Sind die "heutigen" Katzen wirklich "sensibler" oder machen wir einfach zu viel?

  • Themenstarter chrissie
  • Beginndatum
  • #61
Ich denke, daß Katzen nicht "unkompliziert" sein müssen, damit man das Leben mit ihnen zu genießen kann.

Meine Katzen sind nicht unkompliziert und genau deshalb liebe ich sie. Aber ich mag generell auch eher die komplizierten Menschen *bg*, liegt wohl daran, daß ich selbst kein unkomplizierter Mensch bin. ;)

Meine Katzen haben Macken. Manche sind niedlich, andere müssen umgelenkt werden, weil sie nicht für unsere Gemeinschaft zuträglich sind.
Das ist doch bei den Menschen nicht anders.

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit "unkompliziert" meinte ich nicht, dass meine Katzen keine "Macken" haben. Die haben wir doch irgendwie alle. ;) Ich meinte damit eher, dass sie keine bedenklichen Verhaltensauffälligkeiten haben, nicht übersensibel sind, recht gut mit Stresssituationen umgehen können, ohne darauf nachhaltig verstört zu reagieren etc. Und das ist ja nicht nur gut für mich, sondern vor allem auch für die Katzen!

Natürlich würde ich sie genau so lieben, wenn sie "kompliziert" wären. Aber ich genieße es schon, dass ich mit meinen Katzen ein völlig normales Leben führen kann, ohne auf irgendwelche Befindlichkeiten achten zu müssen. Die beiden sind sehr ausgeglichen, nicht "übelnehmerisch" und ruhen sozusagen in sich. :)

Vielleicht liegt das auch daran, dass ich nie übertriebene Rücksicht auf die Katzen genommen habe. Sie sind Familienmitglieder und mussten demzufolge von Anfang an mit all den Dingen klarkommen, die in einem normalen Haushalt so vor sich gehen.

Zum Beispiel sauge ich Staub, wann immer ich gerade Lust dazu habe. Die Katzen lieben den Staubsauger zwar nicht, tragen aber auch keine seelischen Schäden davon, wenn er zum Einsatz kommt. Sie verziehen sich einfach dahin, wo ich gerade nicht staubsauge, und kommen wieder, wenn ich fertig bin.

Sie haben auch keine Probleme mit Besuch, gelegentlich lauter Musik oder mit irgendwelchen anderen völlig normalen Dingen, die zum täglichen Leben gehören. Und wenn z. B. mal ein Loch in die Wand gebohrt werden muss oder andere handwerklichen Arbeiten notwendig sind, dann finden die Katzen den Krach zwar etwas beängstigend, aber da müssen sie eben durch. Und sie schaffen das ganz problemlos.

Ein Tierarztbesuch muss ab und zu auch mal sein; und da veranstalte ich ebenfalls gar kein "Brimborium". Ich setze die Katzen dann ohne jegliche "Vorwarnung" in ihre Transportbox, und los geht's. Ich weiß, dass sie es überleben werden, und deshalb mache ich mir um so etwas eigentlich keine Gedanken. So nach dem Motto: "Wat mutt, dat mutt."

Ich habe das Gefühl, die Katzen merken an meinem Verhalten, dass ihnen nichts Schlimmes passieren wird.

Das sind so die Dinge, die ich mit "unkompliziert" meine.
 
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  • #62
Der beste Diskussionstopic den ich bisher hier im Forum gelesen habe.

Ich habe ihn vor ca. 1 Monat bevor ich meine beiden Kätzchen geholt habe bereits gelesen, aber jetzt gerade nochmal komplett (Gott sei Dank).

Nach jetzt einem Monat mit 2 Katzen ziehe ich heute mal selbstkritisch Bilanz und muss sagen:
Ich mach mir viel zuviele Gedanken und Sorgen. Vermutlich liegt dies auch sehr stark am Internet und den vielen Meinungen und Ratschlägen.
Es ist echt schwierig zu differenzieren, was sinnvoll ist und was übertrieben...aber irgendwie muss man sich ja selber eine Meinung bilden.
Interessant war ein Familientreffen gestern, sehr viele Tanten halten seit Jahrzehnten Katzen...auf meine Frage was ich bei Durchfall denn machen könnte: "Milch"...da packt man sich als Neuling der im Internet Ratschläge liest ja direkt an den Kopf. Die füttern alle schon immer Kitekat und Trockenfutter, geben Milch etc...und deren Katzen werden trotzdem 20. (Ich füttere trotzdem hochwertiges Futter, leuchtet mir auch ein)

Das Zeitpensum was ich aktuell für die Katzen aufwende, werde ich langfristig sowieso nicht halten können. Logisch, bei mir ist es gerade auch erster Enthusiasmus und man möchte nix falsch machen.
Beispiel:
Vor 2 Wochen bin ich beruflich lange unterwegs gewesen und habe zum Spot und Hohn aller Kollegen zwischendurch einen 1,5 Stunden Umweg nach Hause genommen, um die Katzen zu füttern....weil man kleine Kätzchen ja 5-6 mal am Tag füttern soll. :D
Mach ich ab jetzt auch nicht mehr, sie müssen auch mal 8-10 Stunden ohne Futter überleben können. (Futterautomat mit Nassfutter steht notfalls aber bereit...passen nicht beide Köpfe gleichzeitig rein...der stärkere gewinnt halt ;) )

Habe auch viel zu diesem Klickern gelesen, was scheinbar fast alle heute machen. Werde ich definitiv nicht mit anfangen, a) würde noch mehr Zeit verschlingen, b) hätt ich mir dann auch nen Hund holen können. Ich will gar keine Katze die Sitz, Platz, Pfote gibt. Die sollen ruhig eigensinnig bleiben.
Eine der beiden hole ich seit 4 Wochen täglich 5mal vom Küchentisch (ist auch das einzige was wir anerziehen wollen), wenn sie es nie lernt, Pech gehabt :D

Die letzten Wochen bin ich zu fast nix für mich selber gekommen, weil immer irgendwas für die Katzen zu erledigen war (Wohnung sicher machen, Futter, umbauen, etc etc etc). Auf lange Sicht würde ich wirklich selber zum Psycho ;)
Man redet sich natürlich immer ein...das sind Babys, da muss man viel viel mehr Zeit reinstecken. Aber sie beschäftigen sich ja selber miteinander, wenn sie denn Lust haben. Teilweise hab ich sogar das Gefühl, dass ich ihnen auf den Keks gehe mit meiner Fürsorge ;)
Lustig ist das vor allem Morgens. Ich bin extremer Frühaufsteher, gehe ca. 22:00 pennen und wache ohne Wecker topfit 4:00 Uhr auf. Die Katzen schlafen brav ab 22:00 Uhr, in 90% der Fälle wecke ich die Katzen Morgens (ja so kanns auch gehen :omg: ). Dann wird schon wie bei nem Ritual zuerst zu dritt aufs Klo gegangen und dann gibts Futter.
 
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  • #63
Habe auch viel zu diesem Klickern gelesen, was scheinbar fast alle heute machen. Werde ich definitiv nicht mit anfangen, a) würde noch mehr Zeit verschlingen, b) hätt ich mir dann auch nen Hund holen können. Ich will gar keine Katze die Sitz, Platz, Pfote gibt. Die sollen ruhig eigensinnig bleiben.

Nicht böse gemeint, aber dir sind schon 5 Minuten für so eine Clickereinheit zu viel?

Gerade Katzen in reiner Wohnungshaltung brauchen durch die reizarme Umgebung einfach mehr Zuwendung und Abwechslung, als Freigänger. Ich denke der Vergleich mit Raubkatzen im Zoo, die nur noch ihre Kreise drehen, ist ganz treffend, wenngleich die gelangweilten Hauskatzen wohl einfach nur viel schlafen. In ihrem jetzigen Alter ist es klar, dass sie fast nur miteinander spielen, aber die Umwelt und der Mensch als Bezugsperson werden zunehmend wichtiger werden.

Diese Zuwendung bezieht sich neben immer wieder neuen Eindrücken auch auf die körperliche und geistige Auslastung der Tiere. Du glaubst gar nicht wie fordernd so eine Clickereinheit sein kann.

Clickern bei Katzen hat auch nichts mit einem Abrichten zu tun. Wenn eine Katze nicht möchte, dann wird sie auch nicht mitmachen. Da kannst du dich auf den Kopf stellen. Aber viele Katzen finden es wirklich toll und machen freiwillig mit. Bei einigen Clickeransätzen bieten sie auch selbstständig bestimmte Verhaltensweisen an und man merkt richtig wie der Kopf dabei rattert. Weiterhin hilft das Clickern eben auch die Bindung zu stärken und das gegenseitige Verständnis zu verbessern. Auch als Halter lernt man viel über die Signale, die man ständig aussendet, denn Katzen beobachten wirklich kleinste Änderungen.
 
  • #64
Oh.:oops:

Da mit dem Problem von dem Staubsauger habe ich versucht so zu lösen, dass ich versucht habe zu signalisieren: ich habe keine Angst davor - du brauchst auch keine Angst davor zu haben ( zusätzlich scheint zumindest bei Simba durchaus aber auch das Verhalten von Sternchen Oskar, der ließ sich manchmal sogar absaugen, zur Angstbeseitigung beizutragen).

Staubsaugerdüse auf den Boden gelegt und Leckerlie daneben. Höhö - irgendwann siegte doch die Lust auf das Leckerlie. Leckerlie immer näher zur Düse ( Staugsauger natürlich nicht eingeschaltet).
Nächste Stufe Staubsauer auf geringster Stufe, Düse lag auf dem Boden, Leckerlie in der Nähe.
Dabei hab ich Simba angelockt, als ob der Staubsauger garnicht anwesend wäre.

Auch Katzen lernen aus Erfahrung und wenn sie merken mir droht keine Gefahr verlieren sie die Angst oder zumindest die Panik, weil sie nämlich grundsätzlich sehr neugierig sind.

Unsere Katzen sind für mich Familienmitglieder; dazu gehören aber auch gewisse Grenzen - die Grenzen stecke ich trotzdem großzügiger ab als bei uns Menschen, weil es eben Tiere sind.Da versuche ich einfach zu unterscheiden welche Grenzen ich setzen kann, auf welches "Verständnis" und welches "Vertrauen" ich baue.

So sehe ich das auch. Liebevoll, aber nicht ohne gewisse Grenzen.

Und zum Thema selbst: ich glaube, dass es früher normal war, dass man sein Ding gemacht hat, egal ob die Katze sensibel war oder nicht. Wenn die Katze sensibel war, dann hatte sie halt Pech gehabt, da musste sie durch. Allerdings kam die Sensibilität wahrscheinlich auch nicht so heftig zum Tragen, weil die Katzen früher Freigänger waren. Sie hatten also auch immer Ausweichsmöglichkeiten. Diese Ausweichsmöglichkeiten sind bei Wohnungshaltung nicht gegeben, ich denke schon, dass man als Halter von reinen Wohnungskatzen damit auch mehr Verantwortung trägt. Dessen war ich mir aber von vornherein bewusst.
 
  • #65
Nicht Jeder wählt klickern als Beschäftigung.
Ich mache das auch nicht, würde jetzt aber nicht behaupten das ich mich wenig mit meinen Katzen beschäftige.
In der Regel werde ich von ihnen aufgefordert mich mit ihnen zu beschäftigen.
In den seltensten Fällen klappt es das wenn ich will, auch sie wollen.

Ich habe seit 23 Jahren Katzen und habe laut Internet bzw. Forum vieles falsch gemacht, von der Haltung bis zum Füttern und und und...
Würde aber nicht sagen das es meinen Katzen darunter schlecht ging.

Ich gehöre auch zu den Überführsorglichen und manchmal habe ich auch das Gefühl das ich damit meinen Katzen ziemlich auf den Wecker gehe.:oops:

Was ich nur manchmal hier schlimm finde ist, das es wohl nur einen Weg gibt wie man Katzen halten, beschäftigen und füttern sollte.
Das nervt.
Weicht man von diesem Weg ab ist man schlecht und inkompetent und für manche sogar dumm.
Das oft viele Wege nach Rom führen wie es so schön heisst wird meistens nicht berücksichtigt.
Manchmal hat das hier schon was von Sekten ähnlichem wie sich manche User verhalten wenn Jemand schreibt das er etwas anders macht.

Katzen werden nicht nur glücklich wenn man nur einen Weg beschreitet.

Das Gesammtpaket muss stimmen damit man eine gesunde und glückliche Katze hat.
Es nützt nichts wenn ich meine Katze ober hochwertig füttere, wenn der Rest dabei auf der Strecke bleibt und und und......
 
  • #66
Mir geht es nicht darum jeden vom Clickern zu überzeugen oder gar zu nötigen. Aber man sollte den Hintergrund verstehen und nicht einfach mit Vorurteilen abtun. Clickern kann auch sensibleren Tieren zu mehr Selbstvertrauen verhelfen indem es Sicherheit/Vorhersehbarkeit in bestimmten Situationen vermittelt und viele kleine, erarbeitete Erfolgserlebnisse generiert.

Und ich kenne keine bessere Methode die Tiere auch geistig zu fordern.

Nicht Jeder wählt klickern als Beschäftigung.
Ich mache das auch nicht, würde jetzt aber nicht behaupten das ich mich wenig mit meinen Katzen beschäftige.

Was ich nur manchmal hier schlimm finde ist, das es wohl nur einen Weg gibt wie man Katzen halten, beschäftigen und füttern sollte.
Das nervt.
Weicht man von diesem Weg ab ist man schlecht und inkompetent und für manche sogar dumm.
Das oft viele Wege nach Rom führen wie es so schön heisst wird meistens nicht berücksichtigt.
Manchmal hat das hier schon was von Sekten ähnlichem wie sich manche User verhalten wenn Jemand schreibt das er etwas anders macht.

Katzen werden nicht nur glücklich wenn man nur einen Weg beschreitet.
 
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  • #67
Also ich muss auch ganz ehrlich sagen manchmal hab ich auch das Gefühl je mehr mühe ich mir gebe desto komplizierter werden meine Katzen :p
Viele Freunde von mir haben Katzen und viele machen immer noch ziemlich viel "falsch" ( Trockenfutter, 4%Fleisch Markenfutter, Kitten zu Jung geholt, Männcjen und Weibchen, Kitten zur Erwachsenen Katze) Klar können das jetzt die Ausmahmen der Regel sein, aber bei keinem gab es jemals Probleme..... Ich weiß auch nicht, aber ich glaube manchmal denkt man zu viel nach und muss die Katzen einfach machen lassen ^^ . Erst als ich mich entspannt habe sind zum Beispiel Julie und Mika wieder auf einander zu. vorher war das Monate lang kaum möglich ... Was natürlich nicht heißt ich befürworte das Verhalten meiner Freunde!! Ich liege ihnen ständig in den Ohren ... XD
 
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  • #68
Naja, Du schreibst schon selbst: erst, als Du Dich entspannt hast! Die Katzen nehmen die Gefühle der Menschen in ihrer Umgebung sehr genau wahr, und wenn Du angespannt bist, sind sie es auch. Sie denken: die wird schon ihren Grund dafür haben, vielleicht ist es besser, wenn ich auch mal aufpasse ...

Je entspannter wir sind, desto entspannter sind auch die Katzen.
 
  • #69
Naja, Du schreibst schon selbst: erst, als Du Dich entspannt hast! Die Katzen nehmen die Gefühle der Menschen in ihrer Umgebung sehr genau wahr, und wenn Du angespannt bist, sind sie es auch. Sie denken: die wird schon ihren Grund dafür haben, vielleicht ist es besser, wenn ich auch mal aufpasse ...

Je entspannter wir sind, desto entspannter sind auch die Katzen.

Ja da gebe ich dir Recht, aber sind es nicht andauernd die Vorgaben, wie sie hier auch immer wieder von Einigen permanent runtergedroschen werden die den Ein oder Anderen Katzenhalter verkrampfen lassen ?
Ich denke schon, denn wenn Jemand immer und immer wieder gesagt bekommt das er dieses oder jenes falsch macht, lässt einem nicht gerade entspannen.
Manche Predigten sind einfach nur völlig überflüssig.
 
  • #70
Das liegt aber nicht daran, dass jemand behauptet, dass Du etwas falsch machst (denn das solltest Du erst prüfen, die Behauptung könnte ja auch zu unrecht im Raum stehen), sondern daran, dass Du Dich dadurch unter Druck gesetzt fühlst.

Was gesagt oder getan wird, hat nichts damit zu tun, wie Du reagierst. Wie Du reagierst, wählst Du selbst.
 

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