rätselhafte Fressunlust

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Mitzeline99

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19. März 2017
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Hallo liebe Foris,
nachdem ich nun lange stille Mitleserin war, hoffe ich hier vielleicht ein paar hilfreiche Ideen zu einer verzwickten Lage zu bekommen.
Entschuldigt bitte, wenn ich etwas aushole:
Unsere alte Dame (knapp 18; CNI, Arthrose, Bluthochdruck) hat seit knapp drei Wochen wenig bis gar keine Lust zu fressen. Es fing mit einer Erkältung an. Nachdem diese vorbei war, kam die sonst gute Fresslust nicht zurück. Sie schleckt am Futter und geht dann.
Erste Versuche in der TK mit höheren Schmerzmittelgaben, Infusionen und Appetitanreger waren nur kurz, aber sehr erfolgreich. Schließlich rangen wir uns zur Zahnreinigung durch. (Sie hat auch Forl). Es wurden zwei Zähne gezogen und sie fraß wieder. Genau drei Tage. Dann wollte sie auch kaum trinken. Nächster Besuch in der TK. Gestern: plötzlich wurde der Verdacht auf Pankreatitis geäußert... Sie bekam Magensäureblocker, Infusionen, Schmerzmittel. Nachts fraß sie wieder, ein klein wenig. Morgens haben wir versucht ihr das Schmerzmittel und den Übelkeitsbekämpfer mit der Pipette ins Mäulchen zu geben, worauf sie schäumte, wie unter Tollwut. Anschließend ging sie schlafen und fraß in Summe wieder nur wenige Bröckchen und trank nicht. Stuhlgang hat sie auch keinen.
Das Blutbild von vor zwei Wochen nach der Zahn-OP zeigt leicht erhöhte Crea- und leicht erhöhte Bauchsp.drüsenwerte. Ein Bauchultraschall wurde vor vier Wochen gemacht, (da sie eine verstopfte Analdrüse hatte) und war völlig ok.
Wir sind nun am Verzweifeln und fragen uns was, wo und wie man noch untersuchen, behandeln soll? Mein Verdacht wäre, dass sie immer noch was mit den Zähnen hat, weil sie ihre Tablettenleckerlis wie wild aufleckt und diese ihr immer wieder rausfallen. Sie ist tags sehr kontaktfreudig, geht in ihren Garten, schaut klar, nur abends hängt sie durch.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen, Ideen, ...? Kann das Pankreatitis sein?
Bitte entschuldigt die lange Ausführung und danke schon mal fürs Lesen.
 
A

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Kannst Du das Blutbild hier mal einstellen? Welche Bauchspeicheldrüsenwerte waren denn leicht erhöht? Falls es sich um Lipase und Amylase handelt, die sind bei Katzen in Sachen Pankreas nur bedingt aussagekräftig.

Wurden die Zähne vor der Operation dental geröntgt, also wurde die OP durch einen Zahnspezialisten durchgeführt?

Welches Schmerzmittel gab es?

Wie hoch ist der Blutdruck von der Süßen?

Wenn Krea vor einer OP an vereiterten Zähnen nur leicht erhöht war, wie kommt es dann zu einer CNI-Diagnose?
 
Hallo Maiglöckchen,
das BB habe ich leider nicht und weiß auch nicht welcher B.sp.drüsenwert erhöht war. Werde mal nachhaken, danke für den Tipp.
Die CNI-Diagnose ist sicher. Unser Tierarzt ist ein mittlerweile international anerkannter Nierenspezialist, der auch andere Ärzte fortbildet. Ultraschall, Urin, Blut... wurde alles gecheckt. Das Tierchen lebt seit über drei Jahren ganz gut damit, bei Crea-Werten zwischen 1,6 bis max.2,2. Ansonsten ist alles in der Norm.
Die Zähne wurden dental geröngt.
Der Blutdruck wird auch behandelt, lag zuletzt bei 160, allerdings nach der Analdrüsengeschichte, mit dollen Schmerzen am Popo. Sonst meist um 140 herum.

Als Schmerzmittel wg. der vermeintlichen Pankreatitis bekamen wir gestern Novaminsulfon nach Hause (was gespritzt wurde, weiß ich nicht mehr). Außerdem gabs Emeprid. Von beiden fing sie heute morgen das Schäumen an. Wir haben es dann nicht wiederholt. Omeprazol-Tabletten sind sowieso nicht in sie hineinzubringen.
Vielleicht kurz zur Erklärung: wir waren bislang in der TK beim Chefarzt in besten Händen. Arthrose, Bluthochdruck und CNI wurde medikamentös so gut behandelt, dass wir ein fideles Tierchen hatten. Erst als wir 'notfallmäßig' an immer neue Ärzte gerieten weil er in Urlaub war und Jeder neue Weisheiten und neue Medikationen vorschlug, sind wir am Verzweifeln. Morgen wäre ein neuer Termin, bei vierter Ärztin, wieder ohne Fahrplan. Ob Bauchultraschall oder nochmal Dentalröntgen (was wieder eine Narkose bedeutet) konnte/wollte letztbehandelnder Notfallarzt nicht entscheiden. Ein neues BB zu erstellen ist (erstmals übrigens) an ihrem Widerstand gescheitert. Ein Termin beim Chef, der morgen zurückkommt, bekamen wir nicht. So ist die Frage: was tun: Termin verschieben (immerhin hat sie heute nacht und nachmittag ein kleines bißchen gegessen), Bauch, Blut, Zähne...:confused:
Kannst Du damit was anfangen?
 
P.S. Habe versucht mich über Lipase/Amylase schlau zu machen. Bin ja bislang Pankreasunerfahren (zum Glück!) Nun fand ich im ersten Anlauf, dass diese Werte auch bei CNI leicht erhöht sein könnten.
Übrigens konnte beim Abtasten des Bauches nichts, auch keine Schmerzreaktion, festgestellt werden. Kann das sein bei Pankreatitis?
Und: macht das Schmerzmittel müde? Hat da jemand Erfahrung?
Vor dem TA-Besuch gestern war sie munter, heute schläft sie nur :sad:
 
Ob Novalgin müde macht, kann ich nicht sagen, wir hatten das nur einmal direkt im Anschluss an eine Narkose und da war Katerchen eh noch total bedröhnt. Novalgin ist eins der beiden Schmerzmedikamente, die bei Pankreatitis empfehlenswert sind. Die andere Alternative wären Opiate, sie sind eigentlich da sogar das Mittel der Wahl. Aber wenn Katze keine Schmerzen hat....

Blutdruck mit 160 ist doch gut, man muss ja eh immer 15 bis 20 Punkte für den Weißkitteleffekt abziehen.

Eine Pankreatitis kann sehr unterschiedlich verlaufen. Für die Diagnose nimmt man in der Regel den fpli, das ist ein gesonderter Blutwert. Bei akuter Pankreatitis kann man die Entzündung auch oft im Ultraschall sehen, andere Formen der Erkrankung erkennt man darüber nicht.

Um es noch komplizierter zu machen, gibt es auch einige Indizien, dass nicht immer die Pankreas hinter einem erhöhten fpli steckt, sondern auch Erkrankungen im Darm etc. dafür verantwortlich sein können.

Eine Pankreatitis ist in der Tat wohl sehr schmerzhaft. Ich habe hier allerdings eine Katze, die seit drei Jahren einen deutlich erhöhten fpli hat, aber nie Anzeichen für Schmerzen und auch nicht die typischen Symptome gezeigt hat.

Daher würde ich genau nachhaken, wie dieser Pankreatitis-Verdacht, also aufgrund welcher Befunde, zustande kommt.

Und ich würde fragen, ob auch nach dem Zähne ziehen dental geröntgt wurde, um sicher zu stellen, dass keine Wurzelreste mehr im Kiefer verblieben sind.

Hast Du mal versucht, ob sie Reconvales Tonikum schlecken mag? Darin sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die Katze so braucht.

Und ich würde dem TA, mit dem ihr sonst zufrieden wart, eine mail schicken, die Lage schildern und um einen Termin bitten. Am Empfang der TK wird man da schnell mal abgewimmelt, eine Mail kann hilfreicher sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wohl wahr. Das Abwimmeln ist auch unser Problem, aber wir harken jetzt beharrlich nach! Und hoffentlich wird's nicht irgendwann zu spät sein...
Und deinen Rat mit dem Nachhaken bezüglich der Pankreas-Werte werden wir auf jeden Fall beherzigen. Auch wird nochmal nach dem letzten Röntgenbild von den Zähnen gefragt. Eben hat sie wieder voller Begeisterung ihre Tablettenleckerli vernascht und sie fielen ihr unter viel Gesabbel ständig aus dem Mäulchen. Deshalb und weil sie bisher nur bei Zahnproblemen appetitlos war, bin ich so überzeugt von Zahnproblemen. Aber wer weiß... Das danach am Schlafplatz dargereichte Lieblingsfutter war wieder nur zum Oberrum-Abschlecken :-(
Reconvales hatten wir bei unserer letzten Katze mal, aber die hat das verweigert. Könnte man aber auch nochmal versuchen.
SEB habe ich schon bestellt, das hat bisher immer sehr schnell bei kleineren Übelkeiten geholfen, nach Sylvester oder sonstigem Stress.

Es tut mir einfach so leid, dass man hilflos und außerdem erfolglos an ihr herumexperimentiert. Sie ist eine unglaublich gutmütige Vorzeige-Tierarzt-Katze und hat gestern das erste Mal den Tierarzt mit Krallen angegriffen :sad:
 
Ich kann mich zwar nicht explizit auf Katzen beziehen, aber da ich selbst Novaminsulfon nehme: Nein, müde macht das Medikament nicht - zumindest beim Menschen
Aber da ich Mal vermute, dass der Wirkmechanismus (und damit auch die Rezeptoren an denen der Wirkstoff andockt) ähnlich ist, würde ich die Behauptung wagen, dass das auch bei Katzen gilt
 
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