Wenige Tage vor Weihnachten 2019 hatte dann der dritte, sehr zutrauliche Kater, plötzlich ein riesiges Loch im Kopf vom Freigang mit nach Hause gebracht. Das war derart extrem groß, so dass ein Katzenkampf auch deshalb unmöglich schien, da sich alle eigentlich verstehen, also der dritte sogar bei den anderen zwei Katern Zuhause einlaufen kann wann er will; keiner von den beiden anderen Kater wenigstens einen Kratzer aufwies und hätten wir einen neuen Kater im Revier gehabt, dann hätte es nicht nur den furchtlosesten Draufgänger-Kater und den meisterhaften Jäger sowie Kletterer erwischt, dann wären auch früher oder später die anderen beiden Kater dran gekommen, die sich jedoch mittlerweile vor jedem Menschen draußen verstecken und sich noch nicht einmal mehr mir draußen zeigen, dabei schmusen sie beide mit mir bei denen Zuhause.
Ich gehe schwer davon aus, dass auch diese beiden zwischenzeitlich ein echt unschönes Erlebnis draußen mit "einem" Menschen gehabt haben müssen, weil sie sich nicht einmal mehr nachts jemandem draußen zeigen, nicht mal mehr mir.
Der dritte Kater kam jetzt eben mit einem Loch in seinem Kopf daher, das ich erst vier Tage nach dem Verletzungstag sah und während ich mir dies nachts dann unter unsagbaren Tränenfluss mit einer Taschenlampe ansah, dachte ich nur:
"Wo ist denn das Gehirn, denn bei diesem Größenumfang und der Tierfe, da müsste es doch leicht schon zu sehen sein!".
Wäre es mir nicht so mieserabel beim Anblick ergangen, hätte ich vielleicht mit einem Augenzwinkern und den Gedanken hinzu gefügt:
"Klar, bei diesem riesigem Loch muss das Gehirn irgendwo heraus gefallen sein.".
Und wieder zeigte sich wie zäh eine Katze doch sein kann und wie uneinsichtig Freigänger sind die dennoch raus drängen, denn der wäre mir mit so einem Loch oben, mitten auf dem Kopf erst einmal nicht mehr raus gekommen. Zumindest bis es etwas zu gewachsen und vor allem nicht mehr blutig ist. Aber seine Besitzer schaffen es nicht ihn drinnen zu behalten.
Deshalb sage ich nun zu diesem Thema bezüglich "Mit Katze/n draußen auf gewissen Wegen, ohne Leine spazieren zu gehen" eben nicht, dass dies vielleicht mit jenen Katzen machbar ist, die eben nur zu diesen Spaziergängen raus dürfen, und die in all der übrigen Zeit Wohnungskatzen bleiben, quasi ansonsten niemals alleine, unbewacht draußen sind.
Denn bringe mir jemand diese Katze, die regelmäßig frei ohne Leine draußen auf öffentlichen Wegen mit seinem Besitzer sehr gerne spazieren geht, aber die in der übrigen Zeit als Wohnungskatze nicht nach draußen drängt. Gibt es so eine Katze, dann würde ich eher annehmen wollen, dass diese bei den Spaziergängen mehr Angst hat als glückselige Freiheiten genießen kann.
Doch selbst bei glückseligem Freiheitsgenuß während solchen Spaziergängen wäre zu bedenken - passiert dann dem Besitzer einer solchen Katze derartiges, so dass die Katze ein neues Zuhause bräuchte, dann wäre man bei der Frage "Wohnungskatze" oder "Freigänger" nicht nur überfordert, sondern bei der Entscheidung diese Katze in ungesicherten Freigang zu geben wäre schwer zu bedenken, dass sie doch gewohnt ist, dass Hunde, fremde Leute und vielleicht sogar auch Autos auf der Straße (in ländlichen Gegenden, wo man die Spaziergänger/in samt Besitzerin schon gut kennt) auf sie Rücksicht nehmen und ggf. ihr ausweichen müssen, was jedoch keine Katze im ungesichterten Freigang so lernt, im Gegenteil.
Mag also jeder machen wie er denkt
nur eben ich habe für mich persönlich gelernt, dass es - egal wie man es dreht und wendet - für keine Katze von Vorteil ist, wenn sie regelmäßig mit dem vertrauten Menschen, noch bei Tageslicht oder gerade bei Einbruch der Dämmerung, draußen auf öffentlichen Wegen und Strecken spazieren geht, wo sie von vielen anderen gesehen werden kann und/oder wo ihr auch einige Hundebesitzer auf deren Gassi-Weg begegnen.
Wie gesagt,
wer auf dem Land lebt und auch noch mindestens einen Hund zu seiner/seinen Freigängerkatzen hat, der kann es gar nicht lange verhindern, dass irgendwann auch die Katze das Gassi gehen mit dem Hund für sich entdeckt.
Aber ich denke als Hundehalter besteht zumindest die Chance darauf, dass er es früher oder später dann doch noch bemerken wird, wenn die anderen Hundehalter gewisse und zuvor gewohnte Freiheiten einbüßen (müssen), denn es ist maximal nur in sehr, sehr ländlichen Gegenden der Fall, dass so gut wie ein jeder Hund bei direkter Begegnung mit einer Katze, so reagiert, so dass sich weder Mensch noch Tier sorgen müssen, weil keinerlei Gefahr besteht. Was jedoch utopisch anzunehmen ist, denn gerade in ländlichen Gegenden macht es Sinn Jagd- und Wachhunde zu halten, die sich eben meisten dann auch Katzen gegenüber so verhalten wie es ihrer Natur entspricht.
Und auch Katze muss auf dem Land gut lernen können, dass es auf gewissen Grundstücken für sie sehr gefährlich ist, weil eben ein sehr wachsamer Hund dort ungezügelt SEINER NATUR entsprechen darf/soll.
Egal wie man es dreht, wendet und es wieder und wieder versucht doch noch so hin drehen zu können, dass es sehr wohl etwas Vorteilhaftes zumindest für die eigenen Katzen hat, ohne eben auch gleichzeitig mindestens einen Nachteil und somit eine völlig neue Gefahr für die Katze kreiert zu haben, in die sich eine normale Freigängerkatze die alleine oder nur mit einem Artgenossen draußen umherzieht, nicht dauerhaft / regelmäßig bringen würde.
Nachts zwischen 2 Uhr und 4 Uhr konnte ich es demnach, zumindest in meinen Augen dann auch ungestraft mal wagen einwenig mit Katerchen durch sein Revier zu streifen.
In der übrigen Zeit seines Freigangs sollte er dies ganz alleine tun, bzw. es so tun können wie es eine Freigängerkatze eben von ganz alleine lernt zu deren größtmöglichen Sicherheit:
Hundebesitzer und deren freilaufende Hunde zu respektieren, sprich entweder völlig unbemerkt bleiben zu können oder sich ganz fern zu halten. Manche Freigängerkatzen tun genau dies von Beginn an, und andere tun es maximal ein, zwei mal nicht, aber haben es dann auch schnell gelernt... Und nichts anderes sollten Katzen draußen tun und lernen, geschweige auch noch vom eigenen Besitzer gelernt zu bekommen, denn wer sich nach dem Kontakt mit Nachbarn und/oder nach "netten" Gesprächen mit Hundebesitzern sehnt, der sollte alleine ohne Katze/n losziehen oder sich vielleicht besser einen Hund zulegen...