Warum Züchter ok und Vermehrer böse?

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Lolek&Bolek

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Bitte nicht direkt steinigen und vorallem alles lesen!
Ich möchte es nur verstehen und in den vielen Themen die ich mir durchgelesen habe, habe ich noch nicht DIE Antwort gefunden. :oops:

Hier wird von vielen Usern ganz ganz heftig auf das Vermehren von Katzen reagiert, mit der Begründung, dass es doch so viele arme Katzen in den TH und PS gibt und das Elend immer schlimmer wird.
Außerdem sei das rollig sein, tragen, etc. alles andere als schön für die Mutter, eher eine Qual und zu diversen Krankheiten kann es auch noch führen.
Bis dahin alles klar...
Auch verstehe ich, dass man sich darüber aufregt, wenn Leute züchten ohne Ahnung zu haben.

Was ich aber nicht verstehe:
Wieso ist für manche alles nurnoch halb so wild, wenn der Züchter in einem Verein ist???
Immer wieder ist für die Heftigkeit der Reaktion ein Begriff ausschlaggebend: Zuchtverein
Warum?
Die oben aufgeführten Probleme bestehen doch größtenteils weiter, oder?
Es ändert sich doch nichts daran, dass die TH und PS überfüllt sind mit Katzen und dass die Rolligkeit usw. angeblich eine Qual ist für die Katzen und Krankheiten gefördert werden.
Sehe ich da irgendwas nicht oder sehe ich es genau richtig, dass die Einstellung mancher User irgendwie schizophren (sorry, kann es gerade nicht besser ausdrücken) ist?

Ich bitte um eine sachliche Diskussion! :)
 
A

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Ich finde weder das eine noch das andere ok.

Ein seriöser Züchter wird seine Tiere aber gesundheitlich optimal versorgen, Zuchttiere im Hinblick auf die Genetik auswählen und sie nicht einzeln vermitteln.

Wer denkt er muss Rassekatzen haben - dann bitte vom Züchter. Das ist das geringere Übel. Für mich käme aber auch das nicht in Frage - das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden.
Vermutlich ist die Kontrolle besser, wenn man zu einem Verein gehört?
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich bräuchte es keine Züchter aber wenn es denn unbedingt ein Rassetier sein muss dann aus einer seriösen Zucht bei der nicht wahllos irgendwelche Tiere zusammen gesetzt werden.

Obwohl es auch im Tierschutz inzwischen sehr sehr viele Rassetiere gibt, allerdings meist aus Zuchtauflösungen und nicht als Kitten. (siehe Domi)

Bei guten Züchtern werden die Tiere gesundheitlich versorgt, es werden Gesundheitstests bei den Eltern durchgeführt, die Kitten nicht zu jung und nicht in Einzelhaltung abgegeben. Die Katzen müssen nicht mehrmals im Jahr werfen usw.

Wenn Rassekatze dann aus einer Zucht oder dem Tierschutz und nicht vom Vermehrer, dort wird aufs Geld geschaut was die Kitten einbringen und nicht auf die Gesundheit der Kitten und Elterntiere.
 
Ich bin zwar noch keine Dosi, was ich hier aber rausgelesen habe, ist, dass Vermehrer-Kitten und -Katzen durch das nicht verantwortungsbewusste Vorsorgen in Bezug auf Krankheiten gerne echte Wundertüten sind, was Krankheiten angeht. Zudem verpflichtet du dich beim Züchter, die Tiere im entsprechenden Alter kastrieren zu lassen.
 
Danke schonmal für eure Antworten! :)

Aber auch der seriöse Züchter nimmt doch in Kauf, dass die Katze unter ihrer Rolligkeit leidet, durch ungedeckte Phasen (Katze soll ja nicht zu oft trächtig werden) Entzündungen entwickelt usw. oder?
Der Aspekt, dass eine nicht kastrierte Katze sich also quält und gesundheitliche Risiken hat, scheint immer gegeben, wenn ich das richtig sehen.
Dass derjenige seriöse Züchter ist, macht es somit für die Katze in den Punkten nicht besser und im Grunde nimmt auch er das in Kauf um sich den Wunsch nach Kitten zu erfüllen oder Geld zu verdienen, oder?
 
Danke schonmal für eure Antworten! :)

Aber auch der seriöse Züchter nimmt doch in Kauf, dass die Katze unter ihrer Rolligkeit leidet, durch ungedeckte Phasen (Katze soll ja nicht zu oft trächtig werden) Entzündungen entwickelt usw. oder?
Der Aspekt, dass eine nicht kastrierte Katze sich also quält und gesundheitliche Risiken hat, scheint immer gegeben, wenn ich das richtig sehen.
Dass derjenige seriöse Züchter ist, macht es somit für die Katze in den Punkten nicht besser und im Grunde nimmt auch er das in Kauf um sich den Wunsch nach Kitten zu erfüllen oder Geld zu verdienen, oder?

Deswegen käme kein Zuchttier für mich in Frage.
Aber es gibt auch Züchter, die als Zuchtziel angeben eine Rasse körperlich/gesundheitlich verbessern zu wollen.
Hier gehts um persönliche Vorlieben - ich denke sowas kann man rational nicht erklären.
 
Was den Unterschied zwischen Vermehrer und seriösem Züchter ausmacht, wurde hier doch schon 215 000 000 Mal diskutiert.

Ein seriöser Züchter hat das Wohl der Tiere im Auge. Dabei geht es u.a. um eine (auch vom Verein vorgegebene) Höchstzahl an Würfen pro Muttertier in einem gewissen Zeitraum, um ein Abgabealter (ab 13 Wochen und nicht, wie es Vermehrer gern tun, sobald sie anfangen, selbstsändig zu fressen und teuer zu werden), Abgabe mindestens 2x geimpft, Wurmkuren bei Mutter und Kitten, im Idealfall auch Tests (Genteste, Ultraschall) auf rassetypische Krankheiten. Zudem werden Tiere, die rassetypische Krankheiten aufweisen, nicht zur Zucht zugelassen bzw. aus der Zucht genommen. Auf Blutgruppenunverträglichkeiten wird Rücksicht genommen und Tiere, bei denen die Blutgruppen sich nicht "vertragen", gar nicht erst verpaart.
Gibt es bei so einem Züchter doch Probleme, hat der Käufer die Möglichkeit, sich an den Zuchtverein zu wenden, und dem Züchter droht Ärger.

Über all die o.g. DInge macht sich ein Hinterhofvermehrer bzw. ein Mensch, der süße Rassemixe liebevoll in der Familie aufzieht (Kater im Keller, weil der ja stinkt, bzw. Fremddeckung durch einen "liebevoller Gigolo beglückt rollige Damen"-Kater mit dem Risiko, ein FIV- oder FeLV-infiziertes Kitten zu bekommen, Katzen weder zu oft/zu früh, also in einem zu jungen Alter, gedeckt), überhaupt keine Gedanken. Oft existiert da nicht mal ein Problembewusstsein, denn von gesundheitlichen Risiken weiß man nichts, und da will man i.d.R. auch garnichts davon wissen, da eine Behebung dieses Problems sehr, sehr viel Geld kosten würde.

Denkst du, es ist untypisch, dass ein Vermehrertier wie meine Snow mit 2 Jahren Arthrose bekommen hat, weil ein Beckenbruch als Kitten nicht erkannt und behandelt wurde? Stattdessen wurde die Katze (vermutlich bei der ersten Rolligkeit, also viel zu jung) auch noch gedeckt, das zusätzliche Gewicht hat ihren Gelenken sich gutgetan.
Und wenn Snow nicht umständehalber abgegeben worden wäre, hätte sie weiter Kitten bekommen müssen, bis sie gesundheitlich nicht mehr in der Lage dazu gewesen wäre oder es ihren Besitzern zu blöd geworden wäre.

Vermehrer sind für mich Tierquäler, auch wenn sie sich einreden, dass ein paar Euro Taschengeld durch Kittenproduktion ja der Katze nicht wehtun und sie ja im Sinne der Katzen (Mutterinstinkt ausleben, erfülltes Sexualleben und so :rolleyes: ) handeln... Deshalb lehne ich solche Menschen bzw. das, was sie tun, ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Züchter:

- alle gesundheitlichen Test bei Katze und Kater
- Gesundheit über Generationen nachvollziehbar
- Papiere als Sicherheit und Beleg über diese Tests
- Geld für Kaiserschnitt, Ultraschall, Betreuung der Katze während Trächtigkeit
- Möglichkeit zur Hand Aufzucht jederzeit gegeben
- Kurzen werden zweimal geimpft
- Kitten werden entwurmt
- hochwertiges Futter für Mutter und Wurf
- Kitten bleiben bis mindestens zur 12. Woche (teilweise 14-16 Wochen)
- Kitten werden nur zu zweit oder zu einem weiteren Kätzchen abgegeben

--> Züchter mit Stammbaum und allem legt drauf und macht keinen Gewinn bzw nur wenig

Vermehrter

- keine Tests
- keine Reserven für Notfälle
- kitten gehen ab 7 Wochen weg egal wohin
- keine Impfung meist keine entwurmung


--> Katzenproduktion als Einnahmequelle ohne Ausgaben

Davon möchte ich die Menschen ausnehmen, die warum auch immer einen Ups Wurf haben und diesen mit alles nötigen Mitteln so optimal wie möglich aufziehen
 
Ich finde es aber auch wichtig, zwischen Züchtern und Züchtern zu differenzieren. Da gibt es nämlich gewaltige Unterschiede.

Auch "seriöse" Vereinszüchter halten ihre Kater oft weggesperrt, ohne Kontakt zur Familie und der Katzengruppe.
Untersuchungen auf Erbkrankheiten wie HCM und PKD scheinen auch oftmals ein Fremdwort zu sein und werden leider von vielen Vereinen nicht vorgeschrieben.
Kitten werden in Einzelhaltung abgegeben.
Katzen werden ausschließlich mit Trockenfutter ernährt.
Kitten werden abgegeben, obwohl sie Durchfall haben (z.B. auf Grund von Giardien)
Das kann man jetzt auch noch ewig so weiterführen…
 
  • #10
Naja, deshalb betone ich ja "seriöse" Züchter. Die, die meiner Meinung nach seriös sind, halten die Kater in der Katzengruppe oder zumindest nicht allein (ich habe mal mit einem Züchter gesprochen, dessen Kater so dominant war, dass er nicht mehr in der Gruppe mitlaufen konnte, weil er die weiblichen Katzen nur noch herumgejagt hat - die haben dann zu einem extremen Mittel gegriffen, dass der Kater nicht allein leben musste: ihm eine junge Kätzin, mit der er sich vertragen hat, als Gesellschaft gegeben und jede Nacht bei dem Kater im Zimmer geschlafen, damit er den Menschenkontakt hatte, den er brauchte), geben Kitten nicht in Einzelhaltung ab und testen auf genetisch bedingte Erkrankungen.

EDIT: falls ich wieder mal eine Katze kaufe, dann da bzw. in einer Cattery, wo ähnlich gut mit den Tieren umgegangen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Vielleicht könnte man mal aufhören so völlig natürliche Abläufe wie Rolligkeit, Trächtigkeit als Höllenqualen darzustellen...

Ich weiss viele waren selber schon Katze und wissen wie grausam das ist und welche Tortouren die Tiere da durchleben :rolleyes:

Vergessen leider dabei das es natürliche Triebe sind ohne die Tiere sich nicht entwickelt hätten und im übrigen genauso starke Triebe wie der Überlebenstrieb, der zu anderen Gelegenheiten ( Behinderte Tiere), plötzlich wieder ins positive gekehrt wird von manchen Gutmenschen und rechtfertigt unendliche psychische Grausamkeiten an Tieren zu vollziehen..aus Liebe..

Ein Wunder das sich die Menschheit bei so einer Haltung weiterentwickelt hat..

Ein guter Züchter hat seine Tiere sicher besser im Auge als jemand der seine Tiere einfach machen lässt und noch viel besser als jemand der gar gezielt Katzen immer wieder aufeinander setzt zum bestmöglichen Profit.
Ersterer ist naiv, letzterer skrupellos..
Ein guter Züchter wird nur Tieren eine Trächtigkeit "zumuten" die auch in der Lage dazu sind und zwar psychisch, wie physisch..besser kann es einem Tier was das angeht kaum ergehen.

Das was für einen guten Züchter spricht, ist das ihm an gesunden Tieren, gesunder Aufzucht und bestmöglicher Vermittlung gelegen ist.

Damit nicht jeder seinen eigenen Brei kocht, braucht es Vereine..aber in einem Verein zu sein wiederum sagt nichts darüber aus ob ein Züchter gut oder schlecht ist...:)
War ja gerade wieder medial zu Bewundern was für krankhafte Auswüchse es auch bei Hund und Katzenzüchtern gibt..

Es gilt wie überall..egal was man wo kauft, man muss sich immer informieren und vorbereiten.
Würden Menschen nur halb soviel Zeit und Hingabe in die Tieranschaffung stecken wie in die Wahl eines Fernsehers, hätten Hinterhofvermehrer keine Chance...
 
  • #12
Naja, deshalb betone ich ja "seriöse" Züchter.

"Seriös" ist halt immer ein recht schwammiger Begriff. Deswegen finde ich es einfach sinnvoll zu erläutern, dass ein Teil oder möglicherweise sogar ein Großteil der Vereinszüchter meines Erachtens nach ebenfalls nicht vollkommen im Wohle der Katzen handeln.

(Generell ist die Zucht natürlich nicht im Sinne der Katzen und könnte ihnen eigentlich vollkommen erspart bleiben, aber es wird wohl immer Menschen geben, die nicht bereit sein werden, auf ihr "Rassetier" zu verzichten.)
 
  • #13
Was den Unterschied zwischen Vermehrer und seriösem Züchter ausmacht, wurde hier doch schon 215 000 000 Mal diskutiert.
Danach hatte ich auch nicht gefragt! ;)

Hier nochmal worum es mir geht:
Was ich aber nicht verstehe:
Wieso ist für manche alles nurnoch halb so wild, wenn der Züchter in einem Verein ist???
Immer wieder ist für die Heftigkeit der Reaktion ein Begriff ausschlaggebend: Zuchtverein
Warum?
Die oben aufgeführten Probleme bestehen aber doch größtenteils weiter, oder?
Es ändert sich doch nichts daran, dass die TH und PS überfüllt sind mit Katzen und dass die Rolligkeit usw. angeblich eine Qual ist für die Katzen und Krankheiten gefördert werden.
Sehe ich da irgendwas nicht oder sehe ich es genau richtig, dass die Einstellung mancher User irgendwie schizophren (sorry, kann es gerade nicht besser ausdrücken) ist?

Ich bitte um eine sachliche Diskussion! :)

Verzeiht falls ich falsch liege, aber ich habe den Eindruck, dass nur die Überschrift gelesen und dann geantwortet wird.
Einige Antworten haben mit meiner Frage nichts zu tun!
Es wäre schön, wenn ihr lest, worum genau es mir geht, bevor ihr antwortet, denn eine 1000ste Diskussion über den Unterschied zwischen Züchter und Vermehrer war absolut nicht das was ich wollte.
Die speziellen Punkte um die es mir geht, habe ich daher oben nochmal fett markiert. :)
 
  • #14
Gerade, weil es zu viele Katzen gibt und Vermehrer ihre Rassekatzen ja auch irgend woher haben, ist fuer mich ein wichtiges Kriterium fuer einen serioesen Zuechter, dass er seine Tiere nur kastriert und gechipt abgibt. So endet die Kette, zumindest fuer diese Tiere, sich weiter zu vermehren.
Genauso, wie serioeser TS, der Tiere auch nur kastriert abgibt.

Persoenlich kann ich auf Zuechterkatzen verzichten; hatte genug mit deren "Nachlass" zu tun. Davon abgesehen, dass viel Schwachsinn bei herauskommt (Plattnasen, Nacktkatzen, Hungerhaken mit Segelohren, gehoerlose Weisskatzen usw. usf)).
 
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  • #15
Vielleicht könnte man mal aufhören so völlig natürliche Abläufe wie Rolligkeit, Trächtigkeit als Höllenqualen darzustellen...

Ich weiss viele waren selber schon Katze und wissen wie grausam das ist und welche Tortouren die Tiere da durchleben :rolleyes:

Vergessen leider dabei das es natürliche Triebe sind ohne die Tiere sich nicht entwickelt hätten und im übrigen genauso starke Triebe wie der Überlebenstrieb, der zu anderen Gelegenheiten ( Behinderte Tiere), plötzlich wieder ins positive gekehrt wird von manchen Gutmenschen und rechtfertigt unendliche psychische Grausamkeiten an Tieren zu vollziehen..aus Liebe..

Ein Wunder das sich die Menschheit bei so einer Haltung weiterentwickelt hat..

Das wollte ich in diesem Theam zwar eigentlich nicht diskutieren, aber genau das geht mir auch immer wieder noch zusätzlich durch den Kopf! *grübel*
Ändert aber natürlich nichts an der Flut von Katzen die es mittlerweile zu versorgen gilt und daher jedes weitere Kitten kontraproduktiv ist.

Ähm....zurück zum Thema.. :oops:
 
  • #16
Es wäre schön, wenn ihr lest, worum genau es mir geht, bevor ihr antwortet,

Wie schon gesagt: Es wird immer Menschen geben, die nur Rassetiere wollen und niemals eine Katze aus dem Tierschutz adoptieren würden. Für mich nicht verständlich, aber da dem nun einmal so ist, kann man eben nur über die Unterschiede zwischen Vermehrer und Züchter aufklären.
Worin dieser Unterschied besteht, ist dir ja offensichtlich bekannt, und von daher sollte es auch nachvollziehbar sein, dass die Rassekatze vom Vereinszüchter nun einmal im Gegensatz zur "Rassekatze" vom Vermehrer das kleinere Übel darstellt.
 
  • #17
Weil der Zuchtverein zumindest für ein Mindestmaß an Qualität notwendig ist. Er ist die Grundvoraussetzung, verhindert die allerschlimmsten Auswüchse, und der Käufer hat zumindest einen Ansprechpartner, wenn es Grund zu Beschwerden gibt. Der Verband hat dann wiederum Druckmittel gegenüber dem Züchter (z.B. Ausschluss aus dem Zuchtverein).

Die alleinige Zugehörigkeit zu einem Zuchtverband ist aber nicht ausreichend. Alles andere kommt noch dazu. Da liegt es aber am Katzenkäufer, sich selbst auch zu informieren und sich einen Züchter auszusuchen, der sein Hobby möglichst umfassend im Sinne der Katzen betreibt. Wenn jeder Rassekatzenkäufer sich einen möglichst im Sinne der Katzen handelnden Züchter aussuchen würde (Kriterien habe ich in meinem anderen Beitrag genannt), hätten die anderen keine Kunden mehr und müssten entweder nachziehen oder die Zucht an den Nagel hängen.

Grundsätzlich ist mir aber jeder halbwegs seriöse Vereinszüchter noch lieber als ein Hinterhofvermehrer, der eine körperliche Untersuchung der Katze und vielleicht, wenn es hochkommt, eine Blutentnahme als Gesundheitsvorsorge für ausreichend hält, noch nie von PKD oder HCM gehört hat und das Impfen dem Käufer überlässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Hallo, ich verstehe dein Anliegen. Und ich denke , du hast da recht. Ich glaube, der grössere Teil der Forenuser ist auch gegen Zucht, vor allem diejenigen, die im TS aktiv sind.

Die gesundheitlichen Risiken, die für jede beliebige Katze gelten, die gelten auch für Zuchtkatzen. Ein seriöser Züchter hat da allerdings ein Auge drauf und kann gegebenenfalls frühzeitig etwas unternnehmen. Stelle ich mir jedenfalls so vor.

Und ja, Zucht, auch seriöse Zucht bei überquellenden Tierheimen hört sich paradox an. Allerdings bin ich da nicht ganz einig mit mir selber, muss ich gestehen. Vorerst: ich finde so ziemlich alle Katzen schön, abgesehen von Plattnasenpersern, Nackis und Munchkins. Wobei ich fest davon überzeugt bin, dass jede dieser Katzen ein wunderbares Wesen hat und sollte im TS mal so eine dringend ein Zuhause suchen, würde ich nicht zögern, sie aufzunehmen. Also jedenfalls nicht wegen der Optik. Aber es gibt Katzenrassen, wo ich wegschmelze. Ist nun mal so, da kann ich nix für. :D Ich finde z.B. die Waldkatzen herrlich. Wenn es keine Zucht mehr gäbe, würden diese Katzen wohl irgendwann verschwinden. Das fände ich schade.

Andererseits ist das Vermehrertum sehr oft mit Tierquälerei verbunden. Leute, die das kommerziell (illegal) betreiben, schrecken vor nix zurück. Da werden Tiere unter unhygienischsten Bedingungen in engen Käfigen gehalten, dürfen nie herumlaufen, werden mit dem billigsten Futter gefüttert, das es auf dem Markt gibt, sehen nie einen TA (der darf das ja auch gar nicht wissen, er könnte einen ja sonst anzeigen). Den Zuchtkatzen/hündinnen werden oft Hormone gespritzt, damit sie grosse Würfe von 8-10 oder mehr Jungtieren haben. Denn je mehr Jungtiere, um so mehr Knete, logisch. Ich habe mal eine Doku gesehen, wo eine Hündin 15 Welpen hatte. Dazu werden sie am laufenden Band gedeckt. Da kommen schon mal zwei-drei Würfe pro Jahr zusammen. Nach drei bis vier Jahren in so einem Leben ist das Muttertier ein Wrack und wird ausrangiert. Meistens kann sie nur noch eingeschläfert werden, weil zu krank. Und für Medikamente und Sonderbehandlung hätte so ein Kerl eh keinen müden Penny übrig.

Hinzu kommt, dass beide Elternteile oft mit Parasiten, Bakterien, Pilzen und sonstigen unerwünschten Bewohnern besiedelt sind und die Jungtiere bekommen das natürlich mit. Von den Viruserkrankungen wie FIV, FELV, FIP, Parvo, etc. spreche ich mal gar nicht. Die Jungen haben ein ganz schwaches Immunsystem, denn die Muttermilch enthält ja kaum die notwendigen Nährstoffe. Zusätzlich werden sie mit 6, 7, 8 Wochen schon weggeben, denn sie müssen ja Platz machen für den nächsten Wurf.

Dass du die Zuchtvereine ansprichst, finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Auf dem Papier wären die Zuchtvereine eine Schutzgarantie sowohl für die Zuchttiere als auch für den Käufer UND für den Züchter. Aber hier lautet das Zauberwort KONTROLLE und zwar von staatlicher Seite. Wenn hier jeder Hirntote seinen eigenen Zuchtverein mit eigenen Normen und Regeln gründen kann, ist das System schon in seiner Wurzel sinnlos geworden.

Ich persönlich würde nicht unbedingt in der Mitgliedschaft des Züchters in einem Zuchtverein die Garantie für die Qualität seiner Zucht sehen. Wenn man es mit dem Katzenkauf ganz genau nehmen will, müsste man auch noch den Zuchtverein unter die Lupe nehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Vereinsmitglieder sich da zu einem Bierchen treffen, weil man ja auch privat befreundet ist, und bei dieser Gelegenheit der Präsident alles unterschreibt und absegnet, was man ihm vorlegt, ohne die betreffenden Tiere je zu Gesicht bekommen zu haben.

Allerdings werde ich mich so einem Problem wohl nie stellen müssen, denn für mich habe ich klar, dass alle meine Tiere aus dem TS kommen. Wenn man in den Rassethreads liest oder auch Leute hört, die anfragen welche Rasse es denn nun sein soll, stellt man fest, dass eines der wichtigsten Kriterien beim Katzenkauf neben der Optik lautet: Katze soll Wohnungshaltung gewöhnt sein und verschmust, sprich, an Menschen gewöhnt. Mich persönlich schreckt es nicht ab, wenn eine etwas schrulligere Katze zu mir kommt, ich habe so eine Schrulle hier, es gibt Schlimmeres im Leben.

Naja und dann gibt es eben noch die "OMG-ich glaube, meine Katze ist schwanger, kann ich mir gar nicht erklären, wir haben doch immer aufgepasst"-Leute und die "Ich WILL süsse Kitten von meiner Katze und habe auch schon Abnehmer"-Leute. Wo man die hinpacken soll, weiss ich nicht. Zu den Hirntoten vermutlich.
 
  • #19
Wie schon gesagt: Es wird immer Menschen geben, die nur Rassetiere wollen und niemals eine Katze aus dem Tierschutz adoptieren würden. Für mich nicht verständlich, aber da dem nun einmal so ist, kann man eben nur über die Unterschiede zwischen Vermehrer und Züchter aufklären.
Worin dieser Unterschied besteht, ist dir ja offensichtlich bekannt, und von daher sollte es auch nachvollziehbar sein, dass die Rassekatze vom Vereinszüchter nun einmal im Gegensatz zur "Rassekatze" vom Vermehrer das kleinere Übel darstellt.

Das kleinere Über ist klar und ja, vermutlich hast du Recht, dass man es einfach akzeptieren muss, dass es immer Menschen geben wird, die nur Katzen vom Züchter wollen. Wobei sich das Problem ja hoffentlich irgendwann halbwegs erledigen müsste, wenn seriöse Züchter alle kastrieren lassen.
Was ich halt nicht verstehe ist, dass es User gibt, die meinen es wäre eine Qual für Katzen rollIg zu sein und Gefahren birgt es auch (ungedeckt) aber wenn ein seriöser Züchter das in Kauf nimmt ist das dann irgendwie doch ok. :dead:
 
  • #20
Nun die wenigsten Tierheime sind überfüllt wegen Katzen von seriösen züchtern. Ein guter züchter nimmt seine Tiere auch zurück wenn sie im alten zuhause nicht mehr bleiben können und vermittelt sie dann entweder neu oder behält sie. Also für das Übel der tierheime sind eher gewissenlose Vermehrer und aus den Fugen geratene Massenzuchten zuständig.
Und die wenigen wirklichen seriösen Züchter tragen auch nicht zum Übel der Tierheime unbedingt bei, sie erfüllen nur die Nachfrage am Markt. Nicht jeder der eine rassekatze holt würde sich alternativ eine vom tierheim holen, sondern dann teilweise auch ganz ohne Tier bleiben.

Und klar bei Verein ist halt so eine sache, da muss man genau hinschauen was für ein Verein das ist, welche kriterien, richtlinien etc. der Verein vertritt und dass es nicht nur ein verein aus drei mitgliedern ist, die ihr eigenes ding drehen. Es stand mal der verein für Seriösität, dem ist aber inzwischen leider nicht mehr so. Nur grundsätzlich wird halt immer noch jemand seriöser gesehen der im Verein ist, als jemand der so aufeinander vermehrt.

Vermehrer lassen ihre katzen ständig eindecken, ein seriöser züchter darf das nicht und tut es zum Wohl der tiere auch nicht. Und er kastriert die Tiere dann in der regel nach einer gewissen Zeit, spätestens mit 5-7 Jahren. In der Zeit wo die Katzen nicht eingedeckt werden bekommen sie dann die Pille um die Rolligkeit zu unterdrücken, das kann man aber nur über eine gewisse zeit machen um den Katzen nicht dauerhaft zu schaden und Krankheiten wie Gebärmutterentzündung etc. zu verursachen. Daher rollen ja die katzen nicht ständig und die Pille wird dann wieder abgesetzt wenn der Plan zum Eindecken steht bzw. ein zuchtkater da ist. Und zudem lassen gewissenhafte züchter die katzen auch erst dann trächtig werden, wenn sie von der Entwicklung soweit sind, dass sie es verkraften und nicht wie Vermehrer sofort es geht.
 
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