Infektionskrankheiten und Neuzugänge – Herangehensweisen

  • Themenstarter Paula_am_Strand
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
.
Ich bin kein Freund davon, unbesorgt einen Neuzugang zu holen, wenn es bereits einen FIP Fall gab. So ganz unbedenklich finde ich das nicht, gerade wegen der mutationsfreudigen Stämme. Ich finde es richtig, da erst mal zu schauen inwiefern ausgeschieden wird und die Ausscheidungszeit abzuwarten.

Das sehe ich genau so - insofern wäre das die Einschränkung gegenüber meinen vorherigen Beiträgen.

Dass ich FIV als kein Problem sehe, zeigt ja schon meine Gruppe, in der sich ein FIVie befindet.

FIV wäre für mich auch kein K.O.-Kriterium mehr, was ehrlich gesagt vor so etwa zwei Jahren noch anders gewesen wäre. Da bin ich aber im Moment auch noch am Lernen. :oops:

Da ich ja bisher auch nur Katzen von TS-Vereinen hatte, finde ich das auch ein interessantes Thema.

Ich glaube, dass das gar nicht unbedingt nur ein TS-Thema ist. Bei Katzen von Züchtern sind vielleicht FeLV und FIV weniger ein Thema, aber Calici, Herpes oder Corona mindestens genauso.

Die anderen Erkrankungen (Calici-, Adenovirus, Toxoplasma gondii, Fel. Herpesvirus, Chlamydophilia Felis, Mycoplasma Feline, FIV, Corona, Katzenseuche) habe ich beim letzten Mal testen lassen. Und da würde ich dann ganz individuell nach den Gegebenheiten entscheiden.

Jetzt muss ich mal neugierig nachfragen: du hast wirklich auf Herpes und Calici testen lassen? Was habt ihr gemacht, einen Abstrich? Die sind doch, wenn nicht gerade zu dem Zeitpunkt etwas akut ist, eigentlich immer negativ?

Bei Corona würde es mich auch interessieren: habt ihr Kottest und Titerbestimmung gemacht? Und einmal oder wiederholt?

Eine 100%ige Sicherheit hat man eben nie (trotz Tests) und ich finde es falsch, sich verrückt zu machen. Man wächst mit seinen Aufgaben.

Bei FeLV würde ich immer versuchen die 100% zu erreichen, aber ansonsten sehe ich das auch so.
 
A

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  • #22
Jetzt muss ich mal neugierig nachfragen: du hast wirklich auf Herpes und Calici testen lassen? Was habt ihr gemacht, einen Abstrich? Die sind doch, wenn nicht gerade zu dem Zeitpunkt etwas akut ist, eigentlich immer negativ?

Bei Corona würde es mich auch interessieren: habt ihr Kottest und Titerbestimmung gemacht? Und einmal oder wiederholt?
Bei dem ersten Test auf Herpes und Calici kann ich es Dir nicht sagen - die Tests hat aber der TS-Verein in Auftrag gegeben. Und ja, stimmt: Die sind immer negativ, wenn es nicht gerade akut ist. Ich hatte einfach gesagt: Wenn ohnehin getestet wird, dann bitte alles, was geht.

Corona wurde auch vom TS gemacht und dann noch einmal von unserem TA - Blut (Titerbestimmung) und Kot.
FIV und FIP habe ich auch nochmals wiederholt und auf Calici und Herpes gab es von uns auch noch eine Titer-Bestimmung.

Aber wie gesagt: Unter anderen Umständen wäre ich da nicht so paranoid gewesen. Aber mit der vorhandenen (multimorbiden und deshalb auch seit Jahren schon nicht mehr geimpften) Seniorin wollte ich lieber vorsichtig sein.
 
  • #23
Und die kommen im Freigang ja durchaus vor.

Und ein bissl mehr als nur das ist es schon.
Zumal mit zunehmender FI-Virus Vermehrung auch das Immunsystem schlechter wird - ein Freigänger da also gefährdeter ist, sich Sekundärinfektionen einzufangen.

Bei Hardcore-Freigänger die "im Freigang" positiv getestet werden, ist das sicher ein anderes Thema. Da würde ich auch immer abwägen, inwiefern der Stress des Einsperrens nicht kontraproduktiver ist.
Die haben sich aber meist schon ihr Revier erschlossen ... und da im Freigang angesteckt, ist eh die Frage, inwiefern das Gebiet nicht schon "durchseucht" ist.

Aber ohne Not (sprich wenn er es nicht zwingend braucht und erst recht nicht, wenn er es nicht kennt) sollte man ein FIVie dennoch nicht raus lassen.
Finde deine Aussage da zu pauschal getroffen und so pauschal dann eben falsch.

Ok, vielleicht dazu sollte ich erwähnen:

Ich kenne nur "FIVies/FIVerlinge" durch meine Tierschutzarbeit.
Und das sind häufig Straßenkater oder auch zahme ausgesetzte/unkastrierte Kater, die ohne Freigang nicht zurecht kommen.
Und diese Kater dann in Wohnungshaltung zu zwingen, finde ich nicht richtig angesichts der Tatsache, dass FIV eben nicht sehr ansteckend ist.

Wenn eine Katze aber FIV hat/entwickelt, die nicht zwingend Freigang braucht, dann ist es ja ok.
Mir sind eben nur die Fälle bekannt, wo die Tiere mit reiner Wohnungshaltung eben nicht mehr zurecht kommen würden.
 
  • #24
Die anderen Erkrankungen (Calici-, Adenovirus, Toxoplasma gondii, Fel. Herpesvirus, Chlamydophilia Felis, Mycoplasma Feline, FIV, Corona, Katzenseuche) habe ich beim letzten Mal testen lassen. Und da würde ich dann ganz individuell nach den Gegebenheiten entscheiden.

Öhm da interessiert mich jetzt aber wirklich, was DAS gekostet hat :oops:.

Allen voran ist mir FelV wichtig.
Und da lass ich auch nicht mit mir diskutieren, das gehört einfach standardisiert und aus der Quarantäne heraus getestet.

Zu FeLV:

Da bin ich mittlerweile auch sehr empfindlich.
Es gibt 2 Testmethoden.
Den Schnelltest und den PCR Test.
Geht man davon aus, dass die Katze sich am Tag des "Einfangens" infiziert hat, greift der Schnelltest erst nach 3-4 Wochen.
Der PCR Test schon deutlich früher, nach 1-2 Wochen.

Ich zitiere hier mal JFA:
FeLV

Bei FeLV ist die Sache etwas komplizierter, da es verschiedene Verlaufsformen der Erkrankung gibt, die sich nicht alle mit allen Tests feststellen lassen. Durch den Einsatz neuer PCR-Methoden wurden einige der früheren Annahmen verworfen und die Verlaufsformen neu eingeteilt.
Vieles, was noch im Internet (oder auch in älteren Büchern) zu finden ist – auch in hier zu FIV verwendeten Quellen - , ist noch auf dem alten Stand.

FeLV wird durch direkten Erregernachweis nachgewiesen (Antikörpertests sind nicht kommerziell erhältlich). Die gebräuchlichsten Tests sind ELISA und DNA-PCR, der ELISA weist hier ein Antigen nach, die DNA-PCR Provirus.
Die Tests werden durch die FeLV-Impfung also nicht beeinträchtigt. Sie sind bei Kitten (unter Beachtung der diagnostischen Lücke) ebenso aussagekräftig wie bei erwachsenen Katzen.

Diagnostische Lücke:

Auch hier gibt es eine diagnostische Lücke: Der ELISA schlägt erst ca. 3-4 Wochen nach der Infektion an, die Provirus-PCR etwas schneller, nach ca. 1-2 Wochen.

Bestand in den letzten Wochen eine Infektionsmöglichkeit, sind die Tests also nicht zuverlässig. Da FeLV sehr ansteckend ist und die erhältliche Impfung bei engem Zusammenleben nicht zuverlässig schützt, ist es hier noch wichtiger als bei FIV, ungetestete Katzen bis zu einem zuverlässigen Testergebnis von anderen (negativen) Tieren getrennt zu halten.

Ich kenne es aus meinem Umfeld so, dass direkt getestet wird, also kurz nachdem das Tier eingefangen wurde..
Ich persönlich finde mittlerweile, dass man beim FeLV Test schon eine gewisse Quarantänezeit verstreichen lassen sollte.
Ich jedenfalls mache es so :oops:.
Und ich weiß auch von anderen Pflegestellen, die es mittlerweile so handhaben.
Natürlich kann man argumentieren, dass es ja unwahrscheinlich ist, dass eine Katze sich kurz vor dem Einfangen infiziert hat.
Fakt ist aber:
Tritt dieser Fall doch ein, ist ein Test am selben Tag des Einfangens, definitiv nicht aussagekräftig.

Wenn man also sicher gehen will, sollte man bei der jeweiligen Orga nach fragen wie sie es so mit der Quarantäne handhaben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #25
Es sollte aber auch auf keinen Fall über Gebühr beunruhigen:D.

Wenn eine Pflegestelle gewissenhaft die getesten (FIV und FelV und ggf. Corona) Pflegis von ungetesteten Neuzugängen separiert bis die Tests der Neuzugänge ebenfalls negativ sind ist das schon die halbe Miete.

Der Rest ist und bleibt kalkulierbares Risiko.

Du meidest Du auch nicht alle Menschen nur weil sie vielleicht Herpes infiziert sein KÖNNTEN.

Ein Coronatest sollte dann aber vom Adoptanten zusätzlich bezahlt werden, das ist einfach nicht finanzierbar neben FIV/FeLV Test.
Und:
Das heißt ja dann nicht, dass die anderen in der Pflegigruppe getestet werden also ist dieser Test dann hinfällig.
Wenn, dann müssten alle Pflegis FIV/FeLV UND Corona getestet werden, es macht sonst keinen Sinn.
Es sei denn man separiert das Tier, das auf Corona getestet werden soll vom Rest, der nicht getestet werden kann.
Dazu müssen aber die Räumlichkeiten vorhanden sein.
Und die haben die wenigsten..
Folgerichtig müsste man dann alle Pflegis/Neuzugänge auf FIV/FeLV und Corona testen.
Das ist leider nicht finanzierbar.
Wenn, dann nur über eine deutlich höhere Schutzgebühr.
Und dann hast du wieder weniger Adoptanten und das wo die Vermittlung besonders dieses Jahr schleppend läuft aufgrund der massiv angestiegenen Anzahl an verwilderten Katzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #26
Öhm da interessiert mich jetzt aber wirklich, was DAS gekostet hat :oops:.
Die ersten Tests wurden ja in Russland gemacht - das war nicht teuer. Ich glaube, die Schutzgebühr hat sich so um 30-40 Euro erhöht. Kann nicht soviel gewesen sein, sonst würde ich mich erinnern.

Bei unserem TA war das schon teurer: 150 Euro (Blutbild + Titerbestimmungen) und für die Kotuntersuchung etwa 60 Euro (aber da war auch noch mehr mit drin).

Aber wie schon gesagt - ich war da vermutlich etwas übersensibel und würde das nicht grundsätzlich alles machen lassen. Die Aussagekraft bei bestimmten Tests ist ja ohnehin nicht wirklich "sicher".
 
  • #27
und auf Calici und Herpes gab es von uns auch noch eine Titer-Bestimmung.

:confused:...auf den Impftiter ODER?

Ein Coronatest sollte dann aber vom Adoptanten zusätzlich bezahlt werden,

Ganz klar und bei einer größeren Gruppe würde vermutlich erstmal nur eine Sammelkotprobe Sinn machen, die der Adoptant dann bezahlt.

Aber mal gesetzt dem Fall es stellt sich heraus bei der Sammelkotprobe (alle Katzen über 3 Tage) ist ein Coronaausscheider dabei, wie geht man dann als Pflegestelle vor?
 
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  • #29
Aber mal gesetzt dem Fall es stellt sich heraus bei der Sammelkotprobe (alle Katzen über 3 Tage) ist ein Coronaausscheider dabei, wie geht man dann als Pflegestelle vor?

Wenn man keine weitere Separiermöglichkeit hat, ist das dann eben Pech :oops:.
Normalerweise sollte man dann separieren.
Ich weiß nur aus der Praxis, dass selten Corona getestet wird, wenn kein Verdacht vorliegt.
Wenn der Adoptant es zahlt und verlangt, geht das sicher.
Aber ich denke nicht, dass die Pflegestellen dann separieren würden.
Dazu muss man die Räumlichkeiten haben.
In Tierheimen lassen sie Corona Ausscheider meines Wissens nach nicht in eine große Gruppe.
 
  • #30
Eine Frage die mich gerade noch zu diesem Thema beschäftigt, wenn das schon irgendwo erwähnt wurde bitte ich um Entschuldigung...

Also ich mein irgendwo gelesen zu haben daß jüngere Tiere anfälliger für Viruserkrankungen sind als ältere, könnt ihr das so bestätigen? Und wenn ja, bis wann ist eine Katze "jung" und wann "älter"?
 
  • #31
Also ich mein irgendwo gelesen zu haben daß jüngere Tiere anfälliger für Viruserkrankungen sind als ältere, könnt ihr das so bestätigen? Und wenn ja, bis wann ist eine Katze "jung" und wann "älter"?

Gleich vorweg: ich weiss es nicht:oops:; könnte mir aber vorstellen, dass das Immunsystem so mit ca. 1,5 - 2 Jahren ausgebildet ist und die Tiere dann weniger anfällig sind.
Einige Katzen(rassen) gelten erst mit ca. 3 Jahren als ausgewachsen.
 
  • #32
Danke Anett, das ist doch schon mal was :)
 
  • #33
Neuzugang testen lassen?

Hallo,
ich greife das Thema nochmal auf, bin bei meiner Recherche darauf gestoßen und es geht genau um mein Anliegen: habe aus dem Tierschutz zwei 1 1/2 J. alte super süße Schnuffel-Kater und letztes Wochenende noch ein 7 Monate altes "Brüderchen", an der selben Futterstelle aufgegriffen und wohl von der selben Mutter, dazugenommen, alle waren als Welpen extrem verschnupft und todkrank und sind dann aufgepäppelt worden. Die Stammbelegschaft ist jetzt total fit, FIV und FeLV negativ getestet und durchgeimpft, hat Freigang nur im eingezäunten Garten. Der neue Wurm ist bisher gegen Leucose geimpft, total munter und frisst gut. Ein Augenlid ist verkürzt durch den Schnupfen, die Augen haben hier etwas getränt, sind aber jetzt in Ordnung. Es gab allerdings in der Katzenkindergruppe, in der er aufgewachsen ist, einen Fall von FIP im November, alle anderen 8 Katzenkinder sind bisher aber gesund.
Ich will den Spatz jetzt eh beim Tierarzt vorstellen: was würdet ihr noch testen lassen? FIV sicherlich, wenn Leucose geimpft ist, kann dann noch eine FeLV-Testung stattfinden(bin nicht sicher, ob das vorher passiert ist...)?
Vielen Dank vorab schon mal,
Rübe
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #34
Ja, trotz Impfung ist ein FelV-Test möglich, sollte also durchaus mit getestet werden, wenn dir da bisher kein Testergebnis vorliegt.

Man kann darüber hinaus überlegen, ob man auch testen lässt, ob der Kater Coronaviren ausscheidet.
Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass es bereits einen FIP Fall gab und manche Coronastämme besonders mutationsfreudig sind, ist die Überlegung, den Kater erst mit der vorhandenen Truppe zusammen zulassen, wenn er nachweislich (= vier negative Tests - jede Woche eine Kotprobenuntersuchung und das vier Wochen lang) nicht mehr Coronaviren ausscheidet, gar nicht so verkehrt.
 
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