Kater ist krank - Ursache unbekannt

  • Themenstarter ronin
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Und eine Transfusion würde doch einfach Zeit gewinnen, ist ja super,dass ihr einen potentiellen Blutspender zu Hause habt.

Das stimmt schon, aber laut Tierärztin kann das bei einem so schlechten Blutbild und so geringer Regeneration allenfalls ein paar Tage bringen - und zusätzlichen Streß für den Spender.

Von Leukeran hat sie uns auch abgeraten - das Risiko von Nebenwirkungen ist zu hoch und sein Zustand schon zu schlecht, als dass das noch viel rausreißen könnte.
 
A

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  • #23
Zuletzt bearbeitet:
  • #24
Vielen Dank für's Teilen, da sind tolle Bilder dabei! Wie Tricki den Senseo-Karton verteidigt *g* oder am Wasser über das Leben, das Universum und den ganzen Rest sinniert... :) Und Lucki ist auch goldig.

Hallo Cassis,

danke. Einige der Fotos stammen von meiner Frau, sie ist eine exzellente Hobbyfotografin.

Bezüglich Tricki ist der Stand nun der, dass ich heute früh nochmal mit ihm beim Ultraschall war. Es wurde keine Veränderung festgestellt; weder sieht man irgendwo eindeutige Knoten, noch hat die Schwellung von Milz und Leber nachgelassen. Alles ist unverändert, auch sein Befinden ist seit Tagen gleich.
Letzteres kann auch ein gutes Zeichen sein.

Wir haben uns jetzt entschlossen, eine Behandlung mit Interferon zu machen. Auch wenn es keine gesicherte Diagnose gibt, eine Autoimmunerkrankung ist äußerst unwahrscheinlich, da er in dem Fall bestimmt auf das Cortison angesprochen hätte.

Es ist ein Schuss ins Blaue, aber da im Fall von Nici1972 das Interferon ihrem Felix noch gut geholfen hat, möchte ich auch unserem Kater diese Chance geben. Würde ich es nicht tun, würde ich mir das ewig vorwerfen.

Viele Grüße

ronin
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #25
Hallo nochmal, liebe Katzenfreundinnen und -freunde,

wie im vorigen Beitrag schon erwähnt, habe ich mich entschlossen, Tricki Interferon zu geben, weil ich darin die letzte mögliche Chance sehe, sein Leben noch etwas zu verlängern, oder, wenn das nicht gelingt, zumindest sein Allgemeinbefinden zu bessern und seine letzten Tage noch etwas lebenswerter zu gestalten.

Meine Frau hat jedoch große Bedenken, dass Interferon oder auch nur die Absetzung des Cortisons vielleicht doch schädliche Wirkung haben könnte.

Klar ist: Wenn es nun doch keine Knochenmarksinsuffizienz, sondern eine Autoimmunhämolyse wäre, dann wäre Interferon genau das Falsche.

Nun liegt ja Trickis Hämatokrit bei 13% (also kritisch zu niedrig), seine Retikulozyten bei 77 G/l (also deutlich erhöht) und seine Thrombozyten bei 48 G/l (also deutlich vermindert).

Die Aussage der Tierklinik zu diesem Blutbild war: Regenerative Anämie (wegen Reti), daher auch Autoimmunhämolyse möglich, von daher lieber kein Interferon, stattdessen lieber Cortison.

Die Aussage der TÄ dazu wiederum: Retis sind zwar erhöht, aber bei dem Hämatokrit müssten sie viel, viel stärker erhöht sein, um von einer regenerativen Anämie sprechen zu können. Also Autoimmunhämolyse unwahrscheinlich, von daher Interferon kein Problem, aber nicht zusammen mit Cortison, da die Wirkungen sich aufheben.

Allerdings wird bei einem Retikulozytenwert von über 40 allenthalben von regenerativer Anämie gesprochen, also Hämolyse.
Andererseits weist anscheinend, zumindest laut meinen Infos aus dem Netz, eine Thrombozytopenie deutlich auf eine Blutbildungsstörung hin und nicht auf eine Hämolyse.

Ich hatte mich eigentlich schon entschieden, aber jetzt weiß ich wieder nicht, was das Richtige ist.

Ich fühle mich irgendwie wie ein Bombenentschärfer in einem schlechten Film, der nicht weiß, ob er den roten oder den blauen Draht durchschneiden soll. Nimmt er den falschen, kracht es, macht er gar nichts, auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #26
Die Thrombozyten können auch zu niedrig sein, wenn die Blutentnahme schwierig war, das Blut sehr langsam ins Analyseröhrchen gelaufen ist und dort schon etwas verklumpt sind- das kann falsch negative Werte machen.
Wie waren denn die Leukozyten?
 
  • #27
Hallo Eva,

die Leukozyten waren bei 8,9 G/l, also völlig normal.

In der Tat gab es bei der Entnahme etwas Schwierigkeiten, weil er sich ziemlich gewehrt hat.

Allerdings ist auf dem Befundbericht vermerkt:
"Es wurden keine Thrombozytenaggregate nachgewiesen, so dass im vorliegenden Fall von einer echten Thrombozytopenie auszugehen ist."

Als ich ihn gestern und heute übrigens unter Aufsicht nach draußen gelassen habe, ist er als Erstes zu einer Stelle mit frisch aufgegrabener Erde gegangen und hat eine Zeit lang daran geleckt. Ich hab einmal gelesen,das Karzen das machen, wenn sie Mineralienmangel haben.
Ist das auf die Anämie zurückzuführen? Oder kann es sein, dass das Ganze insgesamt eine Mangelerkrankung ist?

Viele Grüße
ronin
 
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  • #28
Hallo miteinander,

hier mal ein kleines Update:

Tricki bekam die letzten Tage immer weniger Cortison, morgen bekommt er die letzte Spritze. Außerdem wollen wir morgen mit der Interferon-Therapie anfangen.

In der Zwischenzeit hat sich Trickis Befinden zumindest nicht verschlechtert, subjektiv wirkt er wieder etwas fitter. Er will jeden Morgen nach draußen - auch wenn er eigentlich nichts macht außer im Garten im Gras zu sitzen, gelegentlich aus dem Teich zu trinken oder die Position zu wechseln.
Die Tachykardie scheint etwas nachgelassen zu haben.

Die Außentemperatur schein einen Einfluss auf sein Befinden zu haben: In schwüler Mittagshitze kann er nicht mal eine Treppe allein hinaufsteigen, wenn es kühler ist, springt er ohne Mühe auf Tische.

Wir servieren ihm täglich ein gekochtes Hähnchenbrustfilet, das er genüsslich verschlingt.

Heute früh hat er mal wieder ein typisches Tricki-Stück gebracht:
Er lag draußen auf der Wiese, aber kaum war es Zeit für seine Spritze, hat er sich ins Gebüsch verkrochen. Ich warf ihm ein paar Leckerlis hin um ihn herauszulocken - keine Reaktion. Er wartete, bis ich mal nicht hinschaute, dann schnappte er sich das Leckerli und verschwand damit wieder im Gebüsch!
Ich musste dann ins Gebüsch kriechen und ihm die Spritze dort verpassen ...
Ihr seht, Tricki hat seinen Namen nicht von Ungefähr.

Ich bin mir jetzt nicht mal mehr sicher, ob wir das mit dem Interferon wirklich machen sollen - es soll ja auch einige potenzielle Nebenwirkungen haben.
Was mich wundert, ist, dass es ihm trotz immer weiter reduzierter Dosis Cortison nicht nur nicht schlechter, sondern (wie gesagt, rein subjektiv) besser geht.
Wenn es eine Autoimmunhämolyse wäre, müsste es doch genau andersherum sein, oder? Auch mit einem Tumor passt das, jedenfalls nach meinem laienhaften Verständnis, irgendwie nicht zusammen.
Ist es nun vielleicht doch eine Infektion? Das wurde aber durch die Bluttests eigentlich schon ausgeschlossen. Wenn es doch so ist - wäre das Interferon dann noch sinnvoll, oder sogar schädlich?

Ich verstehe wieder mal gar nichts mehr.
 
  • #29
Hallo zusammen, hier nochmal ein kleines Update:

Obwohl wir die Interferon-Serie erst am Montag begonnen haben, geht es Tricki gefühlt seit ein paar Tagen deutlich besser. Wir wollen das aber auch nicht überbewerten, denn gute Phasen hatte er vor dem Interferon auch schon.

Wir lassen ihn momentan nur unter Aufsicht hinaus und haben ihm zur Sicherheit zusätzlich noch ein Transponder-Halsband gekauft. Der hat sich vor allem an den Tagen bewährt, wo er fit genug war, um über den Zaun zum Nachbarn zu klettern...

Appetit hat er, er bekommt jeden Tag ein Hähnchenbrustfilet, das er mit Genuss verzehrt. Sein Gewicht bleibt auf niedrigem Niveau stabil.

Nächste Woche wird nochmal ein Blutbild gemacht, dann werden wir sehen ob es was gebracht hat.

Viele Grüße
ronin
 
  • #30
Ich drücke mal fest die Daumen und wünsch dem Kater gute Besserung
 
  • #31
Hallo Ottilie,

vielen Dank, ich gebe das mal an den Kater weiter :grin:

Grüße
ronin
 
  • #32
Hallo liebe Katzen und deren Freunde,

ich wollte Euch mal auf dem Laufenden halten, wie es unserem Tricki geht.

Seit etwas mehr als einer Woche bekommt er jetzt jeden 2. Tag 0,1 ml Interferon.

Sein Zustand hat sich nicht merklich gebessert, bleibt aber auf niedrigem Niveau mehr oder weniger stabil.

Sein Tagesablauf sieht so aus, dass wir ihn morgens mit Senderhalsband alleine nach draußen lassen, weil er dort einfach lieber ist als im Haus. Die meiste Zeit sitzt er herum, wechselt im Abstand von ein paar Stunden zwischen seinen diversen Lieblingsplätzen rund um den Garten hin und her. Meistens hat er genug Kraft, auf Bäume oder auf den Balkon meiner Schwiegermutter zu klettern, was wir als gutes Zeichen deuten. Abends holen wir ihn ins Haus, auch wenn ihm das gar nicht passt.

Heute bringen wir ihn nochmal zur Tierärztin, um ein neues Blutbild zu machen; große Hoffnungen auf bahnbrechende Erfolge machen wir uns aber nicht.

Auch wenn er anscheinend keine Schmerzen hat, tut es sehr weh, ihn in diesem Zustand zu erleben.

Mir tut auch unser zweiter Kater Lucki leid, dem sein Bruder sichtlich als Spielgefährte fehlt. Letzte Woche saß Tricki einmal mitten auf der Wiese, Lucki hüpfte ungeduldig um ihn herum und versuchte vergeblich, ihn zum Spielen zu animieren. Lucki weiß genau, dass etwas nicht stimmt und man merkt, dass ihn das belastet.

Viele Grüße
ronin
 
  • #33
Hallo,

habe gerade eure Geschichte gelesen :reallysad:
Inhaltlich kann ich leider nichts beisteuern, aber ich wuensche euch alles Gute.


Viele Gruesse
 
  • #34
Danke, Gwenifere.

Das Ergebnis des neuen Bluttests war wie erwartet ernüchternd, aber immerhin nicht niederschmetternd.

Der Hämatokrit ist jetzt bei 14.1, also nur sehr geringfügig höher als bei der letzten Blutprobe vor knapp 2 Wochen - das kann also auch Zufall sein.

Ebenfalls marginal verbessert hat sich der Hämoglobinwert.
Der Thrombozytenwert ist allerdings immerhin stark gestiegen und liegt jetzt nur knapp unterhalb des Normbereichs.

Alle anderen Werte sind im Vergleich zum letzten Mal praktisch unverändert.

Die Ärztin konnte uns leider nicht sagen, ob das Interferon dafür gesorgt hat, dass die Werte weitgehend stabil geblieben sind, oder ob es überflüssig war, weil es nicht für eine Verbesserung gesorgt hat.

Wir probieren es jetzt mit einer zweiten Serie. Wenn danach wieder keine erkennbare Veränderung eintritt, werden wir das Interferon mal absetzen und sehen, was passiert.

Viele Grüße
ronin
 
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  • #35
Hallo zusammen,

zwei Wochen sind wieder vergangen, Zeit für ein kleines Update:

Die zweite Serie Interferon ist jetzt durch, und dem Kater geht es deutlich besser.
Heute haben wir ein neues Blutbild machen lassen.
Die Thrombozyten liegen wieder im Normalbereich, der Hämatokrit liegt wieder bei 17,1 %, und auch der Hämoglobinwert ist etwas gestiegen.
Als Durchbruch kann man das nicht bezeichnen, aber es ist immerhin ein Fortschritt und definitiv keine zufällige Schwankung mehr.

Wir setzen das Interferon auf Anraten der Tierärztin jetzt mal für 2-3 Wochen aus und beobachten, wie der Kater sich entwickelt.

Die Tierärztin ist jetzt auch von der Ausschlussdiagnose "Tumor" wieder etwas abgerückt und meinte, da Cortison eine Verschlechterung, Interferon aber eine Verbesserung bewirkt hätte, könnte es nun doch auch eine Infektion sein, deren Erreger aber nicht im Blut nachgewiesen werden kann.

Nachdem sich die Thrombozyten soweit normalisiert haben, würde nun auch eine Knochenmarkspunktion wieder in Frage kommen, um eine genaue Diagnose stellen zu können.

Wir warten jetzt jedenfalls erst mal ab und beobachten ihn. Bis auf Weiteres darf er nur mit Senderhalsband (Katzometer :) ) nach draußen.
 
  • #36
Ich lese hier noch die ganze Zeit mit und weiß im Moment nicht was ich dir raten soll.
Es hieß mal, dass sich Katzen auch gut erholen, wenn drumherum alles in Ordnung ist
Vielleicht käme auch eine Tierheilpraktikerin infrage, wenn die Schulmedizin nicht mehr weiter weiß
 
  • #37
Hallo liebe Katzenfreunde,

zum Fall unseres Katers Tricki gibt es heute wieder mal ein Update.

Um es mit Prof. Hubert Farnsworth zu sagen: Good news everyone!

Nachdem wir vor etwa zwei Wochen die Interferontherapie ausgesetzt hatten, waren wir heute nochmal bei der Tierärztin und haben ein Blutbild machen lassen.

Demnach ist der Wert der Blutplättchen, der beim letzten Mal wieder im Normalbereich war, wieder leicht unter die Untergrenze gesunken.

ABER alle anderen Werte, die vorher kritisch waren, wie etwa Hämatokrit, Erythrozyten und Hämoglobin, sind gestiegen und liegen jetzt wieder im Normalbereich!

Damit ist für unsere Tierärztin ein Lymphom oder Leukämie als Ursache auch weitgehend ausgeschlossen, denn eine derartige Spontanremission 2 Wochen nach Ende jeder Therapie wäre nach ihrer Meinung extrem unwahrscheinlich, wenn es das gewesen wäre.

Was es aber sonst gewesen sein könnte, konnte sie auch nicht erklären.

Wir behalten ihn jetzt jedenfalls streng im Auge und werden regelmäßig weitere Blutbilder machen lassen, um sofort reagieren zu können, falls sich sein Zustand wieder verschlechtert.
Medikamente bekommt er vorerst nicht mehr.

Viele Grüße
ronin
 
  • #38
ABER alle anderen Werte, die vorher kritisch waren, wie etwa Hämatokrit, Erythrozyten und Hämoglobin, sind gestiegen und liegen jetzt wieder im Normalbereich!

Damit ist für unsere Tierärztin ein Lymphom oder Leukämie als Ursache auch weitgehend ausgeschlossen, denn eine derartige Spontanremission 2 Wochen nach Ende jeder Therapie wäre nach ihrer Meinung extrem unwahrscheinlich, wenn es das gewesen wäre.

Das sind wirklich gute Neuigkeiten, ich freu mich für euch! :)

Was es aber sonst gewesen sein könnte, konnte sie auch nicht erklären.

Wir behalten ihn jetzt jedenfalls streng im Auge und werden regelmäßig weitere Blutbilder machen lassen, um sofort reagieren zu können, falls sich sein Zustand wieder verschlechtert.
Medikamente bekommt er vorerst nicht mehr.

Natürlich wäre es besser zu wissen, was genau die schlechten Blutwerte ausgelöst hat... Aber es geht ihm besser, und wenn ihr ihn engmaschig vom TA begleiten lasst, werdet ihr nicht mehr so überrascht.

Alles Gute für euch! :)
 
  • #39
Ich freue mich mit euch, wenn es eurem Kater besser geht.
Danke für die Rückmeldung
 
  • #40
Hallo liebe Katzenfreunde,

leider gibt es keine guten Nachrichten von unserem Tricki.

Er magert wieder weiter ab (hat jetzt noch 3,0 kg), frisst nichts, wirkt sehr träge, teilweise abwesend, und sitzt den ganzen Tag nur herum.

Die Ursache kennen wir nach wie vor nicht.

Ich habe mittlerweile aber auch Bedenken, ihn schon wieder zum Tierarzt zu bringen. Wir merken, wie ihn das jedes Mal unter Stress setzt - jedesmal, wenn wir dort sind, wird er rabiater und wir haben den Eindruck, dass er uns das mit jedem Mal mehr übel nimmt.

Beispielsweise versucht er mittlerweile sehr stark, unsere Wohnung zu meiden. Wenn er freiwillig ins Haus kommt, dann nur noch in die Wohnung meiner Schwiegermutter, und wenn wir ihn reinbringen, miaut er so lange herum, bis wir ihn in den Keller lassen.
 

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