Woran merkt man, dass man alles richtig macht?

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AnnaAn

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2. September 2010
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Ich muss gestehen, dass ich ja total gegen Haustierhaltung bin. Ein Lebenwesen nur zum eigenen Vergnügen in Abhängigkeit halten, finde ich schrecklich egoistisch.

Nun frage ich mich mit meinen beiden Katzen (ich habe sie mir nicht angeschafft, sie sind einfach passiert), ob ich denn auch alles richtig mache, ob es ihnen gut geht und sie glücklich sind bei mir.

Ich versuche es an so Kleinigkeiten festzumachen.
  • Die beiden Katzen stürmen nicht raus, wenn ich die Tür aufmache. Manchmal bleiben sie einfach nur in der geöffneten Tür sitzen und gucken. Zufrieden, finde ich das.
  • Die beiden Katzen kommen eigentlich immer, wenn ich nach Hause komme. Und wenn sie draussen unterwegs sind, kommen sie sehr oft angesprintet, wenn ich sie rufe.
  • Sie gehen sehr gerne mit mir spazieren.
  • Sie gehen gerne in die Wohnung, immer ganz freiwillig und relaxt.
  • Sie drängeln nicht beim Fressen und betteln nur, wenn sie wirklich Kohldampf haben.
  • Sie begrüssen mich immer mit Lauten und mit körperlicher Annäherung (sie streicht um die Beine, Katerchen will richtig schmusen) egal ob wir uns draussen oder drinnen in der Wohnung begegnen.

Wie ist das bei euch? Guckt ihr nach Zeichen, ob es den kleinen gut geht?
 
A

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Wenn sie sich schnurrend auf meinen Zehen rollt während ich versuche gleichzeitig Zähne zu putzen und das pelzige Bauchi zu kraulen ohne an der Zahnpasta zu ersticken.

Wenn sie mir freudestrahlend entgegengerannt kommt sobald ich ihre Bürste in die Hand nehme. (also mind. 3x am Tag)

Wenn sie mit mir zusammen aufs Klo geht weil's zusammen gleich viel schöner ist. (zur Häufigkeit sag ich lieber nichts😉)

Wenn sie über ihren Catwalk rast und herumspringt wie ein junges Kätzchen.

Wenn sie wenn es ihr schlecht geht zu mir kommt weil sie darauf vertraut, dass ich ihr helfen kann.
 
Ich muss gestehen, dass ich ja total gegen Haustierhaltung bin. Ein Lebenwesen nur zum eigenen Vergnügen in Abhängigkeit halten, finde ich schrecklich egoistisch.

Wenn man sich entscheidet für ein Tier zu sorgen, ist m.E. immer Egoismus dabei.
Der Egoismus, dass man sich um jemanden kümmen möchte, dass man nicht alleine ist, etc.
Selbst mit Freigängern, ist ein gewisser Egoismus da.
Dagegen spricht m.E. nichts, wenn man es im guten Gleichgewicht hält.


Nun frage ich mich mit meinen beiden Katzen (ich habe sie mir nicht angeschafft, sie sind einfach passiert), ob ich denn auch alles richtig mache, ob es ihnen gut geht und sie glücklich sind bei mir.

Das Empfinden von Glück und Zufriedenheit ist immer eine subjektive Wahrnehmung.
Würde man die Katzen fragen, würden ihre Prioritäten sicher an anderer Stelle liegen, als bei den Menschen ;)


Wie ist das bei euch? Guckt ihr nach Zeichen, ob es den kleinen gut geht?

Ich versuche die Bedürfnisse der einzelnen Tiere wahrzunehmen und ihnen gerecht zu werden.
dazu gehört für mich das subjektive Bedürfnisse nach Nähe und Distanz, von Aufmerksamkeit, Spielangeboten etc.

Ich versuche ein gutes Gleichgewicht zwischen gesunder Ernährung (krankheitsbedingt) und Mini-Portionen Schmecklecker Futter zu finden, damit das Fressen nicht nur ein Überlebensding ist, sondern auch Genuss für das Tier.


Ich mache ganz sicher nicht alles richtig, ich mache es so, wie ich denke, dass es den Katern gut tut.
Ob die Bärenbrüder glücklich sind? Ich denke schon, aber sie würde bei anderen Menschen auch glücklich sein, wenn er ihre Bedürfnisse berücksichtigt.

Was ich mit Überzeugung sagen kann ist, dass sie nach ihren ersten, schlimmen Lebensjahren ein gutes, umsorgtes Leben leben und dass sie so akzeptiert werden wie sie sind, weil sie gut sind, so wie sie sind. :)
 
Ich finde nicht, das man immer von Egoismus sprechen kann, wenn man zufällig mit einem Tier zusammen wohnt.

In unserem Falle ist uns unser Kater zugelaufen.
Verfloht, verletzt, verhungert, krank, am dauerkotzen und sichtbar froh, endlich drinnen in Sicherheit zu sein. Er wollte auf gar keinen Fall mehr weg, obwohl er die Möglichkeit dazu immer gehabt hätte.
Ich glaube nicht, das es in diesem Falle egoistisch von mir war, ihn nicht einfach wieder nach draußen zu befördern und seinem Schicksal zu überlassen.
Es stünde ihm immer frei zu gehen, wenn er nicht mehr bei uns bleiben wollen würde. Die Tür steht ihm immer offen.
Da er aber bleibt, gehe ich davon aus, das er ganz zufrieden mit der Situation ist ;)
Er liebt es, tief und fest auf meinem Bauch zu schlafen.
Er verteilt Liebesbisse an mich und meinen Mann und kommt uns mauzend und schnurrend entgegen, wenn wir nach Hause kommen.

Ich finde, das hört sich nach glücklichem und zufriedenem Katz an. :)
 
(...) Ein Lebenwesen nur zum eigenen Vergnügen in Abhängigkeit halten, finde ich schrecklich egoistisch.

Nun frage ich mich mit meinen beiden Katzen (ich habe sie mir nicht angeschafft, sie sind einfach passiert), ob ich denn auch alles richtig mache, ob es ihnen gut geht und sie glücklich sind bei mir.

Ich versuche es an so Kleinigkeiten festzumachen.
(...)

Wie ist das bei euch? Guckt ihr nach Zeichen, ob es den kleinen gut geht?

Natürlich ist die Haustierhaltung nicht immer komplett altruistisch, sondern bedient auch ein Stück weit die eigenen Bedürfnisse, allerdings stelle ich mir sonst die Frage, was wäre mit diesen vielen Tieren, wenn sie niemand haben wollen würde? Gerade wenn man eben keine Tiere vom Züchter hat - die ja so gesehen extra produziert werden - ist es ja aktuell eine absolute Fehlvorstellung von der Utopie auszugehen, es gäbe dann keinerlei "ungewollte" Katzen.
Also erstmal ist meine Grundeinstellung wohl etwas anders, das nur vorab.

Ich gebe schon sehr viel Acht darauf, wie es meinen Tieren geht. Sind sie zufrieden, sind sie ausgeglichen, ist körperlich alles in Ordnung. Ich bilde mir zumindest ein, dass ich meine Tiere sehr gut kenne und einschätzen kann.
Woran ich festmache, dass sie gerne bei mir sind ist ähnlich wie bei dir, sie kommen komplett freiwillig und sehr oft zu mir ohne dass ich einen Reiz wie Futter oä. benutzen würde, sie suchen einfach die Nähe vom Menschen. Ich muss auch dazu sagen, dass der Futterreiz hier insgesamt sehr gering ist, die Tiere haben 24/7 Zugang zu Futter (haben solche Futterautomaten), betteln um "normales" Futter kenne ich hier nicht, sondern nur bei ganz tollen Leckerchen.
Gerade bei den meisten Katzen finde ich, kann man sich Vertrauen und Zuneigung nicht "erkaufen", zumal 2 von 3 meiner Katzen eher "speziell" sind (was Vertrauen aufbauen uä. angeht, die 3. schmeißt sich ehrlich gesagt jedem an den Hals:D).
Woran mache ich es noch fest, sie interagieren mit mir z.B. "quasseln". Sie spielen und klickern mit großer Freude. Eine Katze, die das nicht wollen würde, würde einfach nicht mitmachen.
Die Katzen zeigen mir ihr absolutes Vertrauen auch in stressigen Situationen wie z.B. beim Tierarzt garantiere ich bei diesen Tieren dafür, dass sie mir niemals etwas täten (beißen, kratzen oä.). Sie drücken sich dann z.B. ganz eng an mich ran und kuscheln sich ein.
Natürlich kann man sich das theoretisch auch alles schlecht reden und argumentieren, dass sie das alles nur machen, weil sie ja kaum eine Wahl hätten (jetzt mal von weglaufen und nie wieder kommen abgesehen), ist aber m.e. der falsche Ansatz. Letztlich suchen Tiere wie z.B. Katzen durchaus ja freiwillig den Kontakt zum Menschen, natürlich ist eine anfängliche Prägung hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist die Haustierhaltung nicht immer komplett altruistisch, sondern bedient auch ein Stück weit die eigenen Bedürfnisse, allerdings stelle ich mir sonst die Frage, was wäre mit diesen vielen Tieren, wenn sie niemand haben wollen würde? Gerade wenn man eben keine Tiere vom Züchter hat - die ja so gesehen extra produziert werden - ist es ja aktuell eine absolute Fehlvorstellung von der Utopie auszugehen, es gäbe dann keinerlei "ungewollte" Katzen.

Was mich aber zu der Frage bringt, wieso ist es überhaupt zu der Katzenschwemme gekommen? Das war ja nicht immer so ...

Bei meinen Freigängern kann ich erst einmal davon ausgehen dass sie sich bei uns wohlfühlen, sonst kämen sie ja nicht mehr nach Hause. Bei Plum gehe ich einfach mal davon aus dass er mich mag, alleine schon wie er mit mir interagiert. Sieht er mich irgendwo, egal ob im Haus oder draußen, werde ich sofort mit einem ganz bestimmten Mau begrüsst, das er nur zu diesem Zweck verwendet. Setzt sich einer von uns, so hockt er einem sofort auf dem Schoß und donnert seinen Dickschädel an unser Kinn, aber so richtig mit Rumms. Kommt er von draußen herein, so wird man sofort über sämtlichen Klatsch aus der Nachbarschaft informiert, wenn es sein muss minutenlang ;) Ruft man ihn draußen, so kommt er sofort angewetzt ...

Also ich gehe schon mal davon aus dass er glücklich ist und uns mag ...
 
Was mich aber zu der Frage bringt, wieso ist es überhaupt zu der Katzenschwemme gekommen? Das war ja nicht immer so ...

(...)

Wobei die Frage dann wäre, wann war es nicht so. Geht man ein paar Jahrhunderte zurück, dann werden schlichtweg mehr Tiere an Krankheiten verendet sein (genau so wie Menschen), verhungert oä., sodass sich die Population selbst relativ eingedämmt haben. Zudem gehe ich davon aus, dass es den Menschen schlichtweg weniger gestört hat (heutzutage hat dann der Nachbar Angst um seinen englischen Rasen oä.).
Dass die "natürliche Auslese" in der heutigen Zeit allerdings nicht mehr "funktioniert" sieht man ja z.B. in südlichen Ländern sehr deutlich (natürlich gibt es sowas punktuell auch in Deutschland).
Ich bin auch aktuell nicht davon überzeugt, dass sich diese Situation bis zu unserem Tod wieder so nachhaltig verändern wird, dass man tatsächlich nur noch Tiere über Züchter beziehen könnte.
 
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Selbst mit Freigängern, ist ein gewisser Egoismus da.

Bei mir total - weil, da muss ich mich weniger kümmern. Und da es ein Paar ist, muss ich mich sogar noch weniger kümmern und bin eigentlich nur Servicebreitstellerin. Da bin ich doch schon etwas egoistisch... :D

Ach, ich finde es immer wieder schön, zu sehen, was andere so zum Thema denken und freue mich, dass es hier keine so abstrusen Leute gibt, die den berühmten "Kindersatz" suchen, sondern eben einfach mit Tieren zusammen leben und mit diesen Tieren sogar eine individuelle Beziehung pflegen.

Ja, was täten wir ohne unsere kleinen Tierchens? Also, obwohl ich Haustierhaltung nicht gut finde, freue ich mich, dass meine beiden bei mir eingezogen sind. Zwei Strassenkatzen weniger, weniger Reproduktion von Strassenkatzen, dafür viele Haare im Haushalt mehr und stundenlange Streichel- und Schmuseeinheiten. Wenn sie jetzt noch spülen würden, wäre unser Zusammeleben sehr gleichberechtig und perfekt!

:pink-heart:
 
  • #10
Wenn sie jetzt noch spülen würden, wäre unser Zusammeleben sehr gleichberechtig und perfekt!

:pink-heart:

Wenn du einen Weg gefunden hast, ihnen DAS beizubringen, sag mir bitte Bescheid:D Vielleicht klappts ja auch mit Bügeln? Dreckwäsche sortieren kann meine Maus zumindest schon - nicht nach Farben oder Temperatur zwar, aber nach "superwohlriechend"/"zum kuscheln" und "uninteressant".;)
 

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