Bänderriss - Freigänger mit Stubenarrest, bitte Hilfe

  • Themenstarter Pemico
  • Beginndatum
P

Pemico

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
17. März 2015
Beiträge
1.189
Vielleicht hat es der eine oder andere ja gelesen - mein Peppi hat irgendeine Verletzung. Irgendeine? Ja - er humpelt mit beiden Hinterbeinchen und hat(te?) starke Schmerzen. Leider sind wir diagnostisch auch nach diversen Tierarzt- und Tierklinkbesuchen noch nicht so richtig schlau, was ihm eigentlich fehlt. Die Symptome sind: ein starkes Hinken und offenbar Schmerzen. Fressen, Urin und Kot alles nach Plan :zufrieden:. Blutbild: alles tippitoppi. Röntgen in zwei Ebenen: in der ganzen Katze keine Auffälligkeiten. Analdrüse wurde geleert. In der Tierklinik hat der TA gestern eine verklebte Stelle im Fell gefunden, die seiner Meinung nach die Reste einer Bissverletzung sind. Die wäre im linken Hinterbeinchen gewesen, das wohl auch ein bissel angeschwollen ist. Er hat nun gestern Metacam und Novacen gespritzt bekommen (vier Tage lang vorher Metacam oral haben nicht wirklich geholfen) und außerdem ein Antibiotikum. Wenn es eine Prügelei gab, kann es natürlich sein, dass er sich zusätzlich vertreten/versprungen hat.

Undf natürlich - der in den letzten Tagen zunehmend matte und bewegungsunfreudige Kater hat heute Nacht trotz insgesamt vierstündigem TA-Besuch von halb 12 bis heute morgen halb 7 wie ein Bekloppter :grin: gejault, gemaunzt, an den Türen gekratzt auf die Couch gesprungen, von der Couch gesprungen, aufs Bett gesprungen und wieder runter. Kurz - von Schonung keine Spur. Außerdem hat er sich mit Kater Nr. 2 in die Wolle gekriegt, den ich letztlich rauslassen musste, weil er sonst in seinem Übermut den Dicken überfällt.

Ich überlege nun tatsächlich, ob ich ihn nachher wieder raus lasse. Peppi ist 11 und bleibt in der Regel in der Nähe bzw. macht mal ne größere Runde und kommt dann zum Schlafen wieder rein. Wir wohnen auch sehr ruhig, Katzenklappe ist da, er kann also jederzeit rein.

Die letzten Tage, als es ihm insgesamt schlechter ging, ist er eigentlich fast die ganze Zeit drin geblieben, ohne so durchzudrehen. Natürlich treffen Katzen keine rationalen Entscheidungen in dem Sinne, aber sie können doch ihre Kräfte einschätzen, oder? Er bekommt ab heute wieder nur Metacam, der doppelte Anti-Schmerz-Hammer ist also durch...

Ich bin hin und her gerissen. Im Grunde möchte ich ihn gern rauslassen, weil er dann deutlich entspannter ist. Schmerzmittel und AB würde ich ihm natürlich vorher noch geben...
 
A

Werbung

Erstmal zur eigentlichen Frage: solange es keine Gefahr darstellt und das scheint mir nach deiner Beschreibung nicht so, würde ich ihn raus lassen. Es war ja nie so, dass er sich gar nicht mehr bewegen konnte, oder? (Das wiederum wäre mir dann zu gefährlich.)
Unsere alten Katzen gingen auch trotz irgendwann altersgerechten "Gebrechlichkeiten" immer noch raus, sie blieben dann aber in Hausnähe und man hatte das Gefühl, sie "wissen" schon, was sie sich selbst zumuten können.

Hast du mal drüber nachgedacht, wenn es nicht weggeht, dass ein CT dann noch eine Option wäre?
Waren die Entzündungsmarker im Blutbild auch in der Norm? Das wäre ja eher komisch, wenn eine Bissverletzung mit anschließender Entzündung die Ursache sein soll?
 
Ups - ja, vergessen... Die einzige Auffälligkeit im Blut waren leicht erhöhte weiße Blutkörperchen. Er konnte immer laufen - bis vor der gestrigen Behandlung aber immer mit deutlich größeren Schmerzen. Gestern Nacht hatte ich deutlich das Gefühl, dass die nun besser sind - auch wenn er immer noch deutlich hinkt. Ob das nun das doppelte Schmerzmittel oder das "klassische Wunder der AB-Behandlung" war, weiß ich nicht. Wenn es nur am Novacen lag, müsste er nachher wieder stärkere Schmerzzeichen zeigen. Fakt ist: er randaliert wie blöde, kratzt an der Tür, versucht, die Katzenklappe aufzubrechen usw. und das mit zunehmendem Frust.

Wenn sich das Hinken nicht gibt übers Wochenende oder sich sein Zustand sogar (wieder) verschlechtert, steht ein CT ganz oben auf meiner Liste, um auszuschließen, dass es ein neurologisches Problem gibt. Gestern hatte der TA in der Tierklinik davon abgeraten, weil aus seiner Sicht eine Kampfblessur eine logischere Erklärung ist - Peppi hat deutliche Schmerzreaktion beim Abtasten des Beines gezeigt, aber keine mehr im Rücken. Dort war Auffassung der ersten (Notfall-)TA (sopwas passiert ja immer sonntags...), die Osteopathin ist, eine Fehlstellung im ilio-sakral-Gelenk und ein nicht perfekt sitzender Wirbel zu spüren. Beides hat sie "repariert" und lokal mit Traumeel und Zeel behandelt.
 
Hallo,
Bevor er sich beim unbedingt-raus-wollen verletzt und noch mehr randaliert würde ich ihn rauslassen. Wenn er seinen gewohnten Ablauf hat wird er vielleicht ruhiger.
 
Jetzt wird es ähhh spannend...:grr: diverse Tierarztbesuche später wird nun ein Bänderriss im Hinterpfötchen vermutet. Peppi wurde nun also Ruhe verordnet. Jetzt muss ich nur rausfinden, wie ich ihm das erkläre. Und wie ich den Freigang für Kater Nr. 2 organisiere. Könnt ihr mir Tipps für die Ruhe geben? Wenn ich ihn in ein Zimmer sperre, wie komme ich da raus und rein? Wie hindere ich ihn daran, sich durch die Tür zu kratzen? Die Wände hoch zu gehen? Soll ich bei ihm im Zimmer schlafen oder lieber nicht? Wie kann ich ihm das angenehmer machen???? Ich bin gerade ein bissel überfordert...
 
Gar keiner hier, der helfen kann? :sad:

Ich war erstmal im Tierfachhandel und hab mich mit Leckerli, Katzenklo und Stinkezeugs eingedeckt. Peppi ist im Moment noch ruhig und sitzt bei geschlossener Tür unter der Couch - das ist noch der Tierarztschock. Seine Medis hat er aber genommen. Millo ist draußen und liegt rum. Ich werde jetzt versuchen ihn mal reinzuholen und die Abendfütterung zu starten. Dann würde ich mit Peppi ein bisschen spielen und noch ein paar Leckerli springen lassen. Ich will dann nochmal weg, da ist es mir lieber, beide sind da und können sich im Haus bewegen. Heute Nacht muss Peppi dann wieder ins Krankenzimmer und für Millo geht die Katzenklappe auf. Peppi werde ich nochmal bespielen und mit ner Portion Putengulasch hoffentlich müde füttern. Ich denke, ich werde nicht bei ihm schlafen, dann hat er kein Publikum für nächtliches Geschrei.

Klingt das soweit für euch sinnvoll?
 
Bei Hausarrest einer Katze habe ich immer die Katzenklappe komplett geschlossen und den Freigänger an den Türen rein und raus gelassen.
 
Werbung:
Hmmm... über Nacht wäre das schwierig. Und ich weiß nicht, ob es das für Peppi nicht noch schwerer macht. Dann steht er ja laufend vor der Tür.
 
Tag 2 im Katzenknast. Mir blutet das weinerliche Katzenmutterherz - schönstes Wetter und mein Freidenker muss drin bleiben. Und nicht nur das: wenn ich nach Hause komme, verkriecht er sich unter der Couch, weil die Tierarzttraumata der letzten 7 Tage einfach zu tief sitzen.
Er ist schon durch den verweigerten Freigang nicht gerade fröhlich, das geht bei ihm leider immer schnell.

Falls doch jemand hier mitlesen sollte: wie kann ich ihm denn psychisch helfen, dass er mit der Situation besser klar kommt?
 
  • #10
Mein Kater musste auch einmal mehrere Wochen krankheitshalber im Haus bleiben. Das war für ihn (und für uns) eine sehr schwere Zeit.
Er hat es natürlich nicht verstanden und wollte unbedingt raus, hat es bei jeder Gelegenheit auch versucht.
Ich verstehe daher also, was ihr durchmacht.

Wir haben ihm damals immer mal wieder was von draussen mitgebracht, damit er auch mal etwas Abwechslung hatte und etwas neues zur Beschäftigung.
Einen Karton mit mit Laub und Blättern. Einen Obstbaumzweig mit Blättern. Ein Stück morschen Baumstamm (bzw. dicken Ast). Oder damals auch eine Schüssel mit Schnee ;-)

Ausserdem immer wieder neue Spiele ausgedacht. Ein Fummelbrett gebastelt. Eine Schüssel mit Korken, die im Wasser schwimmen. Eine Kartonburg.
Also immer mal wieder was anderes.

Letztendlich musst du auch ruhiger werden. (Ich weiss, dass das schwer ist). Aber diese Situation ist nicht zu ändern und um so normaler du dich verhälst, umso einfacher ist es dann auch für ihn.
Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn du ihn jetzt extrem "betüdelst", versteht er ja an sich nicht, warum du das machst.
Er bemerkt nur, dass Dosi sich komplett komisch verhält und das könnte ihn dann auch noch verunsichern und nervös machen. Was es wiederum für ihn schwieriger macht, die Situation zu meistern.

Gute Besserung für den Kater und euch allen viel Geduld für diese Zeit!
 
  • #11
Geduld.... davon hab ich gehört... was mag das sein? :aetschbaetsch1:

Du hast ja recht.... wahrscheinlich wäre es besser, ich nerve ihn nicht dauernd mit Fürsorge... normalerweise beschränken sich meine Aufgaben zu dieser Jahreszeit auf füttern und Türdienst. :omg:

Ich hab ihm eine Katzengras und -minzewiese gepflanzt und ein schönes orthopädisches Bettchen hingestellt. Und jeden Tag kriegt er was anderes spannendes. Wobei ich nie sehe, ob er das auch nutzt - entweder er will raus oder zieht sich unter die Couch zurück, wenn ich da bin. Andererseits muss sein Körper da ja auch ganz schön arbeiten zur Zeit, vielleicht fügt ihm ein gerüttelt Maß an Langeweile auch keinen dauerhaften Schaden zu?!

Im Ergebnis muss er tatsächlich in "seinem" Zimmer sitzen, wenn Millo draußen ist. Sonst steht er wie bekloppt permanent an der Terrassentür und kratzt und versucht zu klettern.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Hallo,
Oje ihr Armen. Kann gerade sehr gut nachvollziehen wie zwiespältig es ist die kranke Katze nicht überzubetütteln - nach einer durchwachten Nacht dank AB das nicht vertragen wurde.
Kommt er denn gar nicht raus? Auch nicht für Leckerli? Sonst wäre vielleicht klickern eine Idee um ihn zu beschäftigen. Oder Suchspiele.
 
  • #13
Sobald er checkt, dass ihm keine Fahrt zum Tierarzt droht, kommt er nicht nur unter der Couch vor, sondern versucht sofort, irgendwie aus dem Haus zu kommen. Und da ist er trotz Verletzung echt fix unterwegs. Ich tu mich echt schwer, ihn in ein Zimmer zu sperren - letztlich tue ich dann ja wirklich nix mit/für ihn außer Füttern und Klo putzen. Denn wenn ich mit ihm im geschlossenen Raum bin, heult er in einer Tour und kratzt an der Tür. Bin ich draußen ist er ruhiger - ohne Publikum...
 
  • #14
Hallo,
Ich weiß ganz genau, wie ihr euch fühlt.
Amadeus humpelte im letzten Herbst ganz heftig, ohne dass die Tierärztin einen Befund stellen konnte.
Also war für 14 Tage Stubenarrest angesagt.
Kein Geschenk...
Es wurde gejammert, gebrüllt und geheult, aber da musste er durch.

Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft!
 
Werbung:
  • #15
Ich danke dir! Das ist aber auch ätzend... einen richtigen Befund habe ich ja auch nicht, das macht es nicht besser.

*sarkasmuson* mit ner Einzel-Wohnungskatze wäre das echt viel entspannter *sarkasmusoff*
 
  • #16
Katzenknast Tag 3...

Gute Güte, mein armer kleiner Sonnenschein tut mir übrigens immer noch leid... bisher ist keine große Verbesserung zu sehen. Ich bilde mir ein (??), dass er minimal besser läuft. Aber wie gesagt - das ist ein subjektives Gefühl.

Morgen Nachmittag darf ich ja in der Tierklinik anrufen, um zu erfahren was der Chef zum Röntgenbild sagt. Ich habe jetzt parallel dazu mit der Tierärztin vom Notdienst und meinem eigentlichen Tierarzt Termine für Mittwoch Vormittag ausgemacht. Da werde ich mit den neuen Röntgenbildern und dem was die Tierklinik morgen sagt, aber ohne den genug gestressten Kater, aufschlagen und mir ne Zweit- und Drittmeinung holen. Das ist wirklich eine ätzende Odyssee - die vor allem dem Peppi unmittelbar nichts bringt.

Ansonsten versuche ich irgendwie mit der Situation "ein Freigänger mit Stubenarrest und einer der raus darf" klar uu kommen. Das stresst mich kolossal. Irgendwie kommen ja beide zu kurz dabei. Nachts ziehe ich mit Peppi ins Wohnzimmer, da ist er wenigstens nicht allein. Tagsüber kann er sich im Haus frei bewegen - und legt sich zum Schlafen in den Keller. Wenn ich heim komme, verschwindet er unter der Couch und kriegt dort seine Medis, während Millo seine erste Freigangsrunde bis zum Abendbrot dreht. Und ich versuche, ein bissel zur Ruhe zu kommen und vorzuschlafen....

Könntet ihr mir bitte ein paar Nerven und ein bisschen Energie schicken? Und vielleicht ein bisschen Forumsmagie für eine schnelle Besserung?
 
  • #17
Tag 4 im Knast...

Nach einer weiteren wegen nörgelnder eingesperrter Katze durchwachten Nacht sind wir .... NICHT schlauer. Das Ergebnis der Tierklinik: kein Bänderriss. Und dann stochern im Nebel: Tumor? Neurologisches Problem? Der Doc würde gern nochmal Blutdruck messen. Und dann könnte man ja ein CT machen. O-Ton: bei so einer alten Katze kann das ja schnell gehen. :dead:

Leute, das kann doch nicht sein ernst sein?! Peppi ist 11.... Blutbild ohne Befund, alle Röntgenbilder klasse. Allgemeinbefinden gut. Er frisst, trinkt, geht aufs Klo, svhmust, spielt und ist vom Drinsitzen genervt. Das seltsame Humpeln ist tatsächlich minimal besser. Er traut sich nun auch wieder bissel mehr zu : klettert nicht mehr auf die Couch, sondern springt ein bisschen. Läuft viel mehr rum. Ich höre mir morgen noch die beiden anderen Tierärzte an, aber im Moment neige ich dazu, danach die Tür auch für ihn wieder zu öffnen.
 
  • #18
Neuer Tag, neues Glück. Peppi humpelt immer noch, tritt aber wieder besser auf. Ansonsten wirkt er wie immer, ist auch wieder viel mehr unterwegs im Haus. Beide Tierärzte haben mir heute geraten, auf mein Bauchgefühl zu hören. Das, was an Untersuchungen bisher stattgefunden hat, hat nur einen top gesunden Kater gezeigt. Mein Haus-Tierarzt möchte Peppi ein Präparat für Muskeln und Bänder geben. Das werde ich morgen erledigen. Nichtsdestotrotz darf er heute raus, nachdem er seine Medis genommen hat. Das wird ins allen gut tun...
 
  • #19
Hallo,

mein Kater humpelte mal ca. 3 Wochen, mal mehr mal weniger. TA und auch Tierklinik fanden keine Ursache, das Röntgen war ohne Befund, abtasten ließ er sich überall, Gelenke durchbewegen, alles super. Er humpelte auch mit Schmerzmitteln.

Irgendwann ging dann endlich ein Abszess am Ballen auf und danach war es gut. Es ging da zwar die ganze Haut ab, heilte dann aber schnell ab und nachdem der Abszess offen war humpelte Skinny auch nicht mehr.

Frag nicht wie oft wir alle inklusive der Tierärzte die Pfote auch im Ballenbereich untersucht haben :stumm:

Drücke Euch die Daumen, dass es sich bald aufklärt und ihr den Knast bald beenden könnt
 
  • #20
Hallo, das ist echt so frustrierend, dass es keinen wirklichen Ansatz gibt...

Den Knast habe ich eben beendet - und mache mir natürlich sofort Sorgen... :hmm: aber das Eingesperrtsein ist inzwischen für ihn die größere Qual. Das macht so keinen Sinn. Und der "Vorteil" ist ja, dass es eigentlich medizinisch keinen Befund gibt, der gegen Freigang spricht.... seine Medikamente hat er natürlich noch gekriegt.
 

Ähnliche Themen

Pearl Polaria
Antworten
4
Aufrufe
1K
Pearl Polaria
Pearl Polaria

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben