Kosten Tierklinik nach Unfall

  • Themenstarter ChrisMn
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    erstversorgung klinik unfall
  • #21
Ich fände es noch spannend zu wissen, ob der Finder auch den Unfall verursacht hat oder tatsächlich lediglich die Katze gefunden. Sollte er sie angefahren haben, würde ja seine Versicherung dafür haften.

Ansonsten schließe ich mich an, der Preis ist zwar im oberen Bereich, kommt mir aber nicht exorbitant hoch vor für diese Leistung.

Alles Gute für deinen Kater.
 
A

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  • #22
Ich fände es noch spannend zu wissen, ob der Finder auch den Unfall verursacht hat oder tatsächlich lediglich die Katze gefunden. Sollte er sie angefahren haben, würde ja seine Versicherung dafür haften.

Ansonsten schließe ich mich an, der Preis ist zwar im oberen Bereich, kommt mir aber nicht exorbitant hoch vor für diese Leistung.

Alles Gute für deinen Kater.


Wieso würde dann die Versicherung haften? Ist es bei freilaufenden Haustieren nicht eher so, das der Tierhalter für einen evtl. Schaden am Auto aufkommen muß?
 
  • #23
Das habe ich auch so gehört.
 
  • #24
Wieso würde dann die Versicherung haften? Ist es bei freilaufenden Haustieren nicht eher so, das der Tierhalter für einen evtl. Schaden am Auto aufkommen muß?

Wie wir Juristen immer gern sagen: es kommt drauf an! :D

Die Kfz-Haftpflichtversicherung haftet für alle Schäden, die der Autofahrer anrichtet (Regress wegen grob fahrlässigen Verhaltens lassen wir einmal weg), insofern auch für Schäden an der "Sache" Katze. Da es sich um eine Gefährdungshaftung handelt, wird eine Verschuldensfrage insofern nicht geprüft (rein zivilrechtlich; Verschulden wird im Falle eines Strafverfahrens - wären beispielsweise Menschen verletzt worden - allerdings schon geprüft). So wäre der Autofahrer haftbar, der zB die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert und auf den Gehweg fährt, wo die Katze sitzt und auf eine freie Straße wartet.

Allerdings ist auch die Tierhalterhaftung zu beachten. Wenn sich eine typische Tiergefahr verwirklicht, haftet der Tierhalter (ggf. neben dem Autofahrer bzw. Kfz-Halter). Eine typische Tiergefahr wäre das flüchtende Wild, der evtl. zuschnappende Hund, das durchgehende und in den Gegenverkehr galoppierende Kutschpferd. Es geht um typische Reaktionen des Tieres, die in unberechenbarer Weise erfolgen. Dass die Katze nach dem Menschen, der nach ihr greift, mit den Krallen schlägt, ist eine typische Verhaltensweise der sich angegriffen fühlenden Katze - nicht aber dass sie wegläuft und dem "Angreifer" dann sozusagen hinterrücks auflauert und ihn in die Wade beißt (wie der bewusste Dackel ^^).

Beide Haftungsmöglichkeiten könnten im Fall eines Unfalls mit Auto- und Katzenbeteiligung in Frage kommen, sofern nicht die eine Haftung so stark überwiegt, dass die andere dahinter komplett zurücktritt.
Beispiel:
Der Autofahrer, der einen Fußgänger auf die Hörner nimmt, so dass er über die Motorhaube einen Salto hinlegt und in den Straßengraben katapultiert wird, wird auch sicherlich eine Beule im Kotflügel oder in der Motorhaube haben, wenn das Auto mit dem Fußgänger kollidiert. Wenn der Autofahrer allerdings erkennbar auf den Gehweg gefahren ist, wo das Auto gar nicht hingehört, und dadurch den Unfall verursacht hat, wird nach der Beule niemand fragen, sondern das Verschulden des Autofahrers bzw. die Betriebsgefahr des Autos ist so hoch, dass die möglichen Schäden, die der Fußgänger verursacht haben könnte (z. B. weil er wie eine Salzsäule dastand und nicht rechtzeitig beiseite gesprungen ist), dahinter komplett zurücktreten. (Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Frage der Beule am Auto wegzudiskutieren; die überwiegende Betriebsgefahr etc. ist nur eines von mehreren Konstrukten bei solchen Haftungsabwägungen.)

In erster Linie dann, wenn beide Seiten "Fehler gemacht" haben (bzw. sich die Tiergefahr mit verwirklicht), wird es Haftungsfragen für Tierhalter und Kfz-Halter geben. Da wird dann die Haftung vermutlich prozentual verteilt.
Beispiel:
Ein wertvolles Springpferd entkommt aus der Koppel, weil der Halter das Gatter nicht ordnungsgemäß verschlossen hatte, und rennt mit seinen Weidekumpels auf die naheliegende Autobahn. Dort kommt es zu einer Kollision von Pferd und Kfz und einem darauf folgenden Massenunfall, bei dem 10 Menschen verletzt werden. Die Pferde müssen notgeschlachtet werden wegen der schwerwiegenden Verletzungen. Der Kfz-Halter, der mit den Pferden kollidiert war, war zu schnell gefahren.

Beide Seiten tragen einen Teil der Schuld: der Autofahrer wegen überhöhter Geschwindigkeit, der Tierhalter, weil er das Gatter nicht richtig zugemacht hatte. Es wird dann aber jeder Schaden betrachtet, also nicht nur der Schaden an den Autos, sondern auch die tödlichen Verletzungen des Springpferdes, und so kann es dann sein, dass der Gesamtschaden an den beteiligten Autos bei 50.000 Euro liegt, von denen der Tierhalter 80% bezahlen muss und der Autofahrer 20%, der Schaden an den Pferden aber 100.000 Euro beträgt (Springpferd), von denen der Autofahrer die besagten 20% trägt und der Tierhalter 80%. (Im Regelfall tragen die jeweiligen Versicherungen den Schaden und verrechnen das evtl.)

Bei einer Katze, die unvermittelt über die Straße rennt, wird die Haftungsfrage des Katzenhalters vorrangig dann eine Rolle spielen, wenn der Autofahrer ausgewichen ist und dadurch selbst einen Unfall verursacht. Da der (rein rechnerische!) "Schaden" durch so einen Ausweichunfall ja materiell viel höher sein kann als der an der Katze (Behandlungskosten etc.), wurde zumindest in der Vergangenheit Autofahrern immer empfohlen, in so einer Situation draufzuhalten und das Tier zu überfahren. Heute hat sich die Sichtweise mindestens teilweise gewandelt, aber richtig ausgerottet ist sie immer noch nicht, soweit ich weiß.
 
  • #25
Als mein Kater angefahren wurde, kamen Kosten von 5.000Euro zusammen.
Da war ich sehr froh, dass ich eine Versicherung fúr ihn abgeschlossen hatte.

Wenn man eh aufs Geld gucken muss, dann sollte man gut haushalten und nicht hinterher meckern. Es ist klar, dass gerade Notdienste viel Geld kosten. Wenn nun Nestle diese Klinik übernommen hat und eine tolle Personalpolitik führt, die als Folge hat, dass auch wirklich fähiges und teures Personal dort arbeitet, dann ist das doch gut. Oder sollen die lieber Leute beschäftigen, die keine Ahnung haben? Und wenn es dir nicht gefallt, dass die Angestellten Boni bekommen, sollte man sich fragen, warum.

Generell, wie hättest du entschieden, wenn die dich zuerst gefragt hätten? Hättest du nichts machen lassen und das Tier unbehandelt gelassen? Ich denke, die meisten hier im Forum würden ihr letztes Hemd fürs Tier geben ....

Ansonsten, es ist immer wichtig, auf die Rechnungen zu schauen und zu sehen, wie sie zusammengesetzt sind und warum und es ist immer gut, dem Tierarzt auch die eigene finanzielle Situation zu erklären. Vielleicht hat die Klinik ja ein soziales Herz ...?
 
  • #27
Hallo,
unser Kater wurde wahrscheinlich angefahren. Ein Finder hat ihn in eine Tierklinik bei uns gebracht. Beide Hinterläufe sind gebrochen. Die Klinik stellt für 2 Tage Aufenthalt und ein Röntgenbild 740€ in Rechnung. Das finde ich echten Wucher.

Weiß jemand ob ich solche Kosten überhaupt zahlen muss? Ich habe (juristisch) die Klinik nicht beauftragt. Außerdem wäre auch interessant, was so eine Klinik verlangen darf. Es kann ja nicht sein, dass ich jeden Preis zahlen muss, den die Klinik aufruft.

Freu mich auf Eure Antworten.


Was mich interessieren würde
Wurde der Kater überhaupt behandelt?
Vom Röntgen heilen die Brüche ja nicht d.h. wurde ausser Diagnostik etwas unternommen?
 
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  • #28
Bei Arthus waren es gut 2.000€. Er kam als Notfall mitten in der Nacht in die Klinik und war mehrere Tage stationär aufgenommen, wurde auch operiert. Wir haben keine Versicherung, aber ein Sparkonto, das bis dahin noch nie angerührt wurde. Unfälle (und andere Umstände) können nun mal in kürzester Zeit sehr hohe Kosten verursachen.

Ich wäre auch unglaublich dankbar, wenn jemand meine verletzte Katze in eine TK bringen würde.


Was mich interessieren würde
Wurde der Kater überhaupt behandelt?
Vom Röntgen heilen die Brüche ja nicht d.h. wurde ausser Diagnostik etwas unternommen?
Ja, das würde mich auch interessieren. Die Katze wurde doch bestimmt nicht nur geröntgt. Wenn die Rechnung da so undurchsichtig ist, würde ich mich auch mal erkundigen. Kann ich mir bei einer TK irgendwie nicht so vorstellen, ich habe eine seeeeehr detaillierte Rechnung erhalten. Aber von diversen kleinen TA-Praxen kenne ich auch sehr knapp gehaltene Rechnungen, gibts bestimmt auch bei TKs.
 
  • #29
....habe gerade mal nach Kosten gegugelt und das hier gefunden:

"Ein Tag in der Tierklinik kann mit Rundumbetreuung bis zu 250 Euro kosten." *Quelle: http://verbraucherforum-info.de/tierarztkosten-bei-der-katze/)

Das muss nicht jeden Tag so sein; es muss z. B. nicht in jedem Fall täglich Blut abgenommen und im Labor untersucht werden. Aber im Großen und Ganzen kommt es schon hin: mit dem "Basissatz" allein (stationäre Unterbringung ohne Behandlung, aber mit Verpflegung) in Höhe von ca. 15 Euro pro Tag ist es ja nicht getan!
So beispielsweise der erste Tag (Aufnahme in der TK) bei meiner Katze Mercy, als sie im Juni insgesamt einen Monat im Krankenhaus war (Chylothorax):

Allgemeine Untersuchung: 22,90 Euro
Röntgenbilder 2x: 79,66 Euro
Stationäre Unterbringung pro Tag: 14,57 Euro
Sauerstoffbox 0,30: 3,14 Euro
Punktion: 15,93 Euro
Verbrauchsmaterialien: 3,15 Euro
Venenkatheder: 19,11 Euro
Caresite m. Verlängerung: 2,41 Euro
Perfusor Leitung: 0,74 Euro
Perfusor Spritze: 1,45 Euro
Sterofundin: 1,88 Euro
angewandte Medikamente: 1,75 Euro
Sonstige Labordiagnostik: 7,96 Euro
Mikroskopische Untersuchung: 14,36 Euro
Blutchemie, 14 Parameter: 63,05 Euro

Das waren am ersten Tag allein schon fast 250 Euro, dazu kam noch eine externe Laborrechnung von ca. 50 Euro. Den Tag drauf bekam Mercy eine Ultraschalluntersuchung, dazu kamen Infusionen (wieder mit Verbrauchsmaterialien usw.) und wieder Blutuntersuchungen.... das ist die Rundumdiagnostik, wenn ein Krankheitsbild noch relativ uneinheitlich ist, wie es bei Mercy damals der Fall war (die Frage, woher der Thoraxerguss kommt, die Untersuchung der Flüssigkeit, diverse bildgebende Verfahren der inneren Organe und schließlich dann CT des Thorax wegen des Lymphsystems, das sich als Verursacher der Ergüsse herauskristallisierte).
Unsere TK nimmt immer nur den einfachen GOT-Satz, aber ich kann verstehen, dass private Tierkliniken da eben auch höher gehen, weil sie sich vernünftig refinanzieren müssen.

Bestimmte Untersuchungen müssen einfach an den meisten Patienten gemacht werden, um sich ein klares Bild über die Situation zu verschaffen, und letztlich haben viele Patienten, die eingeliefert werden, auch ein echtes Trauma, so dass die Blutuntersuchungen in kurzen Abständen wiederholt werden müssen, auch können stabilisierende Maßnahmen notwendig sein.

Da überrascht mich eine Summe von 750 Euro wirklich nicht. ;)

Mercys gesamter Aufenthalt in der TK (incl. der zwei Operationen) ergab eine Summe von an die 5.000 Euro, und wenn sie wirklich alles bis zur letzten Nadel angerechnet hätten, wäre es wohl noch mehr gewesen. Einfacher Satz. :stumm:

Wir stottern das ratenweise ab, weil mein Konto soviel Bares dann doch nicht hergab. ;) Aber wenn ich mir angucke, mit welcher Lebensfreude Mercy hier wieder durch die Gegend turnt, wie sie mit Moody durch die Bude rast und ihre fünf Minuten hat, wie sie mit Pfötchen stapelt und die beiden dem Kater eine lange Nase drehen.... da bin ich echt froh, dass ich nicht von der Option Gebrauch gemacht hatte, sie nach der erfolglosen ersten OP euthanasieren zu lassen, sondern dass wir den zweiten Versuch gewagt hatten!

Ich habe reine Wohnungskatzen und daher keine eigene Erfahrung mit der Ungewissheit, wenn ein Katz spurlos verschwunden ist und nichts mehr bekannt wird über sein weiteres Schicksal: ist es umgezogen? hat es sich verlaufen? wurde es überfahren? musste es leiden? - ich glaube, mich würde sowas umbringen, jeden Tag wieder ein ganz kleines Bisschen.

Da wäre ich sehr sehr froh über jeden, der sich um mein Katz gekümmert und es zum Arzt gebracht hätte!
Und dass man bei einer verunfallten Katze zumindest erst einmal die notwendigen Behandlungen machen muss, um das Tier zu stabilisieren und ihm die größten Schmerzen zu nehmen, das sollte auch klar sein.

TE, du hast ja verschiedene Hinweise und Anregungen bekommen, wie du mit der Rechnung (u. a. mit dem dreifachen Satz) umgehen kannst, und mit Sicherheit wird dir die TK auch genau erläutern können, welche Untersuchungen und Behandlungsmaßnahmen angemessen und erforderlich waren und warum.
Wenn bisher nur eine Erstversorgung deines Katers gemacht worden war, kommen natürlich noch weitere Kosten auf dich zu. Aber (je nach Verletzungsart und Behandlungsmöglichkeiten) vielleicht kannst du die weitere Behandlung auch (teilweise oder ganz) durch deinen Haustierarzt durchführen lassen. Da musst du zumindest nicht zwingend den dreifachen GOT-Satz zahlen. ;)

Ich hoffe, dass dein Kater wieder gut auf die Beine kommt!
 
  • #30
Mich würde auch die Behandlung interessieren. Die KLinik hat ja hoffentlich mehr gemacht als Diagnostik.

Autounfall - also röntgen - evtl. unter Narkose. Dann evtl. Ultraschall, Medikation. Bei dem Preis wurde wohl noch nicht operiert. Wenn doch - freu dich über das Schnäppchen.

Red doch einfach mit der Klinik was sie genau gemacht haben und geh danach notfalls zum Anwalt.

Aber ich kann dir leider die Illusion nicht nehmen: Beide Pfoten gebrochen, das bedeutet normalerweise mind. 1 OP und noch einiges an Nachkontrolle. WEnn du willst, dass deine Katze wieder völlig normal wird laufen können, dann darfst du noch einmal hohe Kosten dazu rechnen.

Das ist das Schicksal von Freigängern: ein Unfall kann sehr teuer werden (Lises Unfall 4.500 Euro und Emmys an die 2.000 Euro...)
 

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