Clamydien sind genau wie Megabakterien sogenannte Zwitter .... weder Fisch noch Fleisch - insofern natürlich Sonderformen wenn Du das so bezeichnen willst.
Bedeutet man kann nicht einfach mal davon ausgehen, dass ein AB oder Pilzmittel (im Fall der Megas) greift, sondern das muss sehr genau getestet werden.
Und die für Clamydien wirksamen Tetras keine Hämmer .... joa ... führen beim Menschen insbesondere bei Kindern ja nur zu massiven Zahnschäden ..... irreversible Verfärbung ist dabei noch die harmlose Variante.
Nunja .... wir haben wohl deutlich eine auseinandergehende Meinung was Hammermedis sind und was nicht.
doch, man kann sehr wohl davon ausgehen, dass "einfache" antibiose gegen chlamydophila felis wirkt.
hier die behandlungsempfehlungen von u.a. prof. hartmann (standardwerk vet-med-literatur "infektionskrankheiten der katzen", leiterin uni-klinik münchen):
"Systemisch sind gegen Chlamydien intrazellulär wirksame Antibiotika wirksam (Hartmann, Hein 2002), dazu gehören:
- Amoxicillin mit Clavulansäure 10 mg/kg KM alle 12 Stunden per oral über 4 Wochen (Eule 2008)
- Erythromyzin 10-20 mg/kg KM alle 12 Stunden s.c. oder 5-10 mg/kg KM viermal täglich per oral (Eule 2008)
- Doxyzyklin 5 mg/kg KM alle 12 Stunden p.o. über mindestens 3 Wochen Doxyzyklin gilt laut Hartmann und Hein (2002) als Mittel der Wahl, da es die Zellmembran sehr gut penetriert, außerdem habe es unter den Tetrazyklinen die geringsten Nebenwirkungen. Bei trächtigen Katzen und Jungtieren, sei es jedoch wegen Knochenschäden und Zahnverfärbungen, kontraindiziert. Außerdem könne die orale Gabe vor allem bei anorektischen Katzen zu Magen-Darm-Reizungen führen.
- Enrofloxacin 5mg/kg einmal täglich p.o. oder s.c. - gilt ebenfalls als gut wirksam. Die bei jungen Hunden bekannte gelenkschädigende Wirkung, ist laut Hartmann und Hein (2002) bei Katzen nicht bekannt. Auch die gelegentlich beschriebene Retinadegeneration trete nur äußerst selten und wohl nur bei höherer Dosierung auf.
- Azithromyzin über 2 Wochen 7-10mg/kg KM einmal täglich per oral, dann eine Woche 5mg/kg KM einmal täglich per oral, dann 2 Wochen 5mg/kg KM einmal täglich jeden zweiten Tag per oral"
--> das heißt EVIDENZBASIERT wirken antibiotika aus VIER von sieben wirkstoffgruppen gegen chlamydophila felis. das ist ein SEHR GUTER schnitt - viele andere bakterien sind längst nicht so gut behandelbar, weil viel weniger wirkstoffgruppen dagegen wirksam sind. und zwei von den drei wirkstoffgrupen, die hier nicht gelistet sind, gelanden ohnehin so gut wie nie bzw. nur in ausnahmefällen zum einsatz, weil sie schwer toxisch sind (aminoglykoside, polypeptide).
wieso amoxicillin als beta-laktam-ab (wirkweise: zellwandzerstörend) bei chlamydien (zellwandlose) hilfreich sein soll, konnte mir noch kein arzt erklären - hier bin ich auf der suche nach einer antwort.
ansonsten ist in obiger liste enrofloxacin natürlich schon komplett veraltet - hier wird überwiegend die 3. generation, pradofloxacin, eingesetzt.
betreffs deiner "hämmer": azithromycin (ein makrolid-ab) und fluorchinolone zählen neben beta-laktamen zu den am besten verträglichsten antibiotika. fluorchinolone sollten allerdings in der tiermedizin nur beschränkt eingesetzt werden, da sie eine große bedeutung für die humanmedizin haben und resistenzen hier für uns schon bedrohlich werden - interessiert nur keinen ta, sie werfen sie raus wie bonbons, auch und gerade in der massentierhaltung. doxycyclin kann bei katzen genau zwei nebenwirkungen haben: gastrointestinale (entweder es wird vertragen oder eben nicht --> übelkeit, erbrechen, durchfall), die man allerdings mit speziellen präparaten umgehen kann, und eben schleimhautreizungen im rachenbereich/speiseröhre. auch hier kann man abhilfe schaffen durch "nachspülen". dafür ist doxycyclin immer noch eines der besten antibiotika bei erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex, weil es für div. erreger 1. wahl ist.
was genau du daran jetzt "hammer" findest weiß ich nicht - im gegensatz z.b. zu den oto-, neuro- und nephrotoxischen nebenwirkungen z.b. von systemischem gentamicin ist das wirklich lachhaft.
Calici ist im übrigen zusammen mit Herpes der häufigste Auslöser von Katzenschnupfen. Insbesondere Calici geht hierbei fast immer mit einer bakteriellen Mischinfektion einher. Und diese kann sehr gut ein paar Stockwerke 'absteigen'. Macht sie insbesondere gerne dann, wenn nicht oder falsch oder zu spät behandelt wird.
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Und ja er ist in TA Behandlung - dem sind Bortadellen und Pasteurellen sowie Mykoplasmen eigentlich auch eher selten untergekommen - die meisten Schnupfenfälle waren Calici- und Herpesinduziert.
katzenschnupfen ist nicht gleich katzenschnupfen - von welchem genauen krankheitsbild sprichst du?
im übrigen ist mir NICHT BEKANNT, dass calici häufig bzw. überhaupt jemals in der lunge, ergo in den unteren atemwegen isoliert werden konnte. herpesbedingte lungenentzündungen sind ebenfalls sehr selten. für lungenentzündungen ergo erkrankungen der UNTEREN atemwege sind bei katzen so gut wie immer bakterien zuständig.
dass BORDETELLEN, pasteurellen und mykoplasmen selten sind, ist leider heute nicht mehr wahr. gerade mykoplasmen haben in den letzten jahren extrem zugelegt.
betreffs der gefährlichkeit: klar, calici ist fies. im gegensatz zu der behandlung bei herpes gibt es für calici KEIN virostatikum. und die mutationsrate ist sehr hoch, darüber hinaus gibt es die letzten jahre einige sehr gefährliche stämme, die mittlerweile auch zu uns rübergeschwappt sind.