Eigentlich wollte ich gar nicht schreiben und schon gar keinen neuen Thread erstellen. Aber ich denke schon, dass alleine das schreiben mir hilft.
Auch sind viele von euch sehr nett und verständnisvoll, ich denke hier bin ich gut aufgehoben
Meine Freunde und Bekannten stecken nicht so in der Thematik Katzen, bzw. denken ich hab sie nicht mehr alle und es ist doch nichts dabei.
Mal kurz zu mir: Ich bin 22 Jahre und noch nicht ganz reif für mein Alter.
Ich leide schon seit ich 16 bin an Angststörung und seit wenigen Jahren auch an Depressionen. Also ich mach mir so schon extrem viele Gedanken und Panik, auch wenn wirklich gar nichts dabei ist.
Und ja: Ich habe das ganze Jahr lang wöchentlich eine Therapie gemacht, wo seit Montag leider meine Stunden vorbei sind. Hat aber nichts geholfen irgendwie.
Ich bin im Juli 2017 zu meinen Freund in eine andere Stadt gezogen und habe im Oktober meine kleine Luna mit 8 Wochen, ganz alleine in einem kleinen Zimmer bei Fressnapf, gesehen und den Tag danach direkt mitgenommen. Mein Freund hatte zu dem Zeitpunkt schon eine Katze, die jedoch 4 Jahre vorher alleine gewohnt hat. Hat zwar alles geklappt, aber gute Freunde wurden die nie.
Im August/September "musste" ich dann von meinem Freund ausziehen, da er nicht mit dem aufeinander hocken klar kam. Es ging alles ganz schnell und nun wohne ich alleine. Schon so eine Situation mit der ich so überhaupt nicht klar komme. Ich bin halt ein Mensch der Nähe braucht und ich will eigentlich auch bei meinem Freund sein. Dieses Gefühl von Abschiebung und nicht gewollt sein setzt mir mächtig zu und auch das alleine sein, diese Einsamkeit finde ich ganz schrecklich. Natürlich habe ich bei meinem Auszug auch meine Katze Luna mitgenommen.
Ich hänge extrem an meiner Luna und ich liebe sie über alles. Ich hab mir schon damals Geschichten übers Einschläfern durchgelesen und musste so extrem heulen, als ich mir das mit Luna vorgestellt habe. Da war sie noch nicht mal ein halbes Jahr alt. Ich könnt mir kein Leben mehr ohne sie vorstellen, sie ist halt mein kleines Baby. Fast wie ein Kind für mich.
Nachdem sie eine Woche ganz alleine in meiner Wohnung war und da schon das schlechte Gewissen anfing, war klar, dass
schnellstmöglich eine Zweitkatze her muss. Ganz schnell fand ich Minou (Einzug am 6.10.) und ich dachte, dass meine Ängste und Sorgen weniger werden. Gerade jetzt wo ich sehe, dass die beiden sich immer und immer mehr annähern und spielen Die Zusammenführung verlief die ersten 2 Tage mit Fauchen und Knurren, danach jedoch ziemlich "Langweilig" wie einige hier sagten.
Nun ist Minou schon 1,5 Wochen und Luna ca. 2 Wochen bei mir.
Meine Sorgen und Ängste werden nicht weniger.
Es gibt viele Momente wo ich denke: Wie komm ich auf sowas? Es ist doch alles gut und toll so wie es ist. Es geht den beiden prächtig und ich liebe sie.
Aber auch, und das leider viel häufiger, denke ich:
1. Ich kann den beiden nichts bieten. Ich habe eine 45m² Wohnung inkl. Balkon. Ich will den beiden viel ermöglichen mit Catwalk, zig Spielzeug und hoffentlich bald gesichertem Balkon. Ich wohne in der 3. Etage und bei mir ist eine viel befahrene Straße. Ich finde den Gedanken richtig schrecklich, wie die Katzen tagtäglich das gleiche sehen. Jahrelang.
Wenn ich auf Arbeit gehe kommen beide immer mit zur Tür, egal ob ich die mit Fummelbrett, Leckerli verstecken oder Spielzeug ablenken will. Wenn ich wieder komme sitzen beide auch vor der Tür und Luna versucht immer ins Treppenhaus zu entwischen. Ich stell mir vor wie die den ganzen Tag vor der Tür hocken und miauen, mich vermissen und sich langweilen.
2. Ich habe zu wenig Zeit. Ich bin 40 Stunden die Woche arbeiten von früh bis kurz nach 17 Uhr. Ich komme nach Hause, mach die Katzenklos sauber, kehre durch die Wohnung, weils ja viel Dreck macht und versuche bisschen mit beiden und der Angel, bzw. apportieren zu spielen. Dann ist der Tag auch irgendwie fast vorbei. Ich hab ein richtig schlechtes Gewissen wenn ich auf Arbeit bin, wenn ich eigentlich mal raus oder bei meinem Freund schlafen will. Ich will am liebsten 24/7 daheim sein und hab dauerhaft schlechtes Gewissen wenn ich nicht genug Zeit mit den beiden verbringe. Man soll mit denen spielen und die auspowern. Aber ich bekomm es einfach nicht hin. Ich immer das Gefühl, dass die beiden sich langweilen wenn sie nicht spielen. Selbst wenn sie schlafen, einfach immer hab ich dieses Gefühl. Momentan bin ich auch extrem Motivations- und Lustlos. Also ich kümmere mich trotzdem täglich um die KaKlos und Katzen. Aber ich koch mir zb gar nichts, ich gehe nicht einkaufen. (a. weil es Zeit in Anspruch nimmt, b. weil ich keine Lust habe)
3. Die Angst um die Zukunft. Ich denk mir immer, wie ich das 20 Jahre (ich hoffe sehr, dass sie so alt werden!) alles bewältigen soll. Es kostet so viel Zeit und Geld. Besonders hochwertiges Futter macht echt schon viel aus. Ich habe geguckt, wo es im Angebot ist, gleich in Dosen und größerer Menge bestellt. Reicht aber bestimmt nicht lange. Ich habe kein Auto, wo ich auch haufen Geld verlieren würde, aber es ist einfach die Angst.
Als ich bei meinem Freund gewohnt habe, war alles gar kein Problem. Wirklich null. Wir haben uns beide um den Haushalt gekümmert und beide Futter/ Streu gekauft. Und nun muss ich das alles alleine stemmen und ich bin noch so unerfahren einen eigenen Haushalt alleine zu führen. Ich kann das mit den Ausgaben null einschätzen (Hab mir schon fixe Kosten und Co notiert) und fühle mich so eingegrenzt in meiner Freizeit.
Vorher war das wirklich kein Problem, und ich hoffe das wir in ein paar Jahren wieder zusammen ziehen. Aber so bin ich maßlos überfordert.
Ich hoffe es ist wirklich nur ein Blues und es braucht einfach Zeit bis ich mich eingelebt und meine "Routine" gefunden habe.
Ich will meine beiden Lieblinge, und besonders meine Luna, nicht abgeben müssen (Ich spiel seit einer Woche halt öfter mit dem Gedanken). Aber wenn ich ihnen nicht viel bieten kann (Platz, Zeit und Spiel), dann denke ich immer, dass sie es woanders besser hätten. Ein schöneres Katzenleben führen könnten. Wenn man eigene Kinder hat, kann man die ja auch nicht in eine andere Familie abgeben, weil es die Kinder auf dem Land besser hätten.
Ich hätte auch weniger Arbeit und Sorgen, aber ich würde es sicher so dermaßen bereuen.. Ich will das mein Kopf wieder normal ist.
Könnte mich für die Gedanken auch hassen.
PS: Ich will hier auch nochmal klar stellen, dass es nicht mit 2 Katzen zu tun hat! Ich möchte definitiv das beide zusammen bleiben. Zwei Katzen kosten genauso viel Zeit, Geld und Nerven wie eine. Unterschied habe ich keinen feststellen können. Hab nur Angst, dass es hier jemand in den falschen Hals bekommt und mich dann anmeckern will. /_\