Wie kann ich die Vögel vor meiner Katze schützen?

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Pippilotta2012

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Meine beiden Katzen haben schon seit ca. 3 Jahren begrenzten Freigang im gesicherten Garten. Bisher haben sie nur Insekten gefangen, wobei sich allerdings schon zeigte, dass meine Püppi eine ambitionierte und gute Jägerin ist.

Nun hat sie leider in den letzten Wochen aber auch schon 2x Meisen erwischt:reallysad:
Zum Glück haben beide Vögel überlebt, aber das war wohl eher Glückssache, weil wir es schnell mitbekommen haben und sie ihr "abnehmen" konnten.

Eigentlich hab ich überhaupt nicht mehr damit gerechnet, dass das zum Problem wird. Unser Garten ist sehr klein (ca. 100m2), es ist-außer dem Blumenbeet und ein paar Blumentöpfen- nicht allzu viel Deckung zum anpirschen da.

Was könnte ich tun, damit ich zumindest das Risiko, dass sie nun immer häufiger Vögel fängt, reduzieren kann? Es ist mir schon klar, dass sie nur ihrem Instinkt folgt, aber ich möchte nicht Schuld daran sein, dass Vögel durch meine Katze zu Tode kommen.
 
A

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ich möchte nicht Schuld daran sein, dass Vögel durch meine Katze zu Tode kommen.

Indem sie Freigänger sind, folgen sie dem Beuteschema - das ist keine Frage der Schuld. Lasse sie erst gegen Mittag raus und nur dann, wenn ganz junge Vögel nicht mehr so häufig sind - dann hast Du das Risiko leicht verkleinert ...

Mit einem dicht gesicherten Außen-Terrain hast Du das Risiko kostenintensiv minimiert ...
 
Ja, ich dachte eigentlich auch, ich hätte meinen Beitrag zum Vogelschutz schon dadurch geleistet, dass meine beiden eben keine "richtigen" Freigänger sind. Außerdem fängt wohl auch längst nicht jeder Freigänger Vögel.

Zur Zeit sind aber ja wahrscheinlich vermehrt unerfahrene Jungvögel unterwegs. Ab wann mag diese besonders gefährdete Klientel erfahren genug sein, dass sie Katzen nicht so leicht zum Opfer fallen?

Ehrlich gesagt, bin ich auch überrascht gewesen, dass sich Vögel aus einem Garten, in dem sich zwei Katzen aufhalten nicht eher fernhalten. Vielleicht gibt es noch irgend etwas womit ich die Vögel von einem Aufenthalt im Garten abhalten könnte, so in Richtung "Vogelscheuche"?
 
Hallo Pippilotta,

meine zwei sind Freigänger und Diva erbeutet schon regelmäßig Mäuse, Vögel, Maulwürfe, Frösche...
Wir leben in Randlage und das Angebot ist riesig.
Das soll jetzt nicht herzlos klingen, aber mir würde z.B. nie in den Sinn kommen, ihr ein erbeutetes Tier abzunehmen. In der Regel sind diese schon leicht bis mittelschwer verletzt und so ist nun mal der Lauf der Dinge. Die Alternative ist, die Damen im Haus einzusperren. Ich kann es auch nur schwer ertragen, wenn sie mit ihrer Beute spielt und das Geschrei ist wirklich sehr unschön.
Ich bin froh, dass Gismo es ihr nicht nachmacht. Die sitzt schön daneben und schaut sich das Spektakel an und freut sich danach über ein Schüsselchen Joghurt. So sind se...

Ich denke, dass Vögel es sich merken, wo sie ohne Gefahr nisten können. Da waren vor ein paar Jahren schon mehr hier im Garten. Nur das Amselpärchen hält sich tapfer...

Viele Grüße
Palette
 
Ich geb zu, dass ich (und erst recht Göga) da zart besaitet bin. Ich bin so eine, die bei Naturfilmen immer umschaltet, wenn der Löwe ansetzt die Antilope zu reissen :oops:

Ich werde mal versuchen, so ein Windspiel mit flatternden, raschelnden Bändern zu besorgen und damit den Garten zu dekorieren. Mal sehen, ob ich die kleinen Piepser nicht fernhalten kann. Etwas anderes fällt mir momentan ncht ein.

Mich wundert nur, dass 3 Jahre alles gut gegangen ist, wir haben sogar im Winter die Vögel gefüttert (vielleicht ein Fehler) und nie ist etwas passiert.
 
was du machen kannst, ist, Nistkästen sichern mit Ringen aus Draht.
Zum Beispiel,
Als wir Motte noch hatten, kam sie erst eh raus, wenn wir zu Hause waren und gegen Spätnachmittag war sie nur drinnen.

So werd ich das mit meinen beiden Minis auch halten.

als noch unsere Freigänger Kater da waren, nahm der Vogelbestand ab, jetzt wächst er wider an.

Vogelschutz ist auch Naturschutz.

Erkundige dich doch mal beim Nabu, wie du deinen Garten vogelgerecht einrichten kannst
 
Ich drücke mich mal etwas herzlos aus: Es ist natürliche Selektion.
Die Katzen fangen in der Regel nur die Vögel, die zu alt, zu langsam, zu krank oder wirklich zu unerfahren/blöd sind. Ich denke auch, dass deine Katze da gerade einen Run hatte.

Und selbst wenn du sie drinnen lässt, meine Lilly hat sich nen Vogel durch das Katzennetz geangelt.:eek:
 
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Beim DBV oder NABU fragen finde ich eine gute Idee. Ein Glöckchen um den Hals kommt wegen Strangulationsgefahr nicht in Frage.
 
Nabu war eine gute Idee, ich fass mal die Tipps zusammen (vielleicht kann der eine oder andere sie auch noch brauchen):

-Mitte Mai bis Mitte Juli Katzen nicht in den Morgenstunden herauslassen
-Glöckchen am Halsband (es wird aber darauf hingewiesen, dass dies für die Katze nicht angenehm ist)
- viel mit der Katze spielen um Jagdambitionen zu reduzieren
- katzenabweisende Manschettenringe an Bäumen mit Nestern
- stachelige Straucharten pflanzen (Weißdorn, Wildrosen)die die Vogelbrut schützen
Und last not least
-Kastration der Katzen

Das meiste war jetzt nicht neu, aber von wann bis wann Vögel am gefährdetsten sind, wusste ich z.B. nicht.

DBV wurde hier auch geraten-kenne ich nicht. Was ist das? Wenn ich das Google, kommt
Krankenversicherung, Bauernverband, Bibliotheksverband, Boxverband usw.
 
  • #10
Bitte kein Halsband mit Glöckchen! Das kann gefährlich werden und außerdem ist es sehr nervig für die Katze, die ein feines Gehör haben, andauernd das Klingeln zu hören. Vor etlichen Jahren hat das meine Mutter versucht, das Resultat war, dass meine Katze von anderen Katzen angegriffen wurde, da sie meine Katze hören konnte, meine Katze aber sie nicht. Ich kann nur dringend davon abraten!
 
  • #11
Außerdem fängt wohl auch längst nicht jeder Freigänger Vögel.

Das stimmt. Manche Katzen fangen zwei, drei Vögel in ihrem Leben, manche sind regelrechte Killermonster, denen man es nicht abgewöhnen kann. Solch ein Exemplar ist mir persönlich bekannt :oops:


-Mitte Mai bis Mitte Juli Katzen nicht in den Morgenstunden herauslassen

an sich keine schlechte Idee, nur reissen einem dann manche Katzen das Haus ab.

-Glöckchen am Halsband (es wird aber darauf hingewiesen, dass dies für die Katze nicht angenehm ist)

Abgesehen davon, dass es für die Katzen nicht angenehm ist, ich habe schon Katzen à la Marilyn Monroe schwanken sehen, nur damit das Glöckchen nicht bimmelt ...

- viel mit der Katze spielen um Jagdambitionen zu reduzieren

Ob man damit einen Trieb verringern kann?

- katzenabweisende Manschettenringe an Bäumen mit Nestern

Bringt wirklich was!

-Kastration der Katzen

Nu ja, das hat bei Plum nun nicht gerade eine Reduzierung der Beute bewirkt ;)
 
  • #12
DBV= Deutscher Bund für Vogelschutz. Wusste nicht, dass es im Google so wenig bekannt ist. :oops: Naja, vielleicht helfen nicht alle Massnahmen bei allen Katzen. Aber bei den verschiedenen Charakteren unserer drei Stinker kann ich mir vorstellen, dass unsere zwei Jungs gut im Zaum zu halten wären. Unsere kleinste, zierlichste von den dreien ist soeben ca. fast 2m aus dem Stand gesprungen weil oben am Regal eine Fliege sass. Vermutlich würde sie die Vögel nicht fressen sondern nur mit ihnen "spielen":eek:
Danke für´s einstellen der Tips. hab´mir des öfteren schon Gedanken darüber gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Ich drücke mich mal etwas herzlos aus: Es ist natürliche Selektion.

Ich bin da bei Evo.

Ich finde es fragwürdig, dass der Mensch sich immer und überall in den natürlichen Verlauf einmischen muss. Ich würde meinen Katzen das nicht unterbinden.

Klar ist es nicht schön mit ansehen zu müssen, wie die Katzen den Vogel tot spielen, aber wären sie ganze Freigänger, könnte man es auch nicht kontrollieren.
 
  • #14
Ich finde es fragwürdig, dass der Mensch sich immer und überall in den natürlichen Verlauf einmischen muss.

In unserer dichten Besiedelung gibt es keine "natürlichen Verläufe" mehr.

Da gehen gesättigte und gut aufgewärmte Domestiken ein paar in den Hintern gekniffenen "Wild"-Vögeln nach und reduzieren deren ehedem knappen Bestand zusätzlich im netten Jagdspiel. Dabei kann man durchaus mit ein paar Leckerli und einer Spieleangel im Anschlag mal eben dazwischen gehen und so "Ehe"-Dramen und "Familien"-Dramen bei Vogels vermeiden.

Wenn ich hier in unserem Gärten-Quadrat Freigänger auf der Lauer sehe, lenke ich sie ab - wenn ich es nicht mitkriege, passiert es eh oft genug.

Unsere Freigänger bleiben in der Nistzeit drinne und sind früh morgens ansonsten auch im Haus - Chancen etwas verteilen geht schon ...

Wo sollen sie denn hin, die Vögel - nach Timbuktu???
 
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  • #15
Das Problem ist, dass viele Faktoren zusammenkommen und sich in der Wirkung potenzieren.

OK, freilaufende Hauskatzen gehören schon seit Jahrhunderten dazu, also sollten die Vögel damit klarkommen können.

Aber - Deutschland ist ungleich dichter besiedelt als jemals zuvor und praktisch überall, wo Menschen leben, leben auch Katzenhalter und darunter sind die meisten Halter von Freilaufkatzen.

Andererseits ist es so, dass die Landschaft "dank" Flurbereinigung und intensiver Landwirtschaft - irgendwie müssen die vielen Menschen ja ernährt werden - immer mehr "ausgeräumt" wird und es gibt etliche Studien, die belegen, dass die Lebensbedingungen für Vögel mittlerweile in Siedlungslage besser sind, als in Feld und Flur.

Nur, in Siedlungslage kommen die Vögel in Konflikt zum Jagdtrieb der Katzen.

Problem ist auch, schaut euch doch allein schon mal die aktuellen Gartenzeitschriften an, was da propagiert wird, ist nicht gerade dazu geeignet, als Lebensraum für Wildtiere zu dienen.
Weiträumige Rasenflächen, Schnitthecken, viele immergrüne (Form)Gehölze, hie und da ein natürlich nicht fruchttragender (weil das ja nur Dreck machen würde), meist exotischer Hausbaum.

Oder schaut euch doch mal um in den Gärten von Neubaugebieten.
Rasenödnis, eingefasst mit Thuja und aufgepeppt mit Bambus.

Wenn die Gemeinden versuchen, so etwas wie einen ökologischen Ausgleich zu schaffen, indem sie z. B. pro x Quadratmeter Grundstücksfläche einen großkronigen Laubbaum vorschreiben und klare Anweisungen geben, welche (einheimischen) Pflanzen gepflanzt werden dürfen und welche (exotischen) Pflanzen nicht - dann wird das allenfalls in den ersten 5-10 Jahren kontrolliert, und danach werden Bäume gefällt und Thujenhecken gepflanzt wie die Leute grad lustig sind.

Klar kann man sich dann hinstellen und sagen - da sind rundherum so viele Gärten nur "Schießbahnen" - was soll ich mit meinen paar Quadratmetern da retten? Oder sagen - alle Nachbarn haben Freigänger - da kommt es jetzt auf meine Katzen auch nicht mehr drauf an.

Oder man kann sagen, nee, wenigstens die paar Quadratmeter, die ich bepflanzen kann, sollen etwas "Wildnis" sein und wenigstens meine Katzen sollen nicht unbegrenzt wildern dürfen.

Also, bei uns klappt das echt gut.
Unser Gärtchen ist wildromantisch zugewuchert und mit mehreren fruchttragenden Bäumen bestanden. Einen Großteil der Fläche haben wir für die Katzen gesichert - und oberhalb der Sicherung auch noch Nistkästen aufgehängt.

Normalerweise brüten auf unserem wirklich kleinen Grundstück ein Kohlmeisenpaar, ein Blaumeisenpaar und ein Amselpaar und ziehen zwei Bruten pro Jahr auf.

Dieses Jahr ist leider der schrecklich nasse Frühling dazwischen gekommen und die erste Brut der Kohlmeisen hat es nicht geschafft.
Außerdem ist das Amselmännchen verschwunden, "unsere" Amseldame ist gerade dabei, sich einen neuen Gefährten zu suchen.
Wie ich der Presse entnehmen konnte, scheint das (durch menschliche Handelsbeziehungen nach Übersee) eingeschleppte Virus in der Region die Amseln auch dieses Jahr stark weiter zu dezimieren.

Klar, ab und zu fangen auch meine Katzen einen Vogel - aber sehr, sehr viel seltener als wenn sie frei umherstreifen könnten.

Ich finde, es macht Mut, wenn man etwas verändern kann, auch wenn es nur wenig ist, was der einzelne tun kann, schon das hilft.
Und je mehr dabei mitmachen um so größer wird die Wirkung.
 
  • #16
@kattepukkel's - dem schließe ich mich zu hundert Prozent an - klasse geschrieben!!
 
  • #17

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