Anämie

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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gisisami

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25. Januar 2008
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14.554
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NRW
Hallo,
ich schreibe hier für meine Schwester und hoffe auf gute Ratschläge!

Meine Schwester kümmert sich um FIV positive Katzen. Sie hat im Moment drei Mädchen und einen Pflegekater.
Eines der Mädchen, Söckchen, ca. 2-3 Jahre alt war die letzten Tage ziemlich schlapp, lustlos und wollte am Dienstag und Mittwoch so recht nichts futtern. Muß allerdings dazu sagen, dass sie immer ziemlich wenig zu sich genommen hat.
Nun, wir zum TA. Untersuchung, Blut abgenommen und eingeschickt.
Anruf vom TA um 22.oo Uhr, Katze hat erschreckend niedrigen HB-Wert.
Die vom Labor glauben nicht, dass sie die Nacht übersteht......
Alle anderen Werte; Leber, Nieren usw. sind OK.

Nun, mein Kater wurde als Blutspender auserkoren. Ging auch alles wunderbar....Gizmo, mein Held, brauchte nur eine Beruhigungsspritze und spendete dann 50 ml Blut.
Die bekam das Söckchen! Nach der Transfusion, als wir zuhause waren, war sie aufmerksamer und wirkte nicht mehr so hinfällig.
Heute früh hat sie gefuttert, nicht viel aber das machte sie ja nie.....

Festgestellt wurde, dass Söckchen keine Leukämie und keine "Blutparasiten"
hat. Das Labor weiß nicht mehr weiter - unser Doc kämpft sich durch sämtlich medizinische Literatur. Soweit so gut, nur woher kommt eine solche Anämie??
Unser Doc hat auch noch ein Röntgenbild vom Bauchraum gemacht um evtl. Veränderungen oder Blutungen festzustellen...nichts!!

Hat jemand so etwas schon einmal gelesen oder gehört???
Wir sind für jeden Hinweis dankbar!


LG Jutta
 
A

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Könnten viele Ursachen sein.

Ich kenn das jetzt nur vom Menschen .. z.B. ein Problem mit dem Knochenmark oder ein fehlender Blutbildungsfaktor, der in den Nebennieren gebildet wird.
Wenn die geschädigt sind, kommt es da zu einem Mangel und somit zur Anämie.
Die Nierenwerte selbst können da ncoh ok sein ..

Wieweit sich das nun auf Katzen übertragen läßt, bin ich aber überfragt.

Ich weiß aber, daß auch bei CNI Katzen mit Anämie dieser Wachstumsfaktor gespritzt werden kann.
 
Du schreibst, Söckchen hat immer schon wenig gefressen. Könnte es sein, dass sie einseitig ernährt wurde (evtl. nur das, was sie mag) und unter akutem Eisenmangel leidet :confused:??

Alles Gute für die Maus, hier sind Daumen und Pfoten gedrückt.
 
...
Festgestellt wurde, dass Söckchen keine Leukämie und keine "Blutparasiten"
hat. Das Labor weiß nicht mehr weiter - unser Doc kämpft sich durch sämtlich medizinische Literatur. Soweit so gut, nur woher kommt eine solche Anämie??
....

Hallo, zunächst einmal schön, dass das arme Söckchen die Bluttransfusion gut überstanden hat.

Ich habe das Spiel mit meiner kleinen Cindi durch, sie hatte nur noch rd. 5 % Blutkörperchen und wurde daraufhin in der Uniklinik stationär eingeliefert/behandelt.

Ich gehe mal davon aus, dass Söckchen im Rahmen der Blutanalyse erneut auf FIV und FelV (Leukose) getestet wurde? Du schreibst ja, dass die Katze FIV-positiv sei - und Anämien können durchaus symptomatisch sein sowohl für FIV als auch für Leukose. Daher wäre ein Blutstatus zu FIV m.E. schon erforderlich.

Ein Leukoseausschluss kann eigentlich nur durch eine Knochenmarksbiopsie definitiv erfolgen, denn es ist wohl oft so, dass sich ein Leukosevirus dorthin zurückziehen kann und dann nicht mehr im Blut nachweisbar ist, aber sich in die Zellbildung "einklingt" und dort nicht-regenerative Anämien verursacht.

Dies muss allerdings alles nicht sein, nur habe ich gelernt, dass die Wahrscheinlichkeit für solche Hintergrundskrankheiten bei Anämien wohl recht hoch ist, weshalb die TÄ hierauf auch meist den Anfangsverdacht legen (will gar nicht zählen, wie oft man mir am Anfang sagte, das wäre alles typisch für Leukose :rolleyes: .

Wenn die Anämie definitiv nicht durch FIV oder FelV induziert ist, dann muss man genau schauen, wo im Blutbildungskreislauf denn der "Knacks" liegt: Werden Blutzellen schneller zerstört aufgund z.B. Blutparasiten oder Tumoren oder hapert es bereits in der Blutnachbildung, z.B. aufgrund von Eisenmangel oder so? Dazu müssen verschiedene Stadien in der Blutbildung analysiert werden, bishin zur Analyse des Knochenmarks.

Auch Blutparasiten lassen sich nicht so einfach durch einen Serumtest ausschließen, sondern nur über PCR - und dann muss man schon nach dem passenden Testen, es gibt wohl kein "Rundumanalysetest" für Blutparasiten. Mit anderen Worten, die definitive Identifizierung ist schon nicht einfach und unsicher.

Im Fall meiner Cindi zum Beispiel hat man festgestellt, dass sie definitiv nicht FIV/FelV infiziert ist, sondern dass ihr eigenes Immunsystem aus irgendwelchen Gründen ihre Blutkörperchern vernichtet. D.h. sie bildet vermehrt junge Blutkörperchen (bzw. Vorstufen) im Knochenmark aus, aber die schaffen es nicht im Blutkreislauf zu reifen. Daher wird bei ihr therapeutisch das Immunsystem unterdrückt (mittels Cortison) und so die Eigenvernichtung der Blutkörperchen unterbunden.

Aufgrund des Risikos, dass sie - trotz negativer Befunde bei den Untersuchungen auf Blutparasiten - TROTZDEM welche hat, bekam sie Anfangs sogar noch fast 2 Wochen Antibiose gegen Blutparasiten, einfach damit das Risiko bei unterdrücktem Immunsystem eingeschränkt wird.

Es war damals hart auf hart - Cindi hat 3 Bluttransfusionen gebraucht, nur damit sie lang genug am Leben blieb, damit das Cortison und das AB wirken konnten. Aber es geht ihr mittlerweile wieder recht gut, es ist also therapierbar, wenn auch - zumindest bei uns -die Möglichkeit besteht, dass sie eine lebenslange Cortisonbehandlung benötigt, um ihr Immunsystem "im Zaum" zu halten.

Das Ganze heitß bei ihr übrigens "(auto)immunhämolytische Anämie (AIHA)", falls das Deinem TA weiterhilft, kann er ja mal mit der Uniklink in Gießen sprechen (Klinik für Kleintiere), die scheinen sich damit gut auszukennen und ich kann "meinen" TA dort echt nur weiterempfehlen :)

Gute Besserung für das Söckchen :)

PS: Ein Hinweis nocht: die Uniklinik hätte Cindi allerdings nicht stationär behandelt/bluttransfundiert, wenn sie FIV-/FelV-positiv gewesen wäre, weil dann die Heilungsprognose wohl extrem schlecht ist :( Ich will Euch nicht entmutigen, aber das hatte man mir damals klar zu verstehen gegeben.
Ich drücke Deiner Schwester und ihren Süßen die Daumen, dass es mit Söckchen nicht so ernst ist und dass sie mit der entsprechenden Therapie und der Bluttransfusion schnell wieder auf die Beine kommt :D
 
Ich kenne mich zwar nicht wirklich aus, aber mein TA hat bei Kira´s Leukose ja auch gesagt, daß das Knochenmark nicht mehr genug Blut produziert, und sie dadurch total "matt" und schlapp wird. Vielleicht hängt es irgendwie mit dem Knochenmark zusammen?

Ich drück Euch die Daumen, und finde es übrigens klasse, daß Ihr Euch so um FIV-Katzen kümmert!!!

LG

Nicole
 
Herzlichen Dank für Eure Beiträge und Ratschläge.

Söckchen ist aus dem Tierschutz in Bünde und war Freigängerin, bis FIV festgestellt wurde.

Was ihre Futteraufnahme angeht, sie nimmt es zwar, aber immer nur wenig über den Tag verteilt. Am liebsten jeden Tag eine andere Marke!
Ist aber auch nicht wirklich ein Problem.
Im Moment nur "Leberwurst" - aber inzwischen sind wir froh, wenn sie überhaupt etwas frißt.
Knochenmarkerkrankung, daran hat unser TA auch schon gedacht.... Tumor?? Klar, kann es auch sein... FIV positive haben natürlich ein hohes Risiko bei Cortison, mal sehen was überhaupt geht.
Ich werde meiner Schwester alle Beiträge zukommen lassen und hoffe sehr, dass es ihr eine Hilfe ist.
Danke noch mal!!


LG Jutta
 

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