Frage zu Räude bei Katzen

  • Themenstarter Hester
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
H

Hester

Neuer Benutzer
Mitglied seit
13. November 2016
Beiträge
11
Hallo,

wir haben drei Tiere mit Räude in der nachbarschaft, die am Po anfängt. Noch ist sie mittelschwer mit Juckreiz und das Fell beginnt sich zu lichten. In der Umgebung wurden bisher zwei Hauskatzen angesteckt, die als Freigänger Kontakt mit den infizierten Tieren hatten (unser TA kann bestätigen, dass die Freigänger von Milben befallen sind) und eine alte Dame, die diese Katzen gerne streichelt.

Meine Frage ist nun: Hat jemand von euch Erfahrung mit Räude, die am Po und nicht wie üblich am Kopf anfängt?

Alle betroffenen Tiere sind Eigentum eines Halters, der die Probleme nicht sehen will.

Wer kann verfügen, dass der Halter die Tiere behandeln lassen muss? Der Amtstierarzt ist von mir angesprochen worden, aber war leider nicht zu einer Aktion zu bewegen. Er nahm mich nicht ernst, hatte ich den Eindruck.

Danke fürs Lesen und ev. hat ja jemand einen Tipp für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Werbung

Ein aktueller Zusatz: Wir haben es mit Fuchsräude zu tun. Da kann man wohl nichts dagegen machen, als das eigene Tier behandeln zu lassen?
 
ich habe keine Erfahrung damit und spontan fällt mir dazu nur ein sich an den Tierschutz zu wenden.
 
Also die Milben bekommt ihr auf alle Fälle mit entsprechenden Mitteln gegen Insekten platt (sprich Anti-Flohmittel hernehmen)
Dabei würde ich alle befallenen Tiere behandeln + die Umbegung soweit wie möglich.
Aber achte darauf, dass ihr die Behandlungsabstände einhaltet, das sind Nervengifte, die für Insekten tödlich sind, aber in höherer Dosis auch dem Säugetier schaden (je nach Empfindlichkeit auf die Substanz und Überdosierung).

Zusätzlich könntest du mal den TA fragen (oder beim Vetamt, oder Jäger) in wie weit man Räudemilben, die bereits nachweislich andere Haustiere befallen haben weiter zubehandeln sind, damit es nicht immer wieder PingPong-Infektionen gibt.

Irgendwo muss ja der Auslöser des Befalls sein, seien es streunende Katzen mit Räude, tatsächlich Füchse oder auch Hunde...
 
@Miausüchtel

Ja, danke, ich hab den Tierschutzverein angeschrieben.


@neko

Jäger und Wildhüter hab ich informiert. Danke auch an dich. Wir wollen versuchen, dass der Amtstierarzt dem Halter die Behandlung der befallenen Katzen zur Auflage macht. Das wäre fein.


Unüblich ist wohl, dass bei allen betroffenen Tieren eine Art "Rückenstrich" erscheint und zwar vom Schwanz aufwärts. Das Fell wird immer dünner und die Tiere jucken sich wie verrückt. Aber während der Anfangsphase ist der Verlauf für das ungeübte Auge nicht so gut zu erkennen. Unser Tierarzt bestätigt anhand einiger Fälle von Fuchsräude, dass es sich um diese handelt, aber der Amtstierarzt sagt: "Ich seh da nichts. Das sind doch gesunde Katzen." Deshalb versuche ich für den Amtstierarzt eine Erklärung aufzuschreiben, worum es sich handelt und dass man sehr wohl was sieht, wenn man nur genau genug hinschaut. Dazu wäre mir natürlich jeder willkommen, der Informationen zum Milbenfraß beginnend am Rücken hat.
 
Örghs, der Amtsvet scheint wohl schon im Weihnachtsurlaub zu sein... geistig zumindest :stumm:

Wie wäre es, wenn dein behandelnder TA ein Schriftstück ausstellt in dem er eindeutig bestätigt, dass der Befall Fuchsräude ist und dass dieser undbedingt behandelt werden muss weil sonst die Folgen tödlich sein können... (am besten mit der Aufzählung was so alles an Folgen auftreten kann, von Fellverlust, Hautschäden bis hin zu eindeutigem Leiden des Tieres.
(Und wenn er Lust hat, soll er noch genau die Paragraphen des Tierschutzgesetzes dazupacken, damit der Herr Amtsvet mal an seine Pflichten erinnert wird)
Vielleicht möchte dein TA auch Proben nehmen und einschicken, damit auch von einem qualifizierten Labor bestätigt wird, welche Biester das sind. So hätte der Amtsvet eigentlich keienn Spielraum mehr.

Sollte der Amtsvet dann immer noch nicht handeln wollen, wäre wohl eine Meldung an die übergeordnete Instanz sinnvoll, damit da mal etwas passiert.
Zusätzlich könnte man sich noch erkundigen, ob man den Amtsvet anzeigen kann, da er nicht handelt, obwohl Handlungsbedarf besteht.
 
@neko

Nach deiner Anregung hab ich jetzt mal so geschrieben:

"Wie auch von Frau ... bestätigt, deren Katze meines Wissens bereits wiederholt für, wie ich höre, einen hohen Euro-Betrag mit Spritzen gegen Sarcoptes-Milben (scabiei, vermutlich nicht die spezifischere Notoedres cati) behandelt werden musste, sind sämtliche freilaufenden Katzen wie auch einige, wenn nicht alle, Freigänger, die einem Besitz-Haushalt zugeordnet werden können, mit der Fuchsräude infiziert. Sie hatten ja ausgeführt: "Ich sehe nichts", aber ich muß, mit Verlaub, doch sagen, daß eine Diagnose der Fuchs-, Hunde- und auch der Katzenmilben aufgrund deren mikroskopischer Größe i.d.R. nicht durch Okularinspektion gelingt, sondern nur durch direkte Beobachtung des Hautstatus unter dem Fell des befallenen Tieres. Ist dieser (noch) unauffällig muss, wie im folgenden beschrieben, eine Bestimmung mit Mikroskop erfolgen. Hierzu bedarf es eines in der Sache erfahrenen Tierarztes, wie der, der ... Katze diagnostiziert und therapiert hat.

Die Diagnose bei länger und generalisiert befallenen Tieren ist schon aufgrund des Hautstatus fast sicher zu treffen, da das Vollbild der Räude mit durch Kratzen und Milbenkot und -speichel infizierte grossflächig entzündete Hautstellen, Verhornungen und Abschuppungen als typisch gelten darf. Selbst wenn man sich nicht sicher wäre, ist in diesem Fall alles andere als die differentialdiagnostische Behandlung mit Ivermectin oder Moxidectin ein grober Kunstfehler. Geht der Befall dann zurück, so ist die Differentialdiagnose positiv hinsichtlich Milben, von denen gegen Ivermectin jedenfalls m.W. noch keine Resistenzen beobachtet wurden.

Ansonsten ist der Befund aufgrund "Hautgeschabsels" und Auswertung unter dem Mikroskop eindeutig, wenn Milben im adulten Stadium, Larven oder Eier gefunden werden. Im Fall ... trifft beides zu, d.h. der Tierarzt hat sowohl aufgrund mikroskopischer Präparation Milben feststellen, wie diese und das Räudesymptombild anschliessend beide Male mit Ivermectin zurückdrängen können. (Weniger erfahrene Tierbehandler dagegen setzen oft auf Cortisol, was die Sarcoptes-Räude und deren Weiterverbreitung erst recht begünstigt.) Aufgrund der weiterhin hier frei herumlaufenden Katzen der ... kommt es jedoch in kurzer Frist stets zu einer Reinfektion des verbliebenen Besatzes.

Bedenklich ist dabei, daß die Fuchsräude auch Menschen, insbesondere ältere, insbesondere immungeschwächte, befallen kann. Die Demographie in ... ist dafür geradezu ideal, ebenso wie der ständige Kontakt mit befallenen Tieren, wie geschildert. Da Haut- und mehr noch Allgemeinärzte erst recht häufig alles mögliche fehldiagnostizieren, wenn sich ihnen ein Krätze-Patient vorstellt (Dyshydrose, Ausschläge jeder Art ...) und dann zur Allzweckwaffe Cortisol greifen, will ich nicht ausschließen, daß der ein oder andere Einwohner bereits seinerseits an dieser Zoonose erkrankt ist, ohne, dass diese als solche erkannt und benannt wurde, zumal Krätze wie Läuse als sozial anstössig gelten.

Ich sehe daher keinen anderen Weg, als der Fuchsräude, die bereits gezielt von den ansässigen Jägern und Wildhütern gerade deshalb waid- und fachmännisch bejagt wird, dadurch entgegenzutreten, daß auch auf Seiten der bereits infizierten Haustiere der Räude seuchenpolitisch wirksam entgegengetreten wird.

Da, wie ich selbst schon während langjähriger Arbeit für den Tierschutz beobachten konnte, die Füchse, insbesondere im Winter oder wenn sie Junge haben, auch Katzenfutterplätze aufsuchen und zudem in Wald und Wiesen die von den befallenen Füchsen abgeworfenen adulten befruchteten Tiere auf andere Wirte, wie streunende und Freigängerkatzen und ausgeführte Hunde, überspringen, denke ich, daß hier seuchenpolizeilich Handlungsbedarf besteht."

Für weitere Anregungen bin ich immer dankbar, wenn ich was vergessen haben sollte, kann ich es ja nachreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Liebe Hester

Bei unserer Katze wurde nach x- Fehldiagnosen die Notoedres Milben festgestellt. Sie wird häufig mit der Sarcoptes Milbe verwechselt, da sie sich sehr ähnlich sehen. Die Notoedres cati Milbe ist etwas kleiner und der Darmausschluss anders angesetzt.
Obwohl es für die Katzenräude typisch wäre, dass der Kopf betroffen ist,
ist unsere Katze am Kopf kaum betroffen. Eher an den Beinen, Bauch, Schwanz, Po.
Wir sind seit über einem Monat in tierärztlicher Behandlung und die Katzen bekommen ein spiezielles Milbenmittel.
Gewöhnliche Parasitenmittel haben nichts geholfen.

Ich bin übrigens auch betroffen, mit vielen juckenden Pusteln.
Drücke dir die Daumen, dass die Katzen schnellstmöglich behandelt werden.
Die Räude kann übrigens auch zum Tode führen.
Unsere Katze war so geschwächt, abgemagert und psychisch am Ende, von den fiesen Milben. Wir hatten grosse Sorge. Sie ist nun aber über dem Berg.
 

Ähnliche Themen

F
Antworten
34
Aufrufe
2K
Wildflower
Wildflower
Noci
Antworten
1
Aufrufe
13K
Barbarossa
Barbarossa
M
Antworten
6
Aufrufe
631
FraTraLi
FraTraLi
L
Antworten
7
Aufrufe
1K
Neol
Neol
Schwerelos
  • Gesperrt
2
Antworten
25
Aufrufe
3K
Schwerelos
Schwerelos

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben