Mobbing unter Katzen

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Calle

Calle

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15. Juni 2010
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Hallo Community,

(ich weiß nicht , ob ich hier die richtige Kategorie gewählt habe, aber eine bessere konnte ich nicht finden)

Wir haben 2 BKH (Fiona & Freddy) und einen EKH (Calle), alle jetzt 9 Jahre alt. Die BHK waren 3 Monate als wir sie bekamen, 2 Monate später zog Calle im Alter von 5 Monaten als Notaufnahme bei uns ein. Also alle exakt gleich alt. Calle war auf einem Bauernhof geboren.

Calle war von Anfang an total schüchtern und brauchte sehr lange, Vertrauen zu uns Menschen aufzubauen. Er ging von Beginn an bis heute jedem Streit mit anderen Katzen aus dem Weg. Das ist mittlerweile so schlimm, dass er von den beiden BKH heftig gemobbt wird. Besonders Fiona lauert ihm ständig auf, verfolgt ihn durch das ganze Haus und hält ihn in Schach. Calle wehrt sich nicht, wenn er von Fiona eine Bratsche bekommt. Anfangs war es nicht ganz so schlimm, da hat Calle sich zumindest noch mit Freddy besser verstanden. Aber im Laufe der Jahre hat sich die Situation verschlimmert. Inzwischen verprügelt auch Freddy den Calle gerne mal.

Calle bewegt sich nur noch in geduckter Haltung durchs Haus. Hält Ausschau nach den Gräulingen, und wenn er eine sieht, sucht er schnell das Weite durch die Katzenklappe. Das Futter stelle ich ihm meistens nach draußen, weil er sich drinnen kaum zu fressen traut.

Calle liebt uns Menschen, und er weiß, dass ich ihn vor Fionas Attacken „beschütze“, wenn er in meiner Nähe ist. Aber seine Welt ist draußen. Am liebsten schläft er auf einem Gartenstuhl vor der geöffneten Terrassentür, während ich 2 m entfernt drinnen an meinem Schreibtisch sitze. So kann er in „seiner“ Welt sein und hat mich trotzdem in der Nähe.

Manchmal, wenn wir Menschen nach Hause kommen, finden wir Fiona und Calle zusammen auf dem Bett liegen, tief und fest schlafend. Huch? - fragen wir uns dann - nehmen uns die Katzen auf den Arm? Verstehen sie sich doch? Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube, Fiona folgt Calle, um ihn „in Schach“ zu halten. (Fiona ist unser selbsterklärter Haus-Zerberus! Sie bewacht uns Menschen, die beiden Kater und die Katzenklappe.)

Manchmal kommt mir der kuriose Gedanke, ob es für Calle besser sein würde, wenn wir ihn zu jemand anderem in Einzelhaltung oder zu einer anderen sensiblen Katze abgeben würden.

Calle scheint unter unseren beiden BKH ziemlich zu leiden. Er fühlt sich nicht wirklich wohl hier im Haus. Aber dies ist seit 9 Jahren sein zu Hause. Hier gibt es Futter, immer einen warmen Platz, seinen Garten und uns Menschen.

Habt Ihr ähnliche Erfahrung mit langjährigem „Mobbing“ unter Katzen und evtl. eine Handlungsempfehlung? Calle tut mir halt einfach leid. Aber wenn er es nicht aushalten würde, hätte er sich ja vielleicht schon längst ein anderes Zuhause gesucht, oder??

Was sagt Ihr dazu?
 
A

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Ja, dass Calle sich im Haus nicht wohl fühlt, weiß ich ja selbst und habe es geschrieben.
Bloß WIE kann ich gegen das Mobbing helfen????
 
Tut mir leid, nach so langer Zeit , kann der Kater unmöglich da bleiben.
Mit ein bisschen Mobbing unterbinden ist es nicht getan.

Suche dem Kater umgehend einen neuen Platz. Ich bin überhaupt nicht für einzelhaltung aber in dem Fall sollte er alleine sein bei Menschen, die viel Zeit für ihn haben ohne Kinder.

Werde bitte aktiv, der Kater hat seit Jahren ein schreckliches Leben. Jeder weitere Tag ist zuviel.
 
Ihr habt da zwei ungünstige Knackpunkte.
Der eine ist die BKH sind mehr drinne (freiwillig oder dürfen sie nicht raus? Wer hat draußen "die Hosen an"?) und sehen das als ihr Reich an und Calle zieht, vielleicht auch herkunftsbedingt, für sich draußen vor und kommt vermutlich auch ausgeglichen und müde rein und hat dann weder Lust auf Streß noch ist er konfliktveranlagt, er vermeidet das lieber durch Rückzug.

Letzteres ist der zweite Knackpunkt. Hat Calle diese "ausweichen statt stellen" Lösung immer? Auch gegenüber anderen Katzen draußen? Vielleicht hat er das nie richtig gelernt oder ist er nicht "selbstbewußt" genug?

Wie sehr traut ihr euch zu mit Katzensprache einzugreifen?
Das wäre der eine Punkt, der aber auch nur funktioniert, wenn ihr viel daheim seid und ganz klar die "Chefkatzen". Ich kann da nur sagen wie ich es machen würde, aber jeder ist da anders gestrickt und wenn man sich seiner Sache nicht sicher ist, merken es die Katzen.
Ich würde immer wenn Calle aufgelauert wird, mich dazwischenstellen, Calle dabei ignorieren, mich auf die BKH konzentrieren und sie quasi "blocken", anstarren (und damit verdeutlichen das hier Schluß ist, sie nicht an mir vorbeikommen), wer es dennoch versucht wird mit einem kätzischen Stopplaut ausgebremst (das was Katzen kurz vorm Kampf machen, da ich bei meinen Katzen die Oberkatze bin, akzeptieren das hier alle, da lehnt sich keiner auf, jeder würde einlenken). Lassen die BKH ab und widmen sich was anderen ist gut, das löst die Situation auf. Mit der Zeit bekommen sie durchaus mit, was sie nicht sollen bzw. der Chef nicht duldet. Bei jedem Ansinnen auf Calle loszumarschieren würde ich warnen, dazwischenblocken usw. - bedeutet aber ihr müßt zweifelsfrei erkennen, was die Katzen vorhaben, also Körperspannung, Körpersprache lesen können.
Gleichzeitig muß Calles Selbstbewußtsein steigen, dazu würde ich ihn immer, wenn es sich anbietet einbeziehen und auch mal "lobhudeln", wir kennen doch alle Situationen wo man so Zeug brabbelt wie "du bist ein gaaanz Feiner" und kräftig streichelt oder was der Kater mag und man hat das Gefühl die Mieze wächst grad ein paar cm - genau sowas hilft, was immer es in dem Fall ist.
Beim Füttern würde ich Calle zuerst bedienen, bei Leckerchen auch, beim Begrüßen zuerst ihn usw.

Ich selbst würde sogar noch in Erwägung ziehen, eine vierte Katze dazuzunehmen - einen Kater der genau paßt, gestanden und gern draußen, aber hochsozial. Einer der Calle draußen ein Freund ist und Kumpel und der sich drinnen nichts bieten läßt, aber auch keinen Streit vom Zaun bricht. Der Grenzen akzeptiert, aber auch selbst welche setzt - denn das kann Calle wohl nicht.
Doch das ist nur eine Möglichkeit, wenn ihr euch zutraut die richtige Katze zu finden und auch das Ganze zu steuern.

Da die Entwicklung sich ja schon länger angebahnt hat und quasi seit Jahren schief hängt - wußtet ihr nicht wie ihr eingreifen könnt oder traut ihr euch das nicht zu?
Denn wenn euch das "überfordert" und das wäre nicht als Vorwurf gemeint, mit Intuition und Katzenverstand und Katzensprache das Ganze zu händeln kann einfach nicht jeder, da helfen auch so Tipps hier nur bedingt, denn keiner der Schreiber ist in eurer Situation und immer dabei, also wenn ihr meint, das könnt ihr nicht, dann würde ich auch gucken wo die beiden BKH oder Calle glücklicher werden könnten, also eine der Parteien abgeben.

Oder könnt ihr sie "getrennt" halten? Quasi den Raum wo die Terrassentür ist + Außenbereich = für Calle (natürlich dann eine Klappe in die Tür) und alle anderen Räume für die BKH. Ginge das theoretisch? Wenn ja, wäre das ja auch einen Versuch wert.

Lieben Gruß
Karen
 
Ich würde eher die BKHs abgeben. Er wird doch viel schwieriger vermittelbar sein, zudem ist er sehr reviergebunden. Er würde an der Veränderung sicherlich deutlich mehr zu knabbern haben.
 
Ich würde eher die BKHs abgeben. Er wird doch viel schwieriger vermittelbar sein, zudem ist er sehr reviergebunden. Er würde an der Veränderung sicherlich deutlich mehr zu knabbern haben.

Da schließe ich mich an, ich wollte (leider) genau das gleiche schreiben.
 
Ich würde einen Katzenpsychologen kontaktieren.

Die Tipps, die dir hier gegeben wurden sind zwar gut, aber meiner Auffassung nach hättest du damit anfangen sollen, als es begonnen hat. Bei Mobbing ist es wichtig, dass man es in der Anfangszeit im Keim erstickt.
Nun hat sich dieses Verhalten aber über so viele Jahre gesteigert, auf beiden Seiten quasi eingebrannt und wenn du die ganzen Jahre nichts dagegen unternommen hast, dann wirst du dich zu wenig mit Katzensprache etc auskennen um jetzt dagegen steuern zu können. Ist nicht böse gemeint, es hat den Hintergrund, dass es beim "mobbing-unterbinden"/"Selbstbewusstsein-aufbauen" etc auch viel um Timing und Fingerpitzengefühl geht.
zB wenn du den Mobbern ganz klar deutlich machst dass von jetzt an "Schluss mit mobbing" ist, dann kann das für Calle sehr erleichternd sein - aber auch das Gegenteil bewirken, dass er sich in seiner Opferrolle bestätigt sieht oder die Mobber bestätigt werden (nach dem Motto "Dosi muss den armen schwachen Calle beschützen..."), wenn du nicht im richtigen Moment das richtge tust. Dazu würde auch gehören, derart dazwischenzugehen, dass ihr Vorhaben (anlauern, hinterherlaufen, was auch immer) tatsächlich schnell abgebrochen wird und nicht der Eindruck entsteht, dass du ab jetzt "auch noch mitmischst"... Es ist wichtig, dass du Ruhe in die Situation bringst und nicht ein zusätzlicher Mitspieler (aus Sicht der Katzen) wirst...

Du wirst nicht rund um die Uhr Mobbing-schlichter sein können, aber es wäre wichtig, dass Calle schnell wieder zumindest um einiges entspannter durchs Haus laufen kann. Wenn du das erreicht hast ist erst der Boden dafür geschaffen, dass du ein entspannteres Miteinander der Katzen trainieren könntest - so dass sie eine Chance haben, auch dauerhaft besser miteinander klarzukommen.

Nach dem was du schreibst (geduckt durch die Wohnung laufen und wegflitzen) würde ich die Mobber erstmal räumlich separieren, damit Calle sich im Alleingang sein Revier im Haus wieder zurückerobern kann, bzw zumindest wieder entspannen kann. Und dann nach einer gewissen Zeit die drei regelrecht neu zusammenführen.

Nur, ohne Katzenpsychologe kann das nur noch mehr Stress für die Katzen bedeuten. Ein Profi kennt viele Methoden, wie man Katzen einander annähern kann und kann ganz individuell beraten, was jetzt für deine drei das Beste ist.
Er kann dann auch sicherer beurteilen, ob es überhaupt einen Sinn macht.

Wenn du ein anderes Zuhause suchen möchtest, dann gib bitte Calle nicht weg.
Die beiden BKH haben einander und werden bestimmt besser vermittelt werden.
Es wäre schlimm, wenn Calle obendrauf auch noch von seinem Zuhause weg müsste und für den Rest seines Lebens ohne passende artgössische Gesellschaft verbringen müsste...
Bei dir hätte er zumindest die Chance, dass er sich erholen kann und du ihm einen ruhigen, friedlichen und sozialen Kumpel zur Seite stellst.

Aber bevor du sie trennst, würde ich es versuchen und einen Fachmann zumindest kontaktieren und schauen, was er dazu sagt...
 
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Vielen Dank für Eure vielen lieben Antworten.

Der Gedanke mit dem Weggeben wäre für mich wirklich nur die allerletzte Lösung. Entgegen Euren Ansichten würden wir uns niemals von den BKH trennen. Die waren zuerst hier. Die kennen in ihrem Leben nur den Züchter und uns. Die BKH haben so viel Vertrauen zu uns, das wäre, als würde ich meine Kinder abschieben zugunsten eines "Stiefkindes".
Aber auch Calle wollen wir eigentlich nicht mehr weg geben, aus den von Euch genannten Gründen. Er würde sich wahrscheinlich schwer woanders eingliedern. Ursprünglich wollten wir ihn nur aufpäppeln und dann weiter vermitteln. Er wurde von uns verarztet, bekam gutes Futter, durfte nach 3 Wochen raus (weil er es drinnen nicht aushielt) und wurde zu unserer "Kellerkatze". Mein Bürokeller war sein Reich mit Katzenklappe.
Es dauerte Jahre, bis er zu uns Menschen richtiges Vertrauen fasste. DEM Kater möchte ich eine Veränderung nicht mehr zumuten. Außerdem habe ich ihn doch viel zu lieb.

Die ersten 4 Jahre bekamen die BKH nur Freigang, wenn wir zu Hause waren, so dass sich die Katzen tagsüber nicht trafen. Sie kannten und respektierten sich aber. Vielleicht respektierten die BKH zu der Zeit noch, dass der Keller Calle gehörte und verhielten sich deshalb "anständig", wenn sie da rein durften.

Seit 5 Jahren haben nun alle Katzen 24 Stunden Freigang und allen Katzen steht somit auch tagsüber das ganze Haus zur Verfügung.
3 Katzen, 3 Etagen, da kann man sich aus dem Weg gehen.

Gerne werde ich Euren Rat, einen Tierpsychologen zu befragen, befolgen. Vielleicht können wir doch irgendwie helfen. Ein Versäumnis meinerseits sehe ich allerdings nicht so wie Ihr.

Calle war vom ersten Tag an verängstigt. Er will nur seine Ruhe haben und entspannen können. Auch draußen kloppt er sich nicht mit anderen Katzen.

Manchmal frage ich mich, ob sein geringes Selbstbewusstsein von der Frühkastration her stammen kann (er wurde wohl mit ca. 1-3 Monaten kastriert, genau wissen wir das nicht)? Auch wissen wir nicht, was er als Kitten erlebt hatte. Nur, dass er im Alter von 5 Wochen vom Bauernhof in eine Ein-Zimmer-Wohnung zu einer katzenunerfahrenen jungen Frau vermittelt wurde, was völlig schief lief. Psychologisch, futtertechnisch, gesundheitsmäßig und insgesamt war das Zusammenleben wohl eine mittlere Katastrophe. Deshalb nahmen wir ihn als Notfellchen auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Calle,

Der Gedanke mit dem Weggeben wäre für mich wirklich nur die allerletzte Lösung. Entgegen Euren Ansichten würden wir uns niemals von den BKH trennen. Die waren zuerst hier. Die kennen in ihrem Leben nur den Züchter und uns. Die BKH haben so viel Vertrauen zu uns, das wäre, als würde ich meine Kinder abschieben zugunsten eines "Stiefkindes".

Oha...der EKH-Kater ist das Stiefkind und die BKH-katzen die Kinder....mmh..

Aber die Mobber sind ja Deine Kinder und nicht das Stiefkind ;)


Aber auch Calle wollen wir eigentlich nicht mehr weg geben, aus den von Euch genannten Gründen. Er würde sich wahrscheinlich schwer woanders eingliedern.

Die Situation ist festgefahren und die werdet Ihr ohne Hilfe von aussen auch nicht lösen können. Dafür braucht es einen neutralen Blick von aussen.





Ursprünglich wollten wir ihn nur aufpäppeln und dann weiter vermitteln. Er wurde von uns verarztet, bekam gutes Futter, durfte nach 3 Wochen raus (weil er es drinnen nicht aushielt) und wurde zu unserer "Kellerkatze". Mein Bürokeller war sein Reich mit Katzenklappe.
Es dauerte Jahre, bis er zu uns Menschen richtiges Vertrauen fasste. DEM Kater möchte ich eine Veränderung nicht mehr zumuten.

Das kann ich nachvollziehen, aber der Kater erleidet großen Stress und Dauerstress kann irgendwann zu körperlichen Erkrankungen führen.


Seit 5 Jahren haben nun alle Katzen 24 Stunden Freigang und allen Katzen steht somit auch tagsüber das ganze Haus zur Verfügung.
3 Katzen, 3 Etagen, da kann man sich aus dem Weg gehen.

Offensichtlich können sie das nicht, sonst gäbe es ja nicht dieses schlimme Mobbingsituation.

Nur weil wir Menschen denken, dass "genug Platz da ist", hört eine "Mobber-Katze" nicht auf zu jagen. Sie jagt ihr "Opfer" auf 60qm, genauso wie auf 200qm.
Dieses Verhalten hat sich ja ritualisiert.


Gerne werde ich Euren Rat, einen Tierpsychologen zu befragen, befolgen. Vielleicht können wir doch irgendwie helfen. Ein Versäumnis meinerseits sehe ich allerdings nicht so wie Ihr.

Die Situation ist für den Kater schon länger sehr stressig und da wäre es für ihn gut gewesen, wenn früher eingeschritten worden wäre.
 
  • #10
Hallo Calle,

Oha...der EKH-Kater ist das Stiefkind und die BKH-katzen die Kinder....mmh..

Aber die Mobber sind ja Deine Kinder und nicht das Stiefkind ;)

Sorry, mit so einer Antwort hatte ich fast schon gerechnet. Nee, das muss und will ich mir nicht anhören. Wir lieben Calle und tun alles für ihn. Fiona wird von mir aufs Äußerste zurechtgewiesen, wenn sie ihn anmacht. Calle steht unter meinem ganz besonderen Schutz.

Und trotzdem habe ich zu den BKH ein so inniges Verhältnis, das ich das ja wohl schreiben darf, oder?
 
  • #11
Und trotzdem habe ich zu den BKH ein so inniges Verhältnis, das ich das ja wohl schreiben darf, oder?

Natürlich darfst Du das, aber wenn jemand von sich aus schreibt, dass er zwei Kinder und ein Stiefkind hat, dann darf man darauf doch auch reagieren, oder?

Ich denke, dass ein Profi die Situation vor Ort kennenlernen und einschätzen sollte. Es braucht neue Verhaltensweisen, neue Rituale, um aus dieser vorhandenen Dynamik auszubrechen.

Es braucht Grenzen, die auch Fiona akzeptiert, aber noch mehr viele gute, liebevolle Rituale, damit es sich auch für die Katzen lohnt ein neuen guten Weg zu gehen.

All das braucht Zeit und bei so einer langen Zeit des Mobbings noch einmal mehr.

Aber manchmal ist die Trennung der Tiere eine gute Entscheidung, damit alle durchatmen und neu anfangen können, ohne Feind im eigenen Haus.
 
  • #12
Natürlich darfst Du das, aber wenn jemand von sich aus schreibt, dass er zwei Kinder und ein Stiefkind hat, dann darf man darauf doch auch reagieren, oder?

Wahrscheinlich habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Aber ein "Stiefkind" hat in meinen Augen nichts mit weniger Liebe zu tun. Im Gegenteil, mein "Stiefkind" bekommt noch mehr Aufmerksamkeit und Lebenshilfe. Aber lassen wir das Thema besser. Jedenfalls stamme ich nicht aus Grimm's Märchen ;).

Um die Situation etwas "plastischer" darzustellen, hier ein paar Fotos von Calle im Haus, wenn ich dabei bin:

Calle auf Couch neben mit.jpgCalle im Wozi.jpgCalle wartet auf Futter.jpg

Ich persönlich kann darin keinen mega-gestressten, halb kranken Kater erkennen.

Und hier Calle und Fiona, wenn keiner dabei war (lagen so, als ich nach Hause kam):

Calle und Fiona.jpgFiona & Calle.jpg

Auch das sieht nicht gerade alarmauslösend aus.

Warum ich den Thread dann schreibe? Weil genau das Mobbing trotzdem passiert. Und ich möchte Hilfestellungen einholen, bevor es völlig ausartet. Ich denke nicht, dass ich zu spät eingreifen will. Sondern gerade früh genug. Manch ein Katzenhalter hätte, so glaube ich, in Anbetracht der vorhergehenden Fotos, gar nicht bemerkt, dass zwischen seinen Katzen etwas schief läuft.
 
  • #13
Die User können ja nur auf das reagieren, was Du schilderst.
Und im ersten Beitrag lautet es so:

Besonders Fiona lauert ihm ständig auf, verfolgt ihn durch das ganze Haus und hält ihn in Schach.
.
Aber im Laufe der Jahre hat sich die Situation verschlimmert. Inzwischen verprügelt auch Freddy den Calle gerne mal.
.
Calle bewegt sich nur noch in geduckter Haltung durchs Haus. Hält Ausschau nach den Gräulingen, und wenn er eine sieht, sucht er schnell das Weite durch die Katzenklappe. Das Futter stelle ich ihm meistens nach draußen, weil er sich drinnen kaum zu fressen traut.
.
Calle scheint unter unseren beiden BKH ziemlich zu leiden. Er fühlt sich nicht wirklich wohl hier im Haus.

Und das klingt jetzt nicht so ganz harmlos.


Auch das sieht nicht gerade alarmauslösend aus.

Warum ich den Thread dann schreibe? Weil genau das Mobbing trotzdem passiert. Und ich möchte Hilfestellungen einholen, bevor es völlig ausartet.

Du kennst Deine Katzen und nur Du kannst entscheiden, ob der Kater leidet oder nicht.
Wenn er leidet (und das hast Du so formuliert) und sich im Haus nicht wohlfühlt, dann muss etwas geändert werden.

Ein guter und seriöser Tiertherapeut/in kann weiterhelfen bzw. etwas näher erklären bzw. klären, wo es genau hakt und wie schlimm es tatsächlich ist.
 
  • #14
Ich glaube, Fiona liegt nur neben Calle, um ihn im Blick haben zu können.
Den "Zerberus" werden wir aus Fiona nicht rausbekommen, das ist Teil ihres Charakters.

Nichtsdestotrotz wissen alle Katzen, dass ich die "Oberkatze" bin (selbst mein Mann :p). Ein Handzeichen genügt und alle spuren. Aber wir sind halt tagsüber arbeiten..., und dann müssen die drei Miezen sich selbst arrangieren.
 
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  • #15
Ja, puh, ist aber auch schwer, das, was ich beobachte, in Worte zu fassen.
Im Haus sehe ich Stress. Was die Miezen machen, wenn ich nicht da bin, weiß ich nicht. Wieso sich Calle noch nach oben traut, obwohl er da mit Anmache rechnen muss, weiß ich nicht. Er könnte es sich auch unten im Keller gemütlich machen.

Es ist nicht einfach, Calle in so ein paar Zeilen zu beschreiben. Er sucht den Kontakt zu uns Menschen, muss dabei aber jedes Mal abschätzen, wie er an den BKH vorbei kommt. Im Allgemeinen nimmt er direkt Reißaus, wenn ihm ein Gräuling im Wege steht.
Ich möchte Calle den Stress nehmen. Mein Wunsch wäre, dass er hier im Haus entspannt zu Hause sein darf. Ich möchte die Situation gerne entschärfen.

Bliebe die Frage: wie und wo findet man einen guten Katzentherapeuten??
 
  • #16
Der Kater zog nur 2 Monate nach den anderen beiden ein. Da überhaupt nach bald 9 Jahren noch zu differenzieren...

Ich schließe mich allerdings den anderen an, ich hab auch nicht das Gefühl, dass du die Situation genau einschätzen kannst. Ein Außenstehender kann das vlt eher. Man verliert ja dadurch nichts, eine Vermittlung wird sowieso mehr als schwierig und langwierig.
 
  • #17
Der Kater zog nur 2 Monate nach den anderen beiden ein. Da überhaupt nach bald 9 Jahren noch zu differenzieren...

Bitte versteht mich doch nicht falsch: Ich differenziere nicht in meiner Liebe zu den Miezen!

Aber es ist doch wohl verständlich, dass ich zu Katzen, mit denen ich jahrelang 24 Stunden am Tag verbracht habe, ein anderes persönliches Verhältnis habe als zu einem "Streuner", der sich nicht rufen lässt und im Sommer auch mal 5 Tage weg bleibt.

Wer von Euch wirklich meint, da über den Dingen zu stehen und Katzen nur hält, um ihnen zu helfen; wer von Euch seine Katze aus reinen Tierschutzgründen aufgenommen hat; dessen Beweggründe nicht auch eine persönliche Bereicherung seines täglichen Lebens mit Tieren waren; der soll hier klar die Hand heben.

Wir haben Calle lieben gelernt und er uns. Trotzdem ist und bleibt er ein "Streuner". Er bereichert mein Leben (und ich hoffentlich auch seins). Wir widmen einander viel Zeit auf dem Parkplatz und im Garten, manchmal auch im Haus, und wir genießen es beide.

Aber er wird nie eine "Hauskatze" sein. Weder schnurrt er mich in den Schlaf noch weckt er mich eine Minute vor dem Weckerklingeln.

Ist "differenzieren" negativ behaftet? In meinen Augen nicht. Die BKH haben einen völlig anderen Charkter als Calle. Da nicht zu differenzieren wäre ignorant.
 
  • #18
Sein Verhalten scheint aber doch überwiegend das Resultat aus dem Versäumnis der letzten 9 Jahre zu sein. Er war so jung als er zu euch kam, da hätte man doch alle Chancen gehabt.
Ich finde es schon seltsam, zu differenzieren. Ich liebe meinen scheuen Kater nicht weniger oder anders als meine "Klebekatze". Damit will ich dich nun nicht als schlechten Menschen darstellen, es befremdet mich einfach.

Für mich scheint es aber, als hätte er eben von Anfang an nicht wirklich zu euch gehört, sondern wäre eben immer in die Kategorie "der Streuner" geschoben worden. Der Kontakt zwischen ihm und den BKHs wurde ja eher noch unterbunden. Dann ist es nun nicht verwunderlich, dass sie sich bekriegen.
 
  • #19
Sein Verhalten scheint aber doch überwiegend das Resultat aus dem Versäumnis der letzten 9 Jahre zu sein. Er war so jung als er zu euch kam, da hätte man doch alle Chancen gehabt.
Ich finde es schon seltsam, zu differenzieren. Ich liebe meinen scheuen Kater nicht weniger oder anders als meine "Klebekatze". Damit will ich dich nun nicht als schlechten Menschen darstellen, es befremdet mich einfach.

Für mich scheint es aber, als hätte er eben von Anfang an nicht wirklich zu euch gehört, sondern wäre eben immer in die Kategorie "der Streuner" geschoben worden. Der Kontakt zwischen ihm und den BKHs wurde ja eher noch unterbunden. Dann ist es nun nicht verwunderlich, dass sie sich bekriegen.

Ach @doppelpack, irgendwie habe ich das Gefühl, du wilst mich nicht verstehen. Ich bin durchaus offen für konktete Ansagen. Aber was Dir so "scheint" hilft mir nicht weiter. Ich möchte mich hier auch nicht für für mein Verhalten rechtfertigen müssen.

Wir haben drei tolle Katzen, die leider gerade nicht mehr so gut mit einander klar kommen. Ich suche Hilfe, nicht Anschuldigungen.
 
  • #20
Ja, puh, ist aber auch schwer, das, was ich beobachte, in Worte zu fassen.
Im Haus sehe ich Stress. Was die Miezen machen, wenn ich nicht da bin, weiß ich nicht. Wieso sich Calle noch nach oben traut, obwohl er da mit Anmache rechnen muss, weiß ich nicht. Er könnte es sich auch unten im Keller gemütlich machen...
Aber er ist kein Kellerwesen, das sich dort gemütlich einrichten könnte, sondern ein Lebewesen, das aktiv Kontakt zu Artgenossen sucht.
Auch wenn sie ihn mobben, er ist eine Katze, er braucht und sucht friedlichen Kontakt, das ist in seiner Natur so verankert.

Sicher ist eine Situation nicht immer schwarz/weiß und oft nicht eindeutig einzuschätzen. Es gibt aber Dinge, die ganz eindeutig eine gewisse Stressgrenze massiv überschreiten. In deinem Eingangspost hast du gleich mehrere solcher Punkte aufgezählt.
zB (nur um einen herauszupicken) wenn eine Katze so oft geduckt durch die Wohnung läuft und wegflitzt, dann steht sie eindeutig unter zu großem Stress. Auch wenn sie sich in manchen Situationen anders verhält. Da muss einfach so zeitnah wie irgend möglich gehandelt werden.
Wir haben drei tolle Katzen, die leider gerade nicht mehr so gut mit einander klar kommen.
Du tust Calle keinen Gefallen damit, wenn du es verniedlichst. In erster Linie bist du es, die umdenken müsste, sonst kann ein Katzenpsychologe auch wenig erreichen...

Hier gbts auch manchmal Zoff. Orlando ist schlecht sozialisiert etc. Er ist aber überwiegend sehr entspannt und hat viel im Zusammenleben mit den anderen Katern gelernt. Von daher kann ich es unter "stress happens" ;) verbuchen, wenn er mal wieder so "wie früher" ängslich guckt, wenn ein Kater arglos vorbeischlendert. Aber das kommt selten vor. Wenn er aber - genauso selten (!) sich wieder geduckt durch die Wohnung schleichen würde, wäre hier Holland in Not, das wäre einfach ein nogo, höchster Stresslevel.
Es ist nicht einfach, Calle in so ein paar Zeilen zu beschreiben. Er sucht den Kontakt zu uns Menschen, muss dabei aber jedes Mal abschätzen, wie er an den BKH vorbei kommt. Im Allgemeinen nimmt er direkt Reißaus, wenn ihm ein Gräuling im Wege steht.
Geht auch gar nicht. Wirklich, ganz ohne Vorwurf, ich kann irgendwo nicht verstehen, dass du das solange hingenommen hast.

Aber egal, nun holst du dir ja Hilfe, davon können alle ja nur profitieren.
Dass es für Calle trotz dessen auch entspannte Momente gibt, ist toll, das spricht dafür, dass es sich auf jeden Fall lohnt, mit nem Katzenpsychologen zu kontaktieren, also ich meine, da geht etwas.

Es kann sein, dass Calle schlecht sozialisiert ist - aber es gibt einfach Katzen, die supersozial sind, nur eben durch bestimmte Ereignisse (Streuner) etwas verängstigt, oder eben vom Wesen her den Kantakt zu Artgenossen etwas ruhiger und zurückhaltender gestalten. Solche Katzen sind gar nicht "anders" oder "scheu", sie brauchen nur ein etwas entspannteres Umfeld und vom Wesen/Charakter her ähnliche Kumpel.
Genauso wie ein Schachpieler nix mit Berufsboxern anfangen kann... Man könnte nun ewig spekulieren, warum der so seltsam ist im Vergleich zu den beiden anderen - ist er aber gar nicht.

Der Vergleich hinkt natürlich, aber stell dir vor, du hättest 2 Calles gehabt, die sich ruhig und gemütlich miteinander arrangieren und dann stößt ein Kater zu euch, der eben gern mal mobbt, das harmonische Team aufmischt, dann wäre er der "Seltsame" "zu aggro" etc. In Wirklichkeit fehlt ihm nur ein adäquater Kumpel, mit dem er zusammen die Hummeln im Poschi jagen kann - und weil er den nicht hat wird er immer hibbeliger und aggressiver und letztendlich eben mit den Jahren verständlcherweise total verhaltensauffällig...

Von daher meine ich auch, hättest du Calle gleich als du erkannt hattest wie er so drauf ist in ein Zuhause geben sollen, wo er einen entsprechenden Kumpel hat und nicht gleich 2 Exemplare die ihn mobben.
Das soll kein Vorwurf sein, nur dass deutlich wird, dass Calle doch gar nix anderes übrig geblieben ist, jahrelang, als sich zu ducken und das Beste aus der Situation zu machen.
Aber auch dass du ihn eben nich umpolen kannst.

Wenn deine BKH ansonsten sozial sind und er auch (was ein Kartzenpsychologe schnell erkennen kann) dann hätten die drei eine Chance, sich zusammenzuraufen. Es sind Katzen und sie können sich umstellen, wenn sie denn gewahr werden, dass sich grundlegende Umstände ändern.
Dann bliebe nur die Frage ob das bei so unterschiedlichen Charakteren nach so vielen Jahren eingeschliffenen Verhaltens auch von Dauer sein kann.

Wenn das mit dem Katzenpsychologen funktionieren sollte, würde ich, um Calles Bedürfnissen gerecht zu werden, auch über einen 4. Kater nachdenken der ihm ähnlich ist. Aber eben erst wenn abzusehen ist, die 3 können sich zumindest halbwegs arrangieren. Dann könnte ein passender Katerkumpel die Situation auch dauerhaft ausgleichen und somit entspannen.

Wenn du Calle aus welchem Grund auch immer weggeben willst, bedeutet das ja nicht, dass du ihn im Stich lässt, ich meine nur du bist es ihm einfach schuldig, dass du ihn in ein sicheres Zuhause mit einem passenden Katzenkumpel vermittelst. Er wird dann schnell aufblühen, meine ich. Jedenfalls nach dem was du so über ihn schreibst. Ein Katzenpsychologe könnte dich in den Fall ja dabei beraten, worauf du beim neuen Zuhause/Kumpel achten solltest.
 
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