Rat benötigt: Entscheidung Katze weggeben

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Beere85

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10. März 2018
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Hallo zusammen,

ich wende mich an euch, da ich ernst gemeinten Rat benötige. Ich bitte darum von eventuellen Vorwürfen oder ähnlichem abzusehen, denn Fehler sind wohl menschlich.

Die Situation stellt sich wie folgt dar:
Ich habe eine Katze, welche mit 4 Monaten als Findling in schlechtem Zustand zu mir kam. Seit diesem Zeitpunkt sind zwei Jahre vergangen und sie ist wirklich ein absoluter Traum von einer Katze. Ich hatte ihr etwa 2 Wochen nachdem sie damals zu mir kam eine kätzische Kumpeline im gleichen Alter dazu geholt und die beiden waren vom ersten Tag an ein Herz und eine Seele. Dies endete vor etwa 2 Monaten. Seit diesem Moment wurde meine Erstkatze von ihr nur noch verdroschen und richtiggehend attackiert, so dass Fell und Krallen flogen. Da ich nicht im Affekt handeln wollte, habe ich ein wenig abgewartet, aber leider war es erfolglos. Somit musste ich mich schweren Herzens nach fast zwei Jahren von der Zweitkatze trennen. Sie bekam ein schönes neues Zuhause, wo ein männlicher Kumpel auf sie wartete und mit diesem versteht sie sich blendend. Ich bekomme regelmäßig Bericht erstattet. :)
Aus einer Notsituation heraus haben wir nun vor zwei Wochen eine Katze zu uns genommen, da ihre bisherigen Besitzer sie unbedingt loswerden wollten und wir Sorge hatten, dass sie sonst ausgesetzt werden könnte. Leider sind die beiden am selben Abend noch aufeinander getroffen. Anfangs sah es auch ganz gut aus zwischen den beiden und es gab nur wenig Gefauche. Primär ging dieses von der neuen Katze aus und meine alteingesessene Mieze war eher neugierig. Und seit zwei Tagen plötzlich geht meine Mieze sobald sie die andere sieht auf sie los und jagt sie in die hinterste Ecke des letzten Raumes der Wohnung. Dabei nimmt sie das doppelte Volumen ihrer selbst ein, da sie sich so aufplustert. Die Neue traut sich kaum noch aus dem Zimmer heraus. Nun habe ich bei einer Tiertherapeutin angerufen und wollte ihren Rat. Die Antwort, die ich bekam war mit eigenen Worten formuliert: Ich habe es völlig verkackt, solle die beiden sofort trennen und eine der beiden weggeben.


Wie soll ich denn eine solche Entscheidung treffen? Hier ein paar Fakten zu den beiden:
Alte:
- Sehr verschmust und zutraulich
- Lieb und pflegeleicht
- Empfindlich gegenüber Stress, Geräuschen und Veränderungen. Reagiert darauf mit Durchfall.
- Bisher nicht alleine gehalten worden

Neue:
- Auf einem Auge blind. Sie wurde von ihren Geschwistern übel drangsaliert und hat dabei das Augenlicht verloren.
- Bisher keine wirkliche Erziehung. Kratzt an Möbeln etc.
- Ruhig, verschmust, unerschrocken. Ich denke, sie hat sehr viel Potential, wenn sie endlich mal die Möglichkeit bekommt irgendwo anzukommen.
- Wurde die letzten Monate nur herum gereicht, da sie mit den Artgenossen nicht zurechtkam. Ich denke, sie wäre alleine ganz zufrieden.

Ich möchte anfügen, dass die Katzen auf den Balkon dürfen, aber keinen Freigang haben und wir uns definitiv nicht noch einmal eine zweite Katze dazu holen werden. Wir bekommen im August Nachwuchs, so dass es bei uns zuhause ein wenig lauter und anders werden wird.

Mein eigentlicher Wunsch wäre natürlich, dass die beiden sich irgendwie tolerieren könnten, aber die Hoffnung wurde mir von der Therapeutin gestern zunichte gemacht. Und wenn es darum geht eine Entscheidung zu treffen, habe ich 1000 Gedanken zu jeder der zwei im Kopf:

- Die Alte, die sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, bei der ich aber einfach Sorge habe, dass sie alleine unglücklich sein könnte und dass die neue Situation mit Baby sie überfordern wird.

- Die Neue, bei der es mir so leid tut, dass sie schon wieder herumgereicht wird und dies doch sicherlich auch Schäden bei ihr hinterlässt. Zumal über ihre Vorgeschichte kaum etwas bekannt und selbst ihr angegebenes Alter fraglich ist. Es gab wohl auch keine Interessenten für sie in ihrem vorhergehenden Zuhause, weshalb ich Angst hätte, dass sie im Tierheim versauern würde.

Ich bin vollkommen überfordert mit der Situation und brauche dringend ehrliche Ratschläge.

Vielen Dank schon einmal im Voraus.
 
A

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Hallo Beere85,
tut mir leid, dass es bei euch so blöd gelaufen ist.

Leider hat Dein Tiertherapeut in einem Punkt recht: Du hast es richtig vergeigt!

Aber: Das bedeutet nun nicht das Ende. Bitte trenne die Tiere sofort wieder und dann beschäftige Dich in aller Ruhe mit der "langsamen Zusammenführung". Das hättest Du von Anfang an machen sollen, aber egal.

Nun dauert es wahrscheinlich länger und ist viel mehr Arbeit, aber die Lage ist ja nicht hoffnungslos. Wenn Du das vernünftig angehst, dann bereite Dich auf viel Arbeit und einen hohen Zeitaufwand vor. Das Ganze wird vermutlich zwischen 6 Wochen und 4 Monate dauern. Im Zweifel wirst Du Unterstützung benötigen, von jemanden, der sich mit sowas auskennt. Machen, musst Du es selber.

Sollte das für Dich nicht möglich sein, gib am besten beide Tiere in ein gutes neues Zuhause. Ich finde es nicht schlimm, sowas zu entscheiden und je früher, desto besser. Sonst gibt es spätestens bei der Ankunft eures Nachwuches richtig Stress und dann muss es bekanntlich ja immer "sehr schnell gehen", damit das Baby keinen Schaden nimmt. Erspare den beiden Tieren, dass sie zum Wanderpokal werden. Sie können nichts dafür.
 
Warum beide weggeben? Nr. 1 auf jeden Fall behalten.

Dann mit der langsamen Zusammenführung probieren. Nr. 2 bestärken, denn die hat kein Selbstvertrauen, wie es aussieht. Was wegrennt, ist leider Beute und dann wird hinterher gefahren. Das muss man stoppen, bevor es zur festzementierten Gewohnheit wird.

(und was heisst, vergeigt, mir ist mein Kater 1 auch zwischen den Füssen durch und wollte sich Kater 2 SOFORT angucken, nach 2 Tagen wars Essig mit trennen. Sie sind keine dicken Freunde geworden, aber sie interagieren ganz gut miteinander. Wenn der Dicke standhält und kräftig zurückhaut, ist Ruhe, wenn er wegrennt, gibts halt eine Runde Jagd mit anschließendem Catchen. Aber Kater können sowas ab, Katzen catchen eher nicht zum Spaß, die raufen ernst, wenn sie es tun.)

Und erstmal Nerven behalten. Es ist noch nicht aller Tage Abend! Nur Mut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch erst mal ein Zimmer für die neue Dame reservieren und die Gemüter beruhigen. Wenn dann wieder etwas Ruhe im Haus ist, eine Gittertür bauen und einsetzten und dann mit viel Geduld, zylkene für die Katzen und ganz vielen Leckerchen versuchen die Damen noch mal zusammen zubringen.
 
Nur kurz: meiine Zusammenführung hatte mehrere Monate gedauert: ich hatte bereits 3 und dazu kamen 3 Kitten und 1 2-Jährige, die ich zuerst in jeweils 2 getrennten Räumen hatte. Inzwischen leben alle Sieben relativ friedlich miteinander und mögen sich teilweise mehr und weniger gerne.....

Ich würde auch nicht schnell aufgeben! Und ich wusste damals noch nichts von der Gittertür, war relativ "naiv", habe aber wohl doch einiges intuitiv richtig gemacht. Das Tierheim hatte mich nicht gewarnt, obwohl sie von meinen vorherigen Katzen wussten, sie sogar kannten! Also, "Fehler" machen wir alle!
 
Hi ihr Lieben,

Danke für eure Antworten und das Mutmachen. Getrennt habe ich sie seit gestern Abend. Die Alteingesessene hat die vorderen Räume Wohnzimmer, Küche und Esszimmer. Die Neue hat Arbeitszimmer, Bad und Flur. Ich werde nachher mal zum Baumarkt fahren und Material für eine Gittertür besorgen. Diese werde ich dann am Montag an Stelle der aktuellen Trenntür einbauen. Und das bleibt dann die nächsten 2 Wochen etwa erstmal als Trennung. Sie werden dann jede auf ihrer Seite bei der Gittertür gefüttert. Und das eben solange bis auf die andere nicht mehr reagiert wird.
Zyklene will ich auch mal bestellen und die nächste Zeit einmal täglich in das Futter.

Was haltet ihr von dem Plan? Etwas was ich optimieren könnte? Decken der beiden mal tauschen habe ich auf dem Zettel. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, ich habe Deinen Anfang nur überflogen....aber ich würde auf jeden Fall so lange die Tür zu lassen (richtig), bis sie sich beide beruhigt haben! Ansonsten finde ich das einen prima Plan! Viel Erfolg!!!!:yeah:
 
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Klingt nach einem Plan.

Allerdings würde ich dir raten, dir keine zeitlichen Pläne zu machen. Wenn die Gittertür für 2 Wochen benötigt wird gut, wenn nur für eine dann ist es auch gut. Aber es ist auch kein Problem, wenn die Gittertür für 3 oder 4 Wochen gebraucht wird. wie gesagt, Geduld, Ruhe und Leckerlies!:grin:
 
P.S.: Du kannst auch mit einem weichen Socken oder Tuch an ihren Köpfchen(Kinnd und Seiten) reiben und damit die Gerüche vermischen, wenn Du dann damit die jeweils andere ein wenig "einreibst".
 
  • #10
Die Logik der Therapeutin verstehe ich noch nicht so ganz.

Entweder, die Katzen passen überhaupt nicht zusammen, dann hast du es auch nicht vergeigt, weil eh egal.

Oder es gibt eine Chance, dann war der Einstieg zwar nicht so toll, aber dann würde ich nicht aufgeben, sondern es probieren, so wie die anderen es beschrieben haben.

Erst mal trennen und dann weitersehen. Dabei würdest du hier auch viel Unterstützung und Tipps bekommen.

Das weiß ich, weil ich selber eine schwierige Zusammenführung hatte. :oops:
 
  • #12
Die Neue traut sich kaum noch aus dem Zimmer heraus. Nun habe ich bei einer Tiertherapeutin angerufen und wollte ihren Rat. Die Antwort, die ich bekam war mit eigenen Worten formuliert: Ich habe es völlig verkackt, solle die beiden sofort trennen und eine der beiden weggeben.

Hallo Beere und willkommen

Nicht zu glauben was für unsensible sog. Tiertherapeuten einem so an den Kopf werfen :mad:

Wie bereits erwähnt wurde, würde ich erstmal die beiden Katzen völlig trennen, damit sie "runterkommen" und danach mit der Gittertüre arbeiten. Du findest im Forum viele Beispiele unter "langsame Zusammenführung". Klar braucht es Zeit und Geduld.
Ev. kannst Du auch mit einer kompetenten Katzentherapeutin zusammenarbeiten, am besten auf Empfehlung.

Hatte auch mal eine sog. Therapeutin vor Ort, ca. 3/4 Std. Kaum hatte sie meinen Erstkater gesehen, stufte sie ihn als aggro ein und für sie war klar: Der Neue muss sofort weg :grummel:
Das ist jetzt Monate her - und der Neue ist immer noch hier. Eine fähige Therapeutin hatte den Erstkater keineswegs als aggressiv erkannt und mich im weiteren Versuch bestätigt... Noch sind die beiden keine Freunde, aber es gibt immer wieder Fortschritte. So mal als Beispiel.

Kurz: Dein Plan ist gut. Viel Erfolg :)
 
  • #13
Blöd wenn man grad in Not ist, aber manche verdienen sich als "Experten" die goldene Nase, dabei fehlt ihnen jede Sensibilität für Tiere.
Kenne sowas aus dem Pferdebereich.
Selbst WENN man es selbst vergeigt hat - muss ich die Leute und ihre Tiere doch erstmal da abholen, wo sie sind.
Und grad ein Problemkätzchen gleich wieder weitergeben.... hallooooo?

Mein Kater 2 ist 11 und nicht so gaaanz unproblematisch. Wenn jetzt einer kommt und sagt, der nimmt den Dicken als Einzelkater oder zu einem ähnlich gestrickten Tier dazu, stellt sich auf seine "Zickigkeiten" ein, wartet geduldig ein Jahr, bis der Dicke auftaut und Vertrauen fasst, hat einen schönen Garten, keine kreischenden Kleinkinder - ok.
Ansonsten denke ich, der Dicke hat es gar nicht so schlecht getroffen hier, ich verstehe ihn mittlerweile ganz gut, also was soll ich ihn da wieder ins kalte Wasse schmeißen ohne Not?
 

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