Prophylaktisch auf FIV/FeLV testen?

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Marlinskie

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Habt ihr eure eigenen Tiere (Wohnungskatzen) auf FIV/FeLV getestet? Wie macht ihr das bei Neuzugängen?

Ich frage das, weil ich da langsam echt nicht mehr durchblicke. Unsere eigenen Katzen sind nicht getestet, hatten bisher noch nichts (dreimal auf Holz klopf) - aber das ist ja bei der Inkubationszeit dieser Krankheiten auch nicht sehr aussagekräftig. Unser TA meinte, wenn wir nur neg. getestete Tiere aufnehmen sollte nichts passieren. Ist mir aber auch nicht ganz klar, weil der Status unserer ja genau genommen unklar ist. Ich hatte nun mit mehreren Vereinen Kontakt wegen PS-Tätigkeit, wo es darum ging, ob die Katzen getestet sind oder nicht - erstaunlicherweise ist das überwiegend nicht der Fall und auch keiner hat ein Problem damit, eine nichtgetestete zu unseren nichtgetesteten dazuzugeben (wir haben noch keine aufgenommen!). Wie kann das sein? Ist es total übertrieben alles auszutesten oder ist es gelinde gesagt verantwortungslos es nicht zu tun? Ich persönlich bin ziemlich verunsichert.
 
A

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Ja, wir haben sie testen lassen und dabei kam leider heraus, dass Filou FIV positiv ist.
Das Ergebnis wurde durch einen Western Blot Nachtest bestätigt.

Katzen wirft man nicht ungetestet zusammen. Meiner Meinung nach gehört jede Katze standardmäßig getestet.
Das mag bei FIV weniger dramatisch sein (man kann unter bestimmten Voraussetzungen wie friedfertiger Charakter und Kastration positive und negative Tiere zusammen halten) - bei FelV dafür um so dramatischer, wenn man positive und negative Tiere zusammen wirft.

Nicht zuletzt sollte man aber auch wissen, was seine Katze hat. Ich kann bei Filou nun auf bestimmte Dinge achten - das könnte ich nicht, hätte ich ihn nie testen lassen.
Folglich würde ich in eurem Fall eben auch ohne Neuzugang meine Tiere testen lassen.
Ich halte nichts von "ob ich's nun weiß oder nicht, es ändert ja nichts". Nee, an dem Testergebnis ändert es nichts, aber an den Behandlungsmethoden und -möglichkeiten im Falle von Krankheiten ändert es unter umständen durchaus was, wenn ich weiß, was die Katze hat oder nicht hat.


Ich würde Katzen auch nur von Stellen nehmen, die standardmäßig testen.

Natürlich kann man auf eigene Faust den potentiellen Neuzugang testen lassen. Es gibt aber eine gewisse Zeit der Testunsicherheit. Sprich hat sich eine Katze gerade erst angesteckt, bleibt der Test negativ - die Zeiten der Testunsicherheit sind bei FIV und FelV unterschiedlich. Bei FelV nicht ganz so lang wie bei FIV.


Nehme ich also eine Katze von einer Stelle, die nicht standardmäßig testet und Katzen einfach zusammen wirft, könnte gerade eine Ansteckung erfolgt sein. Mein auf eigene Faust veranlasster Test ist ohne vorheriger entsprechender Quarantäne ... unnütz. Das Ergebnis ist nichtig, weil ich nicht weiß, ob es nun richtig oder falsch ist.


Tja, wie kann es sein, dass nicht standardmäßig nach entsprechender Quarantäne getestet wird?
Unwissenheit, fehlende Gelder, manchen mag es egal sein, weil sie das Risiko für zu gering halten, Vermittlung um jeden Preis, fehlende Quarantänemöglichkeit.
Da gibt's sicher verschiedene Gründe für - ich denke der häufigste Grund wird einfach Unwissenheit und das fehlende Geld sein.
Ich hab aber meinen eigenen Katzen 'ne Verantwortung gegenüber und such mir dann halt nur Stellen, die verantwortungsvoll mit solchen Tests umgehen.
Das hab ich ja in der Hand. Und bin natürlich auch bereit, entsprechend höhere SChutzgebühren dann auch zu bezahlen.

Kurzum: Ja ich persönlich finde es verantwortungslos Katzen ungetestet zusammen zu werfen.
 
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Dankeschön für deine ausgiebige Antwort. Ich hoffe auf weitere Wortmeldungen :)

Ich meine gelesen zu haben, dass der FeLV-Test 3 (?) mal wiederholt werden müsse, um wirklich aussagekräftig zu sein?
 
Meine Kira war nie getestet. Merlin ist auch nicht getestet.
Lilly war getestet. Maya und Janosch sind auch getestet.
 
Ich meine gelesen zu haben, dass der FeLV-Test 3 (?) mal wiederholt werden müsse, um wirklich aussagekräftig zu sein?

Von dreimal direkt weiß ich jetzt nicht. Aber zu einem Nachtest wird immer geraten, eben wegen der Testunsicherheit. Um auszuschließen, dass der Test nur negativ war, weil eine Ansteckung gerade erst erfolgt ist.


Von dreimaligen Testen hab ich bisher nur mitbekommen, wenn eine Katze beim ersten Mal positiv, dann negativ getestet wurde. In dem Fall wurde dann noch ein dritter Test zur Sicherheit gemacht.
 
Also ich würde niemals ungetestete Tiere dazusetzen und auch die eigenen müssen getestet sein. Ein Verein, der das nicht macht, ist für mich unseriös und grob fahrlässig. Gerade PS-en sind oft größer oder auch Mehrkatzenhaushalte mit 3,4 Tieren und mir wird ganz übel, wenn ich mir vorstelle, wie gesamte Bestände infiziert werden. :(

Dieses Nachtesten gilt bei Kitten und vor allem bezüglich FIV wegen der maternalen Antikörper. Allerdings nur zweimal, nicht dreimal.

Bei adulten Tieren mit ausreichender Quarantänezeit und dadurch auch Separation reicht die einfache Testung. Nachtestung empfiehlt sich trotzdem, traue nur dir selbst. ;)

Hat man aber z.B. Mutter mit Kitten und diese ist FelV+, so kannst du mit an Sichheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Kitten ebenfalls positiv sind.
Bei FIV wiederum ist die Chance "nicht so hoch", ich kann dir jetzt auswändig keine Zahl nennen, aber ich würde es mal platt mit einer 50:50 Chance deklarieren (und nicht eben wie bei FelV mit 95%).
 
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Es ist interessant (und erschreckend) wie unterschiedlich das scheinbar gehandelt wird: Gerade war ich im Tierheim Berlin, wo jede Menge Katzen sind. Ich habe die Tierpflegerin auf die Tests angesprochen: es wird NUR bei Verdacht getestet! Ich bekomme mich nicht mehr ein..
 
Ein großes Berliner TH war doch auch schon groß in der Presse mit sehr vielen Negativberichten, weil Katzen mit Seuche vermittelt wurden, kranke Hunde usw.
Da ich nicht ortsansässig bin, weiß ich nichtmehr, um welches es sich handelte.

Ich finde die Aussage - sry - so dermaßen bescheuert, weil FIV und FelV siehste einem Tier nicht an, außer es ist ausgebrochen.
Ja super, wenn es dann schon 20 andere Tiere infiziert hat.

Es ist einfach ein Spiel mit dem Leben vieler Tiere. Leider machen das auch einige private PS so,bis es dann mal zum großen Knall kommt und ein infiziertes Tier eingeschleppt wurde.
 
  • #10
In Berlin selbst gibt es nur 1 öffentliches Tierheim. Das ist riesig. Ich meine das auch völlig wertungsfrei. Es erstaunt mich aber. Ich denke, es geht wie immer ums liebe Geld. Und die wenigsten Interessenten werden danach fragen :/.
 
  • #11
Ich habe meine beiden auch testen lassen - bevor sie zusammen durften.
Auf leukose, fiv und felines coronavirus.
 
  • #12
Es ist schon so etwa 12 Jahre her, da holte sich meine damals beste Freundin aus dem Berliner Tierheim (wir wohnten in Berlin) einen 1-jährigen Kater. Innerhalb einer Woche nach der Ankunft bei ihr ist dieser an Katzenseuche verstorben. Zum Glück war der ältere Freigängerkater geimpft und hat sich nicht angesteckt.
Sie haben sich dann an das Tierheim Berlin gewandt, da kam die Antwort: Na, dann suchen sie sich halt nen neuen aus, sind doch genug da.

Der "neue" Kater hatte dann akuten Katzenschnupfen, für die Behandlung haben sie dann einige Hundert DM beim TA gelassen. Ja, das TH bot an, die Behandlung beim eigenen TA machen zu lassen, aber das ist eine Weltreise mit dem Auto oder Nahverkehr durch Berlin, die man mit Sicherheit keinem kranken Tier zumutet (2h pro Richtung).

Wir hatten vor Anschaffung unseres Hunderüden dort uns umgeschaut, hatten uns für einen 6-Monate alten Hütehund interessiert, der an dem Tag abgegeben worden war. Joa, 350€ Schutzgebühr wollten sie haben für einen Hund, der ungeimpft, unkastriert und nicht entwurmt oder auch nur mal dem TA vorgestellt worden wäre. Da haben wir dann dankend verzichtet.
 
  • #13
Es ist interessant (und erschreckend) wie unterschiedlich das scheinbar gehandelt wird: Gerade war ich im Tierheim Berlin, wo jede Menge Katzen sind. Ich habe die Tierpflegerin auf die Tests angesprochen: es wird NUR bei Verdacht getestet! Ich bekomme mich nicht mehr ein..

Nein, im Berliner Tierheim wird grundsätzlich getestet.
Ebenso wie in fast allen eingetragenen Vereinen, die ich kenne.

Das Katzennetzwerk und die Tatzenhilfe Spanien testen grundsätzlich und bestehen auch bei den schon im Haushalt lebenden Katzen auf einen Test.

Meine Kater sind alle (negativ) getestet, all per einmaligem Schnelltest. Mir reicht das als Sicherheit.

Nicht zu testen ist indiskutabel.
 
  • #14
Nein, im Berliner Tierheim wird grundsätzlich getestet.

Ich war heute Vorort und habe direkt nachgefragt und diese Info bekommen. Vll war das ja ne Ehrenamtliche die da in dem Katzen"zwinger" rumgekrachelst ist - dann fände ich es krass, dass sie ohne Ahnung zu haben sicher antwortet. Woher weißt du, dass dort getestet wird?
 
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  • #15
Woher weißt du, dass dort getestet wird?

Also, beschwören kann ich's nicht, im Zweifel würde ich immer nachfragen. Aber der Tierheimtierarzt hat's gesagt, verschiedene Pfleger auch und alle Katzen die von dort in den letzten Jahren kamen, die ich kenne (6 Stück) haben den Test in ihrem Impfpass stehen. Die wurden direkt während ihrer Quarantänezeit getestet, ebenso wie die weiblichen Katzen auch noch mal "nachkastriert" werden, also aufgeschnitten und geguckt ob sie kastriert sind.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie bei Kittenwürfen nur die Mutterkatze testen und nur im Zweifel die Kitten.

Vielleicht war's ein Missverständnis?
 
  • #16
Hmm also meine Frage war "Entschuldigung, ich habe mal eine Frage: FIV und FeLV, testet ihr darauf?".... Ich werde nochmal anrufen und nochmals nachfragen.
 
  • #17
Bei uns in den Tierheimen wird generell nicht getestet.

Allerdings habe ich alle Katzen auf eigene Kosten testen lassen bevor sie zu uns gekommen sind. Unser TA impft auch ohne Test nicht gegen Leukose
 
  • #18
Hallo!

Ich habe vor drei Jahren einen ungetesteten Kater zu mir genommen und mir so FeLV ins Haus geschleppt. Das wird mir nie wieder passieren, ab jetzt wird vorher getestet (auch wenn nicht jeder Test 100%ig sein kann).

Die hiesigen (Provinz)Tierärzte testen nur bei Verdacht. Ebenso bis vor kurzem der hiesige Tierschutzverein, der mittlerweile allerdings dazu übergegangen ist, bei Neuzugängen ebenfalls zu testen. Weil in bisher drei vermittelten Fällen nachgewiesenerweise FIV, FeLV und FIP ausgebrochen war.

An Frechheit grenzt es, wenn der eigene TA zu Impfungen rät, ohne das Tier vorher zu testen. 3 Jahre lang habe ich meinem (verstorbenen) Kater (und meinem Portemonaie) die FeLV-Impfung zugemutet, obwohl er es schon längst gehabt haben muss.

Ich hatte schon immer Katzen, allerdings haben wir früher nicht einmal geimpft. Aber das war wie gesagt früher, also vor über 25 Jahren. Heutzutage schätze ich (als Laie) das Risiko von versteckten Krankheiten, also FIV und FeLV als weitaus größer ein und ich würde wie gesagt kein ungetestetes Tier mehr aufnehmen.

LG
Wölfchen
 
  • #19
Nicht die Inkubationszeit ist das Problem, sondern die Nachweisbarkeit.

FeLV:
Nachgewiesen werden kann sich ab ca. 4 Wochen nach Ansteckung, bis dahin sollte also vor dem Test separiert werden.

Es gibt unterscheidliche Testverfahren, die unterschiedliche Nachweise erbringen.

ELISA-Tests pos. sollten immer nachgetestet werden, neg. Befunde kann man mittels PCR nachtesten, um zu schauen, es sich um eine latente Infektion handeln könnte.

Ungetestet, ohne Quarantäne würde ich kein Tier dazusetzen.

Wird gemacht aus Kostengründen, purer Leichtsinn.

FIV:
pos. Test wie bereits geschrieben mittels Western-Blot nachtesten.
 
  • #20
Aber wer kann denn 4 Wochen separieren??

Ist doch auch doof für die Mieze, 4 Wochen eingesperrt, alleine.
 

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