Impfung älterer Kater

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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guardian

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8. November 2016
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Hallo, bin neu hier und hoffe, ich schreibe jetzt nicht irgendwie an der falschen Stelle oder so:
Meine Frage: Unser jetzt 12 Jahre alter Kater ist Freigänger, darf rein und raus, wie er will.
Er ist zwar fit, frisst, Fell glänzt, ist munter, allerdings hat er im Lauf des letzten Jahres abgenommen. Ist vom TA durchgecheckt, Zahnstein wurde entfernt, Blutbild hat keine Auffälligkeiten ergeben.
Nun steht eigentlich der Impftermin an und die Tierärztin, die ihn schon immer kennt, rät dazu, nur noch gegen Tollwut zu impfen, sie ist der Meinung, die anderen Impfungen wären nicht mehr notwendig.
Tiger wurde als kleines Kätzchen grundimmunisiert, Impfungen immer regelmäßig aufgefrischt. Vor vielen Jahren, als er mal krank war, haben wir mal alles testen lassen und alle Ergebnisse waren negativ. Wie sind eure Erfahrungen, kann ich wirklich davon ausgehen, dass der Impfschutz nun für immer ausreicht und nur noch die Tollwutimpfung nötig ist?
Vielen Dank schon mal für Ratschläge, lg
 
A

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Ja, viele vertraten die Ansicht, dass man aeltere Tiere, die regelmaessig geimpft wurden, nicht mehr impfen braucht.
Wenn Du und Dein Kater keinem grossen Infektionsdruck ausgesetzt seid (z.B. Umgang mit Bauernhofskatzen, Arbeit im Tierheim, dgl.), wuerde ich auch nicht mehr impfen lassen.
Bei Tollwut kann man den Bluttiter bestimmen, allerdings braucht man TW heute mit vielen Impfstoffen eh nur noch aller 4 Jahre impfen lassen. Wohnt Ihr in einer Gegend, die TW-gefaehrdet ist?
Wann wurde er denn zum letzten Mal TW geimpft und wie lange ist die Gueltigkeit?
Gerade bei TW paediere ich doch fuer seltenere Impfung, es sei denn, Ihr wollt ihn mit ins Ausland nehmen.
 
Also wenn dann würd ich ihn nicht mehr gegen Tollwut impfen lassen.
a) gabs seit etlichen Jahren keinen Tollwut-Vorfall mehr und
b) reichen diese Impfungen meist ein Leben lang.

Bei Katzenschnupfen/seuche:
Also ich mach es so das ich meine Katzen grundimmunisieren lassen (2 Impfungen bereits im Kittenalten sowie 1 Jahr später) und dann erst wieder in 7 Jahren.
Es gibt genug Studien die belegen das diese Impfungen wesentlich länger halten als die Pharamindustrie zugibt (nur kriegen sie dann ja nicht mehr jährlich das Geld.)
 
Meine Frage: Unser jetzt 12 Jahre alter Kater ist Freigänger, darf rein und raus, wie er will.
Er ist zwar fit, frisst, Fell glänzt, ist munter, allerdings hat er im Lauf des letzten Jahres abgenommen. Ist vom TA durchgecheckt, Zahnstein wurde entfernt, Blutbild hat keine Auffälligkeiten ergeben.

Wurden auch die Schilddrüsenwerte untersucht?
Wann ist er das letzte Mal entwurmt worden bzw. wurde der Kot auf Parasiten untersucht?

Nun steht eigentlich der Impftermin an und die Tierärztin, die ihn schon immer kennt, rät dazu, nur noch gegen Tollwut zu impfen, sie ist der Meinung, die anderen Impfungen wären nicht mehr notwendig.
Tiger wurde als kleines Kätzchen grundimmunisiert, Impfungen immer regelmäßig aufgefrischt. Vor vielen Jahren, als er mal krank war, haben wir mal alles testen lassen und alle Ergebnisse waren negativ. Wie sind eure Erfahrungen, kann ich wirklich davon ausgehen, dass der Impfschutz nun für immer ausreicht und nur noch die Tollwutimpfung nötig ist?
Vielen Dank schon mal für Ratschläge, lg

Von welchen anderen Impfungen sprichst du?
In welchen Abständen wurde aufgefrischt?

Ich befasse mich zur Zeit gerade wieder eingehend mit dem Thema Impfungen, beim Hund und bei den Katzen.
Ich habe gerade dieses Büchlein gelesen:
https://www.amazon.de/Katzen-impfen...keywords=katzen+impfen+der+kritische+ratgeber

Für meine Katzen, alle Freigänger, habe ich beschlossen, dass es künftig eine Grundimmunisierung gegen Seuche/Schnupfen geben wird und zwar mit 12 Wochen, mit 16 Wochen und nach einem Jahr.

Außerdem eine Grundimmunisierung gegen Leukose (nach vorherigem Test) mit 20 Wochen, 24 Wochen und nach einem Jahr.

Gegen Tollwut würde ich einmal impfen mit etwa 8 Monaten, genauer etwa 4 Wochen vor geplantem Freigang und dann noch einmal nach einem Jahr.

Tollwut betreffend würde ich die 3-Jahres Intervalle weiterhin einhalten, mit Eintrag im Impfpass. Da wir exponiert direkt am Wald wohnen und auch genügend Fledermäuse hier unterwegs sind.

Seuche/Schnupfen würde ich mit 8 Jahren noch einmal nachimpfen, dann nicht mehr.

Gegen Leukose würde ich mit 2 Jahren noch einmal impfen, dann mit 5 Jahren, danach nicht mehr.

Wie man wirklich vorgehen will, muss jeder für sich und seine Katzen entscheiden, entsprechend dem individuellen Risiko.
Wenn dein Kater korrekt grundimmunisiert wurde und die Impfungen regelmäßig aufgefrischt wurden, würde ich mich der Meinung deiner Tierärztin anschließen und nur noch Tollwut impfen.
 
Unser 17jähriger Kater, der die ersten 12 Jahre ziemlich regelmäßig geimpft wurde, wird nach Absprache mit unserer TÄ auch nicht mehr geimpft.
TW würde ich mir einen Impfstoff raussuchen der möglichst lange gilt und in den vorgesehenen Abständen weiter impfen - denn wenn es in Eurer Gegend doch mal wieder einen Fall geben sollte müssen u.U. Tiere ohne Impfschutz, die mit dem kranken Tier Kontakt gehabt haben könnten eingeschläfert werden, das wäre mir zu riskant.
 
Bei Seuche kann es schon sein, dass der Schutz durchhält, bei Schnupfen wird er aller Wahrscheinlichkeit nach nachlassen.
Ich würde es vom Infektionsdruck und dem Gesundheitszustand der Katze abhängig machen, wie weiter geimpft wird.

Meine Katzen werden gegen Schnupfen und Seuche in Dreijahresabständen geimpft, und das (solange sie keine Krankheit haben, die dagegen spricht) auch im Alter noch.

Was diese sieben Jahre Abstand betrifft: Das beruht auf einer einzigen Studie unter Laborbedingungen (keine Sekundärinfektionen...) mit einer sehr geringen Anzahl an Katzen. Das heißt, man darf begründete Zweifel haben, ob das auf die Realität und alle Katzen übertragbar ist.

Hier hab ich mal etwas ausführlicher dazu geschrieben:
Mal so ganz grundsätzlich, hab mal nachgelesen was ich die letzen Tage verpasst habe: Gar nicht mehr impfen würde ich persönlich nicht pauschal machen. Es gibt exakt eine Studie, die die Wirksamkeitsdauer von Schnupfen/Seuche-Impfstoffen länger als über drei oder vier Jahre untersucht hat, das war die von Scott / Geissinger. Da wurden nach 7,5 Jahren aber exakt neun! geimpfte SPF-Katzen untersucht, und das unter Laborbedingungen, das heißt, ohne das Risiko bakterieller Sekundärinfektionen, die ja oft das eigentliche Problem sind. Und selbst da hatte der Schutz gegen Schnupfen deutlich nachgelassen.
Mir persönlich sind da erstens die Anzahl der untersuchten Katzen deutlich zu gering und zweitens die Versuchsbedingungen zu weit ab von der Realität, als dass ich daraus direkte Empfehlungen für meine eigenen Katzen ableiten würde, von daher halte ich mich an die deutlich besser untersuchten drei Jahre.
Ist halt wie immer eine individuelle Risikoabwägung.

Bei Seuche kann es tatsächlich sein, dass eine Katze nach einer guten Grundimmunisierung sehr lange oder sogar lebenslang Schutz hat (bewiesen hats allerdings auch noch niemand), bei Schnupfen spricht allerdings sehr viel dagegen, dass es so ist.

(Dass die Schnupfenimpfung gar nichts brächte oder die Caliciimpfung komplett veraltet wäre, was man ja auch oft liest, stimmt auch nicht - selbst der in den 50ern isolierte F9-Stamm neutralisierte in einer Unistudie noch 85% der Feldviren und die Stufien zu den einzelnen Impfstoffe zeigen schon auch eine deutliche Symptomreduzierung gegenüber der ungeimpften Kontrollgruppe. Gerade bei Calici kann es einem natürlich immer passieren, dass man die paar Prozent erwischt und an einen Stamm gerät, den die Impfung wirklich gar nicht abdeckt - aber wegen der Möglichkeit die Impfung gar nicht mehr zu geben, wäre dann ungefähr so wie "ich schnall mich im Auto nicht mehr an, kann ja nämlich trotz Anschnallen was passieren ;))

Titergrenzwerte, ab denen man sicher Schutz erwarten kann, gibt es nur für Seuche und Tollwut, wenn man die Immunität gegen Herpes oder Calici überprüfen möchte, hilft einem der Titer also eher nicht weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Also wenn dann würd ich ihn nicht mehr gegen Tollwut impfen lassen.
a) gabs seit etlichen Jahren keinen Tollwut-Vorfall mehr und
b) reichen diese Impfungen meist ein Leben lang.

Es gibt weiterhin die Fledermaustollwut. Sollte so eine Fledermaus bestätigt Tollwut haben, werden sämtliche Kontakttiere, die zum Zeitpunkt des Kontakts keinen Impfschutz nachweisen können, eingeschläfert.

Das war z.B. im November 2007 in Frankreich der Fall, wo eine Katze an Fledermaustollwut erkrankt war. Sämtliche ungeimpfte Kontakttiere wurden damals getötet.
Quelle: Hunde impfen, der kritische Ratgeber von Monika Peichl

Und auch wenn es Studien gibt, die eine längere Immunität annehmen, nutzt das dem betreffenden Tier gar nichts, wenn im Impfpass das 3 -Jahres Intervall eingetragen ist. Und daran werden die Tierärzte nichts ändern, solange die Hersteller keine längere Gültigkeit angeben.

Davon abgesehen, kann es immer wieder passieren, dass unseriös importierte Hunde und Katzen Tollwut einschleppen. Hat dein Tier mit solch einem Tier Kontakt und kann per Impfpass und eingetragener Gültigkeitsdauer die Impfung nicht nachweisen, dann wird es getötet.

Dieses Risiko gehe ich nun definitiv nicht ein, weder beim Hund noch bei den Katzen.
 
@JFA

Was mir nun ein bisschen Sorge bereitet, sind die Studien, die zu den Impftitern zitiert wurden. Nicht nur in dem Buch "Katzen impfen", auch im Buch "Hunde impfen".
Laienhaft ausgedrückt habe ich es so verstanden, dass eine Nachimpfung nichts nutzt, wenn noch genügend Antikörper vorhanden sind. Dann würde der Titer kurzfristig ansteigen, nach 6 Monaten aber wieder auf das "alte" Niveau, das vor der Nachimpfung getestet wurde, absinken.
Und das solange, wie die eigentliche Impfung tatsächlich wirkt.
Hieße also, falls z.B. die Grundimmunisierung gegen Seuche/Schnupfen tatsächlich etwa 7 Jahre halten würde, dann wäre die Nachimpfung nach 3 und nach 6 Jahren unnötig, weil sie einfach verpufft.
Ich habe jetzt nicht genug Fachwissen, um die Vorgänge genau zu verstehen, aber das hat mich doch nachdenklich gemacht.

Vor allem, weil ich mich dann frage, was, wenn die Grundimmunisierung nach 7 Jahren gerade so noch anschlägt, ich mache meine geplante einzige Nachimpfung, die verpufft und 1 Jahr später hat die Grundimmu aufgehört zu wirken, die Nachimpfung hat nichts gebracht und das eigentlich angedacht immunisierte Tier ist dann so gut wie gar nicht geimpft.
Oder habe ich da einen Denkfehler?

Die logische Folge wäre ja, dass man tatsächlich dazu übergehen müsste, immer wieder mal den Titer zu kontrollieren.
Mal davon abgesehen, dass es da sehr schwankende bis gar keine Angaben gibt, liest man dann, dass es bei nicht vorhandenem Titer aber trotzdem noch sogenannte "Gedächtniszellen" gäbe, die schnell wieder Antikörper produzieren bei einem Infekt. Die aber nicht nachgewiesen werden können und somit ist man wieder so schlau wie zuvor.

Ich wäre äußerst froh, wenn ich endlich mal eine verlässliche Aussage zu den Impfungen hätte, die nicht gleich wieder von jemand anderem auseinander genommen wird. Das macht mich im Moment ganz kirre. Immer wenn ich denke, okay, so machst du es jetzt, kommt wieder ein Gegenargument und bringt alles zum Einsturz.
Ich wünschte, ich könnte mir da nur halb so sicher sein, wie die, die komplett befürworten oder komplett ablehnen.:confused:
 
  • #10
wow, super, dass man hier so schnell rückmeldungen kriegt.

also, um die fragen zu beantworten: letzte impfung war gegen katzeseuche, katzenschnupfen, fip und tollwut.
alles war im jahr 2013 und für unsere wohngegend wir nach auskunft der tierärztin tollwutimpfung in drei-jährigen abständen empfohlen.
wir wohnen am rand eines wohngebietes, hinter unserem haus sind nur noch felder, wiesen und wald.
in der nachbarschaft gibt es mehrere katzen, alle geimpft, so weit ich weiß.

letze wurmkur war vor 8 wochen, turnusmäßig, ohne besonderen befund.
allerdings hat tiger schon immer, also seit wir ihn als kleines kätzchen als notfall vom tierschutzverein übernommen haben (weil winzig, allein und das im dezember), einen eher schwachen magen, das heißt, er spukt öfter mal, jetzt allerdings nicht öfter als in den letzten 12 jahren

er wirkt auch gar nicht krank, ist munter, frech und ziemlich aufdringlich.
leider mussten wir letzten winter unsere zweite (noch ältere und herzkranke) katze nala einschläfern lassen, als ihre herzerkrankung trotz ständiger medikamentöser behandlung nach jahren aus dem ruder lief. tiger ist wohl drüber weg (wenigstens er), aber er hat jetzt natürlich nicht mehr diesen futterneid, weil ihm ja keiner was wegfrisst, vielleicht könnte das eine erklärung sein?
 
  • #11
Die Impfung gegen FIP würde ich auf jeden Fall nicht mehr geben.
Tollwut würde ich nachimpfen, Seuche/Schnupfen, da scheiden sich die Geister, wie du hier lesen kannst.
 
  • #12
ja, denke auch, tollwut lass ich heute impfen, fip nicht mehr und wegen dem rest frag ich die tierärztin noch mal genauer, wenn ich dort bin (schließlich wollen wir unseren tiger ja noch mindestens weitere 12 jahre haben;), danke für die tipps, lg
 
  • #13
Nicky,
wir wissen doch gar nicht, wo die TE lebt.;)
Hier schreiben und lesen auch viele Auslaender.

Sorry daran hab ich nicht gedacht :oops: *in die Ecke stell*

Und auch wenn es Studien gibt, die eine längere Immunität annehmen, nutzt das dem betreffenden Tier gar nichts, wenn im Impfpass das 3 -Jahres Intervall eingetragen ist. Und daran werden die Tierärzte nichts ändern, solange die Hersteller keine längere Gültigkeit angeben.
Ja klar das die TA das nicht anders eintragen wollen, aber ich selbst entscheide ja für mein Tier ob es geimpft wird oder nicht. So in die Richtung war das gemeint :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Sorry daran hab ich nicht gedacht

Alles gut.:)
Die Rahmenbedingungen, auch bei Impfen, finde ich immer recht wichtig.
Meine eigenen Anforderungen (kam mit den Katzen aus einem TW-Land nach D, hab sehr viel Kontakt zu den z. T. kranken Katzen von Hinz und Kunz, oft unbekannt u.dgl.) kann ich schlecht auf eine Katze in Wohnungshaltung uebertragen, wo keiner in der Familie sonstigen Tierkontakt hat. In manchen Gegenden gibt es haeufig Seuche, in anderen Leukose, in Grenznaehe haette ich mehr Bedenken wegen TW, solche Sachen halt.
Selber bin ich Impfbefuerworter, will das aber niemandem aufdraengen.
 
Werbung:
  • #15
@JFA

Was mir nun ein bisschen Sorge bereitet, sind die Studien, die zu den Impftitern zitiert wurden. Nicht nur in dem Buch "Katzen impfen", auch im Buch "Hunde impfen".
Laienhaft ausgedrückt habe ich es so verstanden, dass eine Nachimpfung nichts nutzt, wenn noch genügend Antikörper vorhanden sind. Dann würde der Titer kurzfristig ansteigen, nach 6 Monaten aber wieder auf das "alte" Niveau, das vor der Nachimpfung getestet wurde, absinken.
Und das solange, wie die eigentliche Impfung tatsächlich wirkt.
Hieße also, falls z.B. die Grundimmunisierung gegen Seuche/Schnupfen tatsächlich etwa 7 Jahre halten würde, dann wäre die Nachimpfung nach 3 und nach 6 Jahren unnötig, weil sie einfach verpufft.
Ich habe jetzt nicht genug Fachwissen, um die Vorgänge genau zu verstehen, aber das hat mich doch nachdenklich gemacht.
Welche Studien zitiert sie da denn genau? Ich kenne das Buch nicht bzw. habe vor Jahren mal "Katzen impfen mit Verstand" gelesen, und da vertrat sie noch die Meinung, dass Titer generell wenig Aussagekraft hätten... ;)

Es ist so - bei einer Wiederholungsimpfung, die angeschlagen hat (was sie ja offensichtlich getan hat, wenn die Titer erst einmal gestiegen sind), passiert ja nicht nur Antikörpernachproduktion. Sondern der Körper reagiert auf einen bekannten Erreger z.B. auch damit, dass sich spezialisierte Lymphozyten herausdifferenzieren (die besonders gut passende Antikörper bilden können), von denen dann wiederum ein Teil zu Gedächtniszellen wird (Affinitätsreifung nennt man das).
Das heißt, auch wenn der Titer nach einiger Zeit wieder zurückgeht (was Antikörpertiter eigentlich grundsätzlich tun, das heißt aber ja nicht, dass sie nicht trotzdem noch auf einem ausreichenden Level sind), heißt das nicht, dass die Wiederholungsimpfung komplett wirkungslos war, sondern man hat den Körper wieder ein Stück weit besser drauf trainiert, mit den jeweiligen Krankheitserregern umzugehen.

Was aber natürlich stimmt: Wenn die Katze noch immun ist, würde sie eigentlich kein zusätzliches Training benötigen, weil das bisherige "Fitnesslevel" ja schon reicht.

Vor allem, weil ich mich dann frage, was, wenn die Grundimmunisierung nach 7 Jahren gerade so noch anschlägt, ich mache meine geplante einzige Nachimpfung, die verpufft und 1 Jahr später hat die Grundimmu aufgehört zu wirken, die Nachimpfung hat nichts gebracht und das eigentlich angedacht immunisierte Tier ist dann so gut wie gar nicht geimpft.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
Ja, du gehst nämlich davon aus, dass die "verpuffende" Impfung wirklich gar nichts bewirkt - aber das stimmt eben nicht ;) Das heißt, auch die "verpuffende" Nachimpfung würde die Uhr in Sachen Schutzdauer wieder auf null setzen.
Wobei manche Quellen dazu raten, nach sieben Jahren ohne Impfung Schnupfen wieder doppelt zu impfen.

Ich wäre äußerst froh, wenn ich endlich mal eine verlässliche Aussage zu den Impfungen hätte, die nicht gleich wieder von jemand anderem auseinander genommen wird.
Verlässlich sind auf jeden Fall die Dreijahresabstände, weil in mehreren, auch größeren Studien erforscht. Siebenjahresabstände und alles drüber hinaus (also z.B. Grundimmunisierung und dann gar nicht mehr) ist momentan in Sachen Schutz noch eher Rätselraten (bzw. bei Schnupfen hat der Schutz dann relativ sicher nachgelassen oder ist gar nicht mehr vorhanden).

@TE: FIP-Impfung würde ich auch bleiben lassen, gerade bei einem Einzelfreigänger, bei dem das Infektionsrisiko in Sachen Coronaviren fast null ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
so hallo, nochmal kurze rückmeldung:
komme grad von der tierärztin, die hat unseren tiger nochmal kurz durchgecheckt und gemeint, er wäre fit, das gewicht sei ok so, auch wenn er eher zu den schlankeren zählt (na ja, vor uns waren welche dran mit einer katze mit 10,5 kg)
als die tierärztin gehört hat, dass wir mit dem gedanken spielen, im frühjahr oder so mal im tierheim vorbeizuschauen, da hat sie gemeint, am besten impfen wir jetzt doch noch mal komplett, sicher ist sicher (aber ohne fip, das wäre gar nicht mehr nötig) und dann bräuchten wir uns erst mal für 3 jahre keine gedanken ums impfen mehr machen
haben das jetzt so gemacht und tiger ist auch schon fast nicht mehr beleidigt:)
ich danke nochmal für die tipps!
 
  • #17
Danke JFA, das bringt mich wieder ein bißchen weiter.
Ich habe das also richtig verstanden, dass durch eine weitere Impfung in jedem Fall weitere Gedächtniszellen gebildet werden, auch wenn eigentlich noch genügend Antikörper durch die vorherige Impfung vorhanden gewesen wären?

Tut mir leid, dass ich dich so löchere, aber ich würde der Sache jetzt gern mal auf den Grund gehen. In 3 Jahren ist meine Tochter mit ihrer Ausbildung als MTLA fertig, evtl. will sie zusätzlich noch studieren, dann kann ich sie mit meinen Fragen nerven. Bis dahin halte ich mich an dich, du bist in dem Bereich momentan die einzige, die ich kenne.:oops:
 
  • #18
als die tierärztin gehört hat, dass wir mit dem gedanken spielen, im frühjahr oder so mal im tierheim vorbeizuschauen, da hat sie gemeint, am besten impfen wir jetzt doch noch mal komplett, sicher ist sicher (aber ohne fip, das wäre gar nicht mehr nötig) und dann bräuchten wir uns erst mal für 3 jahre keine gedanken ums impfen mehr machen
Hätte ich ähnlich gemacht :)

Danke JFA, das bringt mich wieder ein bißchen weiter.
Ich habe das also richtig verstanden, dass durch eine weitere Impfung in jedem Fall weitere Gedächtniszellen gebildet werden, auch wenn eigentlich noch genügend Antikörper durch die vorherige Impfung vorhanden gewesen wären?
Genau. Wenn die Impfung anschlägt (also der Titer erst einmal ordentlich steigt, unabhängig davon, ob er danach wieder sinkt), läuft das komplette System an, und dann werden auch Gedächtniszellen gebildet.

Wenn überhaupt keine Immunsystemreaktion erfolgt (z.B. bei Impfversagern) wäre das noch mal was anderes, aber das ist sehr selten.

(Und jetzt mal hochgerechnet - wenn du vor der Impfung mit acht Jahren noch eine bei vier und danach noch eine bei 11 oder 12 einschiebst, sind das gerade mal zwei Impfungen mehr, aber der Schutz ist zumindest bis ca. 15 deutlich gesicherter - das wärs mir wert ;))

Ich komm übrigens auch nicht aus dem medizinischen Bereich - nicht dass du mir jetzt Kompetenzen unterstellst, die ich gar nicht habe :D Alles angelesenes Laienwissen.
 
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