Verdacht auf FIP

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #41
Meine TÄ hat mich jetzt gefragt, ob wir weiterhin mit Interferon bzw. Zylexis arbeiten wollen oder auf Kortison umsteigen...

Was würdet ihr mir raten?
Sie persönlich hat bessere Erfahrungen mit dem homöopathischen Weg gemacht.

Wie sind Eure Erfahrungen?
Von wie viel mehr Lebenserwartung sprechen wir mit Kortison?
 
A

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  • #42
Ehrliche Antwort ?

Bei ausgebrochener definitiver nasser FIP von Tagen maximal einigen Wochen.

Für welchen Behandlungsweg man sich da auch entscheiden mag, es dient nur der Verbesserung der Lebensqualität, wenn dabei auch die Länge des Überlebens erhöht wird, gut..aber heilbar ist echte nasse FIP leider nicht.

Es tut mir leid, das so schonungslos zu sagen.

Wie gesagt, WENN es FIP ist..

Ich würde einen Weg wählen, den deine TÄ , der du vertraust , mit euch gemeinsam gehen kann. Im Hinterkopf behalten, dass es eben auch HCM sein könnte und dann eine Behandlung wählen, die diese Option mit einbezieht.
Leider sprechen bei euch viele Faktoren für FIP :reallysad: und damit ist es wahrscheinlich, dass der Einbruch irgendwann kommt.

Wie du heute morgen schon schriebst..genieße die Stunde und den Tag, keiner weiß, was das Morgen bringt. Und bleibe dabei aufmerksam...wenn der Weg für deinen Kater zu schwer wird, hilf ihm ..
 
  • #43
Hallo ENM,

meine TÄ meinte, man hätte HCM festgestellt, bei den Sachen, auf die er in der TK geprüft würde. Sie schließt das fest aus.

Ich denke ich werde weiterhin den homöopathischen Weg gehen.
Ich hoffe zwar immer noch auf ein Wunder... und es macht mir insgeheim immer noch etwas Hoffnung, dass er noch so aktiv ist.

Das kann doch wirklich nicht sein, dass es bisher kein konkretes Gegenmittel gibt :(:(
 
  • #44
Mein Stiefvater hat gerade den Mittags-Check gemacht.
Linus gefällt ihm heute sehr gut und besser als gestern. Er meinte, er atmet besser, frisst, putzt sich und seine Augen sind nicht mehr so trübe wie gestern. :confused:
 
  • #45
Bei HCM wäre die Untersuchung vom Erguss ganz anders ausgefallen.
Ist mittlerweile die PCR und die Bakteriologie da?

Wie lange und ob Cortison nun lebensverlängernd wirkt, kann niemand sagen, das ist einfach individuell.
Interferon ist übrigens eine andere Geschichte als Zylexis, da erfolgt eine spezifische Stimulation des Immunsystems (bei Zylexis unspezifisch). Das wäre also nicht kontraindiziert. Es gibt Einzelfallberichte, da wurde damit eine längere Lebensdauer erreicht, bewiesen ist die Wirkung aber nicht.

Das Geld für Homöopathie würde ich lieber in Leckerlis stecken, außer, es hilft dir vom Gefühl her weiter. In Sachen FIP ist die aber völlig wirkungslos.
 
  • #46
Bei HCM wäre die Untersuchung vom Erguss ganz anders ausgefallen.
Ist mittlerweile die PCR und die Bakteriologie da?

Wie lange und ob Cortison nun lebensverlängernd wirkt, kann niemand sagen, das ist einfach individuell.
Interferon ist übrigens eine andere Geschichte als Zylexis, da erfolgt eine spezifische Stimulation des Immunsystems (bei Zylexis unspezifisch). Das wäre also nicht kontraindiziert. Es gibt Einzelfallberichte, da wurde damit eine längere Lebensdauer erreicht, bewiesen ist die Wirkung aber nicht.

Das Geld für Homöopathie würde ich lieber in Leckerlis stecken, außer, es hilft dir vom Gefühl her weiter. In Sachen FIP ist die aber völlig wirkungslos.


Hallo JFA,

danke für Deine Antwort!

Die bakterielle Untersuchung ist noch nicht da und in der PCR würde FIP zu 70-80% bestätigt. Was denkst Du, kann die bakterielle Untersuchung noch ergeben?
Ich habe vielleicht immer noch die Vermutung, dass es evtl. ne Lungenentzündung ist?

Ich habe viel noch im Internet nachgelesen auch bzgl. des Interferons. Prof. Hartmann (wenn ich den Namen richtig auf dem Schirm habe), befürwortet sogar diese Methode.
Ich tue mich schwer mit dem Gedanken und Kortison. Ich glaube wenn ich merken würde, dass die Homöopathie nicht anschlägt, würde ich evtl. über Kortison nachdenken.

Es ist halt sehr zeitaufwendig. Meine TÄ muss jeden Tag kommen. Und ich habe Glück, dass Linus ihr auch so am Herzen liegt. Sie meinte, sie kommt mir sogar mit den Behandlungskosten etwas entgegen...
Habe überlegt, ob ich nicht noch mal eine zweite PCR mache... nur meine TÄ meinte, dass das wohl zu viel Belastung für ihn ist.

Ich traue der TK nicht so. Linus ist da nur Fall xy und ich habe das Gefühl, die FIP-Diagnose ist immer schnell gefallen.

Jedenfalls glaube ich, dass sich bei Linus die Krankheit schon am Donnerstag/Freitag bemerkbar gemacht hat. Und heute bzw. morgen ist schon eine Woche um.
 
  • #47
Welche PCR war das genau? In dem Teil, den du eingestellt hast, steht FIP-PCR. Wenn es tatsächlich die PCR war, die nach mutierten Coronaviren sucht und die positiv war, ist FIP sicher.
Wenn "nur" nach Coronaviren im Punktat gesucht wurde und das positiv war, ist das zusammen mit dem Rest aber auch schon sehr aussagekräftig.
Die Klinik ist bei der Diagnostik eigentlich ziemlich nach Lehrbuch vorgegangen, denen würde ich eigentlich schon trauen.

Bei einer Lungenentzündung hätte man beim Röntgen was in der Lunge gesehen, ist da was festgestellt worden?
 
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  • #48
Guten Morgen JFA,

ich habe den Befund zuhause und wollte ihn noch fotografieren, muss ich nachher machen.
Aber ich glaube es war explizit nach mutiertem Corona-Virus. Die haben ja auch seine Brustkorb-Flüssigkeit untersucht.

Stand der Dinge war, dass Linus gestern 38,2 (wirklich gut) an Temperatur hatte. Er hat Interferon bekommen, Antibiotika, eine Entwässerung und zum Schluss noch was Aufbauendes fürs Immunsystem.

Er war danach gegen Abend dementsprechend echt schlapp, hat sich verkrochen und gekauert. Da habe ich schon voll die Panik geschoben und dachte es ist soweit, dass ich die TÄ anrufen muss...

Dann hat er doch aber noch Leckerlis genommen und ich hab bisschen seine Reaktionen mit nem Spielzeug geprüft. War zwar nicht voll da, aber er war aufmerksam, hat auch kurz gespielt.

Heute Morgen war er mit mir wach, ist auch gleich ans Fressen und hat gefressen. Ist mir auch hinterher gelaufen.

Abends finde ich es immer schlimmer.

Meine TÄ meint, sie hätte FIP ohne Temperatur so noch nie gesehen...:confused:
 
  • #49
Abschlussbericht von der Klinik

"Linus"wurde Samstagabend, 14.04.2018 erneut vorstellig, da Frau G. den Eindruck einer erschwerten
Atmung hatte.
Es wurden Kontrollröntgenbilder angefertigt.

Weiterhin lobäre Lungenzeichnung, jedoch im Vergleich zu den initial angefertigten Röntgenbildern deutlich
besser, sodass nicht der Verdacht besteht, dass der Thorax erneut punktiert werden muss.
Die Gefäße (Arterie und Vene) stellen sich in der ventrodorsalen Projektion ggr. prominent dar.
Auch vom Allgemeinbefinden präsentiert sich der Kater unverändert zu Samstagmorgen, die Atmung ist zwar
weiterhin frequent, jedoch zeigt er keine Dyspnoe oder Maulatmung.
Mit Frau G.wird eine erneute stationäre Aufnahme zur Beobachtung bis Montag vereinbart.
Als entzündungshemmendes Medikament erhält er eine Injektion von Meloxicam.
Aufgrund der im Röntgen aufgefallenen prominenten Lungengefäße erfolgt am Montag eine Herzultraschallkontrolle.
Die Echokardiographie bleibt ohne besonderen Befund, der Kater ist herzgesund.
Er wird noch am selben Tag bei gutem Allgemeinbefinden ohne weitere Medikation nach Hause entlassen.
Die Befunde der PCR sollen abgewartet werden. Eine bakteriologische Untersuchung aus dem Erguss
wird nachgefordert.
In der bakteriologischen Untersuchung, sowie PCR-Diagnostik des Ergusses können folgende Befunde
erhoben werden:
- Felines Coronavirus RNA +
- Mutation S1060A +
- Biotyp FIPV
- aerobe Bakterien -
- anearobe Bakterien folgt
Auf Grund der Befunde bestätigt sich der Verdacht auf die Feline infektiöse Peritonitis.

- Versuch palliativ mit Prednisolon und Begleitantibiose möglich (nach Ettinger)
- vermutlich nur wenige Tage bis Wochen verbleibende Lebenszeit

Befund siehe Anhang.
 

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Zuletzt bearbeitet:
  • #50
Der fPli ist nicht für Galle, sondern für die Diagnose einer Pankreatitis. Wäre eine Cholangiohepatitis das Problem, hätte man aber im Ultraschall was sehen müssen.

Danke für den Hinweis, JFA; ich meinte die Eiweiss-Elektrophorese, die wir damals bei Nine gemacht hatten. Ich habe es in meinen Beiträgen oben korrigiert.

Auf Grund der Befunde bestätigt sich der Verdacht auf die Feline infektiöse Peritonitis.

- Versuch palliativ mit Prednisolon und Begleitantibiose möglich (nach Ettinger)
- vermutlich nur wenige Tage bis Wochen verbleibende Lebenszeit

Befund siehe Anhang.

Nüsschen, es tut mir so leid für Linus und dich! Fühlt euch lieb gedrückt und erlebt bewusst das, was an guter Zeit für Linus noch bleibt!

Ich möchte hier noch kurz einen Punkt ansprechen:
Verschiedentlich entscheiden sich Tierarzt und Tierbesitzer gemeinsam, das totkranke Tier einzuschläfern, während es ihm noch gut geht. Dahinter steht der Gedanke, dass das Tier möglichst gar nicht leiden soll.

Für mich persönlich war das kein gangbarer Weg, sondern ich habe immer (und würde es wieder tun) auf meine Katzen geachtet, wie sie drauf sind, und dann - nötigenfalls von Tag zu Tag und von Stunde zu Stunde - geschaut, ob sie gehen wollen oder nicht. Es gab schlechte Tage und gute Tage (alle drei Sternchen waren Krebspatienten; das ist insofern noch etwas anderes als ein FIP-Patient!), und wir haben gemeinsam den für das individuelle Tier richtigen Zeitpunkt gefunden.

Aber bei FIP ist es, glaube ich, sehr schwierig auszuhalten, ob auf einen schlimmen Tag noch ein guter Tag folgen könnte. Von daher könnte ich es kognitiv nachvollziehen, wenn sich Arzt und Tierhalter dafür entscheiden, das Tierchen schon eher gehen zu lassen.

Ihr werdet die richtige Entscheidung treffen, wenn es soweit ist. :)
 
  • #51
Danke für den Hinweis, JFA; ich meinte die Eiweiss-Elektrophorese, die wir damals bei Nine gemacht hatten. Ich habe es in meinen Beiträgen oben korrigiert.



Nüsschen, es tut mir so leid für Linus und dich! Fühlt euch lieb gedrückt und erlebt bewusst das, was an guter Zeit für Linus noch bleibt!

Ich möchte hier noch kurz einen Punkt ansprechen:
Verschiedentlich entscheiden sich Tierarzt und Tierbesitzer gemeinsam, das totkranke Tier einzuschläfern, während es ihm noch gut geht. Dahinter steht der Gedanke, dass das Tier möglichst gar nicht leiden soll.

Für mich persönlich war das kein gangbarer Weg, sondern ich habe immer (und würde es wieder tun) auf meine Katzen geachtet, wie sie drauf sind, und dann - nötigenfalls von Tag zu Tag und von Stunde zu Stunde - geschaut, ob sie gehen wollen oder nicht. Es gab schlechte Tage und gute Tage (alle drei Sternchen waren Krebspatienten; das ist insofern noch etwas anderes als ein FIP-Patient!), und wir haben gemeinsam den für das individuelle Tier richtigen Zeitpunkt gefunden.

Aber bei FIP ist es, glaube ich, sehr schwierig auszuhalten, ob auf einen schlimmen Tag noch ein guter Tag folgen könnte. Von daher könnte ich es kognitiv nachvollziehen, wenn sich Arzt und Tierhalter dafür entscheiden, das Tierchen schon eher gehen zu lassen.

Ihr werdet die richtige Entscheidung treffen, wenn es soweit ist. :)




Liebe Tini,

vielen Dank für Deinen Post.

Das ist in der Tat sehr schwer. Ich vertraue da auch ziemlich auf meine TÄ, wenn die mir sagt, dass es nicht mehr geht.

Solange Linus noch frisst und sich putzt, ziehe ich es eigentlich nicht in Betracht. Auch wenn es mir damit jede Minute schlecht geht. Ich denke in den nächsten Tagen wird sich herausstellen, wie es weiter geht.

Meine TÄ kommt mittlerweile jeden Tag zu mir, wir haben so engen Kontakt auf Whatsapp, dass ich ihr morgens bzw. abends kurz Linus Zustand durchgebe.

Habe sie darum gebeten, jetzt immer wenn sie kommt, eine Spritze zum Einschlafen dabei zu haben...

Weil einschläfern kann man schnell, aber aufwecken eben nicht... :(


Wie war es bei Euch?
Konntet bzw. wolltet ihr dabei sein, als eure Katze eingeschläfert wurde?
 
  • #52
Temperatur bei FIP??

Wie sind Eure Erfahrungswerte?

Ist Temperatur bzw. Fieber typisch bei FIP?
 
  • #53
- Felines Coronavirus RNA +
- Mutation S1060A +
- Biotyp FIPV
Das heißt leider, dass das mutierte Virus nachgewiesen wurde. FIP ist damit zu weit über 90% gesichert und wenn bei den anaeroben Bakterien auch nichts gefunden wird, bleibt keine andere Diagnose mehr übrig.

Ich wünsche euch, dass ihr trotzdem noch einige gute Tage zusammen habt. Und ja, ich würde beim Einschläfern auf jeden Fall dabei bleiben.

Dass er momentan kein Fieber hat, kann evtl. an den Medikamenten liegen. Das ist zwar nicht typisch, aber bei euch ist die Diagnose wirklich so gut abgesichert wie es nur geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #54
Das heißt leider, dass das mutierte Virus nachgewiesen wurde. FIP ist damit zu weit über 90% gesichert und wenn bei den anaeroben Bakterien auch nichts gefunden wird, bleibt keine andere Diagnose mehr übrig.

Ich wünsche euch, dass ihr trotzdem noch einige gute Tage zusammen habt. Und ja, ich würde beim Einschläfern auf jeden Fall dabei bleiben.

Dass er momentan kein Fieber hat, kann evtl. an den Medikamenten liegen. Das ist zwar nicht typisch, aber bei euch ist die Diagnose wirklich so gut abgesichert wie es nur geht.


Hallo JFA,

ist die Wahrscheinlichkeit so hoch? Die in der TK meinten, dass die Wahrscheinlichkeit bei 70-80 % liegt.

Meine TÄ ist glaub ich auch langsam etwas überfragt, da er keine Temperatur bis gestern hatte. Sie ist ziemlich fixiert auf den Gedanken, dass sie zeigen will, dass FIP auch überlebt werden kann. Sie meinte, die Tiere werden so schnell immer eingeschläfert...

Mein Stiefvater hat heute den Mittagscheck gemacht und er schrieb, Linus habe gefressen, getrunken, keine trüben Augen mehr gehabt, habe sich langsam aber bedächtig bewegt und sei ihm sogar nachgelaufen.

Ich weiß wirklich nicht mehr was ich machen soll :( wie kann es denn dann sein, dass es ihm besser geht? Das bringt mich wirklich zur Verzweiflung!
 
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  • #55
Hallo Nüsschen,
ich habe jetzt eine Weile still mitgelesen, weil das Thema für mich auch noch sehr frisch ist. Wir mussten unseren Kasimir mit anderthalb Jahren am 31. Januar wegen, sehr wahrscheinlich, FIP gehen lassen.
Bei ihm schien es rückwirkend die Mischform gewesen zu sein, also erst kurz vor Ende einen Baucherguss und nur wenig, daher ist es schwer zu vergleichen.
Er war immer etwas kränklich, hat mal besser mal schelchter gefressen, kaum zugenommen. Nach dem letzten fiebrigen Infekt fing er an zu humpeln und mit jedem Tag weniger zu fressen. Zunächst sind wir davon ausgegangen er habe sich bei der Fangaktion verletzt und das Fressen wäre wegen der Medikamente so schlecht gewesen. Schlägt ja gerne auf den Magen.
Dann hat er innerhalb von zwei Tagen komplett abgebaut. Zu der Vorwoche ein halbes Kilo abgenommen, Schwere Anämie, Baucherguss (wenig), ikterisch. Das Blutbild war von vorne bis hinten fast in allen Werten verschoben und man konnte ihm von Stunde zu Stunde zwischen Tierarzt und Tierklinik zuschauen wie er weiter abgebaut hat, immer apathischer wurde. Also ging es dann sehr schnell.Er hatte zu diesem Zeitpunkt aber bereits mehrere Tage kein Fieber mehr. Wir wussten bis zu den Untersuchungen in der TK noch nichts von der FIP. Sonst wären wir gar nicht erst noch dahin gefahren.

Aufgrund des schnellen Abbaus kann ich dir nur raten, dass wenn er deutlich anfängt das Fressen zu verweigern nicht mehr lange zu warten. Es geht dann wirklich innerhalb weniger Stunden rapide abwärts. Käme dein Tierarzt im Zweifel auch nachts vorbei? Oder hast du für die Zeiten außerhalb der üblichen Sprechzeiten eine Notfallnummer?

Ich war bei Mimi und bei Kasimir dabei. Mimi lag vorher bereits wegen geplanter OP in Narkose, wir haben sie nicht vorher nochmal aufwachen lassen. Waren (meine Mama und ich) aber beim Einschläfern dabei. Haben sie gestreichelt. Kasimir lag bis er in Narkose war auf meinem Schoß, die TÄ hat ihm die finale Spritze dann auf dem Behandlungstisch gegeben, weil wir aus dem Ultraschall wussten, dass seine Blase rand voll war. Ich hab ihn währendessen weiter gestreichelt. So weh das tut, aber ich könnte nicht einfach raus gehen. Ich möchte meine Weggefährten bis zum letzten Atemzug begleiten, auch wenn sie das wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen. Ich hätte sonst irgendwie das Gefühl gehabt sie im Stich gelassen zu haben.

Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. Genieße die Stunden/Tage die du mit ihm hast. Lass ihn fressen was er haben möchte, auch wenns Katzenjunkfood oder dergleichen ist. Hab ihn lieb und versuche dich nicht zu sehr auf die Trauer zu konzentrieren. Noch ist er da und solange sollte nicht getrauert werden.
 
  • #56
Hallo Nüsschen,
ich habe jetzt eine Weile still mitgelesen, weil das Thema für mich auch noch sehr frisch ist. Wir mussten unseren Kasimir mit anderthalb Jahren am 31. Januar wegen, sehr wahrscheinlich, FIP gehen lassen.
Bei ihm schien es rückwirkend die Mischform gewesen zu sein, also erst kurz vor Ende einen Baucherguss und nur wenig, daher ist es schwer zu vergleichen.
Er war immer etwas kränklich, hat mal besser mal schelchter gefressen, kaum zugenommen. Nach dem letzten fiebrigen Infekt fing er an zu humpeln und mit jedem Tag weniger zu fressen. Zunächst sind wir davon ausgegangen er habe sich bei der Fangaktion verletzt und das Fressen wäre wegen der Medikamente so schlecht gewesen. Schlägt ja gerne auf den Magen.
Dann hat er innerhalb von zwei Tagen komplett abgebaut. Zu der Vorwoche ein halbes Kilo abgenommen, Schwere Anämie, Baucherguss (wenig), ikterisch. Das Blutbild war von vorne bis hinten fast in allen Werten verschoben und man konnte ihm von Stunde zu Stunde zwischen Tierarzt und Tierklinik zuschauen wie er weiter abgebaut hat, immer apathischer wurde. Also ging es dann sehr schnell.Er hatte zu diesem Zeitpunkt aber bereits mehrere Tage kein Fieber mehr. Wir wussten bis zu den Untersuchungen in der TK noch nichts von der FIP. Sonst wären wir gar nicht erst noch dahin gefahren.

Aufgrund des schnellen Abbaus kann ich dir nur raten, dass wenn er deutlich anfängt das Fressen zu verweigern nicht mehr lange zu warten. Es geht dann wirklich innerhalb weniger Stunden rapide abwärts. Käme dein Tierarzt im Zweifel auch nachts vorbei? Oder hast du für die Zeiten außerhalb der üblichen Sprechzeiten eine Notfallnummer?

Ich war bei Mimi und bei Kasimir dabei. Mimi lag vorher bereits wegen geplanter OP in Narkose, wir haben sie nicht vorher nochmal aufwachen lassen. Waren (meine Mama und ich) aber beim Einschläfern dabei. Haben sie gestreichelt. Kasimir lag bis er in Narkose war auf meinem Schoß, die TÄ hat ihm die finale Spritze dann auf dem Behandlungstisch gegeben, weil wir aus dem Ultraschall wussten, dass seine Blase rand voll war. Ich hab ihn währendessen weiter gestreichelt. So weh das tut, aber ich könnte nicht einfach raus gehen. Ich möchte meine Weggefährten bis zum letzten Atemzug begleiten, auch wenn sie das wahrscheinlich nicht mehr mitbekommen. Ich hätte sonst irgendwie das Gefühl gehabt sie im Stich gelassen zu haben.

Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. Genieße die Stunden/Tage die du mit ihm hast. Lass ihn fressen was er haben möchte, auch wenns Katzenjunkfood oder dergleichen ist. Hab ihn lieb und versuche dich nicht zu sehr auf die Trauer zu konzentrieren. Noch ist er da und solange sollte nicht getrauert werden.



Liebe Okami,

vielen Dank für Deinen mitfühlenden Beitrag.

Mir tut es sehr leid, was Dir passiert ist und dass Du den Einschläferungsprozess zwei mal mit machen musstest.

Ich bin komplett verwirrt und frage mich, wie es wohl weitergeht. Mit Sorge zu leben ist einfach nicht schön.
Vielleicht bin ich auch einfach vorbelastet, weil ich in dieser Zeit vor einem Jahr meinen Papa nach langem Kampf verloren habe. Meine Katzen haben mir einfach so viel Trost und Liebe gegeben... mich aufgebaut und ich habe mich glücklich gefühlt, jemanden an meiner Seite zu haben, der mich so nimmt und liebt, wie ich bin.

Dabei haben die beiden mich oft zum Lachen gebracht. Besonders Linus war schon immer ein kleiner Quatschkopf: ist in die volle Badewanne gefallen oder hat sich die Pfote auf der Herdplatte verbrannt.
Daher tut es einfach weh, über das alles nachzudenken.

Mein Entschluss steht fest, wenn er gehen muss, werde ich ihn bis zur letzten Minute begleiten. Auch wenn das für mich ein Kampf wird.
Er hat mir so viel gegeben...

Ich gebe und füttere ihm alles auf was er Lust hat. Habe gestern bei real einen ganzen Korb voll Leckerlis und Pasteten gehabt.
Und ich war auch am Überlegen, ob ich ihn an der Leine mal mit rausnehme. Er ist ja eine Wohnungskatze. Aber nicht dass ihm das zu viel wird...

Ich habe gelesen, gerade mit FIP-infizierte Katzen merken Stress und Unruhe. Versuche mich runter zu fahren- auch mal raus zu gehen. Wobei das auch nicht leicht ist, weil ich Angst habe, dass während meiner Abwesenheit etwas passiert... :(

Hab vielen Dank Okami, für deine offenen Worte und die Ratschläge. Das bedeutet mir sehr viel!
 
  • #57
Nüsschen,
Er wird dir zeigen, wann es so weit ist. Angesichts der Ergebnisse sieht es leider sehr eindeutig nach nasser FIP aus. Fieber ist ein mögliches Begleitsymptom, muss aber nicht zwingend auftreten. Wenn der Körper nicht mehr das Birus bekämpft, ist auch kein Fieber mehr da.

Ich verstehe, dass es dir schwer fällt, deinen Kater gehen zu lassen. Es ist schwer mit Ihnen diesen letzten Gang zu gehen und für sie aktiv zu entscheiden. Meine Mutter starb vor 2 Wochen friedlich und mit guter Begleitung durch die Palleativmedizin. Mein Vater starb eine Woche zuvor leider nicht so gut begleitet...er hätte sich so sehr gewünscht, wenn man ihm die Hilfe gegeben hätte, die wir unserer Haustieren gewähren können.
So bin ich gerne bereit, die Last der Entscheidung zu tragen, um meinem Weggenossen den Weg zu erleichtern und sie bis zum Ende zu begleiten. Du schaffst das....

Und bis dahin, genießt jeden einzelnen Tag, wie ihr wollt und womit ihr wollt. Mit Hühnchenorgie und Leckerlies, Kuscheln und leisem Erzählen, mit Freigang oder Fensterstalken. Macht, wozu Ihr Lust habt und bleib im Moment.

Drück dich.
 
  • #58
Nüsschen,
Er wird dir zeigen, wann es so weit ist. Angesichts der Ergebnisse sieht es leider sehr eindeutig nach nasser FIP aus. Fieber ist ein mögliches Begleitsymptom, muss aber nicht zwingend auftreten. Wenn der Körper nicht mehr das Birus bekämpft, ist auch kein Fieber mehr da.

Ich verstehe, dass es dir schwer fällt, deinen Kater gehen zu lassen. Es ist schwer mit Ihnen diesen letzten Gang zu gehen und für sie aktiv zu entscheiden. Meine Mutter starb vor 2 Wochen friedlich und mit guter Begleitung durch die Palleativmedizin. Mein Vater starb eine Woche zuvor leider nicht so gut begleitet...er hätte sich so sehr gewünscht, wenn man ihm die Hilfe gegeben hätte, die wir unserer Haustieren gewähren können.
So bin ich gerne bereit, die Last der Entscheidung zu tragen, um meinem Weggenossen den Weg zu erleichtern und sie bis zum Ende zu begleiten. Du schaffst das....

Und bis dahin, genießt jeden einzelnen Tag, wie ihr wollt und womit ihr wollt. Mit Hühnchenorgie und Leckerlies, Kuscheln und leisem Erzählen, mit Freigang oder Fensterstalken. Macht, wozu Ihr Lust habt und bleib im Moment.

Drück dich.


Guten Morgen ENM,

vielen Dank für Deinen aufrichtigen Beitrag!
Mir tut es sehr leid, dass Du Deine Eltern und vor allem noch in so einem kurzen Zeitabstand verloren hast. Das mit Deinem Vater hat mir echt zum Nachdenken gegeben und macht mich sehr traurig.

Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und Gesundheit!
 
  • #59
Es heißt geduldig bleiben...

Guten Morgen zusammen, ich melde mich auch mal wieder zu Wort.

Wollte Euch kurz updaten über den Stand der Dinge:
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich habe das Gefühl, dass es Linus seit 1-2 Tagen besser geht: Die Atmung ist immer noch etwas eingeschränkt, aber er wirkt vitaler.
Rennt durch die Gegend, fetzt sich mit meiner Großen... frisst, putzt sich, nimmt Leckerlies und hält auch sein Gewicht.
Hat auch weiterhin keine Temperatur.

Die TÄ ist echt erstaunt...

Was blöd ist, dass meine Große seit gestern rollig ist (Linus ist kastriert und habe es bisher noch nicht geschafft, sie zu kastrieren).
Die rennt gurrend durch die Gegend und ist unfassbar anstrengend. Linus steigt da voll drauf ein, gurrt mit und die rasen durch die Gegend.

Ich bin so gespannt, wie es weitergeht.
Das ist echt ne blöde Nummer.

Ich wünsche Euch allen einen guten Start!
 
  • #60
Guten Morgen Nüsschen,

Oh je.. auch noch ne Rolligkeit. Tu dir und deiner Katze den Gefallen und mach einen baldigen Termin aus. Zur Not besorge dir Medikamente, die die Rolligkeit abbrechen. Noch mehr Stress ist einfach Zuviel für dich und die Katzingers.

Es freut mich, dass es deinem Kater zur Zeit gut geht, genießt es. Er macht das genau richtig, lebt im hier und jetzt..jagt die Freundin, chillt in der Sonne, spielt und tobt und schläft, wenn er müde ist. Diese kätzische Unbekümmertheit hätte ich für uns Menschen auch gerne etwas mehr. Nicht immer denken, sorgen, planen, ändern, kämpfen und grübeln.
Meine kleine Sorgenkatze ist gerade reingekommen und beschwert sich darüber, dass der Rasen nass ist und die Sonne hinter einer Wolke versteckt ist um im nächsten Moment wieder rauszustürmen und den Schmetterling zu jagen...Katzen :zufrieden:

Danke für deine Worte Nüsschen.
Es waren teils keine einfachen Tage, aber gleichzeitig auch so verrückt und dann wieder ruhig und schön, das Leben ist selten langweilig bei uns.

Ich wünsche euch noch viele schöne Tage miteinander.

Warum sie jetzt doch hier auf dem Kopf angehängt ist... keine Ahnung, eigentlich hatte ich das Bild wieder entfernt....sorry... das I Pad ist eine Zicke ...
 

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