Tumor am Herz, Prognose: 2 Monate

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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nicostie

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21. April 2018
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Hallo zusammen,
nachdem ich hier lange nur mitgelesen habe, möchte ich nun doch mal um euren Rat bitten. Wir haben für unseren Kater Felix, ca. 10 Jahre alt, vor knapp 3 Wochen eine niederschmetternde Diagnose erhalten. Vergrößertes Herz/Herzmuskel (weiß ich leider nicht mehr genau), eine Geschwulst am Herz und Flüssigkeit in Lunge, Brustraum und zwischen dem Herz und der umgebenden Haut. Ich mache mir wahnsinnige Vorwürfe, daß ich nicht schon viel früher mit ihm zum Tierarzt gegangen bin, da er, seit wir ihn vor 1,5 Jahren aus dem Tierheim geholt haben, immer wieder mal gehustet hat und im Sommer auch gehechelt. Mittlerweile weiß ich, daß das alles auf eine Herzerkrankung hindeutet. Im Sommer schob ich es auf die Hitze und den Husten auf Grashalme, die er wohl nicht ganz zerkaut hatte. Er hatte im Dez. 18 eine Zahn-OP, ist um einige Zähne ärmer und hat nun nur noch 1 Reißzahn. Am 7. Januar hat er plötzlich laut und tief miaut, hat mich mit riesigen schwarzen Augen angeschaut und sich nicht bewegt. Danach fing das Hecheln an. Ich bin sofort mit ihm zur Tierärztin, diese stellte Herzgeräusche fest und ich musste ihn am nächsten Tag in die Praxis bringen zum Ultraschall. Er bekommt seither Dimazon, Prednisolon und Clopidogrel. Der Kontrolltermin 1 Woche später zeigte leider, daß die Flüssigkeitsansammlungen mehr wurden. Wieder 1 Woche später hatten wir einen Termin zur Punktion, ihm wurden 110 ml Flüssigkeit abgesaugt. Kurz nachdem er zuhause war, hatte er wieder einen, ich sag mal Zusammenbruch/Schmerzanfall mit Miauen, Hecheln und Sabbern. Ich habe natürlich gleich beim Tierarzt angerufen, sie meinte aber, solange die Zunge rosa ist, ist es wahrscheinlich eine Reaktion auf den ganzen Streß, Fahrt zum Tierarzt, Narkose, Medikamente etc… Tatsächlich habe ich nicht damit gerechnet, daß er die Nacht überlebt. Aber es ging ihm an nächsten Tag sichtlich besser. Bis heute abend. Morgens und Mittags wirkte er noch normal wie immer, den Nachmittag hat er aber komplett verschlafen. Und vorhin ging es wieder los. Mittlerweile schläft er wieder, die Zunge war die ganze Zeit rosa und nachdem das Hecheln weniger wurde, ist er auch wieder zu seinem Schlafplatz gegangen. Also keine Lähmungen, die auf eine Thrombose hindeuten könnten. Ich bin völlig verzweifelt und nur noch am Heulen weil ich ihm nicht helfen kann. Morgen haben wir wieder einen Kontrolltermin und ich befürchte das Schlimmste. Ich will ihn nicht gehen lassen aber ich will ihn natürlich auch nicht leiden lassen. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll und habe ständig Angst, daß er irgendwann tot daliegt wenn ich morgens aufwache oder von der Arbeit nach Hause komme. Wie würdet ihr entscheiden?
 
A

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Extrem wichtig wäre daß ein zertifizierter Kardiologe oder zumindest ein sehr erfahrener Kardiologe ein Kontrollherzschall macht und die Medikamente und die Dosierung!! absegnet oder ändert.

Mir scheint daß die Entwässerung nicht ausreicht wenn sich immer wieder neue Wasseransammlungen bilden.

Ich habe einen Kater als Pflegekater aufgenommen der auch in massiv schlechtem Zustand war und wir wußten nicht wie es mit ihm weiter geht.
Der behandelnde Tierarzt hat allerdings auch nicht ganz passende Medikamente und eine viel zu niedrige Dosierung von Dimazon verordnet.

Klausi hatte zu Anfang nur zwei mal eine halbe Tablette Dimazon (10mg).
Und einen Betablocker dazu.
Auch Clopedigrel.
Die Kardiologin in der Klinik hat dann für vier Tage 3x1 Tablette Dimazon verordnet und danach morgens eine, mittags eine halbe und abends wieder eine. Klausi kriegt also mit seinen 4,6 kg Gewicht 25 mg Dimazon am Tag.
Einfach nur mal als Vergleichsbasis! Nicht zum nachmachen ohne tierärztlichen Rat, klar.

Clopedigrel ist wichtig damit ein Thrombus vermieden wird.

Was aber Cortison machen soll ist mir unklar.

Klausi hat z.B. noch einen ACE Hemmer dazu bekommen.

Seit der Umstellung der Medikamente geht es ihm deutlich besser, er ist stabil und gut drauf und lebt hier schon seit drei Monaten sehr entspannt.

Es lohnt also immer nachzufragen, eine zweite fundierte Meinung einzuholen und nicht zu früh aufzugeben.

Ich wünsche euch alles Gute und das sich das Blatt auch für euch noch mal wendet.

Ach so, das was als Tumor bezeichnet wurde muß kein Tumor sein, eine verdickte Herzwand macht manchmal Wülste! Hat Klausi auch. Ein nicht so versierter Tierarzt kann das evtl. nicht gut einschätzen.
 
Hallo und vielen Dank für die Antwort.

Felix wiegt 6,2 kg und erhält 3 x 1,5 Tabletten Dimazon. Ob es eine zertifizierte Kardiologin war, weiß ich leider nicht. Ich habe hier irgendwo einen Link gefunden mit Namen, ihrer war jedoch leider nicht dabei. Es ist wohl eine mobile Kardiologin die regelmäßig in die Praxis kommt.
Eigentlich habe ich ziemliches Vertrauen in die Praxis, sie waren bis vor 2 Monaten noch eine Tierklinik und haben schweren Herzens den Klinikstatus aufgegeben aufgrund Personalmangels. Im weiteren Umkreis gibt es nur normale "Landtierärzte" (nicht böse gemeint).

Der Tumor ist tatsächlich einer, das konnte man auf dem Ultraschall und Röntgenbild anscheinend ziemlich gut erkennen. Ich stand zwar daneben, als sie es mir erklärte, aber so wirklich viel konnte ich da nicht sehen. Das Cortison soll den Tumor in Schach halten oder gegen die Schmerzen sein. Sorry, ich kriege es nicht mehr zusammen, das waren einfach zuviele Schocks und Informationen auf einmal.

Wir waren heute zur Kontrolle und es ist tatsächlich schon wieder Flüssigkeit nachgelaufen. Ich habe mich entschlossen, morgen nochmals punktieren zu lassen. Die Ärztin hätte auch so entschieden, da er ja im Großen und Ganzen einen recht guten Eindruck macht. Sie war auch etwas überrascht, daß wieder soviel Flüssigkeit nachgelaufen ist, beim Abhören hörte sich alles ganz gut an. Die Vorstellung, daß mein Kater erstickt, ist der absolute Horror für mich. Er schläft zwar viel, aber wenn er wach ist, wirkt er so normal, fordert Streicheleinheiten und Leckerlies. Ich weiß, daß Katzen Meister im Verbergen von Schmerzen sind, deshalb ist die ganze Situation so schwer für mich einzuschätzen.

Unsere erste Katze Tiffy durften wir nur 3,5 Monate bei uns haben. Sie hatte nach kurzer Zeit Katzenschnupfen und danach ziemlich heftigen Wurmbefall und als wir dachten, jetzt geht es endlich aufwärts, hatte sie plötzlich von heute auf morgen an einem Freitag einen dicken Bauch. Übers Wochenende konnten wir ihr regelrecht zusehen, wie es ihr immer schlechter ging und haben sie dann schweren Herzens einschläfern lassen (FIP). Damals dachte ich, jetzt ist sie erlöst und hat keine Schmerzen mehr aber bei Felix kann ich es mir aktuell einfach nicht vorstellen, ich fühle mich wie ein Mörder :reallysad:

LG Nicole
 
Nicole, ich fühle mit dir.
Wir können ja hier auch nicht reinschauen und du hast den besten Überblick wie es ihm geht!
Versuch selber ruhig zu bleiben auch wenn es schwer fällt.
Und versuch auch jeden guten Tag mit ihm zu genießen.

Denn für Katzen zählt nie wie lange sie leben sondern die Lebensqualität.
Sie leben und genießen jeden Tag neu und denken nicht an morgen oder gestern.

Wenn du genug Ruhe hast laß dir doch auch noch mal die Ergebnisse genauer erklären ohne den Kater dabei zu haben.
Wenn man versteht was da passiert wird es oft einfacher.

Frag auch noch mal ob ein ACE Hemmer helfen könnte.

Schade daß kein zertifizierter Kardiologe in deiner Nähe ist denn mit Felix stundenlang durch das Land zu fahren ist sicher im Moment auch nicht möglich.

Genieße jeden Tag und kümmere dich nicht um Prognosen.
Mehr kann ich dir leider auch nicht raten. :oops:
 
Vielen Dank für deine Worte.

Zu wissen, daß er in den nächsten Wochen sterben wird, ist für mich mittlerweile schlimmer, als wenn man quasi vom plötzlichen Tod überrascht wird. Ich habe nur so wahnsinnige Angst, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen um ihn in Frieden gehen zu lassen.
Viel mehr Stress möchte ich ihm auch nicht mehr zumuten, die 7 Minuten Autofahrt zum Tierarzt ist sind für ihn schon schlimm genug.

LG Nicole
 

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