Cortison bei Darmtumor mit Metastasen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Shenoa

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4. Juni 2010
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Hallo Forum,

wie ich hier: https://www.katzen-forum.net/verdauung/235832-starker-druck-beim-erbrechen.html beschrieben habe, wurde heute bei meiner Luna Darmkrebs mit Metastasen in Leber und Lymphknoten diagnostiert.
Ich habe sie nicht, wie von der Tierärztin vorgeschlagen, direkt erlöst, sondern die zweite Alternative gewählt und ihr eine Cortisonspritze geben lassen, damit wir uns verabschieden können.
Zuhause angekommen habe ich ihr Thunfisch hingestellt, den sie nun schon zwei Mal gefuttert und auch bei sich behalten hat. Sie trinkt viel und verhält sich zwar sehr ruhig, aber ansonsten normal und sucht wie gewohnt oft meine Nähe. Jetzt liegt sie gerade neben mir und schläft.

Mir ist bewusst, dass das Kortison uns hier nur einen kurzen Zeitabschnitt schenkt, bevor wir uns verabschieden müssen, und ich habe Angst, nicht zu erkennen, wenn Luna leidet.
Gibt es unter euch Erfahrungen mit Cortison bei Darmtumoren oder generell bei Krebserkrankungen? Worauf muss ich mich einstellen, worauf besonders achten? Und könnte diese Cortisonspritze nochmal gegeben werden?

Die Diagnose heute hat mich völlig unvorbereitet getroffen und ich stehe ziemlich unter Schock...

LG,
sushii
 
A

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Kortison wirkt hier entzündungshemmend, Ödem zurück drängend und etwas belebend (je nach Dosis). Außerdem wirkt es Appetit anregend.
Seine schmerzlindernde Wirkung geht eher über die Entzündungshemmung, deshalb gut bei Knochen- und Gelenkschmerzen.

Rechne nicht mit viel Zeit, wobei Totgesagte manchmal lange leben.
Ich würde von Tagen ausgehen, wenn der Tierarzt direkt Einschläfern wollte.

Worauf Du Dich einstellen musst, hängt von Lage und Art des Tumors sowie der Metastasen ab.
Ich gehe davon aus, das bei Nachlassen der Wirkung Erbrechen und Co wieder auftreten.

Natürlich kann man das wiederholen, aber mit welcher Perspektive?
Es gilt nicht, dem Leben mehr Tage sondern den Tagen mehr Leben zu geben. (Cicely Saunders, Mitbegründerin der Palliativbewegung)

Viel Kraft für Dich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieben Dank für die Infos.

Natürlich kann man das wiederholen, aber mit welcher Perspektive?

Ich glaube, ich versuche gerade abzuwägen, wie lange ich Luna noch bei mir behalten kann, ohne dass sie leiden muss. Seht es mir nach, insgesamt ist das wohl der klägliche Versuch, irgendwie Zeit zu gewinnen oder Boden unter den Füßen zu spüren, nachdem dieser mir heute weggezogen wurde.
 
Das tut mir unendlich leid für euch, diese Diagnose ist echt ein Schock. Vielleicht kannst du die Cortisonbehandlung zu Hause weiterführen um ihr den Stress beim Tierarzt zu ersparen. Mit höheren Dosen würde das vielleicht gehen
um euch noch eine halbwegs gute Zeit zu geben. Aber bitte gleich beim Tierarzt nachfragen um den Cortison Spiegel nicht ganz absinken zu lassen.:sad:
 
Super Tipp, Danke!
Das steht für morgen als erstes auf meiner ToDo-Liste: Meine TA anrufen und danach fragen. Und da ich Befunde und Bilder aus der Notfallklinik von heute habe und ihr rüberschicken kann, muss ich Luna hoffentlich noch nicht mal dem Stress der Fahrt dorthin aussetzen.
 
Hallo sushii,
tut mir sehr leid, das zu lesen.
Wir mussten unseren Tiger vor einem halben Jahr wegen einem Darmlymphom gehen lassen.
Bei ihm war die vorgeschlagene Therapie der Klinik Chemo + Prednisolon Tabletten.

Er hat erst in der Klinik eine Kortison-Depotspritze bekommen und wieder angefangen zu fressen.
Das hat die erste Chemo-Tablette aber direkt wieder zunichte gemacht.
Wir haben weiterhin versucht, ihm die Tabletten zu verabreichen, was ich rückblickend sehr bereue.
Er hatte so ein Vertrauen zu uns, ist immer wieder zu uns gekommen und wir haben dann ständig versucht, diese Tabletten in ihn reinzubekommen...
Wie meine Vorredner schon sagten - Wenn man mehr Zeit verschafft, sollte diese für das Tier lebenswert sein und das war sie in unserem Fall denke ich nicht.

Ich würde es glaube ich am fressen festmachen.
Solange Luna frisst, könnt ihr auch (sofern der Tierarzt das absegnet) Kortison über das Futter geben.
Wenn sie nicht mehr frisst, würde ich nicht zu lange warten.
Wir haben ca 2 Wochen auf ein Einsetzen der Chemo gewartet, in denen er fast nichts gefressen hat.
Das würde ich nicht mehr machen.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!
 
Ja Fluffikus ich versteh dich nur zu gut.
Dieses Vertrauen, immer wieder muß man es zerstören.
Man will einfach das Beste,
aber es funktioniert nicht
und der Katze kann man es nicht erklären
Das tut mir sehr leid:sad:
 
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Ich danke euch herzlich für eure Berichte und eure Wünsche...

Heute Nacht hat sich Luna wieder übergeben und heute wirkt sie schon sehr viel teilnahmsloser als gestern. Die Cortisonspritze sollte für 48 h wirken, insofern glaube ich nicht, dass weitere Cortisongaben hier viel Wirkung zeigen.

Ich habe gerade mit meiner Tierärztin gesprochen, nachdem ich ihr die Bilder (US und Röntgen) und Befunde rübergeschickt habe. Sie kommt morgen um 15:00 Uhr um Luna zu erlösen. Ich möchte sie nicht nochmal dem Stress der Fahrt und der Praxis aussetzen, in der sie immer in eine Schockstarre verfällt.

Falls das Cortison heute im Laufe des Tages doch noch wirkt und Luna frisst, könnten wir lt. Aussage meiner Ärztin doch noch einmal ein Depotcortison geben, das bringt sie mit.
Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass Luna genau um ihren Zustand weiß und die Verzögerung durch das Cortison nicht verstehe würde. Ich glaube, das wäre nur für mich, damit ich mehr Zeit mit ihr habe. Ich befürchte aber, dass ich dann die nächsten Tage/Wochen mit ihr eh nur weinen muss, so wie seit gestern. Und ich könnte keinen Schritt vor die Tür gehen, da ich sie im Auge behalten möchte.
Insofern werden wir uns morgen Nachmittag verabschieden. Ich werde ihr im Garten ein schönes Plätzchen suchen und im Frühjahr einen schönen Strauch dort pflanzen.

Ich gebe zu, mir war nicht klar, wie viel mir dieses kleine, sanfte Wesen wirklich bedeutet und bin zutiefst erschüttert.
Was hat euch bei diesem Verlust geholfen? Ich weiß gerade nicht so genau, wie es nach morgen weitergehen soll....
 
Liebe Sushii, ich glaube da hilft gar nichts. Vielleicht einer Arbeit nachgehen, die ablenkt.
Trauer zulassen, die am Anfang grauslich ist.

Ich hab jeweils bei meinen Tieren so einen Druck verspürt, ich glaubte es zerreisst mich in tausend Fetzen.

Bin dann, obwohl nicht in diesem Sinn gläubig, in die Kirche gegangen und hab für meine Lieblinge eine Kerze angezündet.

Das hat mir geholfen. Vielleicht haben andere
bessere Ratschläge.

Viel Kraft wünsch ich dir und euch alles Gute. Stille Grüße Biveli:sad:
 
  • #10
Liebe Biveli,

ich bin auch nicht gläubig im Sinne einer Religion, aber habe auch schon Kerzen angezündet, wenn ich mal in einer Kirche war...

Ich habe gerade auch über eine Einäscherung nachgedacht, damit ich sie hier bei mir in der Wohung haben könnte, aber ich glaube, das soll nur den ersten Trennungsschmerz überdecken. Also werde ich morgen ein paar Fotos ausdrucken und aufhängen, wenn es nicht mehr so weh tut.

Arbeiten werde ich auf jeden Fall, allerdings diese Woche dann nur im home office, für da draußen fühle ich mich zu labil.

Traurige Grüße,
sushii
 
  • #11
Ich wohnte lange in den Bergen, da hab ich meine Tiere unter einem riesigen, alten Zirbenbaum begraben.
Viele große Steine daraufgesetzt, damit sie der Fuchs nicht ausgräbt.
Jetzt habe ich einen großen Garten und Gottseidank noch niemanden begraben müssen. Ja, eines Tages kann man die Fotos aufhängen, das tut dann nicht mehr so weh.:sad:
 
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  • #12
Liebe Sushi,
mein alter Kater musste vor 2 Monaten erlöst werden, weil er Magenkrebs mit Metastasen in der Lunge hatte.
Das Cortison hat er auch bekommen, das hat ihm wohl ein wenig die Schmerzen genommen.
Gegen das Erbrechen hat uns noch für ca. 2 Wochen das Emeprid unterstützt, so dass ich mich zumindest in aller Ruhe von ihm verabschieden konnte.

Falls das bei euch heute schon so weit ist, wünsche ich dir alles Gute und ganz viel Kraft.
Es ist so unglaublich schwer und so tieftraurig, aber leider der letzte Liebesbeweis, dem wir unseren langjährigen Weggefährten an dieser STelle noch erweisen können.

Ganz liebe Grüße an dich.
 
  • #13
Consti, ich überlege mir gerade warum diese Krebskrankheiten bei den Katzen zunehmen.
Weil sie älter werden oder liegt es an der Fütterung oder weil sie im Freigang eventuell Giften ausgesetzt sind? Herbizide u.v.m?
Ich weiß es nicht, ich bin da ratlos.:(
Luna ist ja auch noch nicht so alt sondern erst 13.
Kann sie überhaupt nicht mehr ihr Geschäft verrichten? LG Biveli
Wie geht es euch momentan?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Ich fühle mit euch, was für ein schlimmer Schmerz!
Ich hatte nicht damit gerechnet, das sage ich ganz ehrlich...ich war ja so naiv! Meine Tierliebe ist ganz generell sehr groß im Vergleich zu der der meisten anderen Menschen, wie konnte ich da annehmen, dass mich der Verlust meiner Seelenkatze nicht völlig umhaut.

Meine Luna ist eine reine Hauskatze, an Umweltgiften kann es nicht wirklich liegen. Allerdings habe ich auch schon darüber nachgedacht, dass im Katzenfutter zumeist Abfälle verarbeitet werden und wie es in der Massentierhaltung aussieht, wissen wir ja. Darum lebe ich Veggie...

Sie frisst seit Tagen nichts, trinkt nur sehr viel, daher war sie auch nicht auf den Klo. Und den Thunfisch von gestern hat sie heute Nacht wieder erbrochen. Ich denke, der Tumor schließt den Darm wohl annähernd zu, daher denke ich, dass hier auch ein Mittel gegen Übelkeit nicht mehr viel ausrichten kann. Katzenmilch hat sie gerade noch angenommen, am Rest des Buffets, auch am Thunfischbrei, hat sie nur kurz gerochen.
 
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  • #15
Ist ja gut, soweit man das sagen kann, dass sie wenigstens trinkt. :sad:
 
  • #16
Wie geht es euch?
 
  • #17
Nicht gut...

Luna trinkt nun auch nicht mehr, obwohl sie gerade lange am Trinkbrunnen stand und es irgendwie wollte, aber es dann doch gelassen hat.
Sie sieht insgesamt noch toll aus - glänzendes Fell, wache Augen, nimmt an allem teil. Sie ist eben nur sehr abgemagert und schwach dadurch, das wird auch nicht mehr besser werden. Selbst wenn sie durch eine Cortisonspritze wieder etwas frisst, wird sie es nicht bei sich behalten können.
Sie liegt die ganze Zeit bei mir, jetzt gerade wärmt sie sich ihren Bauch an der Schreibtischlampe und schaut mir über die Schulter. Also nichts von Rückzug, eher das Gegenteil - sie sucht die ganze Zeit meine Nähe und läuft mir hinterher, wenn ich mal aufstehe.

Die Tierärztin kommt um 15:00 Uhr und geht mit mir alle Optionen durch. Wenn ich ehrlich bin, würde ich mir wünschen, es ginge ihr schon schlechter, damit ich die Entscheidung, sie gehen zu lassen, ruhigeren Gewissens treffen kann. Aber noch ein paar Tage in diesem Zustand...ich weiß es einfach nicht.
 
  • #18
Der Tumor ist eine gesicherte Diagnose?

Mich wundert das sie so frisch ist, ich will nicht verunsichern, aber Darmverschluß kann es nicht sein? Wenn sie soviel Wasser getrunken hat , hat sie jetzt einmal genug.:(
 
  • #19
Sie erbricht seit ca. 6 Wochen und seitdem trinkt sie auch so viel. Vor vier Wochen konnte der Tumor durch meine Tierärztin noch nicht ertastet werden, erst am Sonntag in der Notfallklinik dann. Der Utraschallbericht sagt:
Leber: rechter Leberlappen aufgelockert kavernös
Gallenblase: mgr. gefüllt
Magendarmtrakt: cranial der Nieren unmittelbar am rechten Leberlappen gelegene Darmschlinge mit hgr.
Wandverdickung und Verlust der Wandschichtung
Lymphknoten: mehrere leicht vergrösserte, hyperechogen markierte Lnn in o.g. Bereich
sonographische Beurteilung: V.a. Darmtumor mit Leberabklatschmetastasen, Lnn- Beteiligung​

Ich habe meine Tierärztin auch gefragt, ob sie das anhand der Bilder und Berichte genauso sieht - sie will das gleich alles mit mir besprechen und Luna auch nochmal untersuchen.
Berichte über den Verlauf von Lymphonen bei Katzen sagen ja meist, dass es nur eine Lebenserwartung von wenigen Wochen gibt.

Ich hadere auch ein bisschen damit, dass die Tierärztin vor 4 Wochen nicht direkt eine Ultraschalluntersuchung gemacht hat. Aber ich hadere auch mit mir, dass ich nicht nochmal hingegangen bin. Ich wollte Luna nicht nochmal dem Stress aussetzen. Hätte ich das nur geahnt, wäre ich natürlich trotzdem gegangen. Aber hätte sie dann eine Chance gehabt? Ich weiß es nicht. All diese Fragen stelle ich gleich der Ärztin...
 
  • #20
Liebe Sushii das hätte nichts geändert, im Gegenteil,
du hättest dann schon früher diese Sorgen und Ängste gehabt.
Manchmal ist es gnädiger, wenn man nicht alles weiß,
vor allem die Krankheiten die unabänderlich sind.
Ich lehne Chemo und Bestrahlung ab
So einen Stress tue ich meiner Katze nicht an,
vor allem stecken diese Therapien bei Tieren
noch in den Kinder schuhen.

Warten wir die Einschätzung deiner Tierärztin ab.
Biveli
 

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