Calici- und Mykoplasmen-positiv: Was tun?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Cat on the moon

Gast
Ich bin gerade völlig verunsichert und in großer Sorge um mein Penny-Bärchen. Penny wird im April 5, sie kam zu uns, als sie 1 Jahr alt war (aus dem TH, dort war sie fast ihr gesamtes 1. Lebensjahr). Penny war immer gesund und hat auch immer gut gefressen bis letzten Oktober, da hat sie plötzlich mitten beim Fressen furchtbar gefaucht und sich dann verkrochen. Dazu muss ich sagen, dass das Bärchen sehr scheu ist und ich ihr nicht mal so eben ins Mäulchen schauen kann.

In der TK stellte sich dann heraus, dass sie unglaublich entzündetes Zahnfleisch hatte, es sah ganz schrecklich aus und es endete damit, dass ihr alle Backenzähne gezogen wurden und sie positiv auf Calici und Mykoplasmen getestet wurde. Sie bekam dann 3 Wochen lang Doxicyclin gegen die Mykoplasmen, wurde danach wieder positiv getestet und bekam nochmal 3 Wochen lang AB. Nun sind seitdem 4 Wochen vergangen und ich habe Penny letzte Woche nochmal testen lassen. Das Zahnfleisch ist gut abgeheilt, nur an einer Stelle noch ein klein wenig entzündet und Penny frisst nach wie vor gut. Sie bekommt momentan Traumeel und Propolis, was sie auch in einem Stückchen Hühnerbrustfilet sehr gut annimmt.

Nun war ich letzten Donnerstag mit Lisa, die auch schon zweimal positiv auf Mykoplasmen (allerdings negativ auf Calici) gestest wurde, nochmal zum erneuten Test in der TK und war diesmal bei einer anderen Ärztin, die mich irgendwie total überfahren hat und mir gesagt hat, ich solle das testen sein lassen, einmal positiv ist immer positiv und überhaupt ist Lisa ja gesund (sie wurde nur getestet, weil Penny positiv war) und ich soll sie gar nicht mehr testen lassen, ganz viele Tiere würden Mykoplasmen tragen, aber keinerlei Symptome zeigen. Ich war dann völlig verwirrt irgendwie und bin gegangen, ohne Lisa nochmal testen zu lassen. Die Ärztin hat mir dann auch gesagt, dass Pennys Zahnfleischprobleme nichts mit den Mykoplasmen zu tun hätten, sondern eine Immunreaktion auf das Calici sind und "wenn das mal wieder kommt, kriegt sie halt mal Cortison".

Gestern rief dann die andere TÄ bei mir an bzw. sprach mir auf die Mailbox, dass Pennys Test auf Mykoplasmen immer noch positiv ist, sie hat gemeint, im Moment, solange es Penny gut geht, müsse man medikamentös nichts machen, sie wollte sich dann aber heute nochmal ausführlicher mit mir unterhalten. Und nun sitze ich hier und bin total verwirrt und mache mir totale Sorgen um das Bärchen. Wenn es nun so ist, dass einmal mykoplasmenpositiv gleich immer mykoplasmenpositiv ist, warum testet man dann überhaupt nochmal? Und warum gibt man dann zweimal 3 Wochen lang AB? Und warum zum Geier sagt die eine Ärztin so, die andere ganz anders?
Ich möchte meine Mäuse eigentlich keinesfalls mit weiteren AB-Gaben traktieren, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Mykoplasmen jetzt völlig harmlos sind, vor allem weil Penny eben calici-positiv ist. Ich liebe dieses Bärchen so sehr, ich hänge so sehr an ihr und allein schon der Gedanke, dass ihr etwas passieren könnte, lässt mich fast verrückt werden.

Sorry für den furchtbar langen Text, aber hat vielleicht jemand von euch Erfahrungen mit der Kombi Calici und Mykoplasmen und wenn ja, was habt ihr getan? Ich möchte jetzt eigentlich zu einer Tierheilpraktikerin hier vor Ort gehen, die mir empfohlen wurde, das Vertrauen in die TK habe ich doch sehr verloren. Ich werde heute nochmal mit der TÄ telefonieren und ihr dann auch sagen, wie das bei mir ankommt, dass mir jeder was anderes sagt, und dann werde ich wohl auf die Homöopathie setzen. Was würdet ihr tun?
 
A

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hallo erstmal,

wie wurden die mykoplasmen getestet? per abstrich im rachen?
wenn ja - nun, da findet man in der tat ständig bakterien.

mykoplasmen sind prinzipiell nicht ungefährlich, es kommt aber sehr auf den ort an und den typ.
parallel im "wartezimmer - innere krankheiten" gibt es gerade einen thread zu mykoplasmen, die in der LUNGE gefunden wurden.
die sind, soweit ich das in meinen büchlein nachgeschlagen habe, in jedem fall NICHT normal, will sagen: mykoplasmen in der lunge werden bei gesunden tieren NICHT gefunden.
eure sind ja aber wohl nicht in der lunge, sondern wohl im rachenbereich.

über google books kannst du, wenn du "mykoplasmen katze" googelst, in einige der standardwerke betreffs katzenkrankheiten hineinlesen.

im horzinek ("krankheiten der katze") z.b. steht, dass "die zahl der von gesunden und kranken katzen isolierten spezies beträchtlich ist", dass sich aber "zusammenhänge zu klinisch manifesten symptomen [...] nur teilweise festmachen" ließen.
und zwar eben bei obigen, sich in der lunge befindlichen mykoplasmen sowie bei tieren mit konjunktivitis.

in kraft/dürr/hartmanns werk ("katzenkrankheiten") steht folgendes zu lesen: "mykoplasmen können zeitlebens kommensalisch auf diesen schleimhäuten leben, ohne veränderungen hervorzurufen. sie können aber unter bestimmten umständen entzündungen hervorrufen. [...] während mykoplasmen aus dem speichel und aus rachentupfern gesunder tiere isoliert werden können, werden sie im unteren respirationstrakt nur bei katzen mit pneumonien, nicht aber bei gesunden katzen gefunden. mykoplasmen scheinen bei der katze also keine pathogenität im oberen, möglicherweise aber im unteren respirationstrakt zu besitzen."

nach dem, was da steht, würde ich an deiner stelle davon ausgehen, dass mykoplasmen im rachen nicht weiter bedenklich sind, so lange keinerlei krankheitssymptome da sind.

eine weitere mykoplasmengefahr ist wohl dieses hier - die feline infektiöse anämie - du hattest allerdings nicht von derlei symptomen berichtet bzw. nach dem, was du schriebst, hört es sich bei euch "nur" nach einem rachenabstrich o.ä. an.

im übrigen war die antibiose mit doxycyclin über 3 wochen eigentlich eine sehr gute wahl - mykoplasmen sind sehr hartnäckig, doxy aber normalerweise das präferierte mittel der 1. wahl und drei wochen eine adäquate zeit.


lg, fraufreitag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine Antwort, Frau Freitag! Bei Penny und Lisa wurden die Mykoplasmen durch einen Abstrich im Maul festgestellt, Lisa zeigt zum Glück keinerlei Krankheitsanzeichen, Penny hatte eben die furchtbare Zahnfleischentzündung, die nach dem Ziehen der Zähne sehr schön abgeheilt ist. Bei Penny hat die zweimalige AB-Gabe leider nicht dazu geführt, dass die Mykoplasmen weg sind, sie ist nach wie vor positiv, die letzte Probe wurde da genommen, wo das Zahnfleisch noch ganz leicht entzündet ist. Ich werde auf jeden Fall nochmal mit der TÄ sprechen (gestern war sie nicht in der Praxis), was ich halt so blöd finde, ist dass zwei Ärzte aus einer TK so völlig unterschiedliche Aussagen treffen und ich jetzt entscheiden muss, wem ich glaube. Ich bin ja kein Experte, ich bin einfach nur ein Mensch, der seine Katze über alles liebt und nur das Beste für sie will, und ich wollte mich eben gerne auf getroffene Aussagen auch verlassen können, besonders weil Penny eben auch calici-positiv getestet wurde und das macht mir ja noch viel mehr Sorge. Ich werde auch einen Termin mit der Tierheilpraktikerin machen, schaden kann es ja nicht...
 
So, Telefonat mit der TÄ beendet. Sie hat mir das jetzt nochmal folgendermaßen erklärt: Da Lisa keinerlei Krankheitssymptome zeigt, würde auch sie zumindest momentan auf einen weiteren Abstrich verzichten, entweder ist Lisa jetzt negativ, dann ist ja gut, oder sie ist weiterhin positiv, hat aber weiterhin keine Krankheitsanzeichen, dann sieht sie es nicht für sinnvoll an, sie ein drittes Mal mit AB "vollzuhauen", obwohl sie ja gar nicht krank ist. Damit stimme ich absolut überein und ich werde bei Lisa jetzt keinen weiteren Test machen lassen, solange es ihr gut geht.

Bei Penny ist ja der calicipositive Befund da und laut TÄ setzen sich auf dieses Calici, da geschwächtes Immunsystem, eben gerne auch noch bakterielle Sachen wie Mykoplasmen drauf und treiben ihr Unwesen. Da Penny jetzt weiterhin mykoplasmenpositiv ist, ihr Zahnfleisch aber so schön abgeheilt ist und nur noch eine wirklich kleine Stelle leicht entzündet ist und es ihr auch sonst gut geht, verzichten wir auch bei ihr auf eine weitere AB-Behandlung. Sie bekommt weiterhin Traumeel und ich werde sie sehr genau beobachten, das mache ich eh, sie ist doch mein Bärchen.

Somit ist mir die Aussage der anderen TÄ, die mir geraten hat, Lisa jetzt nicht nochmal testen zu lassen, da es ihr offensichtlich sehr gut geht, jetzt dann doch verständlicher und mein Vertrauen in die TK ist wieder mehr hergestellt. Ich war da schon immer mit meinen Meerschweinchen und da haben die teilweise richtig tolle Sachen vollbracht, so z.B. eine ganz ganz schwierige Eierstockzysten-OP bei einem alten Schweinchen. Das ist jetzt 2 1/2 Jahre her und das Schweinchen ist jetzt 7 Jahre und 8 Monate alt und erfreut sich bester Gesundheit.

Mit der Tierheilpraktikerin werde ich aber trotzdem mal einen Termin machen.
 

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