Der schuppige "Gast"

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demisto

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25. April 2012
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Jessen, OT Holzdorf
Richtig traurig ist, wenn Nachbarn Katzenliebhaber sind, aber keine Katze haben können, weil eines der Kinder eine starke Katzenhaarallergie hat. Wenn man dann auf dem Land wohnt und das Grundstück entsprechend groß ist, kommen die "Fremden" von ganz allein. Voraussetzung ist, dass sie etwas Fressbares finden und so etwas wie ein Dach über dem Kopf haben.
So ist eine unserer Nachbarinnen zu einem fast pechschwarzen Kater gekommen. Wir haben guten Kontakt zu der Familie, denn seit einiger Zeit sind wir so etwas wie ein "Katzen-Asyl". Unter dem Suchbegriff demisto ist ein Teil unserer Aktionen nachzulesen. "Übrig" geblieben aus den vergangenen Jahren sind nun 4 Katzen (Domino, Merle, Minka und Lilli). Dazu gekommen sind 2 Kater und 1 Katze (Burschie und Leo sowie Susi). Diese 7 Tiere unterteilen sich in Haus- & Hof- sowie Gastkatzen. Zu den Haus- und Hofkatzen gehört neben Domino, Merle, Minka und Lilli auch Burschie, der im Frühjahr darum gebeten hat, mit im Haus wohnen zu dürfen. Ein Bruder von ihm war noch unternehmungslustiger und hat seine Neugier auf der Bundesstraße vor unserem Haus mit dem Leben bezahlt. Zu den Gastkatzen gehörte im Frühjahr neben Leo, Susi, Burschie und seinem Bruder auch Mia, die nach der Kastration vielleicht wieder in ihr ursprüngliches Zuhause gegangen ist. Unsere Katzen und auch die Gastkatzen haben wir alle auf unsere Kosten kastrieren bzw. sterilisieren lassen.

Entschuldigung, dass ich so eine lange Vorrede geschrieben habe, doch ich glaube diese war notwendig. Ursprünglich sind wir mit Domino und Merle hier eingezogen und alle anderen Katzen und Kater sind "übrig" geblieben, nachdem wir ihre Kitten vermitteln konnten. Die "Alten" wollte größtenteils niemand.

Nun zum fremden "Sorgenkind".

Es ist der kohlpechrabenschwarze Kater der Nachbarin. Wir haben ihn "Heini" genannt. Kastriert wurde er bereits vor vier Wochen und bewohnt seitdem unser oberes Bad zur Rekonvaleszenz. Diese dauert nun bereits vier Wochen und die berechtigte Frage könnte kommen: Wozu so lange???
Ganz einfach, der Kater hört nicht auf nach Kater zu riechen. Es könnte mit dem nicht gefundenen Hoden bei der Kastration zusammen hängen. Dieser musste auch nicht zwingend da sein, denn laut Tierärztin sah der Kater aus, als wäre er bereits einmal kastriert worden. Da der Kater fremd ist, wissen wir auch nicht, wer ihn bisher behandelt hat. Vielleicht war bei der ersten Kastration der zweite Hoden noch im Bauchraum. Vielleicht wurde er auch noch nicht kastriert sondern "nur" von einem anderen Kater ein Hoden abgebissen. Es ist jedenfalls nicht so einfach, festzustellen ob ein Kater noch ein Kater ist. Über Blut und Hormone lässt sich das bestimmen, doch sollte das nicht zu kurz nach der Kastration passieren. Also haben wir die Zeit genutzt, um Heini vom Bandwurm zu befreien. Zum Zeitpunkt der Kastration war Heini richtig krank. Er hatte Katzenschnupfen, die Ohren waren zu und aus dem Maul kam Speichel mit Blut wie aus einer Gießkanne. Das Fell war struppig und schuppig. dazu kamen Hautverletzungen von Raufereien mit anderen Katzen.
Kurz um, Heini konnte einem zum Heulen leid tun. Es wurde alles Notwendige getan. Antibiotikum, Spritzen, Ohrreinigung usw...
Niemand konnte uns sagen, ob der Durchfall, den er zudem noch bekam vom Antibiotikum oder von der Bandwurmtablette gekommen ist.
Heini ist mit Sicherheit kein wilder Kater. Er hat sich zum Tierarztbesuch in die Transportbox stecken lassen, ohne sich zu beklagen. Das Bad ist nun bereits seit vier Wochen "unser", also Heinis und mein Zimmer.
Er hat sein Katzenklo sofort akzeptiert und benutzt es voller Hingabe. Anfangs hatte ich mehr damit zu tun, die Speichelflecken zu beseitigen, als mich wirklich um den Kater zu kümmern. Was "wir" aber täglich praktiziert haben ist, die Mund- & Nasenhygiene sowie die Fellpflege. Heini hat sich nie wirklich dagegen gesträubt, dass ihm Nase und Mund mit Toilettenpapier sauber gemacht wird, im Gegenteil, ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass er es kaum erwarten konnte, dass das geschieht. Das Kämmen mit einer feinzinkigen flächigen Bürste könnte nach Heinis Meinung den ganzen Tag praktiziert werden. Dabei dreht er sich auf die Seiten und auch auf den Rücken, dass man den Bauch ebenfalls bürsten kann. Sofort hatte Heini das Prinzip seines Futterballs erkannt und er macht den Ball täglich restlos leer.

Nun genug zum schnurrenden und schmusenden Heini. Was mich irritiert ist, dass er nach vier Wochen täglichen Bürstens, erfolgter Wurmkur und Antibiotika-Behandlung, bei Fütterung von wenig Weichfutter (für die Medizin - die er sofort angenommen hat) und Sanabelle Sensitive Trockenfutter noch immer stumpfes, struppiges und vor allem schuppiges Fell hat. Manchmal scheint es, als ob regelrechte Schuppenherde mit der Bürste locker gemacht werden.

Das zukünftige Herrchen von Heini steht eigentlich fest, doch wir können den Kleinen erst aus der Hand geben, wenn alle genanten Probleme geklärt sind.

Frohe Weihnachten
demisto
 
A

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Seit ich hochwertiges Nassfutter füttere, ist das Fell von meinen beiden Katzen ein Traum
 
Hi,
schön, dass ihr euch um den Kater gekümmert habt. Es ist immer wieder gut zu lesen, dass auch andere so spinnert ;) sind und sich um die ungewollten Katzen vor ihrer Haustür kümmern.
4 Wochen erscheinen uns zwar eine lange Zeit um einen Kater wieder aufzupäppeln, sind es aber nicht wirklich. Meine Pflegekatze hat bestimmt 6 Wochen gestunken wie eine Müllhalde. Spulwürmer, Durchfall......das dauert einfach, bis die durch teilweise viele Jahre Mangelernährung zerschossene Darmflora sich regeneriert. Dazu noch AB und Wurmkuren.....bis dann das Fell wieder flauschig und gesund nachwächst...kann auch bis zum nächsten Fellwechsel dauern.
Und nach Kater kann er auch noch bis zu 6 Wochen duften - eine verstopfte Analdrüse kann es nicht sein ?? Das duftet auch herzerfrischend:stumm:

Was ich machen würde:
Blutbild ( incl. Hormonbestimmung )umfangreiches Kotprofil - kann ja sein, dass da noch was in der Katze ist..., und wenn kahle Stellen sind dort mal auf Hautpilz nachsehen lassen.
LG
 
Hallo Demisto,

gibt es einen Grund, warum ihr nur wenig Weichfutter füttern, ansonsten aber Trockenfutter?

Ottilie hat es ja schon angedeutet, andersherum wäre es besser. Hier in der Futterrubrik findest Du viele Informationen.

Schön, dass Du Dich um Katerchen kümmerst. Aber was sagt denn eigentlich die Nachbarin dazu? Wenn da wirklich unklar ist, ob noch Hoden vorhanden sind, wäre eine gute Tierklinik sicherlich die beste Anlaufstelle für die weitere Behandlung.
 
Der schuppige Gast - Antwort auf Antworten

Hallo Ottilie, ENM und Maiglöckchen ;-)

Vielen Dank für die Zuschriften. Meine Beantwortung wird nicht chronologisch zu euren Fragen sein sondern vielmehr den Komplex "Heini" betreffen.

Heini ist inzwischen ein Drinnen- und Draußen-Kater und dementsprechend bringt er unsere "Altkatzen" ordentlich durcheinander. Er wohnt nun im "Kaminzimmer", einer Art Abstellraum mit Kamin neben der Veranda. Er ist vollständig ausgestattet mit allem, was eine Innen-Katze benötigt, nutzt aber "fast" nur die Futternäpfe. Leider hat er noch nicht aufgehört wie ein echter Kater zu riechen und da die Kastration inzwischen mehr als 6 Wochen zurück liegt, besteht wohl auch kein Zweifel daran, dass er noch über einen funktionierenden Hoden verfügt, der irgendwo im Kater unterwegs ist.
Wie es sich für einen richtigen Kater zwischen einem anderen Kater und mehrerer Katzenmädchen gehört, hat er sein Quartier vom leicht geöffneten Fenster (seinem Tor zur Welt) bis zur Flurtür durchgehend markiert. Auch nutzt Heini fast jede Gelegenheit, sein Kaminzimmer in Richtung Flur / Innenhaus zu verlassen und durch fleißiges Markieren so "sein" Revier zu vergrößern. Das geht natürlich jetzt noch nicht. Also ist Putzen angesagt...
Dass wir (zu) wenig Nassfutter füttern finde ich nicht. Heini bekommt morgens etwa 100 g Nassfutter und einen kleinen Napf mit etwa 100 g Trockenfutter. Das Nassfutter frisst er vollständig auf und vom Trockenfutter nascht er immer wieder mal etwas. Abends ist es auch alle. Dann bekommt Heini für seine "Nachtschicht" im Kaminzimmer noch einen Futterball, den er aber inzwischen nicht mehr vollständig leer macht. Über Nacht ist sein Tor zur Welt geschlossen.
Seit er entscheiden kann, ob er drin oder draußen ist, hält er sich den größten Teil des Tages draußen auf. Sein Fell wird stumpf, weil er gelegentlich vollkommen eingestaubt ankommt. Vermutlich wälzt er sich in Sand oder Erde, was irgendwie danach aussieht, als würde er sich schuppern. Morgens bekommt er nach dem Füttern seine Putzeinheit mit der feinzinkigen Bürste und auf dieser Einheit besteht er auch. Er fordert sie regelrecht ein. Auch später am Tage oder abends will er geputzt werden und ich vermute, dass es für ihn angenehm ist, dass er doch Schuppen oder Milben haben dürfte. Bevor ich mit dem Putzen beginne ist das Fell stumpf und ohne Schuppen, doch je länger ich putze, um so mehr weiße Flocken kommen aus seinem Fell.
Morgen habe ich den nächsten Termin bei unserer Tierärztin. Ich bin gespannt, was die Ursache seines Durchfalls war und wo sich der zweite Hoden nun tatsächlich befindet. Raus muss er auf jeden Fall. Es ist kaum zu ertragen, wenn der arme Heini vor dem Haus sitzt und lautsrark weint, weil (fast) alle anderen Felltiere hinein dürfen und er nicht.
Noch haben die anderen Katzen Angst oder Respekt vor dem "Unbekannten", genau so wie Heini vermutlich aus dem gleichen Grund so viel markiert...

Bis demnächst und guten Rutsch :)
Demisto
 
Wenn der Hoden nicht gefunden wird, kannst du mal mit deinem Tierarzt über so einen Superiorchip reden.
Das ist ein chemische Kastration, die bei Zuchtkatern öfter mal angewendet wird.

Zumindest kann man damit testen, ob sich sein Geruch und sein Benehmen damit verbessern.

Mit deinen Futtervorlieben wirst du hier im Forum nicht auf Gegenliebe stoßen. Hier ist Trockenfutter nicht so beliebt, und du fütterst praktisch 150 % Trofu (eine Tagesportion Trofu liegt je nach Sorte zwischen 60 und 80 g - das Zeug ist nun mal hochkonzentriert und taugt nicht zum satt essen) und eine Leckerlischale Nassfutter.
Wir bevorzugen es umgekehrt.

Ich weiß nicht, inwieweit du über Katzenfutter Bescheid weißt, aber ich halte diesen Link absolut für lesenswert und auch gut zum nachdenken über die Fütterung. http://haustierwir.blogspot.de/search/label/Artgerechte Ernährung
 

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