Brustkrebs - Behandlung?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Hiro

Hiro

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18. Mai 2010
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425
Hallo,

die Katze meines Freundes wurde vor knapp zwei Wochen operiert, um einen Abszess zu entfernen. Im Vorfeld der OP entdeckte die Tierärztin einige kleine Tumore, von denen bei der OP dann Proben entnommen und untersucht wurden. Diagnose: Krebs, ein Mammatumor. Ein Röntgenbild am vergangenen Samstag beim ziehen der Fäden der vorigen OP zeigte, dass der Krebs, soweit sichtbar, noch nicht gestreut hat, es waren keine weiteren Tumore zu entdecken.
Die Katze wirkt bisher eigentlich völlig gesund und für ihr Alter – 14 Jahre – sehr fit und munter.

Soweit die Vorgeschichte. Jetzt zu meiner Frage: die Katze wird kommenden Mittwoch operiert, dabei wird ihr die Gesäugeleiste entfernt. Bei dem Termin am Samstag erwähnte die Tierärztin aber schon, dass Tumore dieser Art meistens relativ zeitnah wiederkämen – und dass dann die Möglichkeiten zur Entfernung schlechter aussehen, da sich anderes Gewebe natürlich schlechter entfernen lässt als das Brustgewebe. Außerdem sagte sie, dass es in der Tierklinik dann noch die Möglichkeit gäbe, die Katze mit Chemotherapie und Bestrahlung zu behandeln.

Kennt sich jemand hier aus mit derartigen Behandlungen bei Katzen?
Ist das sinnvoll oder vergrößert es eher das Leiden bei geringem Nutzen?
Wäre es gut, eine solche Behandlung gleich nach der ersten OP anzuwenden, um das Risiko zu minimieren, dass neue Tumore entstehen? Oder erst, wenn nicht mehr operable Tumore da sind?

Und, unabhängig von der Frage Chemo/Bestrahlung: gibt es noch etwas, was unterstützend getan werden kann?

Vielen Dank für jeden Rat, jeden Tipp, jeden Hinweis!
 
A

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Hallo, Hiro!
Ist eine pathologische Bestimmung gemacht worden?
Unsere Katze Minnie hatte ein Fibrosarkom, wo der Tierarzt gleich eine sehr schlechte Prognose stellte... Die erste OP war Mitte Februar 2009, 4 Wochen später die zweite an anderer Stelle und im Mai war an der ersten OP-Stelle schon neues Tumorgewebe... Im Februar, vor der ersten OP war die Lunge noch frei - und Anfang August 2009 mußten wir sie leider schon erlösen lassen, da sie keine Luft mehr bekam. Am Angang sagte der TA noch, er würde sich freuen, "von uns eine Weihnachtskarte" zu bekommen, aber die Zeit war uns leider schon nicht mehr vergönnt.
Von einer Chemotherapie hatte er uns abgeraten, da der Stress für die Katze wohl in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Ich habe aber irgendwo gelesen, das die TiHo München eine Studie über Fibrosarkome bei Katzen macht, die wohl neue Therapieansätze hat. Vielleicht weiß hier noch jemand mehr darüber.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr mit euer Miez mehr Glück habt!
 
Ich kenne mich mit Krebs bei Katzen (zum Glück) nicht aus. Aber etwas mit Krebs bei Menschen. Ich würde auf jeden Fall bestrahlen lassen oder eine Chemotherapie anwenden, schneidet man einen Tumor unwissentlich an, ist die Gefahr des streuens extrem hoch.
Nur eine Krebszelle verstreut in die Blutbahn und es geht weiter.

Chemotherapien werden von Tieren viel besser vertragen.
Alles Gute!
 
ich würde die milchleisten entfernen lassen bevor der krebs streut.. wenn es nicht schon zu spät ist :(
 
Kuschelkatze0 hat gesagt.:
Ist eine pathologische Bestimmung gemacht worden?
Das heißt Gewebeentname und -untersuchung, oder? Ja, als sie wegen des Abszesses operiert wurde, wurden Proben entnommen und untersucht. Der Befund war leider eindeutig bösartig.
kittenmutti hat gesagt.:
ich würde die milchleisten entfernen lassen bevor der krebs streut.. wenn es nicht schon zu spät ist
Das ist auf jeden Fall geplant - OP-Termin ist frühestmöglich gemacht worden, übermorgen werden die Milchleisten entfernt.
Mafi hat gesagt.:
Chemotherapien werden von Tieren viel besser vertragen.
Das heißt? Hast du hierfür Quellen?
Ist nicht bös gemeint, aber bevor sowas massives wie eine Chemotherapie angedacht wird, wollen wir natürlich so viele Informationen wie möglich :)
 
Ich hatte auch einen Kater mit Mammatumor, der Tumor wurde im Februar entdeckt, daraufhin wurden die Milchleisten entfernt, im Juli traten neue Knoten auf, die entfernt wurden und im September kamen sie wieder, daraufhin haben wir nichts mehr gemacht, Ende Oktober durfte er gehen:(

Ich würde niemals einer Katze eine Tortur wie Chemo oder Bestrahlung antun, selbst wenn ( was ich massiv bezweifle) Tiere dieses besser vertragen, würde ich es Ihnen ersparen.
 
Studie

Hallo, Hiro!
Mir hat euer Problem keine Ruhe gelassen, und ich habe nochmal geschaut, ob ich etwas über die erwähnte Studie finde - schau doch mal da:
http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/forschung/studien/studien1/index.html
Für uns kam es damals nicht mehr in Frage, weil Minnie bereits operiert war und wir außerdem in der Nähe von Hamburg wohnen- Vielleicht seid ihr dichter dran?
Liebe Grüße
Susanne
 
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Ein Bekannter von mir bestrahlt für eine Studie Hunde und teilweise Katzen die an Krebs erkrankt sind.
Sie haben seiner Erfahrung nach weder mit dem einen noch mit dem anderen größere Probleme. Ich finde es immer witzig, dass für jeden eine OP ok ist, die anderen Möglichkeiten aber geschockt abgewunken werden.
Das ist bei Menschen das selbe. OPs retten in den seltensten Fällen vor Krebs. Sehr oft eher das Gegenteil.
 
  • #10
Hallo, Mafi!
Ich denke auch nicht, dass Chemo-oder Strahlentherapie bei Katzen grundsätzlich abgelehnt werden sollte, aber ich denke schon, dass man den Aufwand und den Stress für die Katze genau gegen den Nutzen aufwiegen muß... Es gibt wohl Tumorarten die auf Chemotherapie ganz gut ansprechen und welche, wo die Chemo, die ja wohl über einige Wochen geht (d.h. immer wieder Sedation und Tropfinfusion) kaum Einfluß auf die Lebenserwartung hat, aber dafür die Lebensqualität doch stark herabsetzt.
Mit dem Thema Bestrahlung habe ich mich nicht so befasst, da die Möglichkeit bei uns im Umkreis auch nicht besteht.
Manche erzielen ganz gute Erfolge mit Schlangengift oder Misteltherapie - vielleicht wäre das auch eine Option für Hiro?
Liebe Grüße
Susanne
 
  • #11
Huhu,
vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Nun zu der Therapiewahl: ich persönlich würde meine Katze bestrahlen lassen, hätte ich eine Klinik in der Nähe.
Sofort nach der OP? Oder nur, falls wieder ein Tumor kommt?
Und, wenn ich das bei meinen bisherigen Recherchen richtig verstanden habe, für eine Bestrahlung muss die Katze jedesmal unter Narkose, oder? Ist das nicht auch ein ziemliches Risiko, grade bei höherem Alter?

Und generell:ich habe gestern noch eine andere Tierärztin befragt und die hat noch Misteltherapie nach Dr. Spadiut oder den homöopathischen "Kurth" Mammatumor Plan von -Heel empfohlen - hat mit den Behandlungen jemand Erfahrungen?
 
  • #12
Das Problem einer Bestrahlung liegt in meinen Augen darin, dass der klein geschnittene Tumor vielleicht Gott weiß wo hin gestreut hat. Bestrahlen kann man ja nur einen kleinen Bereich.

Wie gesagt, alles Wissen, was ich zum Thema habe, kommt aus der Humanmedizin. Dort geht man immer mehr dazu über, einen primären Tumor erst mal klein zu brutzeln, bevor er operiert wird. Um die Gefahr des streuens auszuschalten.
Ist zu klein geschnitten worden, besteht die Gefahr. Ich würde in der Situatzion die Milchleiste und die Lymphgefäße alle raus nehmen lassen.
Eine Chemotherapie würde ich sehr genau abwägen, das Alter würde bei mir warscheinlich auch dagegen sprechen.
 

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