vor mehr als 100 Jahren noch zum Rassestandard zählende Merkmal des Schielens und des Knickschwanzes bei der Siamkatze. Heute ist beides bei Rassekatzen (moderne Siamesen und Thaikatzen) komplett rausgezüchtet, aber bei Vermehrerkatzen - ebenso bei Straßenkatzen mit Pointzeichnung - kommt beides immer wieder zum Vorschein.

Ein Pointmix mit dem für den typischen Knickschwanz verantwortlichen "Knubbel" im Schwanz war beispielsweise Katerchen Freddy von Jaboticaba, ein brasilianischer Straßenmix, der mit der Userin nach Deutschland umzog, leider aber in jungen Jahren verstarb. :reallysad:
Und hier im Forum sieht man auch dann und wann südeuropäische Straßenkatzen mit Points und Schielaugen - beides sind Erbmerkmale, die heute völlig zu Recht unerwünscht sind, die aber glücklicherweise die Lebensqualität der betroffenen Katze im Regelfall nicht oder nur geringgradig beeinträchtigen.

Mit Erbkrankheiten wie HCM oder PKD (ebenfalls bei BKH leider immer noch nicht komplett herausgezüchtet) dagegen ist nicht zu spaßen: es sind tödliche Krankheiten, bei denen Heilung nicht möglich ist, sondern nur medikamentös gelindert und der Verlauf der Erkrankung zeitweise verlangsamt oder aufgehalten werden kann.


Pasa, es ist möglich, dass dein kleiner Mixkater solche Erbkrankheiten mit sich herumschleppt (und auch weitervererben könnte, falls er nicht kastriert werden würde!), aber das würde dir letztlich nur ein Tierarzt genau beantworten können. Und ein positiver Gentest würde auch nicht zwingend bedeuten, dass eine solche Krankheit auch ausbricht, nur dass die Erbanlage dafür vorhanden ist.
Dennoch solltest du dir bitte darüber im Klaren sein, dass gegen die vereinslose Vermehrerei nicht allein das Thema der potentiellen Erbkrankheiten spricht, sondern dass besonders auch das Schicksal der Elterntiere meist kein schönes ist:
Mütterchen, die immer wieder werfen müssen, bis sie vor ihrer Zeit völlig ausgelaugt sind und im günstigsten Fall vom Vermehrer kurzerhand beim TS "entsorgt" werden. Und der Decker im Kellerverschlag in Einzelhaft, weil er anderenfalls dem Vermehrer die Wohnung verpesten würde. Ein Problem, das natürlich auch Vereinszüchter haben (markierender Deckkater), aber dort unterliegt die Katerhaltung strikten Auflagen (Katerzimmer mit Tageslicht, Aussicht aus dem Fenster und mit passender Katzengesellschaft sowie Zugang zu seinen Menschen!).
Ein zusätzlicher Aufwand, der für den Vermehrer eine Schmälerung seines Erlöses aus dem Verkauf der Kitten bedeuten würde. Genauso wie gesundheitlich erforderliche Abstände zwischen den Würfen für die Mütterchen, für Gen- und andere Gesundheitstests für die Elterntiere und für eine insgesamt verantwortungsvolle und tiergerechte Haltung der Zuchtkatzen und Kitten. Und genau der Grund, warum Vereinszucht für jeden Züchter ein Verlustgeschäft ist und warum kein Vermehrer diesen ganzen Aufwand auf sich nimmt!
 
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