Ich sehe das genauso, und meine Erfahrung zeigt mir auch, dass Katzen da durchaus unterschiedlich sind.
Von meinen insgesamt sieben kätzischen Mitbewohnern der letzten 20 Jahre waren zwei Lastramikater und fünd Orientalen/innen.
Die beiden Lastramis waren da durchaus unterschiedlich. Nero, der Innenarchitekt, wurde von Jeannie (der Oriline) immer wieder gern bekuschelt und nahm das auch in seiner gemütlichen Art an.
Aber Nero brauchte das Stapeln nicht und lag sehr gern auch allein im Körbchen oder chillte auf der Fensterbank, um dann die Nachbarskatzen, die durch "seinen" Garten liefen, vom sicheren Fenster aus anzupöbeln. ^^
Ganz anders der Nickerkater!
Nicht nur dass er begeistert mit Jeannie stapelte (die übrigens kaum je katerlos schlafen musste ^^), sondern er liebte - nach Neros Tod - auch seinen kleinen Orientalinnenharem über alles und stapelte mit allem, was nicht bei drei auf dem Baum war!
Er war auch der erste, der Pfötchen als neues Familienmitglied aufnahm, obwohl Nine hoheitsvoll die lange Nase rümpfte, und genauso herzlich und liebevoll ging Nicki mit Mercy um, als sie frisch und neu war.
Wo Nero seine Gemütlichkeit über alles ging (und er dann auch mal einem klebrigen Oriweib aus dem Weg ging), konnte Nicki nicht ohne seine Mädels!
Nicki konnte natürlich auch allein für sich chillen, und das können übrigens auch meine heutigen Oris (auch sie liegen hier und da mal einzeln in der Gegend rum; die stapeln nicht 24/7 im kleinsten Körbchen, das sie finden können, sondern verteilen sich auch mal über die gesamte Wohnung).
Aber bei Nicki war das Stapeln und überhaupt die Notwendigkeit, einen Artgenossen in der Wohnung zu haben, mindestens genauso groß wie bei den Oris, und bei Nicki hatte garantiert kein orientalisches Gen mitgemischt!
Der Nickerkater war ein Bauer vom Lande, wie er im Buche steht!
Nicki war auch sehr gesprächig und erzählte einem weitaus mehr, als man jemals wissen wollte! Er textete jeden Handwerker, der jemals einen Fuß in unserer Wohnung setzte, zu und beaufsichtigte die Arbeiten, kommentierte sachkundig und nervte auch endlos, wenn er wieder die Nase in den Werkzeugkasten steckte und irgendwelche Schrauben oder andere Kleinteile klaute.
Verallgemeinerungen finde ich schon schwierig, wobei man aber auch berücksichtigen muss, dass zumindest bei den Orientalen die Lebhaftigkeit, Sportlichkeit und Gesprächigkeit bis ins hohe Alter durchaus statistisch weit häufiger vorkommt als bei den "normalen" Lastramis.
Und ich denke, dass auch bei Briten und Persern die ihnen als Rasse zugeschriebene Gelassenheit statistisch betrachtet häufiger auftritt als bei anderen Rassen bzw. Lastramis.
Man könnte insofern vielleicht die Vermutung äußern, dass mein Sternchen Nero - nicht nur von der Textur des Fells her - einen gewissen Briteneinschlag gehabt haben könnte; Nero war die Gemütlichkeit auf Pfoten (bis auf seine künstlerische Ader *hust*).
Aber im Ergebnis ist sowas auch wieder alles Spekulation, zumal ja bei den TS-Katzen die Vorfahren kaum je bekannt sind.
In Bezug auf den Hang zum Gruppenstapeln wird, das wurde ja schon gesagt, auch die Sozialisierung der betreffenden Katze eine Rolle spielen, und viele Katzen werden mit zunehmendem Alter gemütlicher und ruhiger. Gerade im Vergleich zur Kittenzeit und der Sportlichkeit im jungen Erwachsenenalter.
Da sehe ich auch wieder im Vergleich (auch was andere Lastramis, die ich persönlich kenne und über die Jahre immer wieder erlebe), dass meine Oris und der Nickerkater da absolute Ausnahmen sind/waren!
Bis auf das letzte Jahr (ca. 14/15 Jahre alt), als schon der Krebs diagnostiziert worden war, war Jeannie durchgängig spielfreudig, neugierig und sportlich wie damals, als sie im Alter von ca. sechs Jahren bei uns einzog.
Und auch Nicki spielte mit seinen ca. 13 Jahren wie ein junger Gott mit seinen kleinen Mädchen und mit jeder Angel, die in seine Richtung geschwenkt wurde. Er sprang wild der Beute hinterher, so wie ich es sonst vor allem von Moody her kenne (der auch solche verrückten und hohen Sprünge liebt
), und das einzige, wo Nicki im Lauf der Jahre ruhiger wurde, war die Überwachung der Handwerker.
Bei Nicki aus meiner Sicht insofern ein Fall der Vielfältigkeit, die bei den Lastramis wunderbarerweise vertreten ist!
Bei meinen Oris eher eine statistische Häufung, die ich den Zuchtzielen dieser Rasse zuordnen wollen würde.
Hier noch ein paar Beispiele
Moody, der Thronräuber
Drei Damen vom Stapelhaufen
Nicki, der Haremskater
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