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Ozelotl
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- Mitglied seit
- 1. März 2016
- Beiträge
- 6
Hallo ihr lieben,
ich bin ganz neu hier und suche Rat:
Ich wollte schon immer Katzen aber da unsere ca 50 qm 1-Zimmer-Wohnung zu klein für mehrere Miezen ist und auch kein Freigang möglich (3. Stock in einem recht belebten Einkaufsgebiet) war mir eigentlich immer klar, dass daraus nichts wird.
Vor ca 3 Monaten sind mein Freund und ich jedoch mit einer Freundin ins Tierheim gefahren und haben uns dort in einen Kater verliebt:
Unser süßer Mauser ist ein ca 13 Jahre alter Kater, früher war er Freigänger, als Fundkater kam er ins Tierheim, wo eine sehr schwerwiegende Ohreninfektion festgestellt wurde. Nach der Operation ist er nun vollständig taub und hat auch einige Gleichgewichtsprobleme (das Gleichgewichtsorgan war wohl auch teilweise von der Infektion betroffen), zusätzlich hat er sich nie vollständig von der Infektion erholt und leidet jetzt unter chronischem hochresistenten (Es sind nur noch Reserve-ABs möglich und auch die würden höchstens einige Wochen linderung bringen) Katzenschnupfen und seit Kurzem leider auch noch an felinem Asthma.
Im Tierheim lebte er ein Jahr lang in einem Zimmer zusammen mit anderen "unvermittelbaren" Katzen, von denen er sich jedoch so gut wie möglich fernhielt (Immer wenn wir ihn besucht haben, lagen alle anderen Katzen gemütlich in Höhlen/auf Kratzbäumen verteilt in einer Hälfte des Zimmers, er hingegen mitten auf den Fliesen in der anderen Ecke des Zimmers).
Das Tierheim beschrieb ihn als sehr ruhigen Einzelkater und auch als wir unsere Wohnungssituation beschrieben meinten sie, es gäbe damit keinerlei Probleme.
Wenn dem so wäre, wäre ich allerdings nicht hier
Anfangs, als wir den Kater geholt haben, hat er fast 23 Stunden am Tag geschlafen.
Nachdem wir unter intensiver Rücksprache mit unserer Tierärztin allerdings angefangen haben, seine verschiedenen Problemchen in den Griff zu bekommen (Kortison inhalieren für das Asthma, Bisolvon um mit den Symptomen des Katzenschnupfens besser zu leben und schließlich haben wir sogar ein Nassfutter gefunden, dass nicht sofort erbrochen wird), geht es dem Miezer sichtlich besser.
Das freut mich natürlich riesig! Aber seit er aktiver ist, hat er damit begonnen, nachts und teilweise auch tagsüber das "Täubchenröhren" ertönen zu lassen.
Nun hab ich mich natürlich ersteinmal erkundigt, woran das liegen könnte und bin immer wieder auf folgende Antworten gestoßen:
- Auslastung: man soll schreienden Katzen Freigang gewähren, doch aufgrund seiner Taubheit und den Gleichgewichtsproblemen ist das nicht möglich, das Tierheim hat das sogar ausdrücklich verboten. Ich habe ein Katzengeschirr besorgt und bin mit ihm schon ein bisschen um den Block spaziert, mehr ist denke ich jedoch nicht möglich. Außerdem habe ich angefangen, mit ihm zu clickern (mit einer Taschenlampe, da hat mich eine Fernsehsendung mit Birga Dexel draufgebracht), das nimmt er sehr gut an, Pfötchen kann er schon, Sitz ist auf dem Weg
- Einsamkeit: eine zweite Katze dazuholen könnte helfen, doch da er sein Leben lang ein Einzelprinzchen war, ist der Gute schon ein bisschen "eigen", was heißt er beißt und kratzt, wenn ihm etwas nicht gefällt, ohne Vorwarnung sofort, weshalb es da größere Probleme gibt. Außerdem denke ich nicht, dass man es einer anderen Katze zumuten kann, der resistenten Infektion ausgesetzt zu sein, im Tierheim hat sich schon eine weitere Katze angesteckt gehabt, weswegen der Miezer am Ende in Quarantäne saß
- Orientierungslosigkeit/Demenz: ein Nachtlicht haben wir versucht, das macht eigentlich keinen Unterschied. Oft starrt er mir beim Miauen genau in die Augen, da denke ich doch, dass es eher um Aufmerksamkeit geht
- Schmerzen: Blutbild wurde schon durchgecheckt, da gab es nichts auffälliges, Donnerstag geht es noch einmal zum Tierarzt um noch einmal über alles zu sprechen
- Hunger: besonders Schlimm war das Schreien in der Zeit, in der wirklich null Futter im Kater geblieben ist. Jetzt haben wir eine Zwischenlösung gefunden (mehr dazu unten) und der Kater kann fressen, auch Nachts hat er meistens Futter stehen, jedoch ist in der Früh immer alles komplett aufgefressen und oft kommt schreien wirklich zusammen mit einem leeren Napf, dafür habe ich aber noch nicht genug darauf achten können.
- Taubheit: oft stand auch geschrieben, bei Täubchen ist das nunmal so und da kann man nichts machen außer ignorieren oder Bachblüten/Feliway/Relaxan usw. Ich weiß allerdings nicht, ob man das wirklich so verallgemeinern darf und ich will keine Katze mit Medikamenten behandeln, die eigentlich nur mit ihrer Situation unzufrieden ist.
Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen ratlos und habe zu unserer Situation bis jetzt keine Antworten finden können.
Wenn es wirklich an Freigang (gesicherter Garten wäre ja prinzipiell auch für taube Katzen möglich) oder an fehlender Gesellschaft (sofern das mit der Krankheit überhaupt möglich wäre, auch dazu werde ich nocheinmal die Tierärztin fragen) liegt, würde ich wohl schweren Herzens versuchen, ein besseres Zuhause für meinen Herzenskater zu finden. Ich habe allerdings zum Einen nicht das Gefühl, dass dies die Lösung wäre, da er meistens eigentlich eher gestreichelt werden will oder Futter oder in jemandes Schoß schlafen wenn er maunzt aber wer weiß, ich kann ja auch keine Katzensprache.
Zum anderen habe ich sehr wenig Hoffnungen, dass sich jemand findet, der ihm ein besseres Zuhause bieten kann. Nach circa einem Jahr im Tierheim (das sehr gut besucht ist und circa 8000 Tiere jährlich unterbringt) ohne auch nur Interessenten zu finden glaube ich einfach, dass fast jeder durch seine Taubheit/Schiefkopfhaltung/Bissigkeit/teure Medikamente/sein Alter abgeschreckt wird. Und wenn die Alternative für ihn wieder das Tierheim ist, dann kann wirklich jeder Katzenlaie sehen, dass er hier glücklicher ist.
Von völlig verrotztem, verhustetem, nur schlafendem Häufchen Elend, dass immer erbricht und lauter Klumpen im Fell hat hat er sich zu einem Bild von einem Kater gewandelt und seine einzigen Macken sind Beißen und Schreien.
Was soll ich tun?
Das zweite Problem ist, wie oben schon mehrfach angedeutet, das Futter.
Die Tierärztin tippte auf Futtermittelunverträglichkeit und empfahl ein spezielles Trockenfutter von dem jedoch nie ein Napf im Kater blieb :/
Im Fachgeschäft ließen wir uns beraten und bekamen SavannaPet Strauß und Känguruh als "Test" für bestimmte Fleischsorten - das verträgt er problemlos. Also bestellten wir VetConcept Känguruh und Strauß, beide Sorten riefen wieder Erbrechen hervor. Weitere Versuche mit mittlerweile fast jeder Sorte Nass- und Trockenfutter blieben erfolglos.
Im Moment bekommt er also SavannaPet aber das ist wirklich extrem teuer. Zur Not würde ich das in Kauf nehmen aber es ist auch leider kein Alleinfuttermittel. Was könnte ich denn noch versuchen? Meine einzige Idee im Moment wäre: eine 85g SavannaPet Tüte pro Tag und sonst sehr verteilt Trockenfutter in so kleinen Mengen, dass der Kater sich nicht erbricht.
Tut mir Leid für den halben Roman, vielen Dank für eure Zeit und Mühen!
Gruß,
Ozelotl und Puschel
ich bin ganz neu hier und suche Rat:
Ich wollte schon immer Katzen aber da unsere ca 50 qm 1-Zimmer-Wohnung zu klein für mehrere Miezen ist und auch kein Freigang möglich (3. Stock in einem recht belebten Einkaufsgebiet) war mir eigentlich immer klar, dass daraus nichts wird.
Vor ca 3 Monaten sind mein Freund und ich jedoch mit einer Freundin ins Tierheim gefahren und haben uns dort in einen Kater verliebt:
Unser süßer Mauser ist ein ca 13 Jahre alter Kater, früher war er Freigänger, als Fundkater kam er ins Tierheim, wo eine sehr schwerwiegende Ohreninfektion festgestellt wurde. Nach der Operation ist er nun vollständig taub und hat auch einige Gleichgewichtsprobleme (das Gleichgewichtsorgan war wohl auch teilweise von der Infektion betroffen), zusätzlich hat er sich nie vollständig von der Infektion erholt und leidet jetzt unter chronischem hochresistenten (Es sind nur noch Reserve-ABs möglich und auch die würden höchstens einige Wochen linderung bringen) Katzenschnupfen und seit Kurzem leider auch noch an felinem Asthma.
Im Tierheim lebte er ein Jahr lang in einem Zimmer zusammen mit anderen "unvermittelbaren" Katzen, von denen er sich jedoch so gut wie möglich fernhielt (Immer wenn wir ihn besucht haben, lagen alle anderen Katzen gemütlich in Höhlen/auf Kratzbäumen verteilt in einer Hälfte des Zimmers, er hingegen mitten auf den Fliesen in der anderen Ecke des Zimmers).
Das Tierheim beschrieb ihn als sehr ruhigen Einzelkater und auch als wir unsere Wohnungssituation beschrieben meinten sie, es gäbe damit keinerlei Probleme.
Wenn dem so wäre, wäre ich allerdings nicht hier
Anfangs, als wir den Kater geholt haben, hat er fast 23 Stunden am Tag geschlafen.
Nachdem wir unter intensiver Rücksprache mit unserer Tierärztin allerdings angefangen haben, seine verschiedenen Problemchen in den Griff zu bekommen (Kortison inhalieren für das Asthma, Bisolvon um mit den Symptomen des Katzenschnupfens besser zu leben und schließlich haben wir sogar ein Nassfutter gefunden, dass nicht sofort erbrochen wird), geht es dem Miezer sichtlich besser.
Das freut mich natürlich riesig! Aber seit er aktiver ist, hat er damit begonnen, nachts und teilweise auch tagsüber das "Täubchenröhren" ertönen zu lassen.
Nun hab ich mich natürlich ersteinmal erkundigt, woran das liegen könnte und bin immer wieder auf folgende Antworten gestoßen:
- Auslastung: man soll schreienden Katzen Freigang gewähren, doch aufgrund seiner Taubheit und den Gleichgewichtsproblemen ist das nicht möglich, das Tierheim hat das sogar ausdrücklich verboten. Ich habe ein Katzengeschirr besorgt und bin mit ihm schon ein bisschen um den Block spaziert, mehr ist denke ich jedoch nicht möglich. Außerdem habe ich angefangen, mit ihm zu clickern (mit einer Taschenlampe, da hat mich eine Fernsehsendung mit Birga Dexel draufgebracht), das nimmt er sehr gut an, Pfötchen kann er schon, Sitz ist auf dem Weg
- Einsamkeit: eine zweite Katze dazuholen könnte helfen, doch da er sein Leben lang ein Einzelprinzchen war, ist der Gute schon ein bisschen "eigen", was heißt er beißt und kratzt, wenn ihm etwas nicht gefällt, ohne Vorwarnung sofort, weshalb es da größere Probleme gibt. Außerdem denke ich nicht, dass man es einer anderen Katze zumuten kann, der resistenten Infektion ausgesetzt zu sein, im Tierheim hat sich schon eine weitere Katze angesteckt gehabt, weswegen der Miezer am Ende in Quarantäne saß
- Orientierungslosigkeit/Demenz: ein Nachtlicht haben wir versucht, das macht eigentlich keinen Unterschied. Oft starrt er mir beim Miauen genau in die Augen, da denke ich doch, dass es eher um Aufmerksamkeit geht
- Schmerzen: Blutbild wurde schon durchgecheckt, da gab es nichts auffälliges, Donnerstag geht es noch einmal zum Tierarzt um noch einmal über alles zu sprechen
- Hunger: besonders Schlimm war das Schreien in der Zeit, in der wirklich null Futter im Kater geblieben ist. Jetzt haben wir eine Zwischenlösung gefunden (mehr dazu unten) und der Kater kann fressen, auch Nachts hat er meistens Futter stehen, jedoch ist in der Früh immer alles komplett aufgefressen und oft kommt schreien wirklich zusammen mit einem leeren Napf, dafür habe ich aber noch nicht genug darauf achten können.
- Taubheit: oft stand auch geschrieben, bei Täubchen ist das nunmal so und da kann man nichts machen außer ignorieren oder Bachblüten/Feliway/Relaxan usw. Ich weiß allerdings nicht, ob man das wirklich so verallgemeinern darf und ich will keine Katze mit Medikamenten behandeln, die eigentlich nur mit ihrer Situation unzufrieden ist.
Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen ratlos und habe zu unserer Situation bis jetzt keine Antworten finden können.
Wenn es wirklich an Freigang (gesicherter Garten wäre ja prinzipiell auch für taube Katzen möglich) oder an fehlender Gesellschaft (sofern das mit der Krankheit überhaupt möglich wäre, auch dazu werde ich nocheinmal die Tierärztin fragen) liegt, würde ich wohl schweren Herzens versuchen, ein besseres Zuhause für meinen Herzenskater zu finden. Ich habe allerdings zum Einen nicht das Gefühl, dass dies die Lösung wäre, da er meistens eigentlich eher gestreichelt werden will oder Futter oder in jemandes Schoß schlafen wenn er maunzt aber wer weiß, ich kann ja auch keine Katzensprache.
Zum anderen habe ich sehr wenig Hoffnungen, dass sich jemand findet, der ihm ein besseres Zuhause bieten kann. Nach circa einem Jahr im Tierheim (das sehr gut besucht ist und circa 8000 Tiere jährlich unterbringt) ohne auch nur Interessenten zu finden glaube ich einfach, dass fast jeder durch seine Taubheit/Schiefkopfhaltung/Bissigkeit/teure Medikamente/sein Alter abgeschreckt wird. Und wenn die Alternative für ihn wieder das Tierheim ist, dann kann wirklich jeder Katzenlaie sehen, dass er hier glücklicher ist.
Von völlig verrotztem, verhustetem, nur schlafendem Häufchen Elend, dass immer erbricht und lauter Klumpen im Fell hat hat er sich zu einem Bild von einem Kater gewandelt und seine einzigen Macken sind Beißen und Schreien.
Was soll ich tun?
Das zweite Problem ist, wie oben schon mehrfach angedeutet, das Futter.
Die Tierärztin tippte auf Futtermittelunverträglichkeit und empfahl ein spezielles Trockenfutter von dem jedoch nie ein Napf im Kater blieb :/
Im Fachgeschäft ließen wir uns beraten und bekamen SavannaPet Strauß und Känguruh als "Test" für bestimmte Fleischsorten - das verträgt er problemlos. Also bestellten wir VetConcept Känguruh und Strauß, beide Sorten riefen wieder Erbrechen hervor. Weitere Versuche mit mittlerweile fast jeder Sorte Nass- und Trockenfutter blieben erfolglos.
Im Moment bekommt er also SavannaPet aber das ist wirklich extrem teuer. Zur Not würde ich das in Kauf nehmen aber es ist auch leider kein Alleinfuttermittel. Was könnte ich denn noch versuchen? Meine einzige Idee im Moment wäre: eine 85g SavannaPet Tüte pro Tag und sonst sehr verteilt Trockenfutter in so kleinen Mengen, dass der Kater sich nicht erbricht.
Tut mir Leid für den halben Roman, vielen Dank für eure Zeit und Mühen!
Gruß,
Ozelotl und Puschel
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