Blasenentzündung (Oxalat). Tierarzt behandelt falsch?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Katzenkuschler1

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Hallo,

unser norwegischer Waldkater (6 Jahre) hat gerade seine zweite Blasenentzündung. Nach einer Urinuntersuchung wissen wir, dass es sich um Calciumoxalatsteine in seiner Blase handelt.

Der Tierarzt verschrieb Vetrimoxin paste forte 100 mg/ml und Trockenfutter "Hill's Prescription Diet Feline c/d Multicare" gegen Struvitsteine.

Jetzt lese ich aber überall, dass Oxalatsteine gar nicht durch Futter und Medikamente aufgelöst/entfernt werden können. Im Gegenteil sogar: Das verschriebene Struvitfutter erhöht den Säuregehalt des Urins, was nur noch mehr Oxalatsteine aufkommen lassen soll. Lediglich ein operativer Eingriff oder Ultraschallbehandlung zum Zertrümmern der Steine solle helfen. Soweit meine Recherche.

Hat der Tierarzt korrekt gehandelt oder ist das kontraproduktiv? Stimmen die vielen Beiträge im Internet eher? Eine zweite Meinung eines anderen Tierarztes wird noch eingeholt.

Vielen Dank im Voraus.
 
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Ich würde dringend zu einer Zweitmeinung raten, alleine schon weil es sich bei "Canine" um Hundefutetr handelt.
 
Erstens ist Trockenfutter bei einer Blasengeschichte absolut kontraindiziert! Die Blase muss gespült werden, also Nassfutter und trinken, trinken, trinken.

Zum anderen scheint sich der TA nicht wirklich mit Steinen auszukennen. Beim RC Urinary s/o ist es so, dass der pH-Wert des Urins ausgeglichen werden soll, damit weder Struvits noch Oxalat neu entstehen können. Diesen Hinweis finde ich bei diesem Futter nicht.

Oxalatsteine lösen sich nicht auf, die müssen operativ entfernt bzw. zertrümmert werden. Wenn es definitiv schon "Steine" sind und kein Gries mehr, dann solltet ihr etwas unternehmen. Ich möchte dir jetzt keine unnötige Angst machen, aber grad in der Harnröhre eines Kater, die in etwa syphonartig gebogen ist, setzt sich schnell mal was fest. Bitte hol die wie schon empfohlen schnell eine zweite Meinung ein.

Mal eine ganz andere Frage: was hast du bisher gefüttert?! Ich vermute, Trockenfutter, das löst grad diese Problematik aus.
 
Hi,

nein, es soll noch Gries sein. Ich dachte, Steine könne man synonym verwenden.

Wir füttern morgens nass, haben zwei Trinkbrunnen und diverse Schälchen im Haus verteilt. Den ganzen Tag über können sie aber auch ans Trockenfutter. Ich vermute schon, dass hier der Fehler liegt, zumal wir es nicht mal in Wasser tränken.

Lieber komplett auf TroFu verzichten und dreimal täglich frisches NaFu?

Ich bekomme ein schlechtes Gewissen :(
 
Mach dir jetzt bitte keine Vorwürfe :). Genau jetzt ist der Zeitpunkt, um sich mal über Futter zu informieren - ich hab auch jahrelang Thunfisch und Trockenfutter gegeben und war der Meinung, das ist richtig gut so.

Zum einen sollten Katzen ausschließlich Nassfutter bekommen. Hier ist es wichtig, auf die Zusammensetzung zu achten - es muss tierisches Protein enthalten sein, denn die Katze ist ein reiner Fleischfresser. Leider gibt es Futtersorten in Tüten (Supermarktfutter), wo das, was wie Fleisch aufgemacht ist, billiger Abfall ist, nämlich Weizengluten Das steht so natürlich nicht drauf, sondern versteckt sich unter der sehr weit oben aufgeführten Bezeichnung "pflanzliche Eiweißextrakte" bzw "pflanzl. Proteinextrakte".
Trockenfutter besteht zu einem sehr hohen Anteil aus pflanzlichen Zutaten - es geht also nicht nur um "Getreide". Das Zeug kann, wie auch der Kram in den Tüten, von einer Katze nicht verstoffwechselt werden, der Verdauungstrakt ist völlig überfordert, das geht u.a. auf die Nieren. Beim Trockenfutter kommt noch dazu, dass die Katze im Grunde genommen austrocknet, weil sie definitiv nicht genug trinkt, egal, wie oft du sie vielleicht am Wassernapf siehst. Mach mal die Probe: einen EL Trofu und dann gib immer wieder EL-weise Wasser drüber, bis das ganz durchgeweicht ist. Das ist eine ganze Menge und da die Katze als Wüstentier verlernt hat, zu trinken (sondern den Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über das Beutetier stillt), entsteht da schnell ein Defizit.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den du ja grad am eigenen Leib erfährst (bzw. dein Kater) :oops:, ist, dass die Zusammensetzung von Trofu den pH-Wert des Urins sehr ungünstig beeinflusst. Durch den hohen pflanzlichen Anteil entsteht ein hoher Wert, der früher die Bildung von Struvits begünstigt hat. Das wenige Trinken tut seinen Teil dabei, es ist wenig Flüssigkeit in der Blase und da kann alles richtig schön verklumpen.
Die Futterhersteller sind natürlich nicht blöd, die haben das mit den Struvits ja mitbekommen. Also waren sie so pfiffig und haben angefangen, ansäuernde Zutaten dazuzugeben. Fazit: nun haben wir es vermehrt mit Oxalat zu tun, weil der Urin zu sauer ist! Ganz toll :mad:.

Gries kann evtl. noch ausgespült werden, sprich da mit einem Tierarzt deines Vertrauens, Steine sind wesentlich größer, da unterscheidet man schon. Unbedingt muss beobachtet werden: sobald es Probleme mit Harnabsatz gibt, ab zum Tierarzt! Ich hab mal mitbekommen, wie der Kater ein Stück Gries in der Harnröhre sitzen hatte, sie haben es rausbekommen. Wenn man nicht reagiert, staut sich der Harn zurück, im schlimmsten Fall bis in die Nieren und dann ist ganz schnell Exitus! Mach dich jetzt nicht verrückt, aber nimm es auch nicht auf die leichte Schulter.

Du solltest umgehend auf gutes Nassfutter umsteigen, dafür sorgen, dass er viel trinkt (lauwarmes Wasser über das Futter, gern auch mal eine Hühnerkeule oder etwas Geflügelfleisch in wenig Wasser ohne Salz kochen - das hat Geschmack und wird ganz gern genommen) und 3 Mahlzeiten am Tag anbieten, Futter nicht stehen lassen. Hintergrund: so kann der Stoffwechsel auch mal runterfahren.

Lies dich ins Thema ein, such dir vor allem ganz dringend einen anderen Tierarzt! Wenn ihr die aktuelle kritische Lage in den Griff bekommt und vor allem am Futter arbeitet, dann sollte das Thema bald Geschichte sein. Und lass dir auf keinen Fall dieses Diätfutter andrehen, egal ob Trofu oder Nafu. Denn auch das Nassfutter enthält viel zu viel pflanzlichen Kram.
 
Leider ist es doch recht oft so daß Tierärzte das falsche Futter empfehlen. Die Futtermittelindustrie erzählt den Tierärzten daß Spezialfutter Harngries verhindert und die Tierärzte kontrollieren das nicht und hinterfragen da oft zu wenig.

Also bei Oxalat muß du unbedingt das Trockenfutter sofort und ganz weg lassen. Gutes, wie schon beschrieben! Naßfutter mit Wasser gemischt ist das A und O. spülen spülen spülen ist angesagt also so viel Wasser rein wie möglich.
Wenn du Glück hast kannst du den Gries noch so ausspülen.

Wie ist der ph vom Urin, mißt du selber?
Wenn nein fang damit an um zu sehen wo du liegst.
Wenn Oxalat das Problem ist sollte der ph vom Urin nicht unter 6,29 liegen. Das ist die magische Grenze, darunter fällt Oxalat aus.
Nach oben sollte der ph nicht über 7,2 gehen.
Das gilt für nüchtern gemessen oder ab 4 Stunden nach dem letzten futtern.

Zum messen kannst du Uralyt-U Teststreifen von Madaus in der Apotheke kaufen.

Wurde die Blase geschallt und geröntgt?
Wenn nein bitte nachholen um zu sehen OB Steine in der Blase sind.
Wenn Oxalat-Steine da sind kommst du um eine op nicht herum.
Wenn es nur Gries ist engmaschig kontrollieren, heißt alles zwei Wochen vorerst Urin abgeben und auf Gries testen lassen.

Wenn du weitere Infos oder Studien zum Theme benötigst bitte Bescheid geben. Wir sind ja hier.
Alles Gute und schön daß du dich selber schlau machst.
 
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