Wiederholt e.coli Bakterien im Urin

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elca

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Hallo liebe Foris

Meine Moira wird im Februar 4. Ich habe sie seit bald 1 Jahr und vor einem Jahr wurde sie auch kastriert.

Sie hatte vor ca. 3 Monaten eine akute Nierenbeckenentzündung, die sich mit Blut im Urin, häufiges Urinieren und Erbrechen sowie Abgeschlagenheit zeigten. Bin natürlich sofort mit ihr in die TK gefahren und dort wurde sie 1 Woche lang behandelt. Es wurde ein Ultraschall der Blase und Nieren gemacht.

Die Bakterienkultur ergab e.coli, daraufhin wurde das Anbitiobikum umgestellt und sie erhielt Veraflox. Nach dem Absetzen wurden erneut das Blut und der Harn kontrolliert und das war alles soweit bakterienfrei.

Im Rahmen der Untersuchungen wurden Deformierungen der Nieren festgestellt, die für eine so junge Katze unüblich sind. Moira ist eine Bengal aus unbekannter Zucht (irgendwo aus Ungarn). Vermutlich wurde ihr das vererbt mitgegeben. Sie ist also chronisch nierenkrank. Im Alltag merkt man davon nichts, sie ist sehr aktiv, verschmust und verspielt. Sie ist ausserdem Freigängerin.

Diesen Mittwoch musste ich wieder zur Kontrolle. Wir machen diese Blut und Urinkontrollen alle 3-4 Monate wegen den Nierenwerten.

Die Nierenwerte sind stabil resp. sogar leicht verbessert zum letzten Mal.
Heute kamen die Urinergebnisse und sie zeigen wieder Spuren von e.coli Bakterien. :confused: Ich muss ihr wieder 2 Wochen Veraflox geben.

Habt ihr Erfahrungen mit wiederkehrenden Blasenentzündungen durch e.coli Bakterien? Was kann ich tun?

Liebe Grüsse
 
A

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Was m. M. n. abzuklären wäre:

1. Ist es eine echte Reinfektion oder haben aureichend Keime ggf. die Antibiose "überstanden" um die Infektion wieder aufflackern zu lassen.

(Wäre es ein multiresistenter e. coli, dann hätte man es beim Antibiogramm eigentlich ermittelt.)

2. Wenn es eine Reinfektion ist, müssen die Keime ja irgendwie in den Urogenitaltrakt kommen. Da gibt es mehrere Ursachen.
 
Was m. M. n. abzuklären wäre:

1. Ist es eine echte Reinfektion oder haben aureichend Keime ggf. die Antibiose "überstanden" um die Infektion wieder aufflackern zu lassen.

(Wäre es ein multiresistenter e. coli, dann hätte man es beim Antibiogramm eigentlich ermittelt.)

2. Wenn es eine Reinfektion ist, müssen die Keime ja irgendwie in den Urogenitaltrakt kommen. Da gibt es mehrere Ursachen.


1. Das ist eine gute Frage, wie ist das zu klären? Die TÄ vermutet, dass es die Keime überstanden haben. Obwohl der Urintest direkt nach der Behandlung unauffällig war. Also es gab einen Zustand, wo keine Bakterien im Urin nachgewiesen werden konnten. Sollte dann nicht schon dieser Test nach der Antibiotika Behandlung wieder Keime gezeigt haben, wenn es "Überlebende" gab?

Laut Aussage der TÄ ist das nachgewiesene e.coli resistent gegenüber den meisten Antibiotika. Jetzt wurde dasselbe resistente e.coli nachgewiesen wie vor 3 Monaten.

2. Was kann man vorbeugend tun, um eine Infektion zu verhindern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst Punkt 1 und 2 differenzieren...….dann wäre die Frage geklärt, ob es eine Neuinfektion ist.

Schreibe nachher mal meinen "Senf" dazu :)
 
Der Infekt kommt ja in der Regel durch eine aufsteigende bakterielle Infektion der Blase/Harnwege. Das muss nicht zwingend und primär mit der Nierendeformität zusammenhängen.
Kann eine "normale" Harnwegs-Infektion sein, wie sie bei uns auch vorkommen kann - also erst mal locker bleiben. :)

Sollte das rezidivierend passieren, bedarf das sicher einer weiteren Abklärung (renaler Reflux, Blasenentleerung usw.)

Wenn eine gewisse Keimzahlgrenze überschritten ist, wird man jetzt ohnehin eine Antibiose anschließen, um die Keime zu eliminieren.

Mit welchem Antibiotikum das geschieht, entscheidet man idealerweise zusammen mit einem Mikrobiologen, der die Resistenzlage in Bezug auf den Keim genau kennt!!!

Sollte der Spuk danach vorüber sein, hast Du eigentlich die Ausschlussdiagnostik schon erledigt. Dann kann man erst mal zuwarten.

Sollte es rezidivieren (=weitere Diagnostik) oder gar chronifizieren und damit schlimmstenfalls ggf. dauerhaft Antibiotikapflichtig werden, käme für mich z. B. eine Phagen-Therapie in Frage...…..
 
Der Infekt kommt ja in der Regel durch eine aufsteigende bakterielle Infektion der Blase/Harnwege. Das muss nicht zwingend und primär mit der Nierendeformität zusammenhängen.
Kann eine "normale" Harnwegs-Infektion sein, wie sie bei uns auch vorkommen kann - also erst mal locker bleiben. :)

Sollte das rezidivierend passieren, bedarf das sicher einer weiteren Abklärung (renaler Reflux, Blasenentleerung usw.)

Wenn eine gewisse Keimzahlgrenze überschritten ist, wird man jetzt ohnehin eine Antibiose anschließen, um die Keime zu eliminieren.

Mit welchem Antibiotikum das geschieht, entscheidet man idealerweise zusammen mit einem Mikrobiologen, der die Resistenzlage in Bezug auf den Keim genau kennt!!!

Sollte der Spuk danach vorüber sein, hast Du eigentlich die Ausschlussdiagnostik schon erledigt. Dann kann man erst mal zuwarten.

Sollte es rezidivieren (=weitere Diagnostik) oder gar chronifizieren und damit schlimmstenfalls ggf. dauerhaft Antibiotikapflichtig werden, käme für mich z. B. eine Phagen-Therapie in Frage...…..


Vielen Dank für deine Antwort, ich behalte das im Kopf und schaue mal, wie es nach den 2 Wochen weitergeht. Am 4.12. gibt es wieder eine Urinuntersuchung und dann im Februar wahrscheinlich wieder.
 
Evtl. noch eine Frage von Interesse/Wichtigkeit:

Wie und wo wird denn der Urin gewonnen.....??
 
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Ich würde die nächsten Wochen nach D-Mannose (am Besten das Original von Waterfall) unters Futter mischen. Diese Art von Zucker bindet e-colis und schwemmt sie aus. Zur Dosierung findest du hier im Forum Infos, am Besten Mannose in der Suchfunktion eingeben und nach Beiträgen suchen, irgendwo steht dann schon mal eine Dosierung dabei.

Zum AB ... nachdem ihr ja eine Urinprobe habt, würde ich direkt ein Antibiogramm machen lassen, damit ihr ein sensitives AB bekommt.

Alles Gute für deinen kleinen Schatz!
 
Tiha..du warst schneller:grin::grin:... ich würde D Mannose geben. Meine Minki ist damit die EColis zügig losgeworden. Bei ihr kamen sie über den Darm.
 
  • #10
Evtl. noch eine Frage von Interesse/Wichtigkeit:

Wie und wo wird denn der Urin gewonnen.....??

Sie machen zuerst ein Ultraschall und stechen dann mit einer Nadel rein und ziehen Urin direkt aus der Blase.
 
  • #11
O.K.
Damit wäre die Fehlerquelle (mögliche Kontamination der Probe) auch abgehakt...…..

Um eine Pyelonephritis wirklich zu beweisen, müsste man streng genommen Urin aus dem Nierenbecken entnehmen oder gar eine Biopsie machen. Von den geschilderten Krankheitszeichen ist es aber zumindest doch mal sehr wahrscheinlich.

Hier mal eine Info:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3134992/pdf/VMI2011-263768.pdf

Ausgehend von einer Pyelonephritis, ist evtl.das 2. AB (Fluorchinolon) etwas zu kurz gegeben worden?
Mit welchem 1. AB wurde die Therapie denn empirisch begonnen? AmoxiClav?

Was (mir zumindest) noch nicht ganz klar ist:

Ist bei der Katze "nur" eine erneute (subklinische) Bakteriurie festgestellt worden und ist ansonsten unauffällig oder hat sie auch wieder entsprechende Krankheitszeichen eines HWI entwickelt??

Hat die Nierendeformität auch einen Namen bzw. Krankheitswert oder ist es (wie bei mir z. B. :)) nur eine "Laune der Natur"?

…...und wenn ich zu neugierig bin, einfach ignorieren :D

Schönen Abend
 
  • #12
Ich würde die nächsten Wochen nach D-Mannose (am Besten das Original von Waterfall) unters Futter mischen. Diese Art von Zucker bindet e-colis und schwemmt sie aus. Zur Dosierung findest du hier im Forum Infos, am Besten Mannose in der Suchfunktion eingeben und nach Beiträgen suchen, irgendwo steht dann schon mal eine Dosierung dabei.

Zum AB ... nachdem ihr ja eine Urinprobe habt, würde ich direkt ein Antibiogramm machen lassen, damit ihr ein sensitives AB bekommt.

Alles Gute für deinen kleinen Schatz!

Dankeschön! :)
Ich habe D-Mannose gekauft und ihr bereits ins Futter gemischt. Werde mich noch im Forum weiter schlau machen dazu.
 
  • #13
O.K.
Damit wäre die Fehlerquelle (mögliche Kontamination der Probe) auch abgehakt...…..

Um eine Pyelonephritis wirklich zu beweisen, müsste man streng genommen Urin aus dem Nierenbecken entnehmen oder gar eine Biopsie machen. Von den geschilderten Krankheitszeichen ist es aber zumindest doch mal sehr wahrscheinlich.

Hier mal eine Info:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3134992/pdf/VMI2011-263768.pdf

Ausgehend von einer Pyelonephritis, ist evtl.das 2. AB (Fluorchinolon) etwas zu kurz gegeben worden?
Mit welchem 1. AB wurde die Therapie denn empirisch begonnen? AmoxiClav?

Was (mir zumindest) noch nicht ganz klar ist:

Ist bei der Katze "nur" eine erneute (subklinische) Bakteriurie festgestellt worden und ist ansonsten unauffällig oder hat sie auch wieder entsprechende Krankheitszeichen eines HWI entwickelt??

Hat die Nierendeformität auch einen Namen bzw. Krankheitswert oder ist es (wie bei mir z. B. :)) nur eine "Laune der Natur"?

…...und wenn ich zu neugierig bin, einfach ignorieren :D

Schönen Abend


Sie hatte bei der Nierenbeckendiagnose hohes Fieber und bereits Bakterien im Blut. Sie hatte erbrochen und Blut im Urin. Ich war für den Ultraschall bei einer Spezialistin, die Klinik hat mich dorthin verwiesen und die hat die Nieren und die Blasen geschallt und mir dann auch die Diagnose einer akuten Nierenbeckenentzündung mitgeteilt. Die Deformation der Nieren wurde mir nicht näher benannt, ausser dass es typisch aussieht wie bei einer Deformation seit Geburt also wahrscheinlich vererbt. Da sie erst im nächsten Februar 4 Jahre alt wird, ist es keine altersbedingte Veränderung.
Es kam dann auch die Aussage, dass wir nach der Nierenbeckenentzündung im "gesunden" Zustand evtl. nochmals einen Ultraschall machen könnten, damit wir den Zustand der Nieren ohne Entzündung ansehen können. Das bedeutet natürlich wieder Stress für die Kleine, aber ich ziehe das in Betracht.

Sie wurde sofort nach den Blutwerten mit Bakterien und dem gemessenen Fieber mit AmoxiClav behandelt. Alles intravenös. Dann nach 6 Tagen (es war leider das Wochenende dazwischen, wo das Labor nicht gearbeitet hat) kam der Befund e.coli und das Antibiotika wurde umgestellt auf Veraflox. Ihr Zustand hatte sich aber bereits gebessert. Sie blieb dann noch 2 Tage länger dort, um Veraflox intravenös zu bekommen. Danach gab ich ihr 2 Wochen lang 2x täglich Veraflox. Die anschliessende Untersuchung ergab keine Bakterien im Urin.
Und dann letzte Woche ergab die Blutkontrolle leicht bessere Nierenwerte und Spuren von e.coli im Urin. Sie zeigte bisher keine Symptome davon. In 2 Wochen nach der Antibiotikabehandlung gibts die nächste Kontrolle.
 
  • #14
Was die AB Reihenfolge und Dauer der Gabe angeht, schau am besten mal in den link. Allgemeingültig ist das wegen der regional unterschiedlichen Resistenzlagen nicht.

Wenn die Nierendeformität nur eine Laune der Natur ist, und keine Funktionsstörung darstellt, dann würde ich die laufende AB-Behandlung soweit abwarten.

Sind die Keime eliminiert, ist die Sache hoffentlich erledigt.

Falls nicht, gäbe es (für mich) zwei Möglichkeiten:

Entweder das Ganze jetzt als "asymptomatische/subklinische" Bakteriurie betrachten, sofern keine HWI-Symptome auftreten und die Nieren-/Blutwerte ohne Antibiose einfach weiter beobachten. Neudeutsch "Monitoring"

(Bakteriell belastetes Zystozentese-Urin von Katzen ohne klinische Zeichen sind soweit ich weiß, nicht so selten)

oder

neuer AB-Eliminations-Versuch. Das Resistenzproblem wird dadurch nicht grade besser. Da ist der Mikrobiologe gefragt.


Das sind aber nur meine Gedanken und Meinungen!!
Wie auch immer. Viel Glück!
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
  • #15
Sollte es rezidivieren (=weitere Diagnostik) oder gar chronifizieren und damit schlimmstenfalls ggf. dauerhaft Antibiotikapflichtig werden, käme für mich z. B. eine Phagen-Therapie in Frage...…..

Darf ich da mal reingrätschen? Hst Du mit sowas Erfahrung?
 
  • #16
wollte mich wieder melden: letzte Woche Donnerstag plötzlich wieder Blut im Urin und viel klein pinkeln. Sofort zur TK und dort keine Bakterien im Urin festgestellt - der Urin wurde aber noch ins Labor gesandt für eine Bakterienkultur. Dann Montag Bescheid bekommen: wieder e.Coli
jetzt bekommt sie ein anderes Antibiotikum: Xeden

Bin langsam mit dem Latein am Ende. Bringt ein Ultraschall etwas? Um zu sehen, wie missgebildet ihre Nieren ohne akute Nierenbeckenentzündung aussehen? Um evtl zu sehen, warum die Bakterien immer wieder von neuem in die Harnwege kommen?


Was die AB Reihenfolge und Dauer der Gabe angeht, schau am besten mal in den link. Allgemeingültig ist das wegen der regional unterschiedlichen Resistenzlagen nicht.

Wenn die Nierendeformität nur eine Laune der Natur ist, und keine Funktionsstörung darstellt, dann würde ich die laufende AB-Behandlung soweit abwarten.

Sind die Keime eliminiert, ist die Sache hoffentlich erledigt.

Falls nicht, gäbe es (für mich) zwei Möglichkeiten:

Entweder das Ganze jetzt als "asymptomatische/subklinische" Bakteriurie betrachten, sofern keine HWI-Symptome auftreten und die Nieren-/Blutwerte ohne Antibiose einfach weiter beobachten. Neudeutsch "Monitoring"

(Bakteriell belastetes Zystozentese-Urin von Katzen ohne klinische Zeichen sind soweit ich weiß, nicht so selten)

oder

neuer AB-Eliminations-Versuch. Das Resistenzproblem wird dadurch nicht grade besser. Da ist der Mikrobiologe gefragt.


Das sind aber nur meine Gedanken und Meinungen!!
Wie auch immer. Viel Glück!
 
  • #17
Stand vom April: Der Test im April war negativ, keine e.coli Bakterien im Urin :D Die D-Mannose im Futter hat gewirkt! Oder was es auch immer war, super! Ich hoffe, es bleibt dabei :)
 
  • #18
Stand vom April: Der Test im April war negativ, keine e.coli Bakterien im Urin :D Die D-Mannose im Futter hat gewirkt! Oder was es auch immer war, super! Ich hoffe, es bleibt dabei :)

Super. Dann drück ich die Daumen, dass es so bleibt :)
D-Mannose soll man immer kurweise geben, würde ich so machen - paar Wochen geben, paar Wochen Pause, paar Wochen geben etc.

Und frag den TA nach einem Hormontest. Keine Ahnung, ob es sowas gibt, aber es ist auch das erste gewesen, das mir gerade eingefallen ist.
 

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