Schwieriger Spagat...

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Dixxl

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1. April 2008
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Hallo Gemeinde,

das alte Thema, gerade wieder akut: Ich wollte nur mal kurz (unkritisiert...) jammern können, darüber wie mies es die Natur doch eingerichtet hat, dass so viele flügge Jungvögel noch ca. 2 Wochen brauchen, bis sie richtig fliegen können.

Das Amselnest im Garten ist seit gestern verlassen, und wir haben 2 völlig naive Ästlinge, die eher "Bodenlinge" sind, mitten zwischen meinen beiden und 3 anderen Nachbarskatzen herumhüpfen :-(.

Klar sperre ich meine beiden Freigänger ein, so gut es geht; mein 19-jähriger Kater hat GsD nicht mehr den großen Drang, die Schnelligkeit - oder die Zähne - um einen Jungvogel zu packen - aber die sind auch wirklich komplett unerfahren und angstfrei. Das ist doch echt blöd eingerichtet.

Klar sind alle respektiven Nachbarn informiert - aber keiner von uns kann 2 Wochen lang 24/7 aufmerksam beobachten, was seine Katzen/ die Jungvögel so treiben; oder seine Katzen so lange kontinuierlich einsperren.
Wenn ich die Amseleltern zetern/ warnen höre, dann kann ich gucken + meinen jüngeren Kater rufen, wenn der gerade draußen ist - aber ich kann nicht sicher sein, ob es überhaupt mein Kater ist, der gerade eine Vogelgefahr darstellt.

Also bitte ich euch einfach, mit mir zusammen die Daumen zu drücken, dass sich hier in nächster Zeit keine Vogelleichen finden...

Lieben Gruß,
Marion.
 
A

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Ojee, die Daumen sind gedrückt!!

Doofe Situation, kann ich gut nachvollziehen :sad: aber mehr als das was du beschrieben hast, kannst du ja wirklich nicht machen! Viele Katzenbesitzer machen sich wahrscheinlich nicht einmal halb so viele Gedanken wie du... deshalb brauchst du bestimmt kein schlechtes Gewissen zu haben falls es zur "worst-case" Situation kommen sollte!!

Aber wie gesagt, Daumen sind gedrückt!!
 
Ich hoffe mit auf das Überleben der Pieper.

Habe hier vor ein paar Wochen das Nest von Hausrotschwänzen bewacht. :massaker:
Das war sehr anstrengend und mit viel Rennerei verbunden, es mußte vor 3 Katern geschützt werden und war zudem sehr katzenfreundlich erreichbar.
War ich froh, als die Vögel auszogen!

Der Nachwuchs hat es komplett geschafft, so hat sich der Einsatz wenigstens gelohnt.
 
Ich stimme mal ein in die Jammerei. Die letzte Stunde habe ich damit verbracht, unsere Kater ins Haus zu kriegen und einzusperren und eine junge Amsel vor ihnen in Sicherheit zu bringen. Sie saß vor einem Kellerfenster und kreischte rum, was natürlich die Kater völlig irre gemacht hat. Offensichtlich kam sie nicht mehr aus dem Betonschacht raus, wir hatten zwar alle möglichen Aufstiegshilfen hingestellt, aber die hat sie nicht genutzt. Also habe ich sie mit einem kleinen Netz eingefangen, in eine Schachtel gesetzt und raus getragen, dort in die Hecke mit dichtem Efeu am Boden gesetzt. Da hatte ich allerdings die Katzenklappe noch nicht geschlossen und als die Amsel wieder anfing, wie blöd zu kreischen, da war Socks sofort da und hat die Amsel aus der Hecke raus gejagt. Die konnte bereits flattern und war auch zu Fuß ganz flott, aber der Kater hätte sie fast gehabt. Da hat sie sich umgedreht, Flügel ausgebreitet und ihn sozusagen angekeift. Das hat den Kater so erstaunt, dass er stehen geblieben ist - und mir die Gelegenheit gegeben hat, die Amsel wieder einzusammeln. Diesmal habe ich erst die Kater eingesperrt und dann den Vogel frei gelassen.
Jetzt habe ich zwei Kater, die ziemlich unausgeglichen herumtigern, sich auch mit Spielen/Fressen nur kurzzeitig ablenken lassen und vor der Katzenklappe jammern, wie gemein wir zu ihnen sind.

Aber irgendwie sind die jungen Amseln wirklich blöd, jedenfalls mehr als früher. Anderer Garten, andere Katze, andere Amseln - die haben jedes Jahr ihre Jungen aufgezogen. Die Ästlinge sind im Garten rumgelaufen, wenn sich unser Kater näherte, dann haben die Altvögel Ablenkungsangriffe geflogen und der Jungvogel ist ins Gebüsch. Wo er sich still verhalten hat! Da hat es der Tiger überhaupt nicht mitbekommen, wenn 20cm entfernt von ihm der Jungvogel saß. Selbst wenn er mal einen hat rennen oder flattern sehen - sobald der Vogel im Gebüsch war hat er sich ruhig verhalten, bis der Kater das Interesse verloren hatte. Dieser heute hatte ja nichts besseres zu tun, als sofort los zu tröten und rum zu rascheln, sobald er in Sicherheit saß :oops:
Jetzt überlege ich, ob das im alten Garten Selektion war - da gab´s jahrzehntelang Katzen. Hier früher Hunde, Hühner, Meerschweinchen - alles keine Vogeljäger...
 
Aber irgendwie sind die jungen Amseln wirklich blöd, jedenfalls mehr als früher.

Nach meinem Gefühl verblödet die Menschheit auch, warum sollte es bei Amseln anders sein? :D

Was für einen Zirkus man veranstaltet wegen der Piepmätze...und dann stellen sie sich so dämlich an. :rolleyes:
Bei manchen denke ich, sie sind selber schuld an ihrem Unglück. :stumm:
 
Ich glaube schon, dass auch vögel lernen können. Letztes Jahr hat Matti einen Spatz beim Jungfernflug erwischt. Er ist vom Dach des Nachbarn direkt auf Matti zu geflogen, da musst nur kurz hochspringen und es war geschehen. Dieses Jahr haben die Spatzen-Eltern die Jungen auf das Dach gelockt und dort wurden die Flugübungen veranstaltet. Matti sass unten und schaute nur zu.

Vielleicht brauchen die Amseln einfach noch ein Jahr. ***hoff ich***
 
Klar können auch Vögel lernen, sonst würden sie vor gefüllten Futterstellen verhungern :rolleyes:
Ich erinnere mich an eine Entenkolonie in einem Kurpark. Da fing eine Ente an, bei Fütterungen hochzuspringen. Das fanden natürlich alle klasse, entsprechend hat die Springerente auch mehr Futter bekommen. Im nächsten Jahr sprang die Hälfte der Kolonie...

Aber vielleicht ist das die Erklärung für die dümmer werdenden Vögel - durch das massive Amselsterben seit 2010 (Virus) sind viele "Wissensträger" verloren gegangen :confused:
Für die immer dümmer werdenden Menschen habe ich allerdings keine Erklärung :D
 
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Im nächsten Jahr sprang die Hälfte der Kolonie...

Und so entstand die gemeine Springerente. :D

Das sagt einiges über die Lernfähigkeit des Federviehs aus. :)

Der Menschheit fehlen vielleicht auch die Wissensträger. :cool:
 
Der Menschheit fehlen vielleicht auch die Wissensträger. :cool:

Jetzt, wo Du es erwähnst... Leonardo da Vinci, Isaac Newton, Charles Darwin, Albert Einstein, Stephen Hawking - alle tot :eek: Und wer lebt? Donald Trump und Dieter Bohlen. Da haben wir doch schon die Erklärung :rolleyes:
 
  • #10
Zu spät

...wollte auch Mal mit jammern. Ich hatte gestern den ersten Totesfall :grummel::reallysad::reallysad:, ein jungen Spatz den er an mir vorbei in das Haus gebracht hat. Poldi hat ihn auf dem Weg ins Haus erwischt als ich ihn rein gerufen habe, ich hatte ja das Gezedder der Eltern gehört aber ich konnte den kleinen nicht sehen und ehe ich mich versah hatte Poldi ihn, er war "Gott-sei-Dank" gleich tot. Ich habe ihm die Beute gleich abgenommen,, er hat zwar kurz protestiet und die Beute im Haus gesucht, aber nach einer Weile war Ruhe. Ich muss noch dazu sagen das es Poldi's erster grosser Freigang gestern war, er ist also voller Tatendrang. Im Moment liegt der Jäger neben mir im Bett und schnurrt mir was vor. Spätestens in einer Std. will er wieder raus. Wir trainieren ja gerade das "pünktlich heimkehren" mit rufen und einer Rappeldose, den Nachts will ich ihn drin haben. So, jetzt muss Schuss machen der Jäger fordert seine Streicheleinheiten.:grin:

Grüße Marion (heisse auch so)
 
  • #11
Danke für all eure mitfühlenden, lieben - und vor allem die lustigen, die Springerentenstory ist einzigartig ;-) - Antworten!

Ich sehe die beiden Jungvögel nicht oft; meist höre ich das Warngezeter der Eltern, und rufe dann meinen jüngeren Kater, der dann meist auch pflichtschuldig geradewegs reinkommt (könnte ja Fressen geben ;-).

Bibo hat früher, als menschenscheuer, dürrer, kranker Kater sogar Tauben gerissen, aber seit er sich bei mir häuslich eingerichtet hat (schon ein paar Jahre her), habe ich höchstens 1 (kleinere) Vogelleiche pro Jahr gefunden. Er hat inzwischen auch auf einem Auge gut sichtbaren Grauen Star; kann gut sein, dass er deshalb schlechter anvisieren kann.

Ich hab auch versucht, Bibo ein bisschen zu trainieren: Wenn er auf Vögel spechtet, rufe ich ihm mehrere laute "Nein!" zu - und dann dreht er tatsächlich den Kopf weg vom Beuteziel.
Kann natürlich sehr gut sein, dass er das nur für mich macht, und, wenn ich wieder weg bin, weiterspechtet...

Ja, dumm sind die Vögel nicht: Nach kurzer Orientierungszeit halten die Jungen sich jetzt hauptsächlich in einem Nachbargarten auf, der der ruhigste des Viertels ist. Da habe ich auch einen Wassernapf, der immer schön frisch gefüllt ist: Bei dieser Dürre, die wir hier seit Ende April haben, ist das sicher ein Anreiz für die Altvögel.

Na, vielleicht noch 1 Woche, dann sollten die Kleinen anständig fliegen können = viel bessere Chancen haben.

LG, und alles Gute für alle Mit-Vogelschützer,
Marion.
 

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