Brauche bitte Rat von Mitgliedern, die Erfahrung mit behinderten Katzen haben

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Nurmie

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2. Dezember 2011
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Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe seit Juni einen 1 jährigen Kater aus Russland hier. Norry hat seit seiner Geburt verkrümmte Vorderpfoten, was daran liegt, dass ihn im jeweils jedem Vorderbein ein Knochen fehlt. Er läuft dadurch nicht wie normale Katzen, sondern "robbt" vorne. Er ist dennoch sehr lebensfroh und verspielt :pink-heart: Diese Behinderung ist wohl sehr sehr selten, die drei Orthopäden, denen wir Norrys Röntgenbilder gezeigt haben hatten so etwas noch nie gesehen. Vielleicht kennen einige von euch "Harvey the cat":

https://www.youtube.com/watch?v=KQQTMmS7V2E

Nun meine Frage: Soll ich zu Norry lieber einen gesunden Kumpel oder auch einen mit Handicap nehmen?
Aktuell gibt es in Russland ein Kitten (3 Monate), welches genau dieselbe Behinderung hat und ich spiele mit dem Gedanken, die kleine Maus zu adoptieren.
Ein gesunder Kater, den wir hier für 3 Wochen hatten (nun wieder bei meinem Exfreund), hatte große Angst vor Norry.
Auf der anderen Seite hat Norry nicht schlecht gestaunt, als er gesehen hat wie elegant Dino auf Fensterbänke springen kann. Er hat es auch versucht und geschafft- nur beim Runterspringen mussten wir ihm helfen.

Profitieren Handicapkatzen vom Umgang mit normalen Katzen oder wäre es in diesem doch recht speziellen Fall besser das Kitten dazu zuholen, da die beiden dann ja jeweils auch aus der Sicht des anderen völlig normal sind?

Ich freue mich über eure Meinungen!
 
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Ich fände es sehr schön, wenn du der anderen behinderten Katze auch eine Chance geben würdest.
Ich glaube es kommt auf die Katze an - manche wird es sicher verunsichern und sie reagieren aggressiv - anderen wird es vielleicht egal sein. Ich würde vielmehr eine Gefahr darin sehen, dass der Wutzel was nachmacht und sich damit vielleicht in eine nicht ungefährliche Situation bringt - ihr seid ja auch nicht immer zuhause.
Toll, dass du dich für eine Handicat entschieden hast - find ich super :pink-heart:
 
Er ist auch ein ganz tolles Kerlchen :pink-heart:
 
Liebe Nurmie,

grosse Klasse, dass Du den Schatz aufgenommen hast.

Er ist bezaubernd.:pink-heart:

Ich würde, rein vom Gefühl her, zu einer zweiten behinderten Katze raten.
Klar, man weiss nie, wie es ausgeht. Aber behinderte Katzen haben in Russland null Chance auf Vermittlung.

Ich hab einen Täuberich aus Istanbul und eine Katzendame aus Thüringen, die auf einem Auge nicht wirklich gut sehen kann. Eigentlich keine günstige Konstellation, Kater und Katz, aber es funktioniert ausgezeichnet.

Alles Liebe

Birgit
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Handicats in einer kleineren Gruppe gut miteinander auskommen können.
Wir haben immer auch Handicats bzw. chronisch kranke Katzen gehabt (in reiner Wohnungshaltung), und insofern sehe ich nicht, dass Handicats generell nicht auch als vergesellschaftete Katzen zurecht kommen könnten!

Wichtig ist nach meiner Meinung vor allem, dass die Katzen als Persönlichkeit zueinander passen. Denn behindert oder chronisch krank sind sie erst in zweiter Linie, zuallererst sind es Katzen! :D

Mit Pfötchen, unserer beinamputierten Siamesin, habe ich live und in Farbe erlebt, wie sehr ein Handicat aufleben und sich neue Welten erobern kann, wenn es sportliches nicht behindertes Katz (in diesem Fall Mercy als Herzensschwester) dazu bekommt und dieses vorturnt! Ich muss allerdings dazu sagen, dass Pfötchen gut ein Jahr und Mercy ca. ein halbes Jahr alt war, als Mercy einzog und "Jugend trainiert für Olympia" bei uns anfing. Eine Katze, die erst in älteren Jahren eine Körperbehinderung davonträgt, reagiert u. U. anders!

Ich sehe aber auch die Grenzen, die in einer Katzengruppe kommen können, wenn behinderte und nicht behinderte bzw. mehrere behinderte Katzen aufeinander stoßen. So werden sich Moody (sehbehindert) und Pfötchen nie so 100pro anfreunden; beide sind extrem auf ihren Menschen bezogen und sehr eifersüchtig. Siamesen können so sein. *seufz*
Auch die ruhige (chronisch kranke) Orientalin Nine, Moodys vorrangige Bezugs- und Stapelkatze, oder Sonnenscheinchen Mercy können das nicht ändern. Ich glaube aber, dass die Körperbehinderung bei den beiden siamesischen Rivalen letztlich doch untergeordnet ist gegenüber der jeweiligen Eifersucht; wahrscheinlich wären sie auch als komplett gesunde Katzen aufeinander eifersüchtig und in dem Punkt zickig.
Beide sind von klein auf behindert, das sollte man auch nicht vergessen (gegenüber Katzen, die erst in späteren Jahren verunfallen oder anders eine Behinderung bekommen).

Wunderbar finde ich den Lebensmut, die Fröhlichkeit und auch das Selbstverständnis, mit dem die Katzen ihre Behinderung annehmen! Pfötchen und Moody sind - jeder für sich! - felsenfest davon überzeugt, dass sich die Sonne und alle Planeten und anderen Sterne um ihre jeweilige Person allein drehen müssen!!! :D:D:D Da wird keine Konkurrenz geduldet - jedes andere Katz kann nur ein Untertan sein (evtl. auch ein Stapelpartner und Herzensschwester oder Gattin, in Moodys Fall), aber jedenfalls ist Katz insgesamt unbestrittener Herrscher über die Welt allgemein und die Mitkatzen und Dosine im besonderen.
Ebenso war es auch bei unserem Sternchen Nickerkater (halb blind), der keinerlei Zweifel hatte, dass er Chef von Berlin, von Deutschland, von Europa und der Erde und letztlich auch des gesamten Universums sein muss. Weil er eben der tolle und einzigartige Nicki Rotbart ist und niemand anders sonst! :pink-heart:

Ich verpacke das Thema Behinderung gern etwas amüsant, aber es darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass körperbehinderte Tiere nichts für eine Mitleidsnummer sind!
Das Handicat ist nicht kognitiv! Es lebt im Jetzt und Hier und nimmt die Behinderung an und arrangiert sich damit!
Das Zagen und Zögern, das Hangen und Bangen und Grummeln und Nichtabfindenkönnen, das uns Menschen in dieser Situation befällt, haben Tiere nicht!
Natürlich muss sich die Katze erst einmal an die neue Situation gewöhnen, in Pfötchens Fall beispielsweise, dass da ein Bein weniger ist. Warum auch immer. Also hoppelte sie los. Zuerst stakelig (die OP musste ja auch erstmal überstanden werden), dann routinierter, dann an die Situation gewöhnt. Nicht aber an die OP, also den menschlichen Eingriff und das. Das (Pfötchen zog fast direkt nach ihrer OP zu uns) brauchte länger bzw. Pfötchen kommt bis heute nicht auf den Schoß. Sie lässt alles Mögliche mit sich machen, aber sie wird sich wohl nicht wie die anderen Fellinger auf meinem Schoß einrollen und losschnarchen. Isso.
Pfötchen wurde deutlich selbstbewusster und traute sich auf körperlich mehr, als Mercy einzog. Mercy, der Flummi, die vierbeinige Sportlerin. Die beiden waren unzertrennlich, und wo Mercy hinkletterte, wollte Pfötchen dann auch hin - und schaffte es! Nicht unbedingt auf Anhieb, aber mit Übung. Sie traute sich, das ist das wesentliche.

Sich überlasten durch eine gesunde Katze:
Pfötchen kennt ihre Grenzen, und sie wird ärztlicherseits engmaschig überwacht, was die großen Gelenke (Hüften, Schultern usw.) angeht.
Moody hat kein dreidimensionales Sehen und tut sich insofern schwer, wenn er Entfernungen für Sprünge abschätzen muss. Lieber geht er dann die bequemeren Wege ins Dreidimensionale. Er weiß insofern auch, was nicht geht, und beschränkt sich.
Katzen haben ein gesundes Empfinden dafür, was geht und was nicht! Und solange sie nicht als unkontrollierte Freigänger auf die dicht befahrene Straße oder in eine vergleichbare unkontrollierbare Gefahrensituation draußen geraten, kommen sie auch wirklich gut klar!
Reine Blindchen würde ich allerdings nicht in den unkontrollierten Freigang lassen, auch Dreirädchen nicht, weil sie nicht so schnell und wenig reagieren wie die gesunden Katzen (Straße). Dies ist aber meine persönliche Meinung; im Forum gibt es - auch mit guten Begründungen - auch andere Meinungen.

Alles Gute für deine Fellchen!

LG
 
Niker: hast Du wunderschön und informativ geschrieben.

Besser geht's nicht.:pink-heart:
 
Ich bin ja zwiegespalten bei dem Video.

Ja ein tolles Kerlchen und wie alle Lebewesen hat er ein Recht..wie dieses Recht aussieht hängt aber von uns Menschen ab, denn in der Natur wäre er schon lange nicht mehr.

Ich sehe eine Katze die ergeizig ihren natürlichen Trieben nachgeht. Lebensfreude kann ich nicht beurteilen, anhand des Videos, sie geht "nur" ihren Trieben nach..

Super das er das noch kann und sogar auch noch selbstbestimmt, das wäre für mich persönlich ein "Minimum" was ich an Lebensqualität für Katzen wichtig fände.
Sie hat zwar zumindest mit den Pfoten wohl nie Erfolg, aber mit Unterstützung, kann sie wenigstens fangen.
Vielleicht kann er sogar bissl klettern?

Was behinderte Tiere angeht richte ich mich nach den natürlichen Bedürfnissen.

Katzen sind Schleichjäger
Katzen sind körperlich sehr geschickt, klettern, balancieren und jagen geschickt ihre Beute
Katzen sind reinliche Tiere, meine finden es schon eklig wenn ich sie mit feuchten Händen anfasse
Katzen sind Freigeister, deren Haltung in der Wohnung eh nur ein Kompromiss ist und dieser Kompromiss geht aber leider nicht für alle Katzen. Mit einer eventuellen Behinderung hört aber ein ausgeprägter Freiheitsdrang nicht auf, weshalb es mich freut das manche ihren Tieren trotzdem Freigang bieten.

Unter Beachtung dieser Punkte würde ich im Einzelfall entscheiden.

Ein Tier zu Tode zu pflegen, wie man es manchmal lesen muss finde ich jedenfalls nicht gut, manchmal regelrecht grausam

Aber wie zum Beispiel Userin Oresteia zeigt, die hat eine blinde Katze die ist eine geübte Freigängerin, ich kenne 3 Beiner die sind geschickter als mein Moppelfreddy und auch draussen, ich kenne leichte Ataxiefälle die ein ganz normales Katzenleben führen können.
Wieso sollte man ihnen das verwehren..man darf nur den Überlebenstrieb nicht ausnutzen..

Ich würde zu Norry eine Katze holen die den Anforderungen die seine Behinderung mit sich bringt gewachsen ist.

Das schöne an Tieren ist doch das sie Vorurteilsfrei sind..;)


Nur sehe ich einen Altersunterschied..wären es gesunde Katzen würde man abraten, warum bei Behinderten also empfehlen? der hätte schon längt nen Kumpel gebraucht. Auch das gehört zur Lebensqualität dazu..
 
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Danke für das Kompliment, Birgit! *freu*
Aber das sollte selbstverständlich sein *wünsch*!!!
Also dass die Dosis in erster Linie die Katze sehen und nicht das abbe Bein oder das fehlende Auge oder was auch immer die Katze zum Handicat macht!

Und das gilt insofern auch und vor allem für den Mitleidsfaktor! (Also von wegen "das aaaaaaarrrrme Schätzchen! Nur bei mir lieben Dosine findet es das richtige Mitleid und Verständnis, und ich werde es richtig behuddeln, und es wird mir eeeeeeewig dankbar sein, so dass ich Dosi mich richtig toll und richtig und wichtig fühlen kann!") Das ist dann wie bei den Helicoptereltern (immer behuddeln, immer beschützen und Selbstständigkeit verhindern).

Ich persönlich finde es toll, wenn jemand eine behinderte, chronisch kranke oder auf andere Weise teure Katze zu sich nimmt (TA-Kosten!). Und auch, wenn jemand sich nicht von dem eventuell weniger ansprechenden Äußeren eines Blindchens, eines Dreirädchens oder einer sonst "hässlichen" Katze beeinflussen lässt, sondern auch das nicht so schöne Tier zu sich nimmt.

Aber: die kranken, die aus schlechten Verhältnissen stammenden, die behinderten oder sonstwie benachteiligten Katzen sind nicht in dieser Welt, damit wir Dosis uns gut fühlen, weil wir mitleidig gehandelt haben oder so, sondern sie sind in der Welt, weil es KATZEN sind, mit allen Vorteilen und Nachteilen! :pink-heart::pink-heart:

Ich wünsche mir insofern, dass jeder, der eine "Mitleidskatze" zu sich nehmen will, sich auch wirklich innen drin prüft, aus welchem Grund er dies tut und ob er das wirklich dauerhaft über einen Zeitraum von etlichen Jahren (nebst allen finanziellen Folgen) wuppen kann.
Für den einen ist das das kostenlose Kitten, das der (mal pauschal das Vorurteil bedienende fiktive Beispiel) Bauer gerade ertränken wollte, für den anderen die ausgesetzte Katze aus WeitWeitWeg, die im Keller auf dem Abwasserrohr ausharren musste. Für den dritten die Katze, die für den Spaß der Kampfhunde dienen sollte und dabei Ohren und Schwanz verlor. Oder halt die Seniorin mit Krebs im Endstadium, die noch einige schöne Wochen oder Monate haben soll, statt im TH bei den nervigen Zwergen im Katzenzimmer zu sitzen.
Das Kitten kann sich zum Pinkelkater entwickeln, auch die Kellerkatze hat vielleicht einen Drang nach draußen, das Kampfhundeopfer ist ein Scheuchen, und die Seniorin kotzt bevorzugt auf den hellen Teppichboden und wetzt die Krallen am teuren Echtledersofa.

That´s life! :D

LG
 
Ach ja Thema Russland..

Das wäre was wo ich mich jetzt unbeliebt mache..aber für das Geld was diese Katze frisst und kostet mit Flug, könnte man vor Ort vielen vielen Tieren helfen...

Hab gerade in einem anderem Thread bezüglich Griechenland eine Rechnung verteilt...aus dem Tierschutz in Griechenland wohlgemerkt!

Ich weiss das hören Menschen nicht gerne, die jedem Tier das Leben wünschen (was ich auch tue!) und/oder vielleicht schon eins gerettet haben..

Aber die Frage.."Was ist mit dem Rest? sollten sich alle stellen, die gerne wirklich und ernsthaft helfen möchten..
Freut mich trotzdem das du Tieren eine Chance gibst, die sonst keine haben..
Nicht falsch verstehen!
 
  • #10
Nike, ich kritisiere hier nicht iwelche Katzen aus fernen Ländern (welche auch immer es sein mögen!), sondern es geht mir um falsche Erwartungen, die es leider als Motivation immer wieder gibt, wenn Tiere betroffen sind, die - aus welchen Gründen auch immer! - benachteiligt sind!

Die Handicats sind ja nur ein Beispiel von vielen!

Die Veränderung muss im Kopf der Halter/Interessenten stattfinden, nicht bei der Katze oder ihren Umständen! Ein Haustier darf nie, (ebensowenig, bitteschön, wie Kinder, ne!!!) ein Vehikel sein, damit sich "man" gut fühlt! Im Sinne "gut" fühlt von: ich habe ihn/sie/es gerettet und bin ein toller Mensch, ein besserer Mensch als all die Normalos, ich habe meinen höchstpersönlichen Heiligenschein, und wenn ich noch mehr Hunde/Katzen/Kinder/.... "rette", bekomme ich noch mehr Heiligenscheine, und iwann bin ich besser als der Papst himself. (oder so. oder auch. oder anders.....)

Ich möchte einfach auch darauf hinweisen, dass "bemitleidenswerte" Tiere (ob nun aus dem russischen Abflussrohr, ob nun dreibeinig und keinäugig oder einfach nur "großer schwarzer Hund"!) keine Engel sind und nicht "dankbar" sind, sondern ganz normale Tiere, die man weder überhöhen kann noch instrumentalisieren als Objekt eigener Wünsche!

Oke, das wird jetzt richtig off topic, und das möchte ich diesem Thread, der ein wirklich schönes Thema hat, nicht antun. Wollen wir das in einem anderen Thread diskutieren, Nike, oder wollen wir das Thema hier erstmal abbrechen?
(Wobei ich glaube, dass die TE das Ganze schon richtig versteht, also nicht ihren behinderten Kater in Watte packen oder als Mitleidsgegenstand sehen will!!!)

LG
 
  • #11
Oki, kann sein, dass es jetzt ausartet:

Ich verstehe Dich sehr gut Nike.

Russland bzw. Omsk ist für mich mittlerweile auch ein Reizwort.

Und die große Frage die im Raum steht: wann ist Leben lebenswert?

Das Leben diverser "Krüppel", die ich ausgeflogen habe, zu deren Dosinen ich auch heute noch Kontakt habe, ist mit Sicherheit lebenswert.

Ich rede von körperlichen Beeinträchtigungen. Nicht von Krebs etc....
Da muss ich passen.
Da plädiere ich für Erlösung. Und zwar bevor das Tier anfängt vor Schmerzen zu schreien.

Aber das ist nur meine Meinung. Die ist nicht alleinseligmachend.

Hier geht's ja darum, ob Nurmie noch eine zweite körperlich behinderte Katze aufnehmen soll, kann, möchte.

Wenn Nurmie die Möglichkeiten hat, auch die emotionalen, bin ich dafür.

LG

B.
 
  • #12
Krebs hat für mich nichts mit Behinderung zu tun, Birgit. Das ist eine ganz fiese Krankheit, die endlose Schmerzen auslösen kann und bei Katzen (da die Wirksamkeit bzw. der Nutzeneffekt von Chemo ja nicht wirklich erwiesen ist) eigentlich immer tödlich endet, sofern die Tumore nicht frühzeitig durch eine OP entfernt werden können.
Bei Krebs (v. a. wenn inoperabel) ist aus meiner Sicht nur palliativ was machbar. Also dem Katz das Leben noch schön machen, solange Lebensqualität da ist - und wenn nicht die Hilfe geben, sich für die Euthanasie entscheiden.

Sicherlich kann man, wie Nike es andeutet, darüber diskutieren, wieviel Geld man in eine kranke oder behinderte (oder beispielsweise auch verhaltensauffällige) Katze investieren sollte/könnte bzw. wievielen Fellchen im Ausland man damit helfen könnte. Zum Überleben, also nicht einmal für ein bequemes Leben!

Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, und wenn ich für eine Rassekatze mit Papieren pro Stück 600 Euro als Kaufpreis ausgebe, habe ich x-zig solchen armen Fellchen aus WeitWeitWeg nicht geholfen und sterben sie wohlmöglich.
Dasselbe passiert aber auch, wenn ich als Pflegestelle und mit 10 eigenen privaten Katzen (vllt. auch noch einigen sonst unvermittelbaren Listenhunden dazu) unterwegs bin und mein Geld statt in die Fellchen aus dem Ausland oder dem benachbarten Bundesland eben halt in meine Pflegis investiere.
Oder wenn ich statt Katzen heimatlose Meerlis oder Farbratten unterstütze.

In diesem Bereich geht es wirklich ins Eingemachte, denn egal, wo man sich engagiert --- es wird immer Verlierer geben, wenn man den Kreis weit genug zieht. Betrachten wir die Inlandfellchen, leiden die im benachbarten Ausland. Nehmen wir die EU-Staaten dazu, leiden die russischen usw. Fellchen. Nehmen wir global alle Katzen in den Blick, leiden die Hunde, Karnickel, Meerlis, Frettchen, Nerze, Ratten......
Ohne Prioritäten geht es einfach nicht, und sonst kann ja leider auch mal ein Tiermessihaushalt daraus werden *sehrtraurig*

Von daher, Nike, sehe ich deinen Aufruf für die ausländischen Fellchen eher als Motivation, ihnen die Aufmerksamkeit ebenfalls zu widmen und sie nicht vor lauter anderen (inländischen, Handicat hin oder her) Katzen zu übersehen.

LG
 
  • #13
Erstmal vielen Dank für eure wertvollen Meinungen! Vor allem der Text von Nicker ist sehr schön geschrieben, da schließe ich mich Baset an :)

Norry ist vom Verhalten her eine ganz normale Katze- er spielt sehr sehr gerne, schmust gerne und hat sich nach der anfänglichen Bescheidenheit zu einem selbstbewussten kleinen, frechen Katermann entwickelt, der die Herrschaft hier eindeutig an sich gezogen hat.
Als ich sein Foto gesehen habe, wusste ich, dass er "der Richtige" ist- einige von euch kennen das vielleicht.
Die Tatsache, dass er körperlich eingeschränkter ist als andere Katzen war zunächst zweitrangig- natürlich darf man Faktoren wie z.B. das erhöhte Arthrose-Risiko nicht außer Acht lassen, aber auf der anderen Seite können ja auch körperlich gesunde Katzen im Alter daran erkranken.

Gespielt wird hier auf einer weichen Spiellandschaft- dem Sofa und zwei Fatboy-Kissen die ich an das jeweilige Ende des Sofas lege- damit er mit Anlauf springen & jagen kann und dabei dann aber weich landet. Vor dem Kratzbaum steht ein kleiner Hocker, damit er auf die erste Ebene springen kann und auch problemlos wieder runter kommt. Klettern kann er aber auch :pink-heart: Diese zwei Dinge sind der einzige "Bonus" den er gegenüber einer gesunden Katze hat.

Nachdem wir Norry aufnehmen durften und an seiner Lebensfreude teilhaben können (er weiß ja nicht dass er "anders" ist) erschien uns der Gedanke an eine zweite Handicat (SÜSSES WORT :) ) als Bereicherung- und genauso wenig wie bei ihm nicht als Belastung. Ich wollte ja nur wissen, von was Norry eher "profitieren" könnte.

Schmerzen hat er keine- das ist vielleicht noch wichtig zu wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Hör auf dein Herz.

Ich würde mich sehr für den kleinen freuen wenn du dich für ihn entscheiden würdest.

Ich hatte auch schon einige Handicats und hatte damit auch nie probleme.
Berichte mal wie du dich entschieden hast.

Auch behindertet Tiere können ein Lebenswertes Leben führen.
 
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  • #15
Natürlich soll jeder wie er mag..:)

Mich versteht da soweiso immer keiner in diesem Forum und Thema Behinderung wird immer von den meisten aus menschlicher Sicht gewertet.
Lieblingsargument: Jemand der im Rollstuhl sitzt den schläfert man ja auch nicht ein, der hat auch Lebensfreude.
Ja klar der ist ja auch ein Mensch und kann menschlichen Dingen nachgehen die in ihrer Vielfältigkeit noch genügend Raum lassen..

Ich versuche die Katzen zu sehen mit ihren Bedürfnissen und wir können sie nicht fragen, ob sie sich für so ein Leben entscheiden würden.
Wir übernehmen das für sie....ich finde diese Verantwortung ist eine zu Große für viele Menschen.
Sieht man ja auch hier im Forum da werden Tiere zu Tode gepflegt

Behinderung ist ein so extrem vielschichtiges Thema..es kommt immer auf den Einzelfall an..ich würde NIE sagen, das behinderte Tiere kein Recht haben!!!

Aber ich wäre schon froh, wenn Besitzer Schwerstbehinderter Tiere sich mal den Begriff Überlebenstrieb zu Herzen nehmen würden..trifft in diesem Fall aber nicht zu.
Wenn Norry wie der Kater aus dem Video ist, dann ist da ja noch genug Raum um auch Katze sein zu können..:)


Ich wünsche der TE viel Glück bei der Entscheidung und ihren Katzen alles Gute!

Ich hoffe nur es wurde gehört das dieser Kater im Sinne von Lebensqualität lange einen Kumpel schon gebraucht hätte und ich persönlich würde es von dem vorhandenem Tier abhängig machen ..was für ein Tierchen kommt. Egal ob ein AUge oder 3 Beine, es muss zu ihm passen vom Charakter und Alter (!)


@ Nicker

Gerne können wir das mal extra Thematisieren, ich bin schon oft per PN angeschrieben worden (nicht wegen diesen Thread) wo es um das Thema "Todpflegen" geht. ..viele haben da Bauchweh aber trauen sich nicht das auszusprechen.
Aber das ist ein sehr heisses Thema in Kombination mit Tierschutztieren ist es auch noch explosiv..:)
 
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  • #16
Ich finde eure Diskussion schon spannend, ihr könnt sie hier also auch gerne fortführen :verschmitzt:

Zur Klärung des Themas Spielpartner für Norry:
Wir hatten für 3 Wochen den Kater hier, den mein Exfreund und ich uns teilen. Ich hatte da noch mit dem Gedanken gespielt Dino hier aufzunehmen, denn eigentlich war Norry als Partner für Dino gedacht. Dino hatte aber sehr große Angst vor Norry, er hat sich auf dem Kühlschrank und im Schrank versteckt. Das guckt man sich eine Weile an und dann ist Feierabend.
Mittlerweile ist Dino wieder bei meinem Exfreund und darf dort auch bleiben. Er kann da auch raus, wenn er möchte.

Wir wollten Norry nicht überfordern, indem wir ihm direkt wieder eine andere Katze vorsetzen, sondern erstmal wieder Ruhe einkehren lassen.
 
  • #17
Wie auch immer du dich entscheidets, für oder gegen eine Adoption.
Ich ahbe eine kleine Anregung, was das klettern und die Absturzgefahr betrifft.
Meine nutzen Rampen, um auf den Kratzbaum, auf die Fensterbank oder in das Aussengehege zu gelangen. Manchmal kann man auch ganz gut Tiertreppen nutzen.
 
  • #18
Du scheinst weder mit behinderten Menschen noch mit behinderten Tieren erfahrung zu haben.

Ob ein Tier lebensfreude hat oder nicht kann niemand so pauschal sagen.Das können am besten die Menschen beurteilen die das Tier kennen.
Niemand hat das Recht einem Behinderten Tier das Leben zu nehmen nur weil es behindert ist.






Behindertes Leben ist auch Leben.
 
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  • #19
Was haltet ihr eigentlich von dem Altersunterschied?
Norry ist aktuell 1 Jahr alt, die kleine 3 Monate. Sie würde im Oktober einreisen können, sie wäre dann ca. 5,5 Monate alt.
 
  • #20
Ich denke das währe kein so großes Problem.

Habe zeitweise eine sehr gemischte Truppe gehabt.
Von 3 Monate bis 18 Jahre behinderte und nicht behinderte war alles dabei.


Klar war das manchmal in den ersten Tagen etwas turbulent.Aber das hat sich meistens ganz schnell gegeben.
 

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