Mehrere Baustellen bei Katze- Cystitis und ZFE

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Zetepi

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23. Juni 2014
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Ich hoffe, der Thread ist im richtigen Unterforum, nach eigenem Ermessen würde Helenas Krankengeschichte gleich in mehrere Abteilungen passen.

Es wird leider eine längere Geschichte, wir haben einen Leidensweg hinter uns... ich hoffe, ich vergesse nichts.
Um diesen Zwerg geht es
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Helena kommt aus Spanien, im Vorfeld wurde mir schon gesagt, dass bei ihr alle Zähne gezogen werden mussten wegen einer bakteriellen Infektion, die sie sich in der Tötung zugezogen hatte.

Kaum war sie bei mir, stellte sie das Fressen ein, also habe ich nicht lange gefackelt und bin mit ihr zu Tierarzt A, meinem Stamm-TA. Das Zahnfleisch war extrem gerötet, also hat er ihr Kortison gepritzt, danach ging es Helena besser und sie fraß.

Danach war monatelang alles wieder gut, bis sie auf einmal beim Fressen laut aufschrie. Wieder entzündetes Zahnfleisch, wieder Kortison gespritzt.
Der nächste Schub ließ dann aber nicht mehr lange auf sich warten und Helena magerte ab. Ich bin also wieder zu Tierarzt A, diesmal hatte seine Kollegin Tierärztin A1 (der Übersichtlichkeit halber) Dienst. Ich bestand diesmal auf einen Abstrich, Helena bekam eine Infusion und blieb über Nacht da, um sie am nächsten Morgen im Maulbereich zu röntgen und falls noch Zahnreste im Mäulchen sind, zu operieren.

Dies geschah dann auch so, ein paar Reste wurden entfernt, nochmals Kortison gespritzt, der Abstrich ergab, dass sie Calici-positiv ist, aber sie hatte und hat keinerlei Erkältungssymptome.

In der nächsten Zeit hatte sich ein Rhythmus von vier Wochen mit den Spritzen eingependelt, da Lena leider keinerlei Tabletten nahm. Mitte letzten Jahres wurden dann die Abstände dramatisch kürzer, Helena magerte stark ab, musste zwangsgefüttert werden, erbrach alles sofort wieder, bekam gereizte Haut, aber jedes Mal nach dem Spritzen war es wieder besser. Von Interferon rieten mir mehrere Quellen ab. Ich stolperte dann über das "Wundermittel" Atopica.
Es sollte die gleich Wirkung wie Kortison haben (von dem ich immer noch glaubte, es gäbe nur ein Präparat, s.u.) aber gute Erfolge erzielen. Von Tierarztseite sprach nichts dagegen, also bestellte ich es und verabreichte es täglich, was mit sehr viel Stress für mein Scheuchen verbunden war.

Einen Monat später fing Helena auf einmal an wildzupinkeln mit Blut. Eine Urinprobe, die ich von den Badfliesen aufsammelte, ergab, das Bakterien im Urin waren. Ich bin wieder zu TA A, er spritzte ihr blind Convenia (großer Fehler, ich weiß), es wurde geröntgt, aber die Blase sah gut aus, ohne Steine.
Danach war ein paar Tage alles in Ordnung, eines Nachts rannte die Kleine auf einmal panisch zwischen den Katzenklos umher, hinterlies überall Blutflecken, ein Albtraum :massaker: Ich rief den Notdienst an, die TÄ wies mich an, Fieber zu messen, wenn alles normal war, sofort am nächsten Tag zum TA zu gehen. Eine Harnröhrenverstopfung bei weiblichen Katzen käme nicht vor und deswegen bestünde auch keine Gefahr.
Nach einer nervenaufreibenden Nacht (Helena ist irgendwann erschöpft eingeschlafen, Dosine weinend daneben) brachte ich sie in die nächste Tierklinik wegen besserer Diagnostikmöglichkeiten und für mich hatte Tierarzt A komplett versagt.

Sie wurde dort metaphorisch auf den Kopf gestellt, Cystozenthese, Ultraschall, Infusion, Ph-Wert, keine Bakterien, keine Kristalle, nüscht... schien idiopathisch zu sein. Und jetzt kommt mein persönlicher Knaller: Die behandelnde TÄ überzeugte mich, dass auch bei einer idiopathischen Cystitis eine leichte Ansäuerung des Urins helfen würde, man wollte mir RC Urinary aufschwätzen, aber ich wollte Guardacid. Eine Tablette täglich, und alles würde gut werden, Atopica weitergeben, und bei Bedarf eine Kortisonspritze, Vetacortyl diesmal mit Methylprednisolon.

Und siehe da, Helena blühte auf, nahm zu und frass ohne zu erbrechen, ich schob es auf das Atopica. Guardacid gab es ebenfalls.
Aber Kortison brauchte sie weiterhin, und irgendwann verstand ich, dass es nicht das Atopica war, welches so gut half, im Gegenteil, ich begriff erst, dass Helena u.a. vom Atopica einflößen so gestresst war und blutig pinkelte, als sie im Januar und Februar mehrere Rückfälle hatte.

Im Januar ein ganz schlimmer Rückfall, bei einer erneuten Cystozentese wurden ganz leicht Oxalatkristalle festgestellt, ich war entsetzt, hatte ich doch von Anfang an die Befürchtung, dass so etwas passiert, wenn ich den Urin ansäuere, die TÄ damals: "Nein, da kommen noch andere Faktoren hinzu, damit Oxalat entsteht, Ansäuern ist bei einer idiopathischen Cystitis gut".

Der Grieß ging zum Glück von selber ab und zwei weitere Untersuchungen blieben ohne Befund. Der andere Tierarzt in der Tierklinik äußerte blindlings den Verdacht, dass Helena bestimmt von ihren Mitkatzen gestresst sei und mehrere Katzen ja immer bloß Probleme machen würden, da fiel es mir wieder daheim wie Schuppen von den Augen: Tatsächlich, Helena hat Stress, vom Atopica. Und es bringt sowieso GAR NICHTS, also langsam absetzen.

Aber würde Helena nur mit Kortison nicht wieder in einen lethargischen Zustand verfallen, die Dosen immer kürzer werden und sie mir schließlich dahinsiechen?? Nein, mit Prednisolon ging es ihr fantastisch. Also hatte TA A ihr etwas ganz anderes gespritzt? Nachfragen ergab, ja, Dexamethason, wie oben erwähnt, sonst finde ich ihn nicht schlecht, bei Helena total versagt :reallysad:

Also hole ich jetzt weiterhin Vetacortyl, was (noch) sehr gut wirkt, die Abstände sind teilweise sieben Wochen bis zur nächsten Spritze, ich bin aber mit Kortison bis heute extrem unglücklich. Die Zweitmeinung Tierarzt B meint, der Calici wäre inaktiv, weil Helena keine Symptome hat, deswegen schade Kortison nicht, von Feliserin, Interferon etc. (ich habe seither das FAQ hier gelesen) halte sie auch nicht viel. Gut, TA B ist wieder so ne tolle Sache... s.u.

Zum Thema Cystitis: Helena pinkelt weiterhin ab und zu blutig, immer bei unterschiedlichen Streßsituationen, mal bei Besuch, bei Rüpelkatze Vuvu, beim Einkenneln etc. PH-Wert messen kann ich bei ihr nicht, 1. pinkelt sie geringe Mengen, 2. rennt sie pinkelt davon, wenn ich ihr irgendetwas drunter halten will :reallysad:
Ein Blutbild in der Tierklinik im März ergab erhöhte Harnstoff- und Krea-Werte,nicht stark, aber halt erhöht, der Anti-Mehrkatzen-TA machte mir Angst wegen CNI, ein Nieren-Checkup sechs Wochen später ergab aber, das der Krea-Wert wieder im Normalbereich war, nur der BUN-Wert war moderat erhöht.
Ein erneutes Blutbild ist bei Tierarzt B gerade in Arbeit, ich rufe dort heute mittag an. Fakt ist, die wollten mir wegen obig genannter Werte auch schon Urinary Futter andrehen, und zwar wenn möglich sollte Lena nur Trofu fressen. Ich wäre am liebsten schreiend davongerannt...

Das ist unsere Leidensgeschichte. Meine Fragen an die Experten hier:

Wegen der Zahnfleischentzündungen: Ist Kortison auch mit (inaktivem) Calici okay? Alternativen? Die Entzündung kommt einfach immer wieder.

Wegen der Blutpinkelei: Was tun außer Stress vermeiden? Woran soll ich erkennen, ob nicht doch etwas Körperliches vorliegt? Immer wieder eine Cystozenthese veranlassen? Dies geht nur in der Tierklinik, und da will ich eigentlich nicht mehr hin, ich bin stocksauer. Die nächste Tierklinik hat einen...nun ja, bescheidenen Ruf, und sonst müsste ich mich Richtung Stuttgart orientieren, eine lange Fahrt und Stress pur für Helena.
Ich bin verzweifelt, ich habe hier nur lauter suboptimale Erfahrungen mit Tierärzten gemacht.
Ich hoffe, ich bekomme keine Vorwürfe, ich möchte Helena einfach nur helfen, alles andere spielt keine Rolle.
 
A

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Wegen der Zahnfleischentzündungen: Ist Kortison auch mit (inaktivem) Calici okay? Alternativen? Die Entzündung kommt einfach immer wieder.

Oje, da habt ihr ja eine Leidensgeschichte hinter euch. Drück die Mieze mal von mir.

Zu den meisten Dingen kann ich nichts beitragen, nur hier habe ich eine kleine Erfahrung. Allerdings in bei weitem nicht so großem Ausmaß wie ihr.
Kommt die Zahnfleischentzündung vom Calici oder von was anderem? Wenn sie davon kommt, dann ist sie ja nicht symptomfrei.
Unser Wutz ist auch Calici positiv und hatte keinerlei "schnupfige" Symptome. Allerdings hatte er entzündete, wunde Haut im Rachenraum. Der Tierarzt gab daraufhin auch Prednisolon, die Entzündung ging weg, aber einige Zeit nach der Gabe kam sie wieder. Dieser Zyklus ging dann 2-3 Mal bis ich hier im Forum darauf hingewiesen wurde, dass das Cortison ihn nur mehr schadet. (PS: Frau Freitag ist hierzu eine super Expertin! Lies bitte auch das FAQ zu den Erkältungskrankheiten und schreib sie vielleicht an?)
Wir habe das Cortison dann bleiben lassen und wollten stattdessen was geben zum Immunaufbau. Aber nach nur ein paar Wochen ist alles abgeheilt, ohne das wir etwas machen mussten. Beim ihm hat es auch bestimmt mit dem Alter zu tun, dass das Immunsystem von selbst stabiler wurde, er ist ja noch recht jung.

Ich weiß nicht, ob dir das irgendwie weitergeholfen hat, aber das "immer wieder kommen" hat bei mir die Alarmglocken schrillen lassen.
 
Kommt die Zahnfleischentzündung vom Calici oder von was anderem? Wenn sie davon kommt, dann ist sie ja nicht symptomfrei.
Genau das habe ich jeden TA schon gefragt, keiner ist imstande mir das konkret zu sagen, ob es vom Calici kommt oder nicht. "Kann sein, aber auch nicht". Die Tierklinik äußerte den Verdacht auf eosinophiles Granulom wegen der geröteten Haut zeitweise.

Wir habe das Cortison dann bleiben lassen und wollten stattdessen was geben zum Immunaufbau. Aber nach nur ein paar Wochen ist alles abgeheilt, ohne das wir etwas machen mussten. Beim ihm hat es auch bestimmt mit dem Alter zu tun, dass das Immunsystem von selbst stabiler wurde, er ist ja noch recht jung.
Ich habe eine Zeit lang ImmuStim K gegeben, das hat nichts gebracht. Ich kann bei Helena nicht groß rumexperimentieren, sie wiegt aktuell nur 2,3 Kilo, deswegen gibt es beim kleinsten Zeichen von Fressunlust eine Spritze. Ich habe wortwörtlich Angst, sie verhungert.

Ich kann aber zum Blutbild Entwarnung geben, ich dachte mir, solange ich auf Antworten warte, telefoniere ich schon mal. Alle Werte sind im Normalbereich, kein Anzeichen einer CNI, aber Hauptsache schon mal Urinary-Futter geben (mache ich nicht...)
 
Bitte schreib doch mal http://www.katzen-forum.net/mitglieder/19024-fraufreitag.html an, wenn dir hier jemand helfen kann, dann wahrscheinlich sie. Auch was Calici -> Zahnfleischentzündungen angeht, kennt sie sich glaube ich aus. Schick ihr einfach den Link hierzu. Also zur Caliciproblematik. Wegen der Blasensache weiß ich leider nicht, wer sich da ausgeht.
 
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