wie verabreiche ich ein Medikament

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
makita

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27. April 2010
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11
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Schleswig-Holstein
Guten Abend,

in der Hoffnung, das richtige Unterforum erwischt zu haben, meine Frage an euch:

Unsere Katze hat eine Mandelentzündung und wir müssen ihr oral ein Antibiotikum einspritzen.
Nicht nur, dass sie das Medikament verabscheut, sie will es sich natürlich auch nicht verabreichen lassen.
Bisher habe ich die Katze immer festgehalten und mein Mann hat ihr das Medikament dann in einem günstigen Augenblick ins Mäulchen gespritzt.
Das geht natürlich nicht immer gut aus (mehr für mich).
Aus einem sanften Schnurrer wird von Null auf Hundert der Hulk.
Und wir drei fühlen uns wie Wrestler.
Das ist absolut stressig.
Weiß jemand Rat?
Wie fixiere ich die Katze so, dass es weniger Probleme macht?
Bin für jeden Hinweis dankbar.
 
A

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das Problem hab ich monatlich mit Program.:mad:

Ich mische es jetzt mit etwas Milch und Bockwurstwasser an.
meistens klappt's.

aber hier kommen bestimmt noch bessere Ratschläge, die mich auch interessieren.
 
Vielen Dank.
Ich würde den Tipp auch sofort annehmen aber leider nehmen beide Katzen nichts außer Katzenfutter an.
Ich kann sie mit gar nichts locken. :sad:
 
Bei DM gibts "Schnurr", das ist ein Liquid, vielleicht damit mal versuchen und Tbl. mörsern.
 
Das Antibiotikum muß so oder so verabreicht werden.
Da führt kein Weg dran vorbei.
Für Katze Lilli muß es aber doch einen besseren Weg geben, wie ich sie festhalte.
Die ersten Male habe ich es nur mit den Händen versucht und das ging nicht so prickelnd.
Jetzt wickele ich sie in ein Handtuch ein, um sie und auch mich zu schützen.
Geht aber auch nicht sehr gut.
Inzwischen sehen meine Handgelenke äußerst übel aus.
Und die Uhr tickt.......
Gleich ist die Medikamentenverabreichung wieder fällig.
Hat noch jemand einen Rat für mich?
 
Leberwurst ????
 
Thunfisch?

LG Silvia
 
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Es handelt sich hierbei um ein flüssiges Medikament, welches nicht mit irgendwelchen anderen Substanzen vermischt werden darf.
Aber inzwischen hat Lilli ihre Dosis erhalten und wider Erwarten ging es heute sehr schnell und ohne Verletzungen meinerseits über die Bühne.
Das Handtuch scheint immer mehr seinen Zweck zu erfüllen.
Vielen Dank für die Tipps und Ratschläge.
 
Handtuch ist schon mal nicht verkehrt und wenn du es geschickt machst und die Mietze komplett mit Pfötchen einwickelst, Katze nehmen, Handtuch vom Hals an auf Katze, rechts und dann links quasi von hinten nach vorn um die Mietze wickeln, so kann sie nicht mehr kratzen oder treten. Das Handtuch sollte schon fest drum gewickelt sein. Dann drehe ich das eingewickelte Tier (Schmetterlingspuppe *g*) auf den Rücken und plaziere das Bündel auf meine O-Schenkel, nehme Tbl. in die rechte Hand und öffne mit der linken Hand das Mäulchen. Dazu fasse ich mit der linken Hand über das Gesicht und drücke mit Daumen und Zeigefinger den Unterkiefer runter, dann mittig zum Zungengrund zielen, Mäulchen schnell zuhalten und Kehle massieren. Ich leg mir immer ne 2,5 ml Spritze mit was Leckerem zum nachspülen und schlucken bereit. Hat bisher immer geklappt, viel Erfolg

Liebe Grüsse Liz
 
  • #10
Hab grad geschrieben, kannst also die Stelle mit den Tbl. streichen wenn das Medi (AB) eh flüssig ist. Fein das es klappt, Liz
 
  • #11
Habe es auch lange mit "Tricks" versucht: Leberwurst, Aldisticks, Buttel, Futter, ... Irgendwann ging nichts mehr! Und inzwischen gibt's die Medis hier immer pur!

Mein Tip bei sowas ist immer: Wichtig ist, dass die Verabreichung angenehm ENDET!

Auf keinen Fall die Katze, wenn das Mittel drin ist, davonsausen lassen!

Die Katze dabehalten, bis sie sich etwas entspannt, optimal wäre, dass sie etwas Leckeres bekommt, bevor sie gehen darf.

Ich verabreiche Medikamente (Augentropfen, Tabletten, flüssige Mittelchenins Maul, Flohmittel im Nacken, ...) immer mit einem "Ritual":

1. Beschluss fassen: Jetzt wird die Sache durchgezogen! Nach diesem Beschluss gibt's keinen Rückzieher mehr, kein "ich gönn ihr doch noch ein paar Minuten Ruhe", kein "ich find sie nicht", kein "ich komm da unterm Bett nicht dran"!

2. Medikamente und Belohnung zurecht legen: Tabletten bei Bedarf teilen, flüssige Medizin in richtiger Dosierung in Einwegspritze (ohne Nade) abfüllen, bei Ohr- oder Zahnfleischbehandlung Wattestäbchen griffbereit legen (Packung auf und halb rausragen lassen)... eben alles so, dass so wenig wie möglich mit Katze im Griff gemacht werden muss. Die Katze darf das ruhig mitbekommen. Wenn sie weiß was kommt, kann sie einen besser einschätzen und das gibt ihr Sicherheit - insbesondere weil sie dann eben auch weiß, wann KEINE Behandlung ansteht. ;)

3. Katze holen: Hetzjagden sollten nach Möglichkeit vermieden werden: Ruhiges Gehen und Katze nehmen. Bei Katzen, die versuchen sich der Sache zu entziehen, den zum Ausweichen zur Verfügung stehenden Raum minimieren: Vorm Greifen Zimmertür schließen! Wenn die Katze in eine Höhle geht, wunderbar! Bei "schwierigen" Patienten kann es von Vorteil sein, wenn sie unter Möbeln sitzen: Fluchtwege blockieren (z.B. durch Körpereinsatz, sprich sich längs davor legen, oder mit Deckenrollen, Kissen, Kisten, ...) und Katze rausholen. Bei wehrhaften Katzen mit Decke oder Handtuch. Das geht bei sehr scheuen oder panischen Katzen nach meiner Erfahrung schneller z.B. im leeren Badezimmer, wo sie einem über die Arme springen und scheinbar die Wand hochlaufen. In dieser Situation kann eine Sofadecke hilfreich sein.

4. Medikamente geben: Da ich immer alleine bin, meine Kater aber nicht zu wehrhaft, setze ich mich mit dem Patienten auf's Sofa. Meine Füße auch auf dem Sofa und meine Beine angewinkelt, wird der Kater mit dem Rücken (Kopf nach oben ;) ) auf die Oberschenkel gelegt. So sind seine Hinterbeine durch meinen Bauch soweit unter Kontrolle. Mit der linken Hand halte ich dann die Vorderpfoten und den Kopf, während die rechte nach den bereitliegenden Utensilien greift. Tabletten nehm ich zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und drücke beide von der Seite hinter den Fangzähnen ins Maul. Möglichst weit hinten auf der Zunge lasse ich die Tablette los und hole meine Finger zurück. Meist ist das Schlucken dann schon kein Problem mehr. Wenn die Tablette wiederkommt, eben nochmal und die Tablette noch weiter hinten loslassen. Bei oraler Flüssigmedigabe die Spritzenöffnung ebenfalls hinter den Fangzähnen bis über die Zahnreihe ins Maul schieben und langsam die Flüssigkeit ins Maul laufen lassen. Immer mal Zeit zum Schlucken lassen!

5. Happy End: Jetzt kommt das wichtigste: Die Katze muss merken, dass es vorbei ist, bevor sie geht! Die Lage der Katze in normale Streichellage ändern und sie streicheln und beruhigen. Die Katze darf erst gehen, wenn sie sich zumindest etwas entspannt hat! Wenn es geht, sogar warten, bis sie etwas von den - ebenfalls bei 1. bereitgelegten - Leckereien gefuttert hat.

6. Entlassung: Wenn die Katze sich zumindest etwas entspannt hat oder sogar ihre Belohnung gefuttert hat, dann die Katze NICHT davonlaufen lassen, sondern sie aktiv runtersetzen! So lernt die Katze, dass nicht sie die Sache beendet. Klingt vielleicht gemein, aber letztlich hat auch sie etwas davon, wenn sie nicht auf die Idee kommt, dass sie mit mehr Wehren und mehr Kämpfen, der Aktion das nächste Mal vielleicht schneller ein Ende machen könnte.

7. Medikamente und Utensilien wegräumen (Belohnungen sollten ja verteilt worden sein ;) ) und eventuell eigene Schrammen behandeln ;)


So jedenfalls läuft das hier ganz gut. So gut sogar, dass inzwischen, wenn ich Medikamente zurecht lege, alle vier Kater auf dem Sofa sitzen und warten. Und das war NICHT immer so! Sie haben das mit dem Happy End gelernt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Ja, Liz, da muß ich dir zustimmen.
Das Handtuch ist wirklich eine große Hilfe.
Und da es heute super geklappt hat, denke ich, dass ich die Handhabung mit dem Hilfsmittel jetzt wohl besser im Griff habe.
Aber vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.
Wird morgen sofort in die Tat umgesetzt.
Und so wie es aussieht (das Antibiotikum geht zur Neige), wird es morgen wohl auch hoffentlich das letzte Mal sein, dass Katze, Mann und ich uns so quälen müssen.
Und die bösen Schluckbeschwerden von Lilli gehören dann der Vergangenheit an.:yeah:
 
  • #13
Flüssigkeiten werden nicht direkt ins Mäulchen gespritzt, sondern seitlich tropfenweise verabreicht. Natürlich gibs danach was Leckeres als Belohnug, inkl. loben, kraulen e. t. c.. Chilli ist ja auch nicht so einfach mit Medis und da hat es sich bei uns bewährt, lieber kurz und vielleicht nicht ganz so sanft als 30 min rumtun und die Medis sind dann immer noch nicht drin. Auf der Seite liegend geht bei Spritze Flüssigkeiten auch gut und ist angenehmer für die Mietze.


Liz
 
  • #14
flüssiges Mittel kann man auch auf die Pfote geben. die Katze wird sich dann sauber machen, ob es ihr schmeckt oder nicht. so landet das Antibiotikum, da, wo es soll :) Kommt natürlich auf die Menge an.

Ansonste stimme ich auch der Methode mit anschließendem Streichel und Leckerlies zu :)
 
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  • #15
Nun wollte ich mich gerade verabschieden und zack, hast du nicht gesehen, kommen noch ein paar sehr tolle Ratschläge.
Vielen, vielen Dank.
Ich habe alles sorgfältig gelesen und muß sagen, dann habe ich ja fast alles richtig gemacht. *Aufdieschulterklopf*
Eine Belohnung gibt es anschließend natürlich auch für den Patienten.
Ebenso für ihre Freundin, die alles mit leichtem Unbehagen beobachtet und die Kranke dann ausgiebig tröstet.
Ich bin nur dankbar, dass meine Lilli mir die Prozedur nicht übel nimmt.
Schließlich liegt es uns ja nur am Herzen, dass die Kleine schnellstmöglichst wieder ganz gesund wird.
 

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