Noch eine Katze? Eure Meinung

[Cats maid]

Guten Morgen zusammen.

Seit einer Weile treibt mich eine Frage um.

Wir haben 4 Katzen 2 Mädel und 2 Buben.

Zwei davon sind relativ neu, da letztes Jahr zwei unser Pelzkinder gestorben sind, hatten wir halt die entsprechenden Plätze frei.

Die Mädels sind soweit kein Thema aber die Jungs.

Einer der Beiden (Henry) ist seit Kitten an bei uns (seit 5 Jahren) der andere kam letztes Jahr im Alter von 2 Jahren (Orson) zu uns als neuer Spielkamerad für Henry.
Henrys bester Freund, (die zwei waren wirklich ein Herz und eine Seele) war im März plötzlich umgekippt und ist gestorben. Mit viel Überlegung und Bedacht haben wir Orson als neuen Spielgefährten ausgesucht, weil es von Charakter, Temperament, Alter usw. Eigentlich hätte passen müssen. - Eigentlich -

Leider hat sich aber bis heute keine Freundschaft entwickelt. Die beiden Jungs kommen klar miteinander und wir lieben Orson sehr, aber Freundschaft oder Liebe sieht anders aus. Sie fressen nebeneinander, ab und an spielen sie zusammen aber eher selten, sie sitzen friedlich nebeneinander...mehr nicht.

Orson will von Henry nicht viel wissen. Henry dagegen springt immer und immer wieder zu ihm und köpfelt ihn an oder schmeckt ihn inbrünstig ab. Oder fordert ihn zum Spielen auf.

Wenn Orson dann nach 1 bis 2 Minuten intensivem Abschlecken nur damit reagiert, dass er wegschaut oder Henry angenervt ansieht, wird Henry stinkig und die zwei geraten in meist stummen Streit indem sie sich anstarren oder angrumneln bis einer von beiden weicht. Richtig gezofft haben die zwei sich nur zweimal sonst immer "stumm".
Sie sind sich also mit nichten wirklich spinne Feind, aber eben auch nicht wirklich freundschaftlich verbunden.

Henry und sein verstorbener Freund haben extrem viel gekuschelt und sich waren Putzorgienen hingegeben. Den ganzen Tag hingen die zwei zusammen und haben gespielt oder gekuschelt.
Orsi hat mit Katzen zusammengelebt mit denen er sich nicht so toll verstanden hat. Gerade der dominante Kater wo er vorher lebte hat ihn oft sehr untergebuttert, mit der Katzendame dort hatte er einfach nichts am Hut.

Mit ist klar, dass Putzen auch als Dominanzverhalten zwischen Katzen eingesetzt wird und sicher versucht es Henry auch immer mal wieder so, aber mehr und mehr haben wird den Eindruck, dass er einfach gerne wieder richtig mit einem Kumpel kuscheln will.

Leider eignen sich auch unsere Mädels so gar nicht dafür. Die eine ist für Henry quasi wie eine grosse Schwester die er gerne mal ärgert und unsere Pummelfee, die auch recht neu ist, ignoriert er bzw. interessiert ihn Null, er nimmt sie nicht für voll.

Immer wenn Henry seine Kuschelattacken auf Orsi startet und das passiert wirklich mehrfach jeden Tag, tun uns die Kater leid.
Orsi wiederum findet Henry fürchterlich aufdringlich und möchte lieber etwas mehr Abstand und Henry ist richtig frustriert wenn Orsi so gut wie garnicht zurückschleckt.

Wegen dieser Situation überlegen wir nun ob wir nicht noch, und diesmal ein älteres Katerkitten, dazu holen sollen, das Henry in Temperament, Spielwut und Wunsch nach körperlicher Nähe mehr entspricht.

Leider ist unsere Wohnung eigentlich zu klein für 5 Katzen und dann gibt es ja auch keine Garantie dafür das dies der Schlüssel zum Erfolg würde. Wenn ich Pech habe hätten wir dann 5 Katzen die nebeneinander her Leben.

Tja, wie denkt ihr darüber.

 

[merteuille]

Also, ich würde sagen, soooo schlecht ist die Lage bei euch nicht.
Ich denke, man könnte damit zufrieden sein.

Noch ne Katze dazu zu setzen, das kann in die eine oder andere Richtung ausgehen, man weiß es immer erst hinterher.

Aber wenn ihr euch für eine weitere Katze entscheidet, dann würde ich auf jeden Fall ein erwachsenes Tier nehmen. Ausgewachsener Kater/Kitten - das geht meiner Erfahrung nach selten gut.

 

[merteuille]

Mein Anspruch ist nur halt hoch. Ich will das die Mäuse glücklich sind.

Ja, ich versteh dich. Aber manchmal kann's auch der beste Wille nicht richten.

Ich hab hier mit Trotzki (Profilbild) eine Handaufzucht sitzen, mittlerweile 8 Jahre alt, komplett falsch sozialisiert - ein wahrer Trottel vor dem Herrn!

Vor 6 Jahren holte ich ihm einen Kumpel dazu. Ne Katzendiva gab's schon und die beiden haben sich auch eigentlich gut verstanden. Aber war halt schon viel Unterschied zwischen den beiden - sie winzig und knapp 3 Kilo schwer, er ein tölpelhafter Riese mit 7,5 Kilo.
Mein Plan war, ihn auszulasten und sie zu entlasten.
Also zog Didier (heute 7 Jahre alt), ein perfekt sozialisierter Spanier aus dem Tierschutz, ein.

Was soll ich dir sagen?

Didier ist ein echter Stapelkater, er versteht sich auch wunderbar mit der kleinen Diva und die beiden kuscheln, was das Zeug hält
Didier würde auch gern mit Trotzki kuscheln oder spielen. Nur der versteht das noch immer nicht. Er geht dann auf Abwehr und dann ist ihm der kleine Spanier (trotz viel geringerer Körpergröße) haushoch überlegen und Trotzki zieht den Kürzeren und den Schwanz ein.
Und Trotzki wird's auch nie verstehen.
Ich könnte ihm noch 100 Kater dazu setzen, er würd's wohl bei keinem raffen.
Das hab ICH mittlerweile verstanden.

Fazit: Manchmal muss man mit suboptimalen Situationen leben und das beste draus machen.

 

[merteuille]

Ich bin ehrlich, niemals würde ich eine Handaufzucht zu mir nehmen solange ich mehr als eine Katze haben will.

Naja, ich hab's mir eh nicht ausgesucht. Mir war auch klar, wie schwierig der werden wird. Aber war halt ich oder sterben.

Und leider hat er auch in all den Jahren nix von den Kumpeln gelernt. Er ist da stur. Komplett auf mich fixiert - sonst gibt's nix in seinem Universum.

 

[tiha]

Schwierig alles. Ich kann mir schon vorstellen, dass es passendes Teilchen gibt, aber es wird halt schwierig, das zu finden. Aber die Situation würde es sicherlich entschärfen und auch für alle von Vorteil sein.

Von einem Kitten oder Jungtier würde ich absolut absehen, weil sich da noch viel ändert. Lieber ein erwachsenes Tier ab 4, 5 Jahren, das man sehr gut einschätzen kann und dessen Charakter ausgereift ist.

Ich drück euch die Daumen - egal in welche Richtung es geht. Immer doof, wenn man eine größere Gruppe hat, die nicht wirklich homogen ist