Schilddrüsenüberfunktion - richtige Dosis?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Hanslanghanshans

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2. September 2018
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Die Katze eines Bekannten hat eine Schilddrüsenüberfunktion, sie muss dauernd fressen und ist sehr unruhig. Sie bekommt Felimazole, häufig jedoch nur eine Tablette morgens (2,5mg), ich denke, dass das zu wenig ist, kann den Bekannten aber nicht überzeugen was evtl. an finanziellen Problemen liegt.
Wenn die Dosis richtig eingestellt ist, sollten doch die Symptome wie Unruhe, ständiges Fressen usw. aufhören?

Noch eine andere Frage: Ich habe gelesen, dass es eine günstigere und besser verträgliche Alternative zu Felimazole gibt, stimmt das?
 
A

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Ja, richtig eingestellte SDÜ ist dann fast symptomlos.
(Und mir tut das Katzing leid.)

2. Keine Ahnung.
Mancherorts kann man sich als finanziell überforderter Tierhalter aber Unterstützung holen. Manchmal bei den Tiertafeln, manchmal gibt es auch andere Vereine (Tierschutzvereine eher selten, eher schon freie bzw. kirchlich getragene Zusammenschlüsse), die - in der Regel aber nur bei nachgewiesener Bedürftigkeit (Hartz-4-Bescheid) - Futter- und/oder Behandlungskosten zumindest teilweise übernehmen.

Da ich selber hier ein SDÜchen versorg, der 2 x tägl. sein Felimazole-Tablettchen bekommt:
Die Packung mit 100 Tabletten kostet unter 40 €. Und hält 7 Wochen - das sind etwa 80 Cent am Tag für Medis.
:grummel:Wem das zuviel ist, sollte mal sehr stark drüber nachdenken, ob er die Tierhaltuing überhaupt noch leisten kann. (SDÜ gehört , von der Mediseite her, eher zu den günstigen chronischen Katzenkrankheiten.)
 
Die Symptome sollten bei einer gut dosierten Einstellung eigentlich nicht zu bemerken sein, also kein ruppiges Fell, keine Unruhe, keine Freßattacken, kein Erbrechen, keine katzenkindertypischen Tobeattacken. Bei guter Verträglichkeit sollten auch kein Juckreiz und/oder Hautausschlag auftreten.

Unsere Katze bekommt Thiamazol, das sind Tabletten mit 5 mg Wirkstoff, 1/4 Tablette morgens, 1/4 Tablette abends. Generell ist es bei SDÜ besser, die Tagesdosis auf morgens und abends aufzuteilen.

100 Tabletten kosten beim Tierarzt 53 Euro.
Aber ist man finanziell nachweislich schlecht gestellt, kann man die in der Apotheke bekommen, da kosten die meines Wissens um die 17 Euro. Und 17 Euro für 200 Tagesrationen, also ich meine, wenn man das mal mit Zigarettenpreisen vergleicht...

Und die Dosis bitte auf keinen Fall allein festlegen, die hat der Tierarzt nach einem Bluttest festzulegen und muß immer mal überprüft werden.
 
Die Katze eines Bekannten hat eine Schilddrüsenüberfunktion, sie muss dauernd fressen und ist sehr unruhig. Sie bekommt Felimazole, häufig jedoch nur eine Tablette morgens (2,5mg),

Das heißt, mal gibt es eine und dann gibt es wieder zwei Tabletten?

Wie oft hat der Bekannte den T4 denn seit Diagnose überprüfen lassen?

Zwar können 2,5 mg durchaus eine angemessene Einstiegsdosierung sein, das hängt von der Höhe des T4 bei Diagnose, der Entwicklung der Werte und der Schwere der Symptome ab.

Aber zum einen gibt man dann zweimal täglich 1,25mg, weil das für den Stoffwechsel besser ist. Zum anderen verschwinden die Symptome dann in relativ kurzer Zeit. Wenn diese Katze weiterhin so massive Symptome hat, müsste Dein Bekannter eigentlich ganz flott zum Tierarzt, um den T4 zu überprüfen und dann ggf. die Dosis der Medikamente erhöhen.

@Rickie: Dass man Felimazole für 17 Euro über die Apotheke beziehen kann, wäre mir neu. Ich kenne das nur bei den humanen Schilddrüsenmedikamenten wie Carbimazol oder Thiamazol, die kosten so was um den Dreh herum. Aber dafür muss der Tierarzt umwidmen und gut begründen, warum Katze die humanen Medikamente braucht.

@Hans: Die günstigere und etwas verträglichere Variante wäre besagtes Carbimazol. Nur darf der Tierarzt nicht ohne Grund ein Rezept dafür ausstellen. Dafür muss der sogenannte Therapienotstand vorliegen, das heißt, die Katze verträgt kein der veterinärmedizinischen Medikamente. Wenn man Pech hat, darf man die erst einmal alle durchtesten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rickie: Dass man Felimazole für 17 Euro über die Apotheke beziehen kann, wäre mir neu. Ich kenne das nur bei den humanen Schilddrüsenmedikamenten wie Carbimazol oder Thiamazol, die kosten so was um den Dreh herum. Aber dafür muss der Tierarzt umwidmen und gut begründen, warum Katze die humanen Medikamente braucht.

Ja, Maiglöckchen, es handelt sich um Thiamazol, hab ich auch explizit geschrieben, und hatte auch extra erwähnt, daß man finanziell nachweislich schlecht gestellt sein muß. Sonst wird daß nichts mit Präparaten aus der Humanmedizin, weil die halt oftmals billiger sind.
 
Da Felimazole auch Thiamazol ist, war das wohl etwas missverständlich;)

Dann muss man aber das Glück haben, dass der Tierarzt umwidmet. Enge Finanzen sind nämlich streng genommen, kein Therapienotstand...
 
Felimazole muss man alle 12 Stunden geben, also 2x/Tag.
Die richtige Dosis muss überprüft werden durch erneuten Bluttest.
Richtig eingestellt werden die Symptome auch verschwinden.
Ist die Katze nicht richtig eingestellt und läuft sozusagen weiter auf Hochtouren, wird unter anderem das Herz geschädigt und die Katze wird keine allzu lange Lebenserwartung haben.

meine bekommt zB alle 12 Stunden 2,5 + 1,25 mg Tabletten Felimazole,
dazu morgens einen ACE Hemmer und abends ein Blutdruckmittel.
Werte werden regelmäßig per Bluttest kontrolliert (zumindest alle 6 Monate).
 
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Enge Finanzen sind nämlich streng genommen, kein Therapienotstand...

Die finanzielle Notwendigkeit muß nachgewiesen werden können, hab ich doch geschrieben. Also nicht, daß ich komme und sage, mein pubertierendes Kind lebt auf großem Fuße, mein Mann ist Kettenraucher und Alkoholiker, aber nur teure Sachen, bitte. Kann ich zwar mit Kassenbelegen nachweisen, aber sowas meinte ich jetzt nicht. Hartz IV z.B. wäre so ein Fall, oder mal als Beispiel, als mein Vati die letzten Monate mit Hirntumor in einem Pflegeheim war und meine Mutti pro Monat um die 1500 Euro zuzahlen mußte, das kann nicht jeder mal eben so von der Rente, in solchen Fällen darf der TA das billigste verfügbare Medikament verschreiben, aus der Humanmedizin.

Wenn die Katzenhalterin hier Hartz IV bezieht und außerdem noch ein weiterer Härtefall vorliegt, kann sie sehr wohl Thiamazol aus der Apotheke bekommen. Ist sie dagegen nur nicht ausreichend am Wohl der Katze interessiert und kann außerdem trotz ausreichender Verfügbarkeit nicht mit Geld umgehen, ist das ein Fall, wo ich immer recht sauer bin und einen anderen Haushalt als geeigneter einstufe.
 
in solchen Fällen darf der TA das billigste verfügbare Medikament verschreiben, aus der Humanmedizin.

Hast Du da mal einen link zu den entsprechenden Gesetzen oder Verordnungen? Ich habe diesbezüglich nichts gefunden und das wäre ja für Tierhalter, die sehr wenig Geld haben, sehr wichtig als Information. Und wenn man dem Tierarzt dann den passenden Passus vorlegen kann, ist das immer sehr hilfreich.

Nur finde ich leider nirgendwo einen Beleg dafür, dass auch bei Geldmangel ein Therapienotstand vorliegt und umgewidmet werden darf.
 

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