Neue Katze? Gute oder schlechte Idee?

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Friedolina

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Liebes Forum, ich schreibe euch, weil ich nicht richtig weiß wie es weiter gehen soll.

Zur Vorgeschichte:
Vor über 2 Jahren zogen bei uns das Geschwisterpärchen Ginger und Pepper ein. In unsere große Wohnung mit gesichertem Balkon. Eigentlich hatten wir vor, die beiden nur drinnen zu halten, da die Umgebung doch recht befahren ist. Wir wohnen in einem typischen Altbauviertel. Die Autos fahren bei uns sehr langsam, weil alles sehr eng und zugeparkt ist. Allerdings ist in der Nähe auch eine zweispurige Straße, bei der die Autos mit 50 durchdonnern. Ansonsten gibt es hier viele Gärten und Grünflächen.
Trotz dass die Katzen zu zweit waren, wir täglich mit ihnen gespielt und geclickert haben, wollten sie einfach raus. Sie standen stundenlang! vor der Haustür und haben miaut und gekratzt. Wir haben kaum noch geschlafen. Irgendwann haben wir uns entschieden, die beiden ins Treppenhaus zu lassen, in der Hoffnung, dass lastet sie etwas mehr aus. Hat es auch - aber es kam natürlich wie es kommen musste, irgendwann sind sie auch ganz raus - und wir haben es schließlich akzeptiert.
Ginger und Pepper haben sich um 180 Grad gedreht. Von unausgeglichenen, miauzenden Katzen, die sich kaum haben streicheln lassen, sind ruhige und glückliche Katzen geworden. Auch sind sie viel viel zutraulicher geworden. Wie haben wir uns über die ersten Mäuse gefreut, die sie uns vor die Tür gelegt haben!
Doch dann kam der Schock vor einigen Wochen: Pepper wurde überfahren. Ich kann immer noch kaum darüber sprechen, ich vermisse sie so wahnsinnig. Pepper war immer die verrückte und abenteuerliche. Wir mussten sie einmal mit Hilfe der Feuerwehr von einem Baum holen und mehrfach aus Hinterhöfen befreien. Sie war auch etwas schreckhaft und reagierte sehr schnell.
Ginger dagegen ist eher ruhiger und besonnen, und vor alle vorsichtiger. Er wartet draußen jedes vorbeifahrende Auto ab, bevor er weitergeht. Wir haben ihn einige Zeit mit einem GPS-Tracker überwacht (auf Dauer wollten wir ihm das schwere Teil und die Strahlenbelastung nicht antun). Tagsüber hält er sich nur in unmittelbarer Umgebung auf und kommt nicht in die Nähe der befahrenen Straße. Erst nachts macht er größere Touren. Deswegen bekommt er nachts ein leuchtendes LED-Halsband um, damit er von den Autos (die Straße ist allerdings so gut wie nicht befahren nachts) schon von weitem gesehen wird. Ich weiß, viele hier sind absolut gegen Halsbänder. Es hat aber einen wirklich sehr gut funktionierenden Sicherheitsverschluss und Ginger verliert es auch regelmäßig. Dank Peilsender finden wir es immer wieder (und Ginger auch, falls er mal länger wegbleibt und wir uns Sorgen machen).

Nun ist Ginger eine Einzelkatze. Zwar gibt es bei uns sehr viele andere Katzen mit denen er sich gut versteht, aber ist das irgendwie nicht das gleiche. Und wenn das Wetter so schlecht ist wie momentan geht er kaum raus und langweilt sich wie blöd. Natürlich beschäftigen wir uns dann mehr mit ihm, aber das reicht nicht aus. Und tagsüber wenn wir arbeiten sind hockt er alleine in der Bude. Wir haben ja keine Katzenklappe in unserer Mietwohnung. Ginger ist ein sehr sozialer Kater, der Pepper immer gerne geputzt hat. Ich glaube, dass ihm ein Kumpel sehr gut tun würde.
Nur habe ich halt Angst wegen der Straße. Umziehen kommt finanziell nicht in Frage (keine Sorge, Ginger ist gut abgesichert) und ihn wieder drinnen zu lassen geht natürlich auch nicht. Ich bin mir ja auch sicher, dass er die Autos gut handeln kann.
Am liebsten wäre mir ein zweiter Kater, der freiwillig drin bleibt, aber das ist wohl unwahrscheinlich.
Was meint ihr?
 
A

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Ich verstehe das richtige, dass du eigentlich bereust, deinen Katzen Freigang gegeben zu haben und eure Gegend auch als eher nicht freigangstauglich einstufst?

Umziehen kommt nicht in Frage (blöööd :oops:). Den Kater wieder einsperren auch nicht (das verstehe ich!).

Habt ihr Platz für zwei weitere Katzen? Ich würde diese gezielt aussuchen. Bestenfalls von einer Pflegestelle, die ihre Tiere sehr gut einschätzen kann. Im passenden Alter von Ginger ist dann sicher auch gut einschätzbar, ob es sie nach draußen zieht oder nicht. Auf ehemalige Scheuchen/Straßenkatzen würde ich aber definitiv verzichten (auch wenn bei manchen gesagt wird, "die wollen eh nicht mehr nach draußen"). So sollte natürlich auch bissl was über die Vergangenheit der Katzen bekannt sein, um wirklich auszuschließen, dass es sie nicht doch irgendwann nach draußen zieht. Sie sollten Freigang definitiv nicht kennen.
Denn letztendlich haben sie dieses "draußen" immer direkt vor der Nase. Durch euren Kater der ein- und ausgeht und natürlich fremde Gerüche mitbringt. Da ist die Verlockung unweit größer als in einem reinen Wohnungshaltungshaushalt (was ein Wort!).

Wenn ihr mind. zwei weitere dazu holt, habt ihr Gesellschaft für euren Kater, aber wenn der auf Streife ist hockt nicht einer alleine zu Hause.
Wenn die beiden noch sehr passend ausgesucht sind ... zieht es euren Ginger ja vielleicht auch weniger nach draußen, weil er drinnen gut Beschäftigung hat (darauf würde ich allerdings nicht hoffen :oops:)


Ihr müsst dann natürlich immer gut aufpassen, wenn ihr Ginger rein und raus lasst, dass euch die anderen nicht mit rauswitschen. Aus euren Erfahrungen heraus, sollte euch auch bewusst sein, dass diesmal auch das Treppenhaus tabu ist.

Es gibt hier durchaus Haushalte, wo Freigang und Wohnungshaltung zeitgleich funktioniert. Das aber nur, wenn es auf Seiten der Wohnungshaltung mind. zwei Katzen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also unter diesen Umständen würde ich keine Katze dazuholen, die in den Freigang kann.
Wäre die Frage, wieviele qm hat eure Wohnung denn? Wie kommt wure Katze rein und raus?
Die Idee von FrauSue finde ich nicht schlecht.
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich weiß nicht ob ich es bereue. Einerseits natürlich ja, weil Pepper tot ist. Anderseits hatte sie bis dahin wenigstens noch ein richtiges Katzenleben, mit allem was dazu gehört. Wir hatten aber nicht wirklich eine Wahl. Sie weiterhin eingesperrt zu halten hätte alle unglücklich gemacht. Und auch im ländlichen Raum werden leider ständig Katzen überfahren.

Unsere Wohnung hat 90 m². Wir wohnen im Dachgeschoss. Ginger hat die Möglichkeit über ein Fenster im Treppenhaus, welches zum Hinterhof führt, rein und raus zu gelangen. Auf dem Fensterbrett steht eine Cat Bell - ein Bewegungsmelder - der uns signalisiert wenn Ginger vor dem Fenster sitzt und rein möchte. Funktioniert ziemlich gut. Und so einfach könnte die zweite Katze, wenn sie nicht raus dürfte, also nicht entwischen.

Die Idee mit zwei neuen Katzen finde ich gar nicht schlecht. Nur habe ich ehrlich gesagt ein wenig Angst was unsere Freunde und Familien dazu sagen würden. Die fanden uns mit den zwei Katzen schon sehr merkwürdig und überhaupt kann keiner nachvollziehen, welchen wichtigen Platz die Fellnasen in unserem Leben haben und welche Bemühungen wir für sie in Kauf nehmen. Auch unser Vermieter fände es sicherlich nicht toll, wenn hier gleich 3 Katzen wohnen.
Aber klar, dann könnte Ginger rein und raus und hätte Gesellschaft, und die anderen beiden wären nicht alleine, wenn Ginger draußen ist.
Die Sache müsste ich aber erstmal genauer mit meinem Freund besprechen, dem drei Katzen bestimmt zu viel sind. Zwei wären mir gesagt auch lieber. Aber es müsste dann halt eine sein die genau passt.

Wie sehe es mit einer schon älteren Katze aus, die nur noch vor allem Ruhe und Wärme möchte? Ist da die Gefahr zu groß, dass Ginger mit seinen 2 Jahren zu wild sein könnte? Und natürlich wäre sie dann zeitweise allein zu hause. Das wäre ganz besonders nachts. Nachts ist er immer unterwegs, kommt nur aller paar Stunden zum Fressen und kurz Schmusen rein. Tagsüber wird geschlafen - bei gutem Wetter aber auch gerne draußen.

Kennt ihr größere Pflegestellen, bei denen man unsere Situation schildern könnte? Auf jeden Fall wollen wir nichts überstürzen.
 
was ich mir vorstellen kann, wenn ginger Freigang hat und deine zwei neuen nicht und ginger kommt wieder heim und riecht nach frische luft, draussen und Abenteuer, das es euch passieren kann, das die beiden auch raus wollen...
 
Ja, diese Gefahr besteht definitiv.
Also mein Freund und ich sind uns einig dass 3 Katzen nicht in Frage kommen. Mit dem Gedanken fühlen wir uns so gar nicht wohl.

Ich fasse mal unsere Möglichkeiten zusammen:
1. Keine neue Katze - Es ist ja nicht so, dass Ginger unglücklich ist. Vielleicht wäre es am sinnvollsten noch den Herbst/Winter abzuwarten und zu schauen, wie groß die Langeweile dann ist. Trotzdem ist Ginger nunmal sehr sozial und ich bin mir sicher, dass er gerne einen Kumpel hätte.

2. Freigänger - hier besteht halt wieder die Gefahr der Straße. Ich weiß nicht ob ich das Risiko (und die ständigen Sorgen) eingehen möchte. Am besten wäre da ein Kater, der unsere unmittelbare Umgebung bereits kennt und Autos gut einschätzen kann.

3.Wohnungskatze - stelle ich mir irgendwie sehr schwierig vor. Wenn dann muss es eine Katze sein die gar nicht raus möchte und auch mal alleine klar kommt. Oder eine Katze die Aufgrund einer Behinderung nicht raus darf und damit auch kein Problem hat. Aber gibt es solche Katzen überhaupt? Haben nicht alle einen großen Freiheitsdrang?
 
Es gibt durchaus Katzen, welche sehr erfahren und besonnen mit Autos umgehen. Das sind Freigänger 5 +. Du hast ja selbst erlebt, dass wohnungskatzen oft nicht glücklich sind.
Ich kann natürlich hier von Ferne nicht einschätzen, wie es wirklich verkehrstechnisch bei euch aussieht. War es eher ein tragischer Unfall oder ist die Gefahr sehr hoch, dass es wieder passiert. Auch auf einem Feldweg kann eine Katze überfahren werden.
Vielleicht guckst du dich gezielt nach einem erfahrenen Freigänger um.
 
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