Wurden die Kleinen schon einmal neurologisch untersucht, also auch wo die Ursache der Blindheit liegen könnte?
Und waren/sind sie mit der Mama im TH bzw. wielange waren sie bei der Mama (sofern sie nicht allein gefunden wurden)?
Meine Überlegungen gehen in die folgende Richtung:
So eine plötzliche Blindheit, aber auch die anhaltende grundsätzliche Unsauberkeit könnten neurologische Ursachen haben, die vielleicht sogar zusammen hängen. Bezüglich neurologischer Defizite kommt mir zuerst die Ataxie in den Kopf (nicht die Behinderung als solche, sondern deren Ursache - Schäden im Kleinhirn, häufig während der Trächtigkeit erworben durch Katzenseuche bei der Mutter).
Das mag jetzt etwas weit hergeholt sein, aber wenn keine Verhaltensänderungen, eine Traumatisierung o. ä. (also äußere Ursachen) erkennbar sind, würde ich zuerst an etwas Neurologisches denken.
Vom Grundsatz her lernen junge Katzen das Thema Sauberkeit von der Mama, wobei aber das Bedürfnis, sich an einer festgelegten Stelle zu lösen, sicherlich angeboren ist bei Katzen. Also losgelöst vom Thema Markieren.
D. h., dass sicherlich auch Katzen, die völlig ohne Muttertier und Artgenossen aufgewachsen sind, lernen, wozu das Katzenklo da ist, und dieses dann auch zuverlässig benutzen.
Die TH-Mitarbeiter haben ja sicherlich auch versucht, was jeder Besi einer Handaufzucht tun würde: im Klo scharren, also vormachen. Genauso: etwas benutzte Streu in die Kiste füllen, damit der Geruch den Kleinen klar macht, wofür die Kiste gut ist. Sowas.
Blindheit allein bedeutet nicht, dass Katzen zwingend unsauber sein müssen bzw. dass die Unsauberkeit durch die Blindheit bedingt ist.
Mein Sternchen Nine z. B. benutzte das Klo sehr zuverlässig; sie wurde dann und wann unsauber, wenn sie eine Blasenentzündung hatte. Aber wenn eines der Klos an eine andere Stelle gestellt wurde, fand Nine sich trotzdem ruckzuck zurecht und benutzte das Klo dann an der neuen Stelle.
Im Fall der blinden Kitten würde ich mich daher als TS-Orga mit einer der Unikliniken in Deutschland (wenn die Kitten in Deutschland sind, sonst eben Uniklinik in dem betreffenden Land) in Verbindung setzen und dort anfragen, ob die neurologischen Spezialisten eine Idee haben, wo man da ansetzen könnte.
Sind die Kleinen inzwischen kastriert (sie sind ja jetzt schon ein gutes halbes Jahr alt), und leben sie immer noch isoliert als kleine Familie, oder sitzen sie mit anderen Kitten/mit erwachsenen Katzen in einer Stube?
Da wäre noch die Überlegung, ob eine Leitkatze den Kleinchen gut tun könnte. Also dass sie sich das Sauberwerden von einer nicht blinden Katze "abgucken". Daher auch meine Eingangsfrage: gab es jemals eine Katze, von der die Kleinen die Sauberkeitserziehung lernen konnten (also über das hinaus, was angeboren ist).
Normalerweise braucht eine blinde Katze keine Leitkatze. Aber hier und da mag es doch so sein, dass ein körperbehindertes Tier davon profitieren kann, dass ein gesundes Tier ihm die Möglichkeiten "vorturnt", die das behinderte Tier animieren, es selbst zu versuchen und dadurch seinen eigenen Radius zu erweitern.
Sofern biologische Ursachen für die Unsauberkeit nicht festgestellt werden können, sollte m. E. auch daran gedacht werden, dass Unsauberkeit sich perpetuieren kann, wenn niemand einschreitet.
Ich muss da an einen Filmbeitrag mit Birga Dexel denken, wo eine Wohnungskatze sehr lange Zeit unsauber war und praktisch das gesamte Bad als riesiges Klo betrachtete (und das dort untergebrachte Katzenklo konsequent ignorierte). Der Lösungsansatz ging dahin, mit entsprechenden wasserfesten Unterlagen und Streu erst einmal den Fußboden des gesamten Bades in ein Katzenklo zu verwandeln und diese Fläche dann langsam immer weiter zu verkleinern.
Es kamen noch weitere Faktoren wie die bevorzugte Art des Untergrunds mit dazu; dazu fallen mir aber leider die Einzelheiten nicht mehr ein.
Dexel setzte insofern, meiner Erinnerung nach, auf eine graduelle Verhaltensänderung, weg vom Fliesenboden des Badezimmers hin zur Katzenstreu und weg von der großen Fläche hin zum eigentlichen Klo (Schale).
Und bitte auch an Biodor usw. denken, also bei den Reinigungsmaßnahmen.
Für die drei Blindchen drücke ich die Daumen und hoffe, dass das TH die Probleme in den Griff bekommen kann!