Kedi - ein Film über Katzen in Istanbul

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Bei uns geht momentan in allen Tierschutzgruppen der Trailer des Films Kedi rum: https://www.youtube.com/watch?v=hqnMRuuN2iQ

Einige brechen in wahre Begeisterungsstürme aus, ich selber bin ehrlich gesagt etwas verhalten. Da ich die wirkliche Situation nicht kenne und mir das ein bisschen zu gut aussieht.

Habt ihr schon von dem Film gehört bzw. vielleicht weiß ja jemand wie es in Istanbul wirklich ist!
 
A

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Nein, den Film kenne ich nicht, habe aber mal vor einiger Zeit eine Reportage ueber Strassenkatzen in der Tuerkei gesehen.
Die Katzen sahen dort, zumindest in dem Film, alle recht gut aus, es gibt auch sagenhaft viel Leute, die durch die Strassen ziehen, nur um die Katzen zu fuettern und Katzenfutter bekommt man an jedem Kiosk.
Allerdings finde ich die Anzahl der Strassenkatzen schon sehr hoch und was mich ein wenig stoert, ist, dass es keine Impf- und Kastraprogramme gibt, oder zumindest kam das in dm Film nicht durch.
Durch die gute Nahrungssituation vermehren sich die Katzen ja auch recht ueppig.
Was ich als sehr positiv empfand, ist die Einstellung der Leute zu den Katzen generell, dass sie gut behandelt, teilweise regelrecht verehrt werden. Strassenkatzen haben es meistens ja nicht gerade leicht, gerade auch, was Misshandlungen angeht, sie stossen ja oftmals auf Unwillen oder werden im besten Fall widerwillig geduldet, was aber in der Tuerkei (generell? oder nur in Istanbul? oder generell mehr in Gross-staedten als auf dem Land?) ganz anders zu sein scheint.

Wobei ich auch aus Erfahrung nicht unerwaehnt lassen moechte, dass es problematisch ist, manch einem Moslem die Notwendigkeit der Kastration von Katern nahezubringen, ohne das jetzt pauschalisieren zu wollen.
 
Meine Kollegin ist mit einem Kurden verheiratet und verbringt somit einige Tage des Jahres mit Besuchen im absoluten türkischen Hinterland. Die dortigen Katzen taugen nicht für hübsche Filme. Sie sind rappeldürr, krank, unkastriert und ernähren sich von Küchenabfällen, die aus dem Fenster gekippt werden. Das harte Leben sorgt dafür, dass Kastrationen nicht nötig sind. Die eiskalten Winter überleben nicht viele.
 
Barbarossa,
was Du schreibst ist das, was mir eigentlich immer vorschwebte.
Darum meine Frage, ob Istanbul oder Gross-staedte generell da anders sind, oder ob in den Filmen vieles beschoenigt wird.
 
Hi,

ich kenne nur "Klippenkatzen Pendik".

Pendik ist ein Vorort von Istanbul. Meine Freundin Karin, die dort lebt betreut seit Jahren die Katzen, die an den Klippen leben. Die von ihr betreuten Katzen, so zwischen 70 und 100 an der Zahl, sind schlank, aber nicht verhungert.

Karin fängt die kranken Katzen raus, kastriert, was sich kastrieren lässt. Karin finanziert das mit ihrem Geld und durch Spenden. Man kennt sie. Aber genau deswegen werden halt immer mehr Katzen an den Klippen ausgesetzt. Trächtig, krank, behindert. Karin wird's schon richten.

Es ist ein Fass ohne Boden.

Ich hab die Katzen von der "Fatih-Moschee" in Istanbul downtown gesehen....mir wurde schlecht! Auch wenn es hier eine Orga gibt, die so gut hilft, wie sie eben kann. Als die Mutter von Erdogan gestorben ist, gabs ein Staatsbegräbnis und alle Straßen-Tiere (auch die Hunde, davon gibt's auch jede Menge) mussten verschwinden. Was verschwinden für die Tiere bedeutet, ist klar?

Es gibt einheimische Tierschützer, ohne Zweifel. Die machen, was sie können. Aber der Großteil der Türken interessiert sich einen Scheissdreck für die Katzen.

Ich hab innerhalb von zwei Tagen mehr tote Katzen auf den Straßen gesehen als in 20 Jahren in Deutschland.

Ich ertrage Istanbul nur, weil ich Katzen füttern kann, Katzen zum Tierarzt bringen kann und finanziell helfen, wenn ich in Istanbul bin. Das Istanbul eine sehr interessante Stadt ist kann man als sensibler Mensch nur wahrnehmen, wenn man "seinen Job" gemacht hat.

Birgit
 
Meinen ersten und einzigen Urlaub in der Türkei konnte ich kaum ertragen (wir waren von Deutschland über Jugoslawien und Griechenlang quer durch die Türkei mit dem Auto unterwegs) - das Tierelend war oft kaum fassbar.

Das war aber übrigens in Jugoslawien (damals noch) und Griechenland genauso schlimm wie in der Türkei.
 
Ich hab leider nur den Trailer gesehen, mehr ist nicht verfügbar, es würde mich schon interessieren ob in dem Film auch was von Kastra Programmen oder so die Rede ist.

Baset das mit Pendik klingt heftig und auch was du sonst von Instanbul erzählst.

Ist das Kedi denn irgendwie eine Organisation oder kennt das wer näher?
Das scheint ja nun irgendwie schon sehr weit von der Realität abzuweichen wenn ich Basets oder Barbarossas Worte so lese, ist die Situation in der Türkei nicht besser als in irgendwelchen anderen Ländern. Aber warum denn dann so ein Kinofilm?
 
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Das scheint ja nun irgendwie schon sehr weit von der Realität abzuweichen wenn ich Basets oder Barbarossas Worte so lese, ist die Situation in der Türkei nicht besser als in irgendwelchen anderen Ländern. Aber warum denn dann so ein Kinofilm?

Das frage ich mich auch, da es doch eher kontraproduktiv ist.
Vielleicht, um potentielle Touristen nicht abzuschrecken?
 
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das es in Istanbul besser im Tierschutz bestellt ist als in Griechenland, Spanien, oder ...

Allerdings scheinen sich da wenige Menschen wirklich sehr zu bemühen. Habe selber zwei türkische Kater aus Istanbul hier zu hause. Habe Beide vor fast 6 Jahren über eine Tierschutzorga in der nähe von Köln bekommen.
Ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet (Flöhe, Würmer, Giardien, Milben, oder sonstiges).
Die Zwei kamen mit 6 Monaten sowas von gepflegt daher, besser geht echt nimmer! Beide super Fell, gut im Futter, keine Flöhe, keine Milben - Super.

Mein verstorbener Kater aus Griechenland, war dagegen damals ein wandelndes Flohwohnzimmer, hat Monate gebraucht bis wir das in Griff hatten...
 
  • #10
Hi,

mein Kater Heinrich kommt ja auch aus Istanbul. Er brachte Ohrmilben mit und war ein ziemlicher "Menschenfresser". Wurde mir als sozialer Einzelkater, aber halt als taub angepriesen.

Er wurde eine sehr lange Zeit im "Einzelknast" gehalten, oki, die TSler in Istanbul haben halt nicht viel Platz. Aber was ich heute noch am schlimmsten finde, es hat halt geheissen, wenn ich ihn nicht nehme, kommt er auf die Straße zurück. Ein tauber Kater! Einschläfern wäre da humaner gewesen.

Ne, Istanbul ist 100 pro kein Katzenparadies.

Ich kann nur einen Trip in die Realität empfehlen. Geht einmal zur "Fatih-Moschee", ihr fallt vom Glauben ab.

Selbst die örtlichen Tierschützerinnen kriegen es nicht fertig, die leeren Futterdosen zu entsorgen. Die Katzen leben inmitten von Müll. Plastik, scharfkantige Dosen.

Da die Fatih Moschee angeblich einen Zipfel vom Ärmel des Propheten birgt, rennen jeden Menge "Hardliner" da rum. Die treten die Katzen mit Füssen. Ihren Kindern bringen sie auch keinen Anstand bei. Die sind fast noch schlimmer. In jeder Ecke liegen kranke Katzen! Denen man noch mal so richtig einen reinhaut, weil das scheint ja oki zu sein für die Ganzkörperkondomträgerinnen. Mir sind die Frauen da wirklich sehr negativ aufgefallen.

Dagegen sind die Klippen von Pendik fast schon ein Paradies.

Das leider auch ein Ende gefunden hat, weil meine Freundin, die immerhin schon 65 ist, ihren Wohnsitz verlegt hat. Jetzt füttert nur noch Nazli, ihre türkische Freundin, alle zwei Tage, ich kann nur hoffen, dass es weitergeht.

Birgit
 
  • #11
Allerdings scheinen sich da wenige Menschen wirklich sehr zu bemühen. Habe selber zwei türkische Kater aus Istanbul hier zu hause. Habe Beide vor fast 6 Jahren über eine Tierschutzorga in der nähe von Köln bekommen.
Ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet (Flöhe, Würmer, Giardien, Milben, oder sonstiges).
Die Zwei kamen mit 6 Monaten sowas von gepflegt daher, besser geht echt nimmer! Beide super Fell, gut im Futter, keine Flöhe, keine Milben - Super.
QUOTE]

Naja ich glaube Tierschützer auf der ganzen Welt bemühen sich sehr, das ist unabhängig von welchem Land. Aber in vielen Ländern ist es einfach ein Kampf gegen Windmühlen. :(

Hi,

mein Kater Heinrich kommt ja auch aus Istanbul. Er brachte Ohrmilben mit und war ein ziemlicher "Menschenfresser". Wurde mir als sozialer Einzelkater, aber halt als taub angepriesen.

Er wurde eine sehr lange Zeit im "Einzelknast" gehalten, oki, die TSler in Istanbul haben halt nicht viel Platz. Aber was ich heute noch am schlimmsten finde, es hat halt geheissen, wenn ich ihn nicht nehme, kommt er auf die Straße zurück. Ein tauber Kater! Einschläfern wäre da humaner gewesen.

Ne, Istanbul ist 100 pro kein Katzenparadies.

Ich kann nur einen Trip in die Realität empfehlen. Geht einmal zur "Fatih-Moschee", ihr fallt vom Glauben ab.

Selbst die örtlichen Tierschützerinnen kriegen es nicht fertig, die leeren Futterdosen zu entsorgen. Die Katzen leben inmitten von Müll. Plastik, scharfkantige Dosen.

Da die Fatih Moschee angeblich einen Zipfel vom Ärmel des Propheten birgt, rennen jeden Menge "Hardliner" da rum. Die treten die Katzen mit Füssen. Ihren Kindern bringen sie auch keinen Anstand bei. Die sind fast noch schlimmer. In jeder Ecke liegen kranke Katzen! Denen man noch mal so richtig einen reinhaut, weil das scheint ja oki zu sein für die Ganzkörperkondomträgerinnen. Mir sind die Frauen da wirklich sehr negativ aufgefallen.

Dagegen sind die Klippen von Pendik fast schon ein Paradies.

Das leider auch ein Ende gefunden hat, weil meine Freundin, die immerhin schon 65 ist, ihren Wohnsitz verlegt hat. Jetzt füttert nur noch Nazli, ihre türkische Freundin, alle zwei Tage, ich kann nur hoffen, dass es weitergeht.

Birgit

Das klingt alles wirklich heftig. Umso mehr stellt sich mir die Frage warum man dann einen Film draus machen muss. Vielleicht wirklich wegen der Touristen?! Den Tieren könnte ja besser geholfen werden wenn man auf die Probleme aufmerksam macht und nicht behauptet allse wäre gut.
 
  • #12
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das es in Istanbul besser im Tierschutz bestellt ist als in Griechenland, Spanien, oder ...

Ich hoffte, da liegt die Antwort, dass Istanbul eben nicht das hinterletzte Kaff in der Tuerkei ist. Wie eben im Regierungsviertel von Washington, DC, auch keine Katzenkolonien anzutreffen sind wie in Floridas Pampa.
Aber was Baset schreibt, klingt ernuechternd.:(

Naja ich glaube Tierschützer auf der ganzen Welt bemühen sich sehr, das ist unabhängig von welchem Land. Aber in vielen Ländern ist es einfach ein Kampf gegen Windmühlen. :(

... Umso mehr stellt sich mir die Frage warum man dann einen Film draus machen muss. Vielleicht wirklich wegen der Touristen?! Den Tieren könnte ja besser geholfen werden wenn man auf die Probleme aufmerksam macht und nicht behauptet allse wäre gut.

Und je grosser das Elend, je aermer sind in der Regel auch die entsprechenden Laender und je weniger Mittel hat man. Da koennen die Leute selber noch so engagiert sein...

Was man in solch einem Film oder generell oeffentlich darlegen sollte, kann ein sehr zweischneidiges Schwert sein, ist meine persoenliche Erfahrung.
Schildert man offen das Elend, kommen Anfeindungen, Beschimpfungen usw., aber nicht gegen das staatliche System oder sonstwen, auch nicht gegen die, die gegen Kastra sind oder was weiss ich, sondern in erster Linie gegen die, die sowas veroeffentlichen und sich gegen das Tierelend engagieren.
Ist dagegen eine Situation nicht mehr so verfahren oder sieht zumindest so aus, sitzen Spenden und Hilfsbereitschaft lockerer, weil man ja sieht, es bringt was.
 
  • #13
Also wenn ich in der Lage wäre, einen Film über Straßenkatzen zu drehen: ich würde einfließen lassen, dass Hilfe, sehr viel Hilfe, mehr als nur erwünscht ist.

Klar spielt diese Touristenkiste eine große Rolle.

Und ich würde - ist jetzt rein imaginär - die Touristen "anders" ansprechen. Nicht wegbleiben von Istanbul, aber vielleicht auch einen kleinen Obolus bei den dortigen Tslern abgeben, damit die weiterhin die Katzen zumindest durchfüttern können.

Ricki, ich hatte ja via FB Kontakt zu den US-Tierschützern. Für mich klang das alles noch brutaler als das, was ich auf den Straßen von Istanbul gesehen habe. Ähnlich wie die spanischen Perreiras. Katze eingefangen, Katze in Tötungsstation, Katze wird mehr oder weniger hingerichtet.

Die Mädels, die die Fotos und die Texte vertrieben haben, kamen mir sehr verzweifelt vor. Du hast dort gelebt und gearbeitet. Du kannst es vermutlich am besten nachvollziehen.

Klar, es ist müssig, ich darüber auszulassen, wie schlecht es den Katzen im Ausland geht, in D. geht's ihnen ja auch nicht wesentlich besser. Es schockt mich einfach immer wieder. Und ich finde den Film einfach eine Frechheit.

LG

Birgit und die beiden "Spezialisten"
 
  • #14
Ich denke es liegt irgendwo in der Mitte.

Hier gibt es nun mal nur Leute, denen Katzen sehr am Herzen liegen. Klar setzt einem jedes Tier- und auch Menschenleid zu, aber man setzt sich doch meist fuer Katzen ein. Finde ich auch nicht verkehrt. Wenn jeder sich fuer irgend etwas einbringt deckt man zum Schluss alles ab. :)

Mit Blick auf eine andere Kultur und Mentalitaet wuerde ich aber vorsichtiger vorgehen.
Kritik hilft wenig, besser waere positive Motivation. Und vielleicht gelingt diesem Film genau das. Das mehr Menschen sich bewusst umschauen, um den Lebewesen um sich herum ein so schoenes, freies und doch umsorgtes Leben zu ermoeglichen, wie sie es im diesen Film gesehen haben.

Passend dazu ein Eintrag in diesem blog (einer meiner liebsten im www ;) ) :
anders-anziehen.blogspot.de/2016/01/mehr-katzen-fuer-das-internet.html#more

Wenn ich mir aus einer Aufgabe etwas positives ziehen kann faellt sie mir leichter, ich erledige sie mit mehr Freude und Ausdauer. Schlechtes und trauriges blende ich dabei nicht aus, aber das ist nicht mein Grundgedanke und auch nicht mein Ziel.

Nur so mal "laut" gedacht...
 
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  • #15
Capra danke für den Link und auch die Anregung von anderer Seite.
Klar sollte man auch das mal betrachten. Nur das negative zu sehen motiviert bestimmt nicht sehr, aber warum verdreht man die Realität, nur damit man etwas positives hat? Und hilft das den Katzen dann weiter?

Allerdings lade ich dich gern mal hierher ein. Wenn mal wieder ein misshandeltes Babykätzchen auf der Straße rumliegt oder ein Truck voller gefangener Katzen angehalten wird, die zum Schlachten hätten gehen sollen, oder wenn Menschen ihre Katze anbrennen weil sie zuviel miaut hat.
Das sind Bilder und Situationen die ich hier jeden Tag erlebe und um ehrlich zu sein sie bringt mich teilweise wirklich an meine persönliche Grenzen. Deswegen tue ich mich schwer die positive Motivation zu finden in solchen Fällen.

Ja man muss positives zeigen, ganz klar, man muss die glücklichen Beispiele zeigen, denen es gut geht. Ich bin ja froh das ich so ein tolles positives Beispiel zuhause liegen habe, denn es motiviert immer aufs neue. :D Ich bin auf den Film gespannt und ich hoffe wirklich das dort wenigstens auch ein bisschen Realität abgebildet wird, denn für all die ehrenamtlichen Helfer und Leute die sich für die Katzen aufopfern ist so was schon ein Schlag in die Magengrube.
 
  • #16
Eine türkische Freundin von mir, versucht nun seit jeher ihre türkischen Mitmenschen vom Wert der Tiere zu überzeugen, indem sie auf ihrer FB Seite bewusst auf türkisch postet.
Nun sind die Reaktionen darauf sehr unterschiedlich gewesen. Von Menschen die ihr erzählen wollten, sie würde gegen Gottes Wort handeln, weil sie sich vegan ernährt, bis hin zu Menschen die sagen, solle aufhören so was zu posten, man wolle sowas nicht sehen...
Sie sagt den Katzen in der Türkei ginge es mittlerweile besser als früher. Was dies bedeutet weiß ich leider nicht =/
Ich denke mehr möchte sie mir nicht erzählen, um das Ansehen ihres Landes zu schützen vielleicht, vielleicht aber auch aus Wut und Enttäuschung

Ich habe mittlerweile schon sehr Angst vor einer Vietnamreise, dort gibt es ja auch sehr viel Tierleid. Früher hab ich das nicht gesehen, mal sehen wie viel ich da ertragen kann.
 
  • #17
Ricki, ich hatte ja via FB Kontakt zu den US-Tierschützern. Für mich klang das alles noch brutaler als das, was ich auf den Straßen von Istanbul gesehen habe. Ähnlich wie die spanischen Perreiras. Katze eingefangen, Katze in Tötungsstation, Katze wird mehr oder weniger hingerichtet.

Das Hinrichten habe ich selber nie gesehen, aber von meinem alten Wohnort in FL kenne ich das Protokoll dazu, sind ueber 100 Seiten, und habe es in einem Video gesehen, von den gleichen Leuten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, die spaeter, als es keine Toetungen mehr gab, jden Abend die "Tageskatzen" zu OC gebracht haben.
Im Prinzip haelt jemand das Tier im Arm, beredet es ruhig, und ein zweiter setzt die Spritze. Vorher wird das Tier untersucht, z.B. ist das Gewicht zur Dosisberechnung noetig, aber nicht nur das. Es dauert keine Sekunde, da erschlafft das Tier und ist tot.
Beneidet habe ich die Leute nicht um diese Taetigkeit, und entsprechend freundlich und kooperativ waren sie dann auch immer zu uns.
In frueheren Zeiten blieben Hunde 7 tage, Katzen 3 bis 4 Tage, spaeter Katzen 7 Tage, worin aber ein komplettes Wochenende liegen musste, dort, bevor sie eingeschlaefert wurden.

Wie es in anderen Staaten war und ist, kann ich nicht sagen und moechte mein Lernpensum auf diesem Gebiet auch nicht unbedingt erweitern.

Seit OC und das Null-Toetungsprojekt existieren, wuerde ich auch sagen, dass es weitaus weniger Streuner gibt und diese in sehr guter Verfassung sind. Allein Impfschutz schafft einen gewaltigen Unterschied.

Ich denke auch, dass positive Beispiele enorm motivieren; wenn man weiss, man will was aufbauen und andere haben damit schon positive Erfahrung gesammelt.
Haette man z.B. einen Film in meinem alten Wohnort 1980 und einen 2015 gedreht, man haette ganz sicher gedacht, es handelt sich um 2 verschiedene Gebiete.
Wobei man auf den Strassen selber relativ wenig Katzen dort sieht, weil halt alles sehr weitlaeufig und gruen ist. Man muss schon in ruhige Wohngebiete sehen.
In Detroit, nur mal als passendes Beispiel, wird das ganz sicher ganz anders aussehen. Und in Californiens Gross-staedten auch wieder anders.

Nun mag der betreffende Film hier ein Ideal vortaeuschen, aber ob in dem Film auch die Schattenseiten, ganz oder ansatzweise, gezeigt werden, wuerde mich an sich schon interessieren.
 
  • #18
Im Gespräch mit meinem syrischen Mitbewohner habe ich erfahren, dass an kalten Tagen/Nächten die Imame die Moscheen für Straßenkatzen öffnen, damit sie sich vor der Kälte schützen können.

Weiß jemand zufällig, ob Katzen in islamisch geprägten Gegenden prinipiell wertgeschätzt werden oder irgendwie positiv mit der Kultur verknüft sind?

In Asien habe ich in Nepal sehr viele Straßentiere in ziemlich schlechtem Zustand gesehen, wobei es hauptsächlich Hunde waren und nur wenige Katzen und die Katzen auch sehr viel besser aussahen. Auch wurden die (wenigen?) Katzen oft akzeptiert (schliefen neben Händlern in Hauseingängen, liefen in Lokalen zwischen den Tischen/Gästen umher usw.), während die Hunde mit Nachdruck und oft auch körperlich auf Abstand gehalten und vertrieben wurden.
Besonders aufgeregt hat mich da ein Wachmann. Ein junger Straßenhund lief auf ihn zu bzw. auf den Durchgang neben dem Wachmann, der Mann ging aggressiv auf ihn zu, der Hund verstand das, dreht um und war bereits am Weggehen, da lief der Wachmann ihm hinterher und trat den Hund mit seinen schweren Stiefeln. Der Hund hat aufgeheult, musste dann weghumpeln, hat die rechte Hinterhand nicht mehr belastet. Die Aktion war wirklich total unnötig, der Hund war bereits dabei wegzugehen.
Ich saß eine Weile auf dem Platz vor dem bewachten Staatsgebäuge. Dieser Hund hatte auch nicht vorher schon versucht, am Wachmann vorbeizukommen. Die Reaktion war also auch nicht deswegen so heftig, weil schlichtes Vertreiben schon x-mal nichts gebracht hatte.
 
  • #19
bunteriro,
Hunde gelten als unrein, Katzen als rein, und da faengt ja schon mal der Unterschied an. Ob Katzen generell im Islam, oder nur in Aegypten speziell verehrt werden, kann ich nicht sagen. Ein generelles Problem haben sie aber mit Kastration, hab ich in den USA oefters mal erlebt.
 
  • #20
Wobei mir dieser Unterschied im Verhalten gegenüber Katzen und Hunden auch in Nepal aufgefallen ist und da gibt es nur relativ wenige Christen und Muslime, sondern eben hauptsächlich Buddhisten und Hinduisten.

Kastration ist natürlich nochmal ein anderes Thema, wohl wahr.
 

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