Clemenz - was mache ich nur? Meine Prinzipien wackeln.

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Barbarossa

Barbarossa

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16. Oktober 2006
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Hallo,

ich bin regelrecht verzweifelt... :(

Ich war jetzt geschlagene drei Stunden bei uns im TH, obwohl ich nur eine besonders große Weihnachtsspende vorbeibringen wollte.

Meine bekannte Tierschützerin (die mir bei der Kreuzungskatze geholfen hat) war auch da, also bin ich ins Katzenhaus gegangen, um hallo zu sagen. Ein fataler Fehler! Ich habe mich in Clemenz verliebt. Clemenz ist ein rot-weißer Kater mit einem so schönen, lieben, ausdrucksstarkem Gesicht, einem runden Katerkopf und ganz kleinen Öhrchen, dass ich hin und weg war. Er ist groß und kräftig, schnurrt wie ein Propeller und hat eine markante, dennoch niedliche, gurrende Stimme. Sein wichtigstes Erkennungszeichen ist der "Stietz" hinten am Rücken, nämlich dort, wo andere Katzen ihren Schwanz haben. Der fehlt.

Clemenz ist ein ausgesetzter Kater, der sich zur Futterstelle der Tierschützerin in einer Gartenanlage hingezogen hat. Er war irgendwann da und futterte mit. Er ließ sich niemals anfassen, und meist war nur ein weghuschender Schatten von ihm zu sehen. Da dort die Zustände unhaltbar wurden, sind alle Katzen eingefangen und anderswo bzw. im TH untergebracht.

Clemenz sitzt seit dem 20.09. dort und aus einem sehr angstvollem ist ein netter Kater geworden. Heute haben die MA vom TH ihre Meinung geändert und wissen, dass im Käfig 10 ein Schmuse-Schnurr-Bär sitzt, der fleißig antwortet und schmachtende Blicke drauf hat.

Er wird auf 2 Jahre geschätzt. Ich meine aber, er ist älter. Seine Zähne sind es wert, nachgeschaut zu werden. Leukosetest ist negativ, aber er ist ungeimpft. Ob der nach fast drei Monaten TH noch etwas aussagt? Kastriert wurde er am Tag seines Fangens. Daher auch der runde Katerkopf. Im Klo sah ich festen Kot. Die Augen sind klar, die Mini-Öhrchen sind innen schön rosa und sauber. Der Popo ist ebenfalls ohne Spuren.

Er mag kein Trofu, sondern mag nur NaFu. Heute gab es Kitekat... und er hat es verschlungen.

Was mache ich nur????? Maxi und Moritz sind glückliche Katzen, wir sind floh- und wurmfrei, Giardien und alles was es sonst noch Gruseliges gibt, kennen sie nicht. Mein ehemals sozialer Moritz meidet seit Jahren fremde Katzen, nachdem er einige Male mit mitteleuropäischen Kater-Fieslingen böse Kämpfe und Verletzungen hatte. Maxi hingegen bekämpft alle Katzen, die entweder kleiner oder schüchterner als sie sind. Vor großen Katern hat sie Respekt bis Angst.

Clemenz hat gelernt, sich durchzusetzen. Er ist nicht klein und nicht schüchtern, verkloppt vllt. sogar Moritz. Aber er ist so niedlich, possierlich und hat an mir einen Narren gefressen. Was mache ich nur?

Ich habe die Möglichkeit ihn zu holen und zurückzubringen, wenn sich abzeichnet, dass es nicht klappt. Ich kenne meine Katzen so gut, dass ich es wage, mir am ersten Tag ein Urteil zu erlauben. Unterwirft er Moritz, geht Clemenz wieder. Fängt Maxi das große Zittern an und zeigt nicht die Spur Interesse und Neugierde, hat es ebenfalls keinen Zweck, über eine Zusammenführung nachzudenken.

Ich bin innerlich zerrissen. Ist das Clemenz gegenüber fair? Meine Katzen spielen absolut die erste Geige, sollte er hier einziehen. Ihr Wohl stelle ich über alles, auch über endlose Zusammenführungsversuche. Andererseits hockt der arme Kerl seit fast 3 Monaten im TH und niemand interessierte sich bislang für ihn. Und wenn nur 10 % Hoffnung bestehen, finde ich, wäre diese - wenn auch kleine - Chance es nicht wert, einen Versuch zu starten? Was meint ihr, zumal du Maren, die meinen Standpunkt kennt, keine Katze zu meinen sich liebenden Geschwistern dazu zu holen????

Danke, dass ihr den ganzen langen Text gelesen habt. Vllt. sehe ich morgen Früh klarer? Einmal überschlafen hilft ja oftmals bei anstehenden Entscheidungen. Im Moment bin ich völlig konfus.
 
A

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Hi Kai

Am besten schläfst Du nochmal eine Nacht drüber und kannst dann mit "klarem" Kopf nochmal drüber nachdenken.

Ich bin aber der Meinung, dass man nach 1 Tag noch nichts erkennen kann. Unser Freddy z.B. hat bei jeder Zusammenführung 3 Tage lang gefaucht, geknurrt und gespuckt. Lief geduckt rum und hat sich versteckt. Nach 3 Tagen war der Spuk vorbei und alles war ok. Selbst als ER hier eingezogen ist, hat er sich so aufgeführt ;)

Aber nur Du kennst Deine Katzen am besten, da kann sich kein fremder ein Urteil drüber bilden.

Ich bin gespannt, wie Du Dich entscheidest....
 
Ich habe hier auch 2 Katzen, bei uns ist alles klar und friedlich. So manches mal würde ich noch gerne diese oder jene Katze dazu nehmen. Bisher konnte ich mich im letzten Augenblick noch zurückhalten.
Wenn Du dich sosehr in Clemenz verliebt hast, und (jetzt kommts) es tatsächlich fertig bringst, ihn nach einigen Wochen, wenn es nicht klappt, wieder ins TH zu bringen, versuche es.

Der schlechteste Versuch ist immer der, den man nicht macht!

In diesem Sinne drücke ich Euch 4en die Daumen!!!
 
Ich habe ganz vergessen, die anderen süßen Katzen zu erwähnen. Es gibt dort einen schwarzen, halbwüchsigen Kater, der wohl wegen Nachwuchs abgegeben wurde. Der spielt so zärtlich, völlig ohne Krallen, dass war ein ganz neues Erlebnis. Dann sitzt dort ein roter Türkisch-Van-Kater mit seinem ebenfalls roten Wald-und-Wiesenkumpel. Sie haben sich im TH kennengelernt und sollen zusammenbleiben. Dann ist dort ein ca. 5 Monate alter Karthäuser-Kater, wegen Unsauberkeit abgegeben. Im TH benutzt er brav sein Klo... Zwei Abessiner - Mama und fast erwachsenes Kind - aus asozialen Verhältnissen geholt - warten ebenfalls. Eine winzige, niedliche langhaarige Puppe, mit den größten Kulleraugen, die ich je gesehen habe, hofft bei jedem Besucher zusammen mit ihrer Tochter.

Ach es waren noch viel mehr liebe, arme Katzen. Die Babys habe ich mir nicht angeschaut, da ich mehr auf fertige Katzen anspreche. Die Kleinen werden ja wenigstens zum Glück schnell vermittelt, was soll ich da noch?

Heute war Vermittlungstag und nur zwei Interessenten verirrten sich. Der erste war vor mir da, aber kam aufgrund seiner Äußerungen nicht in Frage, und dann kam noch ein Mann, der für seine 10 jährige einsame Katze ein Katzenbaby suchte. Er wurde zum Glück ebenfalls ohne Katze nach Hause geschickt, dafür aber mit schlüssigen Erklärungen und Tipps.
 
hallo kai,

oh - ich kann dein dilemma sehr gut verstehen.

als unsere omikatze gestorben war - und wir für max auf der suche nach einem kumpel / einer kumpeline waren, war ich nach dem ersten besuch total verliebt in motte.

sie musste aber erstmal einen aktuellen komplett-bluttest über sich ergehen lassen (haben wir natürlich gezahlt) und erst dann durfte sie bei uns einziehen.

die ersten drei wochen war es mit der zusammenführung kein problem, max hat sie hereingebeten und alles war schön. ich liebte meine motte sofort sehr, denn irgendjemand hat dieses kleine blondchen für mich zusammengestrickt ;)

leider begannen dann die probleme und motte hat max sehr verprügelt und unterdrückt, so dass unser kleiner angsthase sehr unglücklich war.

motte hatte sich nur schon so sehr in unsere herzen gemogelt, dass wir alles versucht haben, um beiden ein gutes leben bei uns möglich zu machen. es hat zwar sehr lange gedauert, viele nachfüllflakons feliway gekostet (die auch heute, holzauge sei wachsam, immer noch in der dose sind) - aber inzwischen, fast 7 jahre nach dem ersten kontakt leben sie wie ein altes ehepaar nebeneinander her.

auch wenn ich gerne noch einem murkel ein zuhause bieten würde, werden wir es nicht tun.

aus drei gründen:

1. wie du schon geschrieben hast: ein funktionierendes paar, bei uns auch noch max' angsthasen-syndrom mit asthma

2. haben wir durch max' futtermittelallergie schon jetzt recht hohe futterkosten (über 100 euro / monat) - mal 1,5 würde langsam doch das budget sprengen

3. bei drohenden krankheiten kann ich jetzt noch alles tun, was notwendig ist. drei potentiell kranke katzen..... (z.b. max schwanzspitzenamputation hat ca. 700-800 euro gekostet, all inkl.)


natürlich wäre es schön, wenn clemenz ein gutes zuhause bei euch bekäme - aber wohlüberlegt will das dann doch sein. es sollte keiner der bisherigen katzen und menschen zu kurz kommen.

ich wünsche dir eine gute entscheidung, mit der ihr alle leben könnt.

...und falls clemenz doch einzieht - gib' nicht gleich nach einem tag auf, ausser es wird ganz dramatisch.

viele grüße
brigitta
 
Von dem, was Du geschrieben hast, würde ich vermuten, daß es wahrscheinlich eher eine schwierige Zusammenführung werden dürfte, wenn Du bereit bist, das Risiko einzugehen.
Die Tatsachen, daß Maxi und Moritz erwachsene Katzen sind, seit mehreren Jahren ein festes Team, sie den Kontakt zu anderen Katzen nicht suchen und Clemenz ein Kater ist, der sich zu verteidigen weiß, stimmen mich da eher kritisch.

Ich weiß, wie das ist, wenn man sich verliebt - wir haben es ja gewagt und es ist relativ glimpflich abgelaufen, auch wenn es zu keinem Zeitpunkt eine einfache Zusammenführung war und Maya und Winston wahrscheinlich nie echte Sympathie füreinander entwickeln werden. ;)
Man kann auch noch so gut versuchen, im Vorfeld Reaktionen abzuschätzen, letztlich kann es doch ganz anders kommen, als man vermutet hätte. Von daher kann es ja auch positiv enden - nur, wenn alle Zeichen von vorneherein eher dagegen sprechen, würde ich das Risiko nicht eingehen.

LG,
 
Hallo Kai,

jaja, wenn man sich verliebt.......

Du hast solch ein Dreamteam, warum es ohne Not gefährden?

Never change a winning team!

Schlaf nochmal drüber, aber triff die Entscheidung im Interesse deiner langjährigen treuen Begleiter.
 
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Vielen Dank für eure Meinungen! Ich werde sie mir morgen ganz in Ruhe durchsehen. Hoffentlich kann ich dann klarer denken.
 
uuuppps, was lese ich da?:cool:

Ich rufe dich morgen mal an, Kai! Schlaf erstmal gut und süße Träume!
 
  • #10
Oh je.. ich wäre da auch sehr vorsichtig und würde mich vermutlich nicht trauen.

Doch wenn Du es versuchen willst, würde ich den Versuch auf etwa eine Woche begrenzen. Ein Tag erscheint doch zu kurz. Sehr viel länger würde ich nicht herumprobieren, denn das Ergebnis sollte doch so aussehen, daß Maxi und Moritz froh über den Neuzugang sind - und nicht, daß sie sich nur notgedrungen daran gewöhnen.

Rina
 
  • #11
Ich habe zwar keine großartige Hilfe für dich, aber wenn ich das durchlese, dann weiss ich, warum ich mich nie ins Tierheim traue, ich käme mit einer ganzen Bagage wieder heim. Ich kann dir auch nicht raten, auf dein Gefühl zu vertrauen, denn das habe ich mit Plum und dem kleinen Findus nach Hobbes Tod auch gemacht und das war die katastrophalste Zusammenführung, die richtig gründlich daneben ging. Rein emotional gesehen würde ich auch sofort sagen: ja mach es, gib dem armen Kerl eine Chance, aber rational gesehen: was passiert, wenn es schief geht? Da kann dir wohl keiner richtig helfen. Aber ich drücke dir die Daumen, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst und das wirst du ganz bestimmt!
 
  • #12
Hallo Barbarossa,

bei Katzen mit einem guten Sozialverhalten ist es m.E. nicht so ein großes Problem ein neues bzw. weiteres Tier hinzuzunehmen.

Mein ehemals sozialer Moritz meidet seit Jahren fremde Katzen, nachdem er einige Male mit mitteleuropäischen Kater-Fieslingen böse Kämpfe und Verletzungen hatte. Maxi hingegen bekämpft alle Katzen, die entweder kleiner oder schüchterner als sie sind. Vor großen Katern hat sie Respekt bis Angst.
.

Bei Katzen, die kein gesundes Sozialverhalten haben bzw. bei denen gewisse Ängste bekannt sind, sich aber mit einer oder mehreren vorhanden Katzen gut verstehen, würde ich keine weitere Katze hinzunehmen.

LG
Momenta
 
  • #13
Hallo Kai,

ich sagte mir auch immer - never change a dream-team, doch 1. kommt es anders und 2. als Frau denkt.

Deshalb will ich hier kurz meine Geschichte dazu erzählen.

Am 02.01.2001 zog bei mir das Geschwisterpaar Winni & Willi ein - die zwei waren absolut unzertrennlich und liebten sich heiß und innig.

Leider mußte ich Willi am 18.04.2006 einschläfern lassen - Diagnose HCM Endstadium. Winni war, als sie bemerkte das Willi nicht mehr kommt eine völlig andere Katze. Sie trauerte und rief nach Willi - sie suchte ihn im ganzen Haus und lief ihre Koordinaten jeden Tag ab. Sie fraß nicht mehr so richtig schmusen war nicht mehr interessant, ich machte mir richtige Sorgen. Also beschlossen wir eine Katze muß her - die arme Maus hat es nicht verdient den lieben langen Tag alleine zu sein.

Gesagt, getan so zog am 28.04.2006 Wicki unser blonder Jüngling im Alter von 5 Monaten ein. Ein Katerchen mit mächtig viel Pfeffer im Hintern, der Angst nicht kennt ... tja und damit fing das Dilemma von vorne an. Winni war zwar happy, dass Wicki bei ihr war, doch er war ihr zu wild. Sie putzte ihn und akzeptierte ihn innerhalb kürzester Zeit, aber sie ist ja nun schon 5 Jahre alt und zieht ihre Ruhepausen vor. Winni war glücklich und genervt zugleich.

Das war dann der Moment wo der Gedanke aufkam - 3. Katze ja oder nein ... - Matthias und ich führten endlose Diskussionen und haben uns dann für eine 3. Katze entschlossen. So zog am 20.10.2006 Whoopi-Wiesel, auch Mistbienchen genannt ein.

Oh weh :confused:, was habe ich mir Vorwürfe gemacht in den ersten 3 Tagen nach ihrem Einzug - Whoopi war damals 13 Wochen alt und ein superliebes, selbstbewußtes und putzmunteres Katzenkind. Winni war der Meinung - ähm oh ich träume schlecht, dass ist jetzt alles nicht wahr und hat weiter geschlafen. Wicki hingegen attakierte die kleine Maus richtig heftig :mad: . Er sang dabei Kampfeslieder und Whoopi-Wiesel mußte heftige Schläge einstecken und aushalten. Am Ende des 1. Tages der ZF wollte ich nicht wirklich ins Bett, da ich Angst hatte, dass mein ausgeflippter Kater die Kleine über Nacht tötet. Tag 2 verlief im Prinzip wie Tag 1 und ich machte mir weiter Sorgen.

Am 3. Tag gegen Abend stellte Wicki auf einmal fest - ups die läßt sich nicht klein kriegen und spielt einfach unbekümmert weiter - Frechheit. Also beschloß er, dass eine ganze Weile zu beobachten und plötzlich spielte er einfach mit. Von da an war das Eis gebrochen :) .

Winni unsere blaue Eminenz traute sich dann auch näher und schaute sich das Spektakel an, aber immer noch sah ich in ihren Augen die Fassungslosigkeit und den Vorwurf an mich: "Warum tust Du mir das an????" :eek: .Aber auch sie gewöhnte sich an dieses bezaubernde Katzenkind und nach ca. 10 Tagen, war klar - sie akzeptiert sie und liebt sie auf ihre Weise.

Matthias und ich hatten zwischenzeitlich überlegt Wicki und Whoopi in Romeo und Julia umzutaufen :p , so sehr lieben sich die beiden.

Heute mit ein wenig Abstand kann ich sagen, dass wir mit der 3. Katze sehr viel riskiert haben und unsere Erwartungen und Hoffnungen die wir hatten sich voll erfüllt haben, nämlich 3 Katzen die sehr gut und harmonisch zusammen leben.

Das hat allerdings nur deshalb funktioniert, weil Winni unser blauer Kuhstallbesen sehr viel Selbstbewußtsein hat und ihre Chefstellung im Haus verteidigt hat, Wicki immer noch ein Kater mit viel Pfeffer im Hintern ist und Whoopi-Wiesel ebenfalls einen starken Charakter hat. Alle 3 Katzen sind sehr gut sozialisiert und haben noch nie eine schlechte Erfahrung in ihrem Katzenleben gemacht.

Wenn Willi nicht gestorben wäre, hätte ich mir nie eine 3. Katze geholt, egal wie lieb auch immer sie gewesen wäre.

Niemand von uns kennt Deine Katzen so gut wie Du, deshalb überlege es Dir sehr gut, ob Du Clemenz aufnehmen willst.

Liebe Grüße senden
Michaela
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Wenn ich nicht ganz daneben liege, ist Maxi ein Mädchen...

Rina
 
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  • #15
Es gibt so viele Gründe, es nicht zu tun - und es gibt genauso viele, es doch zu machen. Wär ich an deiner Stelle, würde ich sofort den kleinen Großen holen (geht Impfen vorher noch?), aber ich bin nicht objektiv, denn ich habe wirklich schlimme Zusammenführungen selbst noch nicht erlebt.

Ich bin gespannt, was das "Überschlafen" dir gebracht hat.
 
  • #16
Ganz lieben Dank für eure ehrlichen Meinungen.

Ich würde sagen, die Warnungen überwiegen. Katharina, du sprichst dich sogar ganz gegen einen Versuch aus, denn Maxi ist ein Mädchen...

Ich kämpfe trotzdem immer noch mit mir.

Wißt ihr, Maxi und Moritz kamen ja aus einer großen Katzenfamilie in Portugal - Mama, noch ein weiteres Wurfgeschwisterchen (wurde leider während unseres Urlaubs überfahren) und zwei kleinere Katzen, wobei ich mir bis heute unsicher bin, ob es sich um spätere Geschwister handelte. Es wäre möglich, dass es mal zwei Kätzinnen dort gab, aber eine verunglückte. Sie waren also so sozial geprägt, dass sie hier anfangs mit erhobenem Schwanz freudig auf andere Katzen zuhopsten! Die Nachbarskatzen verkloppten beide mehrmals böse und daraus entwickelte sich bei Moritz ziemliche Zurückhaltung und Maxi rächt sich an Schwächeren, rennt vor schwarzen Katern panisch weg und hat eher Angst, wenn ein großer, andersfarbiger Kater kommt.

Es gab jedoch auch nette Katzenbegegnungen: Maxi hatte sich, als sie zwei Jahre alt war, mit einem großen, alten, sehr souveränen Kater angefreundet, den sie hier zu uns nach Hause lockte. Das "Katerle", ein Landstreicher, hatte bei ihr absolute Narrenfreiheit. Maxi himmelte ihn an. Moritz hatte anfänglich richtig Angst (aber gekoppelt mit einer leichten Neugierde) und nach einer Woche schliefen und spielten alle drei zusammen. Nach drei Wochen zog Katerle von dannen und Maxi war tagelang unruhig. 14 Monate später stand er wieder vor der Tür, abgemagert. Ich ließ ihn rein, er fraß zwei riesige Portionen NaFu, Maxi und Moritz zeigten keine Scheu, aber er ging wieder und ich habe nichts mehr von ihm gesehen.

Bis letztes Jahr hatte ich einen weiteren Streuner als Futtergast. Ein großer schwarz-weißer, sehr scheuer Kater. Hier war nächtelang Trubel, Gekreische und GegendieFensterGespringe (meine sind nachts drin), bis Moritz und der Stromer sich eines abends zufällig begegneten. Plötzlich vertrugen sie sich. Moritz saß von da an viele Abende direkt neben dem futternden Kater und schaute ihm einfach beim Fressen zu. Maxi sah von drinne zu, ohne jedes Theater.

Dann hatten wir vorletztes Jahr mal eine junge, Tigerkatze hier im Wohnzimmer. Sie kam rein und schaute sich um. Ich dachte, mich trifft der Schlag! Moritz war im Keller und futterte gerade. Prompt kam er in diesem Moment die Treppe hoch, ich griff ihn, nahm in auf den Arm und versuchte, die fremde Katze rauszubugsieren. Zu meinem Erstaunen hing Moritz völlig entspannt auf meinen Armen und schaute oberinteressiert von oben auf die Mietz herab. Was war ich erleichtert, dass er nicht ausflippte. Leider kam in diesem Moment Maxi um die Ecke. Sie rastete völlig aus. Infernalisch kreischend griff sie sofort die Katze an, jagte sie im Höllentempo quer durch den Garten, das verstörte andere Tier kreuz und quer vorneweg, Erde und Grasbüschel flogen. Gute 10 Minuten später war Maxi wieder hier, noch völlig aufgelöst. Sie hatte sich beide Hinterbeine verletzt, am Schwanz fehlte Fell und das war nicht die andere Katze, nein, diese Verletzungen hat sie sich in ihrer Rage selber zugefügt.

Ach, wüßte ich doch nur, wie sie reagieren. Es kann also sein, dass sie freundlich interssiert reagieren, es kann aber auch im Fiasko enden.

Der Kater tut mir wirklich leid. Er sitzt dort alleine, ohne Ausgang und hat gestern seine ganze Überzeugungskraft in die Waagschale geworfen...
 
  • #17
Kai, ich denke, wenn Du es nicht versuchst, wird es Dir keine Ruhe lassen, Du wirst immer an Clemenz denken müssen. Und dann heißt es nur noch 'Hätte ich doch... hätte ich doch..'

Versuch es für eine Woche - mit etwas Glück verstehen Sie sich, wenn nicht, siehst Du es ja.

Ich habe fast das Gefühl, es wird an Clemenz liegen, ob es klappt oder nicht. Wenn er friedlich und verträglich bleibt, hat Maxi vielleicht wieder wen zum Anhimmeln und Moritz einen Kumpel. Es ist eine kleine Hoffnung, aber besser als gar keine - und für Clemenz könnte es ein Zuhause bedeuten.

Rina
 
  • #18
Ach je, ich habe eben mal im Internet nachgeschaut und tatsächlich, da ist ja der Süße! Mir ist ganz anders geworden :(

Für den Text ist eine MA verantwortlich, die wohl große Fantasie hat. Weder das Geburtsdatum ist bekannt, noch wo er wirklich herkommt. Es wird vermutet, dass er ausgesetzt wurde und sich dann zu den anderen Katzen in der Gartenanlage hinzog. Als er das erste Mal gesehen wurde, war er erwachsen...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Ich kenne mich mit zusammenführung und den begleitenden problemen nicht so gut aus, aber ich würde sagen ein Versuch ist es wert.

Wenn es nicht klappt, dann sollte es einfach nicht sein und du weißt das es keinen erneuten Versuch geben sollte. Aber wenn doch, dann ist das doch super für euch alle insbesonders für den kleinen kater.

Am Ende machst du dir sonst ewig gedanken obs vielleicht doch gut gegangen wäre, sozusagen, was wäre wenn?

Aber du kennst deine katzen am besten, sind sie eher einzelgänger, würden sie evt. eine neue katze akzeptieren?

Ich hätte wenn die kleinen nicht gekommen wären, keine andere katze holen können, ich wußte Shila ist ein einzelgänger, sie hätte keine andere fremde Katze akzeptiert. Bei ihren kindern ist das anders, an die hat sie sich gewöhnt und sie sind einfach dageblieben.

Keiner kann dir ne Garantie geben, aber wie gesagt ein versuch ist es wert:)

Gott ist der süß!:oops:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Der Kater tut mir wirklich leid. Er sitzt dort alleine, ohne Ausgang und hat gestern seine ganze Überzeugungskraft in die Waagschale geworfen...

Nach dem Satz hatte ich fast Tränen in den Augen und sage jetzt spontan: Mach es!
 

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