Pattexkatzen - Zufall oder Erziehung ?

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A.Huck

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Interessante Frage, da häng ich mich mal mit rein! :)

Ich habe ja irgendwie zwei Extreme zuhause.

Arya, die kleine Madame 'Rühr-Mich-Nicht-An', die wirklich nur kommt, wenn sie gerade Lust auf Schmusen hat (das dann dafür aber vehement einfordert) und die auch nie zu fest gestreichelt werden will - lieber sanftes im Nacken oder an der Nase Kraulen, den Rücken bitte nicht anfassen und schon gar nicht den Schweif. Auf meinem Schoß war sie vor ein paar Wochen zuletzt - und das war schon sehr ungewöhnlich. Das letzte Mal davor, war sie wirklich noch ein Kitten.

Und Lyanna, deren Foto du im Lexikon neben dem Eintrag zu 'Pattex-Katze' findest. ;) Beim Schmusen hat man oft das Gefühl, sie würde am Liebsten in einen reinkriechen. Wenn man auf dem Klo sitzt, will sie auf den Schoß. Sie mag am Liebsten komplett in den Arm genommen und so richtig Wange an Wange durchgeknuddelt werden. Dabei schnurrt sie wie ein Traktormotor und tretelt, was das Zeug hält.

Das Komische daran ist: Wenn man sich ihre Vorgeschichten anguckt, ist es irgenwie verkehrte Welt.

Arya ist in einer Familie mit Kindern geboren und kam als Kitten zu uns, hatte also immer Menschen um sich. Sie war als Kitten auch typisch verschmust, hat sich dann aber mit der 'Pubertät' immer mehr zu einer recht unabhängigen Persönlichkeit entwickelt.

Lyanna haben wir erst, seitdem sie ein Jahr alt ist, von daher kann ich nichts dazu sagen, wie sie als Kitten war. Sie wurde in Bulgarien auf der Straße geboren und vom TS aus einer Tötungsstation gerettet. Wir wissen, dass sie mit ca. 6 Monaten kastriert wurde, da muss sie also schon im TS gewesen sein - davor kann sie nicht viel Tolles mit Menschen erlebt haben. Meine persönliche Theorie ist, dass sie entweder das Schlechte, was ihr passiert ist, gar nicht richtig wahrgenommen hat, weil sie noch zu jung war und Menschen daher nur als liebe Wesen erlebt hat, die ihr geholfen haben, als es ihr schlecht ging - oder dass sie wirklich auf Teufel komm raus die Liebe, die sie in ihren ersten Monaten nicht bekommen hat, wieder 'aufholen' will.

Es ist bestimmt ein wenig Erziehung und Prägung dabei, aber letztendlich denke ich, es kommt auf den individuellen Charakter der Katze an, wie viel 'Pattex' letzendlich in ihr steckt.
 
Ich habe hier zwei Pattexkater und einen normalen ohne den ich aber auch nicht auf Toilette gehen kann - ansonsten will Merlin zwar kuscheln aber nur wenn er will und dann muss das so sein, egal was man macht sonst wird man furchtbar angebrüllt :D

Ich denke bei Samson weiß ich woher das Verhalten kommt.

Samson wurde als er ca. 2 Tage war in einem Müllbeutel mit seinen 5 Brüdern ausgesetzt und im Tierheim per Hand aufgezogen. Allerdings wurde sich nur solange intensiv um die Kleinen gekümmert bis sie selbst gefressen haben.

Als er mit 13 Wochen zu uns kam war er total scheu und hat 4 Wochen unterm Tisch, Sofa usw. gewohnt aber dank Hobbes ist er dann sehr zutraulich geworden und hat auch geschmust. Als er dann allerdings 2,5 Jahre alt war, war er für 13 Tage im Keller unserer Nachbarn eingesperrt. Als er gefunden wurde war er nur noch Haut und Knochen und sowas von anhänglich. Ein halbes Jahr später ist dann sein geliebter Hobbes noch verschwunden und seitdem ist Samson eine absolute Klette - ich kann nicht mal an seinem Bettchen vorbei laufen ohne dass er maunzt und gestreichelt werden will, er klebt jede Nacht im Bett an mir, würde am liebsten 24 Stunden rumgetragen werden.

Bei Domi vermute ich auch einen Grund.

Er wurde in einer guten BKH Zucht in Moskau geboren aber mit 6 Monaten als Zuchtkater nach Deutschland verkauft und die Zucht lief aus dem Ruder und wurde mit ca. 90 Tieren dann vom Vet Amt aufgelöst. Die Kater hatten zusammen im Keller gelebt.
Die Tiere wurden auf verschiedene Tierheime in ganz Deutschland aufgeteilt und so kam Domi von NRW nach Franken. Hier im TH saßen dann 6 unkastrierte Kater aus dieser Zucht.
Durch unseren TA habe ich dann davon erfahren und da wir sowieso gerade überlegt hatten auf 3 aufzustocken bin ich hin gefahren und habe mich in Domi (und er sich anscheinend in mich) verliebt. Die Dame im TH meinte nur zu mir: den können sie nicht anfassen, der läßt sich nicht streicheln ... hat er aber :pink-heart:

Als ich ihn dann nach 2 Wochen und mehreren Besuchen holen durfte hat er sich in die Box gelegt und war ruhig.

Wir hatten so gut wie keine Zusammenführung, die Jungs haben sich sofort gut verstanden aber wenn er mich nicht sieht fängt er an zu "rufen".

Das geht z.B. so - wenn ich in einem Keller bin in den die Jungs nicht dürfen steht Domi vor der Tür und maunzt, ich bin auf Toilette und habe die Tür zu, Domi steht davor und ruft. Er wacht auf wenn er irgendwo nicht geschlafen hat, schaut sich kurz um und fängt an zu maunzen wenn er mich nicht sieht.
Ich gehe einkaufen - Domi sitzt hinter der Haustür und wartet heulend auf mich.

Seine Kumpels, mein Mann, unsere Söhne (wenn sie da sind) können ihn kurz ablenken aber nicht für lange.

Er ist wie ein kleiner Hund und läuft mir ständig hinterher. Dann schmeißt er sich auch auf den Rücken und will dass ich seinen Bauch kraule.

Er geht zwar in den Freigang und ist immer mit Samson und Merlin unterwegs - sollte er aber weder die Beiden noch mich sehen geht es sehr lautstark los, egal wo er ist. Wenn ich ihn dann rufe dann kommt er angerannt und klebt regelrecht an mir.
 
Ich glaube, mit Erziehung hat das weniger zu tun. Hexe war z.B. als Kitten eine absolute Pattex-Katze, die ständig auf mir drauf hing. Als sie erwachsen wurde, wurde das immer weniger - heute hat sie zwar durchaus eine enge Bindung zu mir, enger Körperkontakt ist allerdings nur hin und wieder erwünscht.

Mein Dicker hingegen, der mir als Streuner in bereits höherem Alter zulief, war die Pattex-Katze schlechthin. Der klebte geradezu an mir, weinte, wenn ich das Haus verließ, saß in der Einfahrt, wenn ich wiederkam, verbrachte Stunden auf meinem Schoß und ich musste höllisch aufpassen, nicht auf ihn zu treten, weil er so oft um meine Beine herumwuselte.

Meine Theorie ist da eher, dass Dickie einfach Verlustängste hatte, die er dadurch bekämpfte. Er wurde wohl ausgesetzt bzw. nicht mehr ins Haus gelassen und litt wohl sehr unter dieser menschlichen Zurückweisung.

Hexe hingegen konnte ihr Bedürfnis nach Nähe und Mutterersatz in der Kittenzeit ausgiebig stillen und braucht es daher vielleicht als erwachsene Katze nicht mehr?

Für die Verlustangst-Theorie spricht auch, dass Hexe in den letzten Jahren nur einmal extrem "klebrig" war. Das war nach einem Urlaub, in dem die catsitter nicht so optimal waren, was das richtige Eingehen auf mein kleines Sensibelchen angeht. Nach dem Urlaub schlief Hexe zwei Wochen lang eng an meinem Kopf auf meinem Kopfkissen, das hat sie davor und auch danach nie wieder getan.

Merlin ist ein Zwischending zwischen Hexe und Dickie. Verschmuster und "klebriger" als Hexe, aber auch er hängt mir nicht ständig an den Hacken.
 
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Und ich denke, dass beides möglich ist ;)

Es gibt Katzen, die sind eben so - von sich, weil ihr Charakter so ist - so wie es eben auch beim Menschen welche gibt, die viel Nähe wollen und brauchen und andere, die lieber gern für sich sind und eben nur ab und an zu bestimmten Zeiten und Momenten Nähe genießen wollen.

Ebenso gibt es aber natürlich auch das Thema Erziehung - aber auch da gibt es unterschiedliche Varianten. Das eine ist das typische Schüchterne oder Scheue Mietzchen, dass zuviel Angst hat bzw. innerlich gehemmt ist und gern würde, aber nicht so recht kann. Diese Katzen kann man durch "Erziehung" in Form von positiver Bestärkung die Angst nehmen und irgendwann macht es "klick" und dann kennen sie kein halten mehr.

Und dann gibt es die Katzen, die viele Entbehrungen kennenlernen mußten und gelernt haben, dass Katzen die sich anbiedern auch etwas bekommen. Diese Katzen sind mit dem Pattex-Sein nicht glücklich, sie stehen unter Dauerstress, versuchen den Menschen zu kontrollieren um damit auch die Kontrolle über die Ressourcen zu haben. Sie sind sprichwörtlich Zwangshaft kuschlig. Diese Katzen brauchen Hilfe, sonst explodiert das irgendwann in die falsche Richtung.
 
Also ich denk es ist einfach der Charakter.

Caspar kam ja erst mit ca 15 Monaten zu mir und war und wurde nie ein Kleberkater. Dem hat es gereicht wenn man sich ums Futter gekümmert hat und abends mal am Sofa für 10 Minuten den Wanst kraulte. Als er älter wurde wurde er auch immer mehr zum Extremfreigänger.

Nelos als Straßenkater aus Spanien wollte schon immer zu jedem und alles - allerdings wurde er ja nicht so alt - da kann ich als nicht sagen wie er geworden wäre. Aber er war eig immer sehr anhänglich und komunikativ.

Zeus hingegen war schon immer klebrig :D - als Kitten mit ca 4,5 Monate schon und zeitlebens seit fast 9 Lebensjahre immer noch. So sehr das man nachts kaum mehr das bett für sich hat (was ja nicht zwingend schlecht ist :pink-heart: ) - er nimmt mir auch das Tabletten geben nicht übel und kommt immer noch zu uns ins Bett. Wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Und wehe man geht mal alleine aufs Klo oder in ein anderes Zimmer. Großes Drama!

Als noch alle 3 da waren ist er zwar natürlich auch seinen Kumpels hinterher und nicht dauernd uns Dosis - aber trotzdem oft genug um klebrig zu sein :pink-heart:
 
Also meine Katzen sind charakterlich total unterschiedlich, von scheu-ängstlich bis aufgeweckt-frech ist alles dabei.
Am Ende des Tages kleben aber alle 3 Katzen an mir, natürlich alle auf ihre Art und Weise.
Ich denke letztlich hat das einfach viel damit zu tun, wie man sich mit der Katze beschäftigt, wie man mit ihr "arbeitet", Vertrauen schafft usw.

Wobei ich persönlich da nochmal einen starken Unterschied zwischen Freigänger und Wohnungskatze erlebt habe, wobei es schwierig ist, diesen konkret zu benennen. Unsere Freigänger waren zwar auch kuschelig, aber insgesamt vom Wesen her eher unabhängiger, meine aktuellen Wohnungskatzen kommen mir manchmal vor wie kleine Kinder, die etwas Anleitung brauchen. Allerdings nicht auf die Intelligenz bezogen, sondern das Wesen. Wenn jemand versteht, was ich meine... ;) Ich glaube fast, das muss man erlebt haben. :D
 
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(...) Diese Katzen sind mit dem Pattex-Sein nicht glücklich, sie stehen unter Dauerstress, versuchen den Menschen zu kontrollieren um damit auch die Kontrolle über die Ressourcen zu haben. Sie sind sprichwörtlich Zwangshaft kuschlig. Diese Katzen brauchen Hilfe, sonst explodiert das irgendwann in die falsche Richtung.

Das finde ich einen sehr wichtigen Hinweis. Bei z.B. Hunden wird da interessanterweise viel feinfühliger drauf reagiert, dort geht man mit Erziehung/Verhaltenstherapie dagegen vor. Bei Katzen wird auch das überwiegend mal wieder sehr stiefmütterlich behandelt und meist nichtmal gesehen oder sogar noch humorvoll belächelt.
Aber wie du schreibst, sowas ist Dauerstress für das Tier.

(...)

Es gibt Katzen die verhalten sich anders. die sind extrem übertrieben anhänglich, so sehr das sie unruhig werden wenn man Zuhaus ist und sie nicht auf den Schoß/Bauch/Hals liegen dürfen, sie spielen zwar auch mit dem/der Katzenkumpel/in aber hängen ganz offensichtlich extrem am Menschen und suchen ständig und offensiv die Nähe des Menschen. Sie lassen sogar Lieblingsessen stehen wenn man sie auf den Schoß ruft.

Was macht also eine Katze beim Aufwachsen vom Kitten zur erwachsenen Katze zu einer 'Pattex-Katze' ?

(...)


Ein Verhalten wie im Eingangspost geschildert empfinde ich also nichtmehr als normal, eine Katze muss auch lernen und damit umgehen können, dass sie nicht der Nabel der Welt ist. Wenn sie schon nervös, unruhig und letztlich eben gestresst wird, dann sollte man daran arbeiten, insofern dieser Zustand eben permanent anhält und nicht nur die "oh, mein Menschlein ist von der Arbeit da"-10 Minuten Freude ist.
 
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Ich atme gerade erleichtert auf, weil: Lammgulasch hätte Dickie auch für mich nicht stehen lassen:D
 
  • #10
Unsere Freigänger waren zwar auch kuschelig, aber insgesamt vom Wesen her eher unabhängiger [...]

Ja, ich glaube ich verstehe, was Du meinst. Wilson ist hier das, was man am ehesten als Pattex-Kater bezeichnen kann. Im Winter liegt er sofort bei mir, wenn ich auf der Couch liege, im letzten Spätsommer/Frühherbst nachdem er dann raus durfte haben wir uns aufgrund meiner Vollzeittätigkeit manchmal quasi tagelang verpasst. Über unsere Kamera an der Katzenklappe konnte ich sehen, dass er gegen Mittag rein kam, paar Stunden drin blieb und einige Zeit bevor ich von der Arbeit kam wieder raus ging. Nachts kam er dann rein um kurz vor Morgengrauen wieder rauszulaufen.

Ich traf ihn dann entweder eher im Garten oder er schaute kurz zu den Futterzeiten rein. Dann kam er sich auch Streicheleinheiten abholen, ber nicht zu vergleichen mit der Winterzeit.

Richtig klebrig wurde er, als Paule kurz vor Weihnachten spurlos verschwand. Da htte ich keine ruhige Minute mehr, er verfolgte mich, maunzte extrem viel, wollte immer in der Nähe sein. Das wurde tatsächlich recht schnell nach Andros Einzug wieder auf Normalmaß heruntergefahren.
 
  • #11
Bei diesen Katzen hilft eine Phase des Ignorierens wenn sie ankommen gepaart mit dem Gegenteil: wenn sie dann irgendwo ruhig liegen oder sich mit sich selbst beschäftigen, dann hingehen, streicheln/Leckerlies geben. So lernen sie, dass sie auch alles bekommen ohne, dass sie sich aufdrängen müßen - sie können umlernen und sich auch mal entspannen ;)
 
  • #12
Das das nicht normal ist, ist schon klar. Woher das kommt kann unter umständen auch gesehen werden da das Kätzchen in Spanien allein draussen krank gefunden wurde. Verlustängste ? Das kann sein. Aber ich will sie ja auch nicht dauern runtersetzen und wegschieben, damit mache ich ihr ja eher Angst. Das sie mich belagert damit komm ich klar und sie darf es auch, soviel sie will (ich glaube nicht das sich daran noch etwas ändert, muss es auch nicht, sie darf so sein wie sie ist)

Gründe für 'Verlust oder Ressourcenknappheit' gibt es nicht. Sie ist nie allein, es steht immer genug Futter, sie darf immer kuscheln wenn sie will. Gesundheitlich ist auch alles im grünen Bereich.

Aber interessant wie viele verschiedene Meinungen es dazu doch gibt.

Dazu müsste man erstmal genau unterscheiden, ist das wirklich Verlustangst oder doch eher Kontrollsucht (oder doch noch im Bereich des Normalen).
Verhaltensmuster sind ja ab einem gewissen Punkt keine objektive Betrachtung der Sachlage aus Sicht des Tieres.
Wenn es dich wirklich interessiert und du etwas ändern wollen würdest, damit die Katze eben nicht permanent gestresst durchs Leben läuft, dann würde ich dir wirklich mal empfehlen, dich im Hundebereich umzuschauen. Dort erhält man viele Infos und durchaus auch Übungen, die man auf Katzen ummünzen könnte. Einfaches Beispiel, geschlossene Tür, Mensch dahinter.

Aber wie gesagt, ich will hier von der Ferne gar nicht beurteilen, wie die genaue Sachlage bei dir ist, ich bezog mich da im letzten Post eher auf einen allgemeinen Zustand. Dafür bräuchte man deutlich mehr Infos, um sich da ein genaues Bild machen zu können.
 
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  • #13
Ich hab hier einen *ganz normalen* Pattexkater. Carlos ist von klein auf mit Kumpel aufgewachsen (kam als Kitten mit Kumpel zu mir), hatte keine schlimmen Erlebnisse, war nie auffällig schüchtern oder so... Im Gegenteil er war bereits als Kitten ein freundlicher, selbstbewusster, gelassener Kater. Er ist der Boss der Truppe, trotz seines Alters (fast 15) aber er war nie dominant, die anderen respektieren ihn einfach. Er hat guten Kontakt zu den anderen Katern, schmust ganz gern mal mit ihnen und rauft ab und zu noch (früher öfter) also alles "ganz normal".
Von klein auf klebte er aber an mir. Er ist und bleibt mein Schatten, mein Schmusemonster.
Wenn ich mal nicht kann, ist er aber nicht beleidigt, ich schieb ihn dann etwas zur Seite - manchmal schaut er dann und wartet brav ab, bis ich kann :cool: und manchmal wendet er sich ab und macht eben etwas anderes.
Sein Pattexverhalten wirkte also nie aufdringlich oder nervig, er kann es ab, wenn man nicht auf ihn eingeht - aber eben in Catmas Nähe zu sein ist sein liebstes Hobby. Er läuft mir oft nach und freut sich einfach, wenn er Schmuser abbekommt und ausgiebige Schmusestunden genießt er, fängt dann an zu gurren und zu sabbern. Wenn Besuch kommt, ist er gleich neugierig und möchte schmusen.

Also es kann eindeutig eine Sache des Charakters sein.
Wobei ich schon auch meine, dass es auch erziehungssache sein kann. Einzelkatzen werden extrem anhänglich, aber das ist dann schon eine Verhaltensauffälligkeit. Vor allem wenn es wirklich so extrem ist, dass sie keine Ruhe geben können oder sich abgelehnt fühlen, wenn Dosi sich nicht nonstop kümmert.
Bei Kitten meine ich auch, kann es einfach nur eine Phase sein, in der sie neugierig Dosi auf Schritt und Tritt folgen und ständig am Rockzipfel hängen wollen...

Bei Orlando dachte ich anfangs auch, er sei ein Pattexkater. Er kam aus schlechter Haltung. Teil davon war, dass er wochenlang nahezu unversorgt blieb. Als er hier ankam war er extrem scheu und ängstlich, aber mir gegenüber sehr anhänglich. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass er tatsächlich "nur" vieles nachzuholen hatte. Nachdem er sich eingelebt und insgesamt entspannt hatte, wurde er etwas weniger anhänglich, also sucht genauso oft oder selten meine Nähe wie die anderen Kater außer Carlos.
Und dann gibt es die Katzen, die viele Entbehrungen kennenlernen mußten und gelernt haben, dass Katzen die sich anbiedern auch etwas bekommen. Diese Katzen sind mit dem Pattex-Sein nicht glücklich, sie stehen unter Dauerstress, versuchen den Menschen zu kontrollieren um damit auch die Kontrolle über die Ressourcen zu haben. Sie sind sprichwörtlich Zwangshaft kuschlig. Diese Katzen brauchen Hilfe, sonst explodiert das irgendwann in die falsche Richtung.
Den Eindruck hatte ich in etwas abgemilderter Form bei Orlando. Dass er quasi froh war, endlich Kontakt zu haben - aber andernteils auch gestresst, weil er im Grunde gar nicht so extrem anhänglich ist, bzw mehr Verlustangst/Anbiedern als Zuneigung dahintersteckt. Ich hab ihn dann einfach machen lassen. Ihm gezeigt, dass ich immer da bin, wenn er will. Wenn er zum Kampfkuscheln ankam (er wirkte aber immer irgendwie etwas unentspannt), hab ich mit ihm ausgiebig gekuschelt. Er hatte dann schnell genug von mir ;) Nein im Ernst, er kam bald immer etwas seltener an, aber irgendwie "innerlich freiwilliger" und ist seitdem beim schmusen auch entspannter.
 
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  • #14
meiner Erfahrung nach werden Katzen, die als Kitten sehr krank waren und wirklich von TÄs, und Versorgern "gequält" wurden (Hintern baden bei Dauerdurchfall gehört bei den meisten Miezen nicht zur Lieblingsbeschäftigung) in den allermeisten Fällen zu "Klebekatzen, ebenso, wie Handaufzuchten .. Einfach, weil sie schon sehr früh sehr häufig angefasst wurden, und es ihnen ja in den meisten Fällen nach dem Anfassen besser ging, als vorher.

Auch hilfreich ist es , wenn sie es "vorgelebt " bekommen
 
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  • #15
Gründe für 'Verlust oder Ressourcenknappheit' gibt es nicht. Sie ist nie allein, es steht immer genug Futter, sie darf immer kuscheln wenn sie will.
Aber es könnte evtl trotzdem in ihr verankert sein.
Bei den meisten Katzen ändert sich das Verhalten, sowie sie erkennen, dass die Umstände sich geändert haben. Bei manchen aber nicht. Sie bekommen zwar mit, dass die Umstände sich geändert haben, aber tief in ihnen bleibt die Wachsamkeit/Anhänglichkeit, was auch immer, dann bräuchte es deutlichere Schubser in die richtige Richtung.

Ähnlich wie wenn Katzen eine Weile hungern mussten und ständig Futter hinterherjunkern. Manchmal bekommen sie dann im neuen Zuhause rein von der Menge her durchaus genügend Futter, können aber ihr Verhalten trotzdessen nicht ohne Hilfe seitens Dosi umstellen.
Ich habe jetzt die vergangenen Tage damit verbracht sehr umfassend die kleine zu beobachten.

Mein Fazit:

Wenn ich sie runtersetze geht sie weg kommt aber nach ein paar Minuten wieder und will weiter kuscheln.
Und wie reagiert sie, wenn du mal gar nicht kannst?
ich gehe davon aus das sie Eben einfach auf Menschen steht. Anzeichen von Stress konnte ich nicht erkennen.
Das wäre die Hauptsache. Eben dass sie nicht gleich gestresst ist, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, sondern eben einfach gern in deiner Nähe ist.
 
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  • #16
naja. dann kommt sie eben alle paar minuten vorbei und 'fragt' ob sie kuscheln darf. Kann ich schlecht beschreiben. wenn ich sie lasse (und aktuell kann sie fast 24 Stunden am Tag) ist sie immer in meiner Nähe. Sie ist immer im selben Zimmer, wenn ich mich hinsetze kommt sie auf den Schoß, liege ich im Bett liegt sie auf oder neben mir, gehe ich auf die Toilette geht sie auch und versucht selbst wenn sie grad 5 minuten vorher war noch etwas 'rauszudrücken...' naja alles eben was so zu 'klebekatzen' dazugehört.
Ich finde, ein bisschen extrem liest sich das schon an :oops: weil sie ja kaum Zeit findet, zu überlegen, was sie sonst so mit ihrem Katzentag anstellen könnte...
Meine Frage war ja: Woher kommts ? Wenn ich an ihre Herkunft denke wo sie ursprünglich gefunden wurde, so kann dies durchaus ein Auslöser fürs 'kleben' sein. In ihrer Jugendzeit hat sie wohl einiges mitmachen müssen.
Ja, woher etwas kommt ist interessant zu erfahren, aber für Katzen ist es meist egal, woher es kommt, weil sie den Grund schnell vergessen und "nur" noch das eingeschliffene Verhalten mit sich herumschleppen.
Aus Katzensicht ist es wichtiger zu schauen, ob der aktuelle Alltag entspannt ist.
Wie alt ist die Kleine denn und seit wann bei dir?
Wenn sie mit dir schmust, wirkt sie dann wohlig entspannt oder eher aufgeregt?
Wenn sie noch recht jung ist und/oder noch nicht so lange bei dir, würde ich einfach weiter beobachten, evtl legt sich das bald von selbst.
Wenn sie schon etwas länger bei dir ist, würde ich schon versuchen, ihren Alltag etwas mehr von dir abzulenken. Spielt sie nicht gern mit ihrem Kumpel?
Evtl ist sie das nicht gewohnt und das ist evtl mit ein Grund, warum sie so auf dich fixiert ist. Dann könntest du vielleicht versuchen, ihr das etwas näherzubringen :)
 
  • #17
Also ich glaube man kann einfach überhaupt nicht pauschal sagen was eine Katze zu einer Pattexkatze macht. Das ich eben charakter-und erziehungs/erfahrungsabhängig. Es kann sein dass die Katze kaum Erfahrung mit Menschen gemacht hat oder sogar eher schlechte Erlebnisse hatte und dann alles nachholen will wenn sie merkt dass es auch liebe Menschen gibt. Andere Katzen zeigen dagegen das gegenteilige Verhalten. Und es gibt Katzen die werden liebevoll betüttelt ohne Ende und reagieren darauf eher gereizt weil es für sie zu viel wurde. Andere finden das ganz toll. Einer meiner Kater ist sehr gemütlich und verkuschelt und das war er von Kitten an. Er war das Kitten was am längsten und häufigsten bei den Kindern im Schoß lag. Bei uns hat er auch keine schlechten Erfahrung gemacht. Und er ist mit neun Jahren immer noch die totale Pattexkatze. Egal wo ich bin, er ist auch da. Sitze ich auf dem Sofa liegt er mindestens hinter mir auf der Lehne, wenn nicht auf mir. Damit er sich ankuscheln kann. Im Bett muss er auch mindestens an die Beine angekuschelt liegen. Er ist selten bis nie genervt wenn man ihn knuddelt. Damit er einem nicht folgt müssten wir wochenlang fast nur Zuhause sein. Dann würde er sich zum schlafen evtl mal in ein ruhiges Zimmer auf ein gemütliches Plätzchen verziehen um zu schlafen. Aber da wir auch arbeiten schläft und spielt er dann mit seinem Kumpel und sobald wir Zuhause sind wird halt Tag und Nacht Kontakt gesucht. Der andere Kater liegt auch mal eine Stunde im Schoß und lässt sich durchkneten, er ist der sportlichere und aktivere...aber keine Pattexkatze.
 

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