Tollwutimpfung vor Radiojodtherapie in Belgien

  • Themenstarter Erlenpfoten
  • Beginndatum
  • Stichworte
    tollwut; impfung;

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
E

Erlenpfoten

Neuer Benutzer
Mitglied seit
8. April 2015
Beiträge
21
Bei unserer Lili (12 Jahre) wurde vorgestern mit 5x erhöhtem T4 Wert eine Schilddrüsen-Überfunktion diagnostiziert und eine Therapie mit 2x 5m Felimazole begonnen. Am 02.10. wird erstmalig kontrolliert und auch die Nierenwerte verglichen, die ja unter der Überfunktion beim ersten Bluttest von vor zwei Tagen nicht aussagekräftig bzw. verlässlich waren.
Ab diesem Zeitpunkt werden wir in Gent/Belgien einen Termin für die Radiojodtherapie vereinbaren können.
Da Lili, auch wenn sie seit 12 Jahren Freigänger ist, nicht gegen Tollwut geimpft ist, ist eine Einreise nach Belgien, auch wenn man in der Regel nicht kontrolliert wird, und auch wahrscheinlich die Behandlung in Gent nicht möglich.
Also muss Lili neben Felimazole wohl oder übel auch den Impfstoff ertragen.
Einen Tierpass/Impfpass haben wir, und Lili trägt auch einen Chip unter der Haut.

Hierzu meine Fragen:

Gilt der Impfschutz sofort nach dem Impfen, oder müssen wir mit mehreren Stufen (Impfungen) rechnen und daher den Termin für die RJT nach hinten schieben?
Ich habe öfters den Begriff "adjuvanter Impfstoff" gelesen. Welchen Impfstoff empfiehlt ihr.
Danke für die Antworten.
 
A

Werbung

M.E. sehr gute Entscheidung! Wenn du Fragen zu Gent hast, schreib mir ruhig eine PN.

Der Impfstoff heißt "Purevax Rabies". Wenn ihn deine TA-Praxis nicht hat, dann ruf die anderen Praxen durch, ich bin sicher, eine wird es haben.
Die Impfung ist einmalig. Allerdings muss sie - und das weiß ich jetzt leider nicht mehr genau, lässt sich aber googeln und auch der TA muss das wissen - 21 oder 28 Tage alt sein, damit sie gültig ist.

Fürs Einstellen des T4 drücke ich dir die Daumen. Wenn du Glück hast, geht das sehr schnell, bei Pech deutlich länger. Wichtig ist, dass er auf jeden Fall mindestens in der Mitte der Ref. sein muss, also unter 3, damit die Nierenwerte aussagefähig sind.

Viel Glück wünsch ich deiner Lili!!!
 
Danke für die guten Wünsche, tiha, ich habe dir eine Nachricht geschickt.

Natürlich stehen für uns mit Gent und Gießen zwei Behandlungsorte zur Auswahl, und wir haben eine "Entscheidungsmatrix" aufgestellt, zu der ihr gerne noch weitere Parameter hinzufügen könnt, die wir vergessen haben:

Gent:

Pro: geringe Verweildauer von 5 Tagen bis zur Abholung
Kontra: 310km = rund 3.5 Stunden Fahrzeit; Impfung Tollwut

Gießen:

Pro: 120km = rund 1.5 Stunden Fahrzeit; keine Tollwut-Impfung notwendig
Kontra: unsichere Verweildauer, wir haben von bis zu 16 Tagen gelesen

Dass Gent nur die Hälfte dessen kostet, was in Gießen anfällt, ist für uns kein Argument, wir suchen für Lili die beste Lösung.
Sollte sich herausstellen, dass Gießen uns eine Abholung nach 5 bis 7 Tagen garantieren kann, wird es vielleicht doch Gießen werden.
Bei den Fahrten zum TA gebärdet sich Lili immer sehr unwillig und maunzt pausenlos, was den Faktor 2.5x bei der Fahrtzeit natürlich ins Gewicht fallen lässt.
Auch die Verfügbarkeit bzw. die Warteliste wird eine Rolle spielen. Gent verlangt, das Felimazole 10 Tage vor Termin abgesetzt wird, ich muss das für Gießen noch herausfinden.
Beide Kliniken werde ich nächste Woche anrufen und werde dann natürlich über noch mehr Informationen und Argumente verfügen.
Ist es nicht verrückt, dass die Strahlenwerte bei einem Langstreckenflug deutlich höher sind als das, was eine arme Katze ausscheidet, die über Tage in Quarantäne gesteckt wird? Natürlich habe ich als Halter eine große Verantwortung, aber bei uns besteht überhaupt keine Gefahr, dass Kleinkinder oder Schwangere mit Lili oder ihren Ausscheidungen konfrontiert werden.
Egal, Lili muss "da durch" und wir werden ihr die Bewältigung dieser Behandlung so erträglich wie möglich gestalten.
Ich denke herzlich für alle hilfreichen Anregungen, auch was die Autofahrt und die Quarantäne angeht.
 
Zur RJT kann ich nichts sagen, unsere Katze war schon sehr alt, als SDÜ festgestellt wurde und bekam Tabletten.
Ihr müßt 21 Tage nach der TW-Impfung abwarten und die Katze braucht vorher einen Chip, falls sie keinen hat, und einen EU-Heimtierausweis.

Eurer Katze wünsche ich alles Gute.
 
Ist es nicht verrückt, dass die Strahlenwerte bei einem Langstreckenflug deutlich höher sind als das, was eine arme Katze ausscheidet, die über Tage in Quarantäne gesteckt wird?

Katzen sind Sachen und für Dinge gilt die längere Frist... Komischerweise scheint es dazu wohl keine EU-Regelung zu geben.

Ich hatte mich auch mit der RJT beschäftigt und wäre gern nach Gent gefahren - oder Norderstedt. Irgendwie war mir das einfach sympathischer. An all die Dinge hatte ich aber gar nicht gedacht! :eek: Viel Erfolg und berichte gern mal, wie Du Dich entscheidest und wie es war.

Norderstedt bietet das auch an und da ist es nochmal erklärt, warum man die Katze bei uns 10 Tage isoliert:

Aufgrund aktueller Strahlenschutzvorschriften und der Ausscheidung nicht thyreoidal gespeicherten Jods über die Nieren ist nach der Therapie ein stationärer Aufenthalt von zehn Tagen im Strahlenschutzbereich unserer Tierklinik erforderlich. Wesentliche Nebenwirkungen wurden bei der Radiojodtherapie bisher nicht beobachtet. Direkt praetherapeutisch wird ein Schilddrüsen-Szintigramm vorgenommen, um das Zielvolumen zu berechnen. Es ist daher für Diagnostik und Therapie lediglich eine kurze Sedierung erforderlich. Bei 95 Prozent der therapierten Katzen führt eine einmalige Radiojodtherapie zur Normalisierung der Schilddrüsenfunktion nach zwei bis drei Wochen.

https://www.tierklinik-norderstedt.de/leistungen/nuklearmedizin
 
Katzen sind Sachen und für Dinge gilt die längere Frist... Komischerweise scheint es dazu wohl keine EU-Regelung zu geben.

Ich hatte mich auch mit der RJT beschäftigt und wäre gern nach Gent gefahren - oder Norderstedt. Irgendwie war mir das einfach sympathischer. An all die Dinge hatte ich aber gar nicht gedacht! :eek: Viel Erfolg und berichte gern mal, wie Du Dich entscheidest und wie es war.

Norderstedt bietet das auch an und da ist es nochmal erklärt, warum man die Katze bei uns 10 Tage isoliert:

Aufgrund aktueller Strahlenschutzvorschriften und der Ausscheidung nicht thyreoidal gespeicherten Jods über die Nieren ist nach der Therapie ein stationärer Aufenthalt von zehn Tagen im Strahlenschutzbereich unserer Tierklinik erforderlich. Wesentliche Nebenwirkungen wurden bei der Radiojodtherapie bisher nicht beobachtet. Direkt praetherapeutisch wird ein Schilddrüsen-Szintigramm vorgenommen, um das Zielvolumen zu berechnen. Es ist daher für Diagnostik und Therapie lediglich eine kurze Sedierung erforderlich. Bei 95 Prozent der therapierten Katzen führt eine einmalige Radiojodtherapie zur Normalisierung der Schilddrüsenfunktion nach zwei bis drei Wochen.

https://www.tierklinik-norderstedt.de/leistungen/nuklearmedizin

Ja, Katzen sind Dinge :grr: , und wir wollten die Verweildauer im Knast so gering wie möglich halten. Deshalb haben wir uns für Gent entschieden. Lilis T4 Wert war 259 nmol/l, deshalb ist die Tierärztin auch richtigerweise mit 2x 5mg Felimazole eingestiegen.
Lili ist mittlerweile mit Purevax Rabies gegen Tollwut geimpft (valide ab 7.10.), hat einen Europäischen Haustierpass (ohne geht's auch nicht) und war zum Glück schon seit 2009 mit einem Chip versorgt.
Jetzt kommt die Kontrolluntersuchung am 2.10. zur Kontrolle der Schilddrüsen- und Nierenwerte, und wir warten auf eine Antwort aus Gent, ob wir (hoffentlich) am 7., 14. oder 21. Oktober anreisen können.
Die 300km und rund 3.5 Stunden werden für Lili und uns nicht schön, aber da müssen wir alle durch. Die Vision einer lebenslangen Felimazole oder Ohrensalben-Gabe mit regelmäßiger Blutabnahme beim TA wird uns alle mit Sicherheit mehr stressen.
Die Radioaktivität schreckt mich mit fast 69 nicht, Kontakt mit Schwangeren und kleinen Kindern wird es nicht geben.
Was uns im Moment noch beschäftigt, ist die Frage, was wir machen, wenn Lili auf der Hin- oder Rückfahrt pinkelt oder käkselt in die Box. Gestern pinkelte sie auf der Rückfahrt vom TA, und ich hätte sie nicht drei Stunden auf dem vollgepinkelten Handtuch in der Box lassen wollen. Die Box im Auto zu öffnen ist uns zu riskant: wenn sie da entwischt und sich unter einem Sitz verkriecht oder im Auto herumtobt, haben wir ein Problem bis zuhause.
Wir sind schon dabei, und mit Rescue-Tropfen u.ä. zu versorgen.
Unter dem Strich ist es natürlich auch eine deutliche Erinnerung daran, dass Lili jetzt 12.5 Jahre alt ist und der Gedanke an die Endlichkeit nur auf Zeit verdrängt werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben