Mit ängstlichem Kater in gesicherten Garten gehen?

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Hallo liebe Mitleser :)

ich habe mal eine Frage (sorry, langer Beitrag), und zwar wohnen wir in einer Mietwohnung in der 4. Etage mitten in Köln, echter Freigang ist für unsere Katzen also ausgeschlossen.

Das Haus verfügt aber über einen mittelgroßen Garten, der von allen Seiten komplett eingemauert ist (sehr hohe Mauern, da kommt keine Katze hoch, an einer Seite sind es sicher 10 Meter, an den anderen so 5 Meter oder so). Es gibt Bäume in Mauernähe, aber dazu später noch was ...

Zur Situation: Unser einer Kater Arty ist sehr gelassen und lieb und wir gehen mit ihm stundenweise in den Garten, was er auch genießt (immer mit Aufsicht, nie alleine, das würde ich nicht machen wg. der Mitmieter im Haus).
Arty lässt sich auch auf dem Arm die vier Etagen runtertragen, durch den Keller in den Garten und zurück. Art hat nur drei Beine, er kann nicht auf Bäume klettern und hat es auch noch nie versucht.

So, unser zweiter Kater Cosmo ist eher das komplette Gegenteil, sehr ängstlich, ein Sensibelchen. Er wohnt schon seit ca. 2 Jahren bei uns und ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit Arty in den Garten gehe und Cosmo muss oben in der Wohnung sitzen. Das Problem ist, dass ich Cosmo nicht auf dem Arm runtertragen kann - absolut ausgeschlossen, dass er sich so lange tragen lässt, und er ist sehr wehrhaft ;), und dass er die normale Transport-Box mit Türchen vorne als unglaublichen Stress empfindet (wenn ich mit ihm zum TA muss, stelle ich die Box hochkant und schiebe ihn dann mit sanfter Gewalt von oben rein, wobei er aber strampelt und kratzt, aber da hilft ja nix).

Jetzt habe ich so eine zweite Box bestellt extra für den Gang in den Garten, die komplett oben aufgeht, also Deckel obendrauf. Das müsste einfacher sein. Trotzdem sicher ein gewisser Stress für den Kater - aber ihm jetzt für immer den gesicherten Garten vorzuenthalten, ist doch irgendwie auch schade, oder?

Ich habe auch ein bisschen Angst, wie er sich im Garten verhält. Es gibt dort z.B. einen Haufen mit alten Zweigen, wo er sich theoretisch drin verkriechen könnte. Was mache ich, wenn ich ihn nicht mehr eingefangen kriege? (naja, notfalls stundenlang warten, bis er kommt ;)).

Ich kenne ihn draußen nicht und er ist halt schreckhaft. Abhauen kann er auf keinen Fall, aber es gibt zwei Bäume, die zumindest in Mauernähe stehen. Um von da auf die Mauer zu kommen, müsste er allerdings erstmal vier Meter oder so am Stamm hochklettern, was ich fast zu 100% für ausgeschlossen halte... er lebt praktisch nur auf dem Boden (kommt aus einem Messi-Haushalt, danach lange Tierheim), klettert eigentlich nie, ist noch kein einziges Mal den Stamm vom Kratzbaum hochgeklettert.

Würdet ihr es wagen - oder Schnapsidee?
 
A

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Ich würde es ausprobieren. Es gibt doch nichts schöneres für die Katzen als raus zu kommen. Du kannst ihn doch gut einschätzen. Wenn du siehst, dass es überhaupt keinen Sinn macht, dann muss er eben wieder rein. Vielleicht wäre für den Anfang ein Leine ganz gut, damit er im Notfall sich nicht stundenlang unter dem Gestrüpp verstecken kann ?
 
Öhm...wenn sie ihn dann mal wieder reinkriegt.

Unter diesen Umständen hälte ich es für eine Schnapsidee.

Die Ausflüge sollen ja Spaß machen und nicht stressen.

Fang mit kleinen Schritten an.
Versuche ihn zunächst an die Transportbox zu gewöhnen.
Die Box soll erstmal ein geschütztes Nest für ihn darstellen.

Dann kannst Du weitersehen.
 
Danke schonmal für eure Meinungen :).

Genau, allzu doll stressen will ich ihn nicht, allerdings sind Änderungen natürlich erstmal mit etwas Stress verbunden (der natürlich nicht übermäßig groß sein soll). Ich denke mir halt oft, dass es sehr, sehr schade ist, dass Cosmo sein komplettes Leben auf 72 m² verbringen soll/muss - wenn wir jetzt gerade diese eigentlich tolle Freigangmöglichkeit hätten. Ich würde ihm das schon gerne mal anbieten.

Man sagt ja immer, dass Katzen den Raum in Wohnungen dreidimensional nutzen - Cosmo nicht. Er geht gaaaaanz selten mal auf die Fensterbank, er nutzt auch andere Klettermöglichkeiten gar nicht. Er geht nicht auf Schränke, er springt nicht ins Regal, um mal zu gucken, was da los ist.

Das heißt, er hat echt nur diese 72m², weil er den Raum eben nicht dreidimensional nutzt. Er lebt eigentlich nur auf dem Boden. Ich glaube, das hängt mit seiner Messie-Vergangenheit/schlechte Haltung zusammen. Als er neu zu uns kam, existierte für ihn nichts, was über seiner Augenlinie war. Er hat nicht gesehen, wenn man oben was bewegt hat. Er guckte nur geradeaus und hat nicht nach oben geschaut. Echt seltsam. Hat sich aber gebessert.

Dass eine Katze nicht in die Transportbox will, halte ich für ziemlich normal, das dürfte 80% der Katzen so gehen, dass sie nicht freiwillig reingehen. Da ist halt die Verknüpfung Box - Tierarzt.

Ihn erstmal an die neue Box mit dem besseren Einstieg zu gewöhnen, ist eine gute Idee!

@ Gwion: Klar, ich kann nicht genau sagen, ob Cosmo was vermisst in der Wohnung und ob man es nicht einfach so belassen soll, wie es ist ... wenn die Wohnungstür auf ist, dann geht er mal ein kleines Ründchen ins Treppenhaus ;). Riesen-Freiheitsdrang nach draußen hat er glaube ich nicht, sitzt auch extrem selten nur am Fenster zum Gucken. Aber ich finde es halt so schade, ihm etwas vorzuenthalten, was eigentlich sehr schön ist (und eben auch sicher durch die Situation mit den hohen Mauern).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du dir eventuell mal Gedanken zu Thema Bachblüten gemacht ?
Ich habe mit Hilfe von Ina super Ergebnisse erzielt. Schrieb sie doch mal an und schilder ihr deinen Fall. Ein Versuch wäre es Wert.
 
huhu :)

ich war ganz lange mit Ina in Kontakt und sie hat mir mehrere BB-Mischungen für Cosmo gemacht. Danach (weil kein sichtbarer Erfolg) habe ich lange Zeit mit Superruebe hier aus dem Forum Kontakt gehabt (Globuli genau auf Cosmo zugeschnitten, sogar Bioresonanz haben wir versucht inklusive Karten im Fell ;)). Hat alles nix gebracht. Ich bin da zwar aufgeschlossen, aber auch realistisch. Feliway und Zylkene waren auch bereits lange im Einsatz, auch die haben keine große Wirkung auf Cosmo. Leider!

Er ist mein kleiner Schatz und ich hab ihn superlieb, aber er hat (fies gesagt) halt auch nen kleinen Knall. Und ich denke, die blöden Vorbesitzer haben ihn total versaut. Ich weiß nicht genau, was da abgegangen ist, aber wenn eine Katze so "gestört" ist, muss es ja einiges gewesen sein.
 
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72 qm sind ja schon relativ viel. wenn du 35 qm hättest, dann könnte ich deine bedenken eher verstehen.

wenn dein kater so sensibel ist, würde ich ihn in der wohnung lassen. so ein kurzfristiger freigang bedeutet schon sehr viel stress.
und wenn er eher das ängstliche sensibelchen ist, kann es sein, dass ihn der freigang überfordert.

an die wohungshaltung gewöhnte katzen leiden in der regel ja nicht unter der wohnungshaltung. sie kennen es nicht anders und die wohnung ist ihr revier.
wenn eine katze einmal freigang hatte, ist das etwas anderes. da kann es passieren, dass sie dann nur noch raus will und dir die wohnung zerlegt.

bei deinem einen akter passt es ausnahmsweise und er scheint mit den gelegentlichen freigängen klar zu kommen. aber das ist wohl eher eine seltenheit.
die meisten katzen, die freigang kennen, fordern ihn dann auch ein.
 
Schau, ob es eine Möglichkeit gibt, dass er seine jetzige Box noch positiv annehmen kann, sonst hol eine weitere dazu.

Du könntest es z. B. mit Leckerchen verknüpfen.

Ein besonders angenehmes Kissen hinein.

Es muss für ihn ein Platz von Sicherheit und Geborgenheit sein, dann klappt das.

Auch solltest Du ihn auf ein z. B. Geräusch konditionieren, bei dem er angerannt kommt, z. B. auch Geklapper mit der Leckerlidose.

Damit könntest Du viel Stress abbauen und vermeiden.

Wenn das alles sicher klappt, dann könntest einen weiteren Schritt gehen.

Wichtig ist aber natürlich, dass Du nicht über ihn hinwegstiefelst.

Er muss erstmal insgesamt sicherer, sich wohler fühlen.

Dein Ansatz ist ja toll.

Du solltest nur nicht über die Grenzen, die er zeigt hinausgehen.

Diese Grenzen sind aber evt. erweiterbar.

Da würde ich ansetzen.

Er möchte es jetzt (noch) nicht.

Dann tu es ihm nicht an.

Denn das wäre es für ihn vermutlich zum jetzigen Zeitpunkt.

Kann alles dauern.

Aber mit Geduld, Liebe und Spucke ist manchmal mehr möglich, als man sich vorzustellen wagt.

Geh mit ihm den Weg.

Aber lass ihn den Weg und die Zeit bestimmen.

Lieber langsam und nachhaltig, als schnell und im Eimer.

Spannend, wie wird er sich entwickeln?
 
  • #10
@ Doublecat und Schatzkiste:

danke! Ja, bei Arty ist das okay, der sagt sogar an, wenn der Freigang beendet ist. Meistens, wenn mein Freund den Garten verlässt - an dem hängt er nämlich und dann miaut er und will gerne wieder rein. Das ist also okay.

Ich werde es mit langsamen Schrittchen versuchen. Eine zweite Box habe ich ja bereits bestellt, die werde ich dann ausschließlich für angenehme Sachen verwenden (allerdings - sobald ich die in der Wohnung harmlos abstelle, sitzt Art mit seinem Hintern drin ;)).

Cosmo hört in gewisser Weise schon drauf, wenn ich mit einer Leckerlie-Tüte raschle, dann kommt er angerannt. Er kann auch ein paar kleine Tricks, ich hatte mal halbherzig mit Klickern angefangen. Allerdings sind wir dann über High Five, Pfote und Männchen machen (noch?) nicht hinausgekommen.

Da wäre also Spielraum, um ihn langsam dran zu gewöhnen.

Aber aus meiner Erfahrung sind Katzen in Situationen, in denen sie das nicht wollen, auch nicht mit Futter anzulocken.
 
  • #11
Sehr schade, dass die Bachblüten nichts gebracht haben. Bei uns hat es auch eine Weile gebraucht bis unser Sensibelchen sich umgestellt hat.

Wie ist denn Cosmo eigentlich ?
 
  • #12
Meinst du "wie alt" oder wie ist er? (da müsste ich weiter ausholen :D). Also er wird dieses Jahr sechs, ist aber auch nur geschätzt vom Tierheim, glaube ich.

Hier mal ein Bildchen vom Sensibelchen:



und das Doppelteam Cosmo & Arty vorgestern:

 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Entschuldige ;)
Meine Frage sollte heißen: Wie alt ist er ?
 
  • #14
Hier mal ein Bildchen vom Sensibelchen (wie man sieht: kahles Bäuchlein. Wird nämlich gerne abgeleckt ... - auch so ne Baustelle): ...

ach du meine güte, das sieht ja schlimm aus. ich habe bei sensiblen katzen schon kleine kahle stellen gesehen, aber noch nie so eine große!
da würde ich an deiner stelle erst mal die baustelle mit dem kahlen bäuchlein in ruhe bearbeiten, bevor ich die zweite baustelle mit dem freigang aufmache ...
 
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  • #15
Ja, es kommt und geht - zurzeit ist dort Flaum (was man auf dem Foto nicht so gut sieht). Es war auch mal fast komplett weg (also fast normales Fell nachgewachsen), dann wieder nahezu kahl, scheinbar ohne System.

Es sieht bei Cosmo übrigens doppelt komisch aus, weil er so ein Kastraten-Schwabbelbäuchlein hat ;). Also wie ein kleiner Buddha sah er aus, als er aus dem Tierheim kam mit dem nackten Bauch. Damals sah er auch irgendwie total gerupft aus und war soooo knochig. Ich konnte ihn gar nicht so richtig streicheln, weil überall fies die Knochen rausstachen. Er ist jetzt immer noch sehr schlank, aber nicht mehr ganz so schlimm.

Ich kenne das mit dem Kahllecken z.B. auch von der Katze einer Freundin. Die kam aus dem Tierheim und ihr Bauch war komplett kahl, noch wesentlich großflächiger. Sie hörte nicht mit dem Ablecken auf, obwohl sie glücklich und selbstbewusst im neuen Heim lebte und auch gesund war. Erst nach zwei Jahren (!) hat es sich von selbst wieder gelegt.

Hach, Katzen :(.
 
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