Grundimpfung ggf. 2x innerhalb von 6 Monaten möglich?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sera_S

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9. April 2018
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Hallo zusammen,

ich habe schon etwas länger mal mitgelesen und mich jetzt registriert. Mich beschäftigt seit langem eine Frage und ich hätte gern mal eine unabhängige Meinung dazu.

Geht um ein Katerchen, das meiner Oma letztes Jahr Ende August zugelaufen ist. Wahrscheinlich wurde er im Mai letzten Jahres geboren, genau wissen wir es allerdings nicht. Bei mir lebt er seit Dezember. Da er von August bis Dezember bei meiner Oma gewohnt und sie ihn aufgepäppelt hat, habe ich keinerlei wirklich sichere Informationen darüber, ob sie mit ihm bei TA war und ob er die wichtigsten Grundimpfungen hat. Sie sagt zwar, sie wäre mit ihm beim Tierarzt gewesen und er hätte da angeblich auch Impfungen bekommen, allerdings wage ich das zu bezweifeln. Sie kann mir nicht sagen, welche Impfungen er angeblich bekommen haben soll. Dazu war er - als sie ihn gefunden hat - krank und halb verhungert. Ich war selbst nicht bei der Behandlung dabei, kann mir aber gut vorstellen, dass er eher Antibiotika o. ä. bekommen hat. Es gibt keinen Impfpass und bei der TA, die ihn damals angeblich behandelt hat, gibt es auch keinerlei Aufzeichnungen über die Behandlung. Das macht mich schon sehr skeptisch.

Meine Frage nun konkret: Ich würde eigentlich am liebsten selbst nochmal mit ihm zum TA fahren, damit er die wichtigsten Impfungen bekommt. Da es allerdings eben auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass er die vielleicht doch schon hat (dürfte dann letztes Jahr im September/Oktober etwa passiert sein), weiß ich auch nicht, ob ihm das nicht vielleicht sogar schaden könnte? Keine Ahnung. Könnte man innerhalb von 6 Monaten zur Not 2x impfen lassen? Ich bin total verunsichert und es ärgert mich auch maßlos, dass ich von meiner Oma und auch von der angeblich behandelnden TA keinerlei Infos bekomme, die mich ruhiger schlafen lassen. Hier ist echt alles möglich. -.- Ich möchte nur sicher gehen, dass meine Samtpfote vor den wichtigsten Krankheiten geschützt ist. Seit es wieder wärmer wird, geht er nun auch vermehrt raus. Da mache ich mir nun erst recht Sorgen, dass er sich was einfangen könnte. :(

Was würdet ihr in der Situation machen? Was KANN ich überhaupt machen? Ich möchte mich auch nicht nur stur auf die Aussage von Tierärzten verlassen, weil die im Zweifelsfall eher das Geld als das Tier sehen.

Hoffe, mir kann jemand sagen, was jetzt richtigerweise zu tun wäre. :-/

Vielen Dank und LG,
Sera_S
 
A

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Normalerweise bekommt eine angeimpfte Katze einen gleben Impfausweis, der beim Eigentümer verbleibt.

Frag noch mal einen TA des Vertrauens was der dazu meint. Allerdings wenn eine Katze krank ist und AB bekommt wird diese erst nach überstandener Krankheit geimpft.

So wie es ausschaut musst du die Grundimmunisierung nochmal starten wenn wirklich kein Impfpass existiert.
 
Wohnst Du nicht in Deutschland? Weil hier jedes Tier eine Akte haben sollte, wo alles aufgezeichnet ist.

Klingt gerade bisschen so wie bei unseren türkischen Katzen... :rolleyes:

Gegen was willst Du denn impfen lassen?
 
Hey.

Danke euch beiden für die Antworten.

Ich kenne das eigentlich auch so, dass man einen Impfpass bekommt, wenn die Katzen geimpft werden. Ich war bisher nur 1x selbst mit ihm beim TA, um ihn kastrieren zu lassen. Auch da wurde nichts zu dem Kater vermerkt. Sie haben mich nicht mal nach seinem Namen gefragt. :sad: Kenne ich so von eben diesem TA auch nicht und bin darüber doch sehr verwundert. :-/ Meine Oma war wohl bei einem anderen TA, aber auch da gibt es keinerlei Aufzeichnungen zu meiner Samtpfote. Deshalb gehe ich eigentlich eher davon aus, dass er gar nichts an Impfungen hat.

@ tigerlili: Was genau geimpft werden soll, ist die nächste große Frage. Ich bin in der Hinsicht noch ziemlich unbelesen und gerade erst dabei, mich so richtig zu informieren. Katzenschnupfen und Katzenseuche fallen mir zuerst ein. Und ich würde - wenn es da überhaupt ein Mittel gibt - ihn auf jeden Fall gegen Borreliose impfen lassen wollen. Wir haben hier bei uns leider viel mit Zecken zu tun und die machen auch vor dem Spot-on nicht Halt, den ich ihm vor zwei Tagen erst verpasst habe. Die Biester setzen sich direkt neben die Stelle im Nacken und lassen sich da sein Blut schmecken. :sad:

Also, was genau geimpft werden soll, ist eben die Frage. Das entscheide ich natürlich auch in Absprache mit dem Tierarzt, aber ich möchte da nicht völlig unvorbereitet in das Gespräch platzen und mir am Ende irgendwas aufschwatzen lassen, was vielleicht völlig unsinnig oder sogar schädlich sein könnte. Insofern bin ich für jeden Tipp und jeden Ratschlag wirklich dankbar. :)

LG,
Sera
 
Klingt nach Freigänger?

Wenn es beim Tierarzt, bei dem deine Oma war, keine Aufzeichnungen gibt, hat der Kater auch keine Impfung (wenn es gar keine Aufzeichnungen gibt, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er gar nicht beim Tierarzt war).
Von daher würde ich ganz normal grundimmunisieren. Falls er doch schon geimpft wurde, macht das nichts.

Gegen Borreliose gibt es für Katzen keinen Impfstoff.
Impfen solltest du aber auf jeden Fall Schnupfen und Seuche, bei einem Freigänger in dem Alter auch FeLV. Und um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, würde ich in dem Fall auch Tollwut impfen lassen.

Zu Grundimmunisierung, Wiederholungsimpfungen etc. hab ich hier neulich schon mal was geschrieben, das gilt auch für Nicht-Epilepsie-Katzen ;) Katzenschnupfen, -seuche, -leukose bei Epilepsie
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, JFA! Das hilft mir wahnsinnig weiter! :) Was ist denn FeLV? Das lese ich zum ersten Mal. An Tollwut hatte ich auch gedacht. Habe zwar gelesen, dass wir es in Deutschland eigentlich nicht zwingend bräuchten, aber ich tendiere trotzdem dazu, es machen zu lassen. Sicher ist sicher. Man kann ja nie wissen.

Und ja, er ist Freigänger. Wir wohnen sehr ländlich und noch dazu direkt am Wald. Wir haben nahezu perfekte Bedingungen, damit er draußen die Welt entdecken kann. :) Gibt keinen Grund, ihn als reinen Wohnungskater zu halten und seit es wieder wärmer wird, geht er auch freiwillig raus. ;-)

LG,
Sera
 
Hallo und guten Morgen!
FeLV = felines Leukämievirus, also Erreger der Leukose. Das würde ich schon impfen lassen, Tollwut dagegen ist in D seit 2008 nicht mehr aufgetreten und von daher nicht unbedingt erforderlich.
Und vor allem;: such Dir einen anständigen TA, der Dich beraten und das Tier ordentlich behandeln kann.
 
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Gerne :)

FeLV wird umgangssprachlich auch als Leukose bezeichnet (eigentlich nicht korrekt, aber hat sich so eingebürgert).
Bei Katzen, die damit progressiv infiziert sind (es gibt verschiedene Verlaufsformen), kommt es zu diversen Folgeerkrankungen (Immunsuppression, Lymphome, Anämie...), die Lebenserwartung nach der Infektion beträgt im Schnitt etwa drei Jahre. Dazu ist das Virus recht leicht übertragbar und junge Katzen sind besonders gefährdet, eine progressive Verlaufsform zu entwickeln.
Die Infektion selber ist nicht behandelbar, man kann nur was gegen die Folgeerkrankungen tun, das aber oft auch nur beschränkt.
 
Bevor er gegen Felv geimpft wird, muss er getestet werden, ob er vielleicht infiziert ist.
Wenn er infiziert ist, bringt die Impfung nichts mehr und schadet eher.
 
  • #10
Und man sollte auch nicht verschweigen, dass die FeLV - und die Tollwutimpfungen die mit den häufigsten Impfsarkomentstehungen sind.
Anmerkung: ich bin kein Impfgegner. ;)
Am besten also mal gründlich im Bereich Impfungen einlesen und mein Tipp (!) wäre es, einen TA finden, der zB Seuche und Schnupfen nicht jährlich impft, sondern Impfstoffe verwendet, die nur alle 3 Jahre aufgefrischt werden müssen. Und auch einfach mal bei mehreren TA vor Ort fragen, wie ihre zB FeLV - Dichte ist, das TH ist hier auch ein guter Ansprechpartner.
 
  • #11
Doppelpack, jein. M.w. gab es lange keine adjuvantsfreien Impfstoffe für FelV und tollwut. Und eben diese Stoffe stehen im Verdacht die impfsarkome auszulösen.

Es gibt aber mittlerweile beide Impfungen auch adjuvantsftei.

FelV ist leider so leicht übertragbar, dass selbst in einem vermeintlich FelV freien Gebiet ein infiziertes Tier ausreicht um sehr schnell sehr viele Katzen zu infizieren. Taskali hatte den Fall mal bei einer futterstelle. Da würde ich persönlich kein Risiko eingehen wollen. Tollwut kann man durchaus überlegen, da D eigentlich tollwutfrei ist. Sollte aber auch da daran denken, dass bereits bei einem Verdacht auf tollwut das tier zu töten ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Doppelpack, jein. M.w. gab es lange keine adjuvantsfreien Impfstoffe für FelV und tollwut. Und eben diese Stoffe stehen im Verdacht die impfsarkome auszulösen.

Es gibt aber mittlerweile beide Impfungen auch adjuvantsftei.

Die Adjuvantien sind ja nur ein vermuteter Auslöser bzw. positiver Verstärker für Impfsarkome. Auch die adjuvantsfreien Impfungen stehen im Verdacht, Fibrosarkome auszulösen, entscheidend sind hier auch die Häufigkeit der Impfung und zB. Kombinationsimpfstoffe.

Impfungen sind die typische Gretchenfrage, beide Seiten haben letztlich überzeugende Argumente und jeder muss für sich entscheiden, wie er es handhabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
mein Tipp (!) wäre es, einen TA finden, der zB Seuche und Schnupfen nicht jährlich impft, sondern Impfstoffe verwendet, die nur alle 3 Jahre aufgefrischt werden müssen.
Den Dreijahresabstand bei Schnupfen und Seuche hat soweit mir bekannt ist ausschließlich Purevax RCP in der Gebrauchsinfo stehen.
Das heißt aber nicht, dass andere Schnupfen-Seuche-(Lebend-)Impfstoffe nun kürzer schützen, sämtliche Tierarztverbände, Unis etc. unterscheiden nicht zwischen den einzelnen Lebendimpfstoffen. Für Tierärzte kann es aus rechtlichen Gründen geboten sein, sich bei der Empfehlung für den nächsten Termin an die Gebrauchsinfo zu halten, aber als Halter ist man ja nicht gezwungen, nach der Grundimmunisierung weiterhin jährlich zu kommen ;)
Wenn mit Purevax geimpft wird, spart man sich aber natürlich eher Diskussionen, von daher kann das schon nervenschonender sein...

Fibrosarkome an der Einstichstelle wurden auch schon nach Injektionen von anderen Medikamenten (Program...) beobachtet, das hängt wahrscheinlich einfach mit dem Gewebereiz zusammen. Man kann das Risiko z.B. mindern, indem man jedes Mal eine andere Einstichstelle wählt.
Dass die Impfungen gegen Tollwut und FeLV besonders risikobehaftet wären, stammt aber tatsächlich noch aus der Zeit, als es dafür noch keine adjuvansfreien Impfstoffe gab. Verwendet man die, sollte das Risiko nicht größer sein als bei anderen Injektionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Ich denke, das ist der Punkt. Man müsste erst einen TA finden, de entgegen der Packungsbeilage den Abstand vergrößert, das gibt dann meist Diskussionen, viele wollen es nicht machen und einem dann erzählen, jetzt bräuchte man eine komplett neue Grundimmu usw.
Irgendwo hatte ich mal eine Tabelle, welche 2 - und welche 3-jährig sind, aber da müsste ich daheim erstmal suchen.

Statistisch gesehen werden wohl alle Impfstoffe letztlich zusammengefasst (ich habe zumindest noch keine Einzelauflistung gesehen), sodass es dann zu dem erhöhten Risiko kommt, das kann gut sein.

Allerdings kann man es ja verallgemeinern, es schadet nicht, sich mit dem Thema Überimpfung/jährliche Impfung auseinander zu setzen.:)
 
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  • #15
Ich danke euch für die vielen Tipps und Ratschläge. :)

Wie wahrscheinlich ist das, dass Katzen ein Impfsarkom entwickeln? Musste mich dazu grad auch erstmal belesen. Da kriegt man ja Angst. :-(

Bisher dachte ich eigentlich immer, dass ich einen guten TA hätte. Der hat selbst meine Ratten und Mäuse damals behandelt und ich war immer zufrieden. Jahrelang. Ich wundere mich ja selbst, dass er meinen Kater kastriert hat, ohne etwas zu dokumentieren. :-( Ich werde einfach nochmal anrufen und nachfragen. Werde ja sehen, was sie sagen. :-/

LG,
Sera
 
  • #16
In den mitlerweile 25 Jahren hat grad mal eine Katze solch ein Impfsarkom entwickelt. Es kann zu ihnen kommen aber auch nicht.
Kommt immer auch ein wenig auf das Tier an.
 
  • #17
Je nach Untersuchung tritt ein Fibrosarkom bei einer von 5000 bis einer von 10000 Impfungen auf. Das Risiko ist also echt im 0,x-Promillebereich und gerade bei Freigängern gehen umgeimpfte Katzen sicher ein höheres Risiko ein. Aber (nicht nur) deswegen gilt halt, so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Allerdings kann man es ja verallgemeinern, es schadet nicht, sich mit dem Thema Überimpfung/jährliche Impfung auseinander zu setzen.:)
Ja, da hast du auf alle Fälle Recht :)
 
  • #18
Ok, das beruhigt mich dann doch schon mal, wenn das insgesamt eher selten auftritt. :) Ich möchte halt nur möglichst genau informiert sein, bevor ich mich in die "Verhandlung" mit den Tierarzt stürze und mich da beraten lasse.

Habe vorhin auch nochmal meine Oma befragt, aber das hätte ich mir eigentlich auch sparen können. Ich werde mal beim TA anrufen und einen Termin machen.

Vorher aber noch eine Frage:

Ich möchte ihn auf jeden Fall gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Leukose impfen lassen. Tollwut wäre mir eigentlich auch lieb, aber da würde ich auf jeden Fall vorher nochmal die Meinung vom TA hören wollen, inwieweit er das in unserer Region sinnvoll findet. Was mich jetzt interessiert ist, ob alle vier Impfungen zusammen beim selben Termin erledigt werden können oder nicht. Bei Leukose muss ja erst getestet werden, ne? Also würde das zumindest schon mal zwei Termine erfordern, denke ich. Und der Rest? Ginge das? Bis zum nächsten TA ist es leider ziemlich weit (Dorfgegend halt), insofern möchte ich natürlich schauen, dass ich die Miez möglichst wenig hin und her fahren und ihn damit stressen muss. Der hat's nicht so mit Autos. ^^''''

LG,
Sera
 

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