Extremen Streuner mit FIV an Wohnung gewöhnen

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Karl777

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27. Januar 2018
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Hallo Zusammen,

bei uns in der Firma fütterten wir schon seit längerem eine Straßenkatze. Letzte Woche ging es ihm recht schlecht, keinen Appetit, viel geschlafen... also habe ich ihn zu einem Tierarzt gebracht, wo er versorgt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass er gechippt und auf ein örtliches Tierheim registriert ist. Nach einer Nacht bei mir im Bad habe ich ihn in dieses Tierheim gebracht, damit er im warmen genesen konnte. Wie sich dann herausstellte, wurde er vor 6 Jahren von dem Tierheim an einer Futterstelle gefangen, kastriert und gechippt. Leider war er damals unvermittelbar, mochte weder Mensch noch andere Katzen, also kam er zurück an die Futterstelle, in der Nähe unseres Büros.

In diesen 6 Jahren ist er einerseits etwas freundlicher Menschen gegenüber geworden, andererseits hat er sich leider FIV zugezogen Jetzt saß er 1 Woche todunglücklich im Tierheim in Qurantäne, da er sehr aggressiv anderen Katzen gegenüber ist... deshalb habe ich ihn jetzt in Pflege genommen. Leider auch nur in ein kleineres Gästezimmer, aber immerhin besser als in Quaratäne und er hat eine vertraute Person um sich. Er ist mir als Bürokatze sehr ans Herz gewachsen, leider habe ich aber bereits Katzen, von daher kann er nicht mal in der Wohnung rumstromern.

Er geht mir hier natürlich die Wände hoch und will nur raus...

Jetzt wollte ich hier mal fragen wie ihr die Chancen seht, dass sich ein solcher Freigänger an Wohnungshaltung gewöhnt? Ich fürchte als schwarze, 10 jährige Kratzbürste mit FIV wird eine Vermittlung eh schon schwer, gesicherter Freigang wäre ein 6er im Lotto.

Gibt es etwas, was ihm diesen Stress gerade etwas nehmen kann? Soll ich ihm vielleicht Zylkene geben oder gibt es sonst etwas mildes zur Beruhigung?

Und dann mal ganz doof gefragt, wenn FIV Katzen nicht mehr richtig beissen können, weil die meisten Zähne fehlen, sind sie dann trotzdem noch gefährlich ansteckend für andere Katzen?

Lg
Karla
 
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Hallo Zusammen,

bei uns in der Firma fütterten wir schon seit längerem eine Straßenkatze. Letzte Woche ging es ihm recht schlecht, keinen Appetit, viel geschlafen... also habe ich ihn zu einem Tierarzt gebracht, wo er versorgt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass er gechippt und auf ein örtliches Tierheim registriert ist. Nach einer Nacht bei mir im Bad habe ich ihn in dieses Tierheim gebracht, damit er im warmen genesen konnte. Wie sich dann herausstellte, wurde er vor 6 Jahren von dem Tierheim an einer Futterstelle gefangen, kastriert und gechippt. Leider war er damals unvermittelbar, mochte weder Mensch noch andere Katzen, also kam er zurück an die Futterstelle, in der Nähe unseres Büros.

In diesen 6 Jahren ist er einerseits etwas freundlicher Menschen gegenüber geworden, andererseits hat er sich leider FIV zugezogen Jetzt saß er 1 Woche todunglücklich im Tierheim in Qurantäne, da er sehr aggressiv anderen Katzen gegenüber ist... deshalb habe ich ihn jetzt in Pflege genommen. Leider auch nur in ein kleineres Gästezimmer, aber immerhin besser als in Quaratäne und er hat eine vertraute Person um sich. Er ist mir als Bürokatze sehr ans Herz gewachsen, leider habe ich aber bereits Katzen, von daher kann er nicht mal in der Wohnung rumstromern.

Er geht mir hier natürlich die Wände hoch und will nur raus...

Jetzt wollte ich hier mal fragen wie ihr die Chancen seht, dass sich ein solcher Freigänger an Wohnungshaltung gewöhnt? Ich fürchte als schwarze, 10 jährige Kratzbürste mit FIV wird eine Vermittlung eh schon schwer, gesicherter Freigang wäre ein 6er im Lotto.

Gibt es etwas, was ihm diesen Stress gerade etwas nehmen kann? Soll ich ihm vielleicht Zylkene geben oder gibt es sonst etwas mildes zur Beruhigung?

Und dann mal ganz doof gefragt, wenn FIV Katzen nicht mehr richtig beissen können, weil die meisten Zähne fehlen, sind sie dann trotzdem noch gefährlich ansteckend für andere Katzen?

Lg
Karla





Hey,
Er wird sich an die Wohnungshaltung gewöhnen, keine Sorge.
Dass er die Wände hoch geht, ist bei Ex Streunern normal und hat erstmal nix damit zu tun, dass er wieder raus will.
Er hat einen Kulturschock, da er nie eingesperrt war.
Er wird daher viel Zeit brauchen.
Dass er in einem Zimmer ist, ist gut, mehr Platz wäre für die Zähmung kontraproduktiv.
Bist du sicher, dass er unverträglich ist?
Scheue Katzen schauen sich viel von souveränen, zahmen Artgenossen ab.
Vielleicht findet sich ja ein sozialer und zahmer Fivie für ihn.
Wie verhielt er sich denn draußen?
Wie nah kam er?
Gib ihm Zeit...viel Zeit.
Nach 2-3 Monaten kannst du ihn vielleicht schon streicheln, wenn er einen Safeplatz bekommt in seinem Zimmer.
Ich hab auch ne scheue Ex Streunerin.
Ihr hatte ich anfangs auch ein Zimmer zur Zähmung eingerichtet, wo sie sich zwar verstecken konnte, aber so, dass ich noch an sie ran kam.
Ich hab nen Sesel, wo man noch sehr gut drunter fassen kann.
Darüber hatte ich ein Laken gelegt, so dass sie ne Höhle hatte.
Die ersten 2 Wochen habe ich sie komplett in Ruhe gelassen, damit sie sich erstmal an die Geräusche gewöhnt und den Alltag.
Dann hab ich nach ca. 3 Wochen angefangen sie mit nem Federwedel zu streicheln.
Sie fand das gruselig anfangs.
Aber nach nur 8 Wochen fand sie es toll und ich konnte sie an ihrem Safeplatz kraulen und sie rieb sich an meiner Hand.
Ich hab sie auf die Art sehr gut anzähmen können.
Mittlerweile kann ich sie kraulen, wenn sie ruhig irgendwo liegt, sie versteckt sich nie.
Von selber kommt sie aber noch nicht.
Ich hab aber den Vorteil, dass ich hier ne zahme Katzengruppe hab, bei der sie sich viel abguckt...ansonsten wäre sie wohl nicht so weit..
Ich hoffe meine Anregungen helfen dir weiter.
Belasse ihn in dem Zimmer, lass ihn erstmal 2 Wochen in Ruhe, richte ihm Höhlen ein, wo du aber später dran kommst und mit ihm arbeiten kanst.
Der Rest kommt dann von alleine..
Meine Katze ging anfangs auch die Wände hoch..sie ist auch wild geboren.
Hätte ich sie damals direkt wieder raus gelassem, hätte ich sie niemals so anzähmen können.
Das, was drinnen Monate dauert, dauert draußen Jahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn er wirklich ein Raufer ist, wird es auch ohne Zähne ein Risiko bleiben, ihn zusammen mit gesunden Katzen zu halten.

Allerdings, ich habe hier einen ehemaligen Streuner, der im Dorf als übler Raufer verschrieen war. Und hier bei mir hat er sich von ganz alleine fast problemlos in die Gruppe eingefügt.
Eine echte Rauferei gab es nie.

Von dem her sind solche Aussagen durchaus mit Vorsicht zu geniessen.

Die andere Frage, ob sich so eine Katze an reine Wohnungshaltung gewöhnen kann. Tja, finde ich schwierig zu beantworten.

Es gibt Katzen, die nicht mehr raus wollen. Aber das sind i.d.R. eher solche, denen es draußen richtig schlecht gegangen ist.
Katzen, die draußen eine Futterstelle und vielleicht noch einen geschützten Schlafplatz hatten, finden draußen nicht gruselig genug, um einfach so nur die Wohnung zu akzeptieren.

Ich finde, das kann jetzt niemand vorhersagen. Aber sicher ist es nicht, das er nicht immer und ständig rausdrängen wird.

Warum kann er nicht am Platz bei der Firma wieder raus? Wegen dem FIV oder ist da auch noch ein anderer Grund vorhanden?

Wenn er sich dort das FIV geholt hat, ist es in der dortigen Katzenpopulation vermutlich eh schon verbreitet. Das alleine würde ich nicht als Grund nehmen, ihn nicht wieder raus zu setzen.

Was anderes ist es, wenn er auf Grund seines Alters und anderer Wehwehchen eine bessere Versorgung bräuchte. Aber ich würde das sehr genau abwägen, weil wie du schon sagst, ein Platz für diesen Kater wird nicht leicht zu finden sein.
Und ewig kann er auch nicht in deinem Zimmer leben.

Ob du es riskieren willst, eine Zusammenführung mit deinen Katzen zu probieren, kannst nur du selber entscheiden.
Dann würde ich in einiger Zeit eine Gittertür einbauen und gucken, was passiert.
Eine Vermittlung sehe ich auch als fast aussichtslos an.
 
Ehrlich gesagt würde ich ihn gesundpflegen, dann in seinem gewohnten Revier wieder rauslassen und ein Auge auf ihn haben. Wenn er da gefüttert wird und ein warmes Plätzchen kriegt, ist das für ihn meiner Meinung nach die bessere Lösung als nun in Einzelwohnungshaltung gezwungen zu werden.
Das ist erstens gerade schon ein Riesenstress für ihn (ganz schlecht für FIV-Katzen), zweitens ist so ein reizarmes Leben schon für eine Katze, die keinen Freigang kennt, eine Zumutung und für einen Ex-Freigänger/Streuner noch mehr. Er wird wahrscheinlich schon irgendwann ruhiger werden und sich damit zwangsweise arrangieren, aber ob das dann Lebensqualität ist oder nur Resignation - da muss man dann schon sehr genau hinschauen.

Wenn er schon lange dort unterwegs ist, werden da zum einen sicher mehr FIV-Katzen rumlaufen, irgendwo muss er sich ja angesteckt haben.
Zum anderen braucht es für eine Ansteckung mit FIV richtig tiefe, blutige Bisse. Wenn er sowieso fast keine Zähne mehr hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch irgendeine Katze ansteckt, sehr gering.

Was anderes ist es, wenn er da nicht bleiben kann oder draußen nicht mehr klarkommt (wegen Krankheit etc.). Aber selbst dann finde ich Einzelwohnungshaltung für einen Streuner mehr als fies und würde zumindest nach einem Platz mit gesichertem Garten suchen. Und das wird mehr als schwierig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin da ganz bei JFA.

Am Besten wäre es, wenn er Bürokatze bleiben darf und dort von dir weiter versorgt wird.
 
Guten Morgen, vielen Dank für Eure Antworten. Also er ist ja zahm und ich kann ihn durchaus anfassen, manchmal genießt er das sogar...

Das Problem mit dem Büro ist einerseits, das wir tatsächlich kurz vor der Insolvenz stehen umd unter Umständen gibt es die Firma ab Mitte des Jahres nicht mehr, und selbst wenn, werde ich dort nicht mehr lange sein. Den anderen, teils neueren Kollegen ist die Katze egal. Als er letzte Woche den Infekt hatten, wollte ich ihn eigentlich eine Nacht in den Büroräumen lassen. Das durfte ich, trotz 0 grad draußen und trotz der Tatsache dass er Untertemperatur hatte. D.h wenn er dort bleibt ist seine Versorgung, vor allem medizinische nicht gesichert. Und dann ist er ja auch nicht mehr der allerjüngste.

Da er jetzt über das Tierheim bei mir ist und ich einen Pflegestellenvertrag habe, darf ich ihn eh nicht mehr einfach rauslassen oder vermitteln. Einzige Chance wäre er dürfte bei mir bleiben. Aber meine 3 Katzen sind auch keine besten Freunde und dulden sich nur, ein Neuzugang hat es hier noch nie geschafft sich zu integrieren. Fas Tierheim lässt aus Tierschutzgründen keine FIV Katzen in Freigang...

Er hat noch ganz gute Zähne, nur dachte ich ob das die letzte Lösung für so ein tier sein könnte. Zähne raus und Freigang. Ich weiß das klingt fies und wohl eine schnapsidee.. aber vlt das kleinere übel, da im alter die Zähne oft eh Probleme machen.

Im Moment sitzt er hier ganz ruhig neben mir, hat gerade gut gefressen...

Allgmein eine blöde Situation...
 
Ich finde es meggaaaa...dass du dich um ihn kümmerst.Ein grosses Danke💐

Ich habe hier auch ein Streuner..aber er darf raus und kommt meist...je nach Wetter...in mein freies Zimmer...Ich kann ihn auch nicht integrieren mit meinen Katzen..das heisst jetzt ist es noch eine...Er verhält sich ganz toll:pink-heart: er geht...wenn er dringend muss ins Katzencloo..holt sich sein Essen...Streicheleinheit und dann liegt er auf sein Plätzchen und schläft.

Dein Streuner weiss bestimmt..dass du das Beste für ihn willst.
Viel Glück🍀🍀🍀❤
 
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Ich finde es auch super, dass du dich um ihn kümmerst. Zurück an die Firma ist dann auch keine Option mehr.

Wenn du glaubst, dass er auch Dauer nicht bei dir bleiben kann, würde ich, in Absprache mit dem Verein, versuchen ihn weiterzuvermitteln. Sprich, dass du Werbung für ihn machst (Facebook, Ebay Kleinanzeigen, Katzenforen...), schöne Bilder, schöne Beschreibung... Interessenten können ihn sich bei dir Zuhause anschauen bei einer Tasse Kaffee. Der Verein hat natürlich das letzte Wort, aber dem wäre ja auch geholfen, wenn er statt irgendwann im Tierheim zu landen direkt über dich einen guten platz findet.

Im Tierheim wird er untergehen, gerade wenn er bei Fremden scheu ist. Aber vielleicht hast du Glück und es finden sich die richtigen Menschen.
 
Schön, dass du dich um ihm kümmerst.
Aber dieser Kater gehört nicht in reine Wohnungshaltung.
Die Ansteckung ist bei kastrierten Tieren sehr gering , da müsste schon einer böse raufen. Er hat Stress mit dem Wohnungsknast und benötigt dringendst einen passenden Platzz mit Freigang.
Alles andere ist für dieses Tier kontraproduktiv und recht kurzsichtig...auch von dem Tierheim her.
 
  • #10
Ein FIV positives Tier wieder raus zu lassen finde ich anderen Katzenhaltern gegenüber unfair und nicht vertretbar.
Würde ein Tierschutzverein FIVies in den Freigang vermitteln, wäre der Aufschrei groß.

Das Tierheim lässt aus Tierschutzgründen keine FIV Katzen in Freigang...

Er hat noch ganz gute Zähne, nur dachte ich ob das die letzte Lösung für so ein tier sein könnte. Zähne raus und Freigang. Ich weiß das klingt fies und wohl eine schnapsidee.. aber vlt das kleinere übel, da im alter die Zähne oft eh Probleme machen.

Im Moment sitzt er hier ganz ruhig neben mir, hat gerade gut gefressen...

Allgmein eine blöde Situation...

Und das sehe ich genauso wie das Tierheim.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Ich kann da gar nicht wegsehen und der Kerl ist mir ans Herz gewachsen. Er hat mir an vielen langen Arbeitstagen treu Gesellschaft im Büro geleistet. :oops:

Ich werde das Tierheim fragen, ob ich bei der Suche helfen kann, das ist eine gute Idee... ich habe ja auch mehr Zeit ihn intensiver anzupreisen :)

Wir leisten ihm viel Gesellschaft im Gästezimmer, mein Mann ist gerade mit der Playstation rüber und spielt jetzt da ;) Heute während des morgens war er viel ruhiger... mal sehen wie es heute Abend weitergeht... Das ist erstmal alles was wir machen können.

Leider gibt es überall zu viele Katzen, jetzt ist es glückssache etwas gutes für ihn zu finden.

Wobei er sich ja im Büro drinnen eigentlich wohl gefühlt hatte, oft war er den ganzen Tag da und ist erst spät Abends raus mit dem spätdienst. Aber jetzt ist es ja nicht seine Entscheidung und dieser Kontrollverlust muss schlimm sein für ihn...
 
  • #12
Das Problem mit dem Büro ist einerseits, das wir tatsächlich kurz vor der Insolvenz stehen umd unter Umständen gibt es die Firma ab Mitte des Jahres nicht mehr, und selbst wenn, werde ich dort nicht mehr lange sein. Den anderen, teils neueren Kollegen ist die Katze egal. Als er letzte Woche den Infekt hatten, wollte ich ihn eigentlich eine Nacht in den Büroräumen lassen. Das durfte ich, trotz 0 grad draußen und trotz der Tatsache dass er Untertemperatur hatte. D.h wenn er dort bleibt ist seine Versorgung, vor allem medizinische nicht gesichert. Und dann ist er ja auch nicht mehr der allerjüngste.
Ach so - das ist dann natürlich richtig blöd und Zurücksetzen keine Option.
Ich würde dann versuchen, ein Zuhause mit gesichertem Freigang zu finden.
Schau ob sich übers Tierheim oder über Foren, Facebook und Co. was machen lässt - ich denke, gerade online hast du mehr Chancen. Einfach wird es nicht.
Fas Tierheim lässt aus Tierschutzgründen keine FIV Katzen in Freigang...
Naja - da muss man sich halt immer den Einzelfall angucken. Klar gewöhnt man FIV-Katzen, die bisher keinen Freigang hatten, nicht extra an Freigang. Und klar lässt man auch ehemalige Freigänger nicht in Gebieten raus, in denen es bisher keine FIV-Fälle gab. Aber einen Streuner, der nach draußen drängt, zurücksetzen an seinen angestammten Platz, wo sowieso FIV unterwegs ist, macht für die Katzen dort nicht mehr Risiko, als hätte man ihn gar nicht eingefangen.
Aber das hat sich hier ja leider eh erledigt.

Alle Zähne raus wäre für mich nicht zu rechtfertigen, das Ansteckungsrisiko ist ja trotzdem nicht null und dafür ist der Eingriff zu groß (würde wohl auch kein Tierarzt machen).
 
  • #13
Mal eine provokative Frage. Was macht denn ein Tierheim mit einem "wilden" FIV positiven Kater, der sich absolut nicht in geschlossenen Räumen halten lässt und auch noch Einzelkater ist? Einschläfern? Ja, wurde oft gemacht, weiss nicht ob es jetzt auch noch so ist. Ansonsten stimme ich JFA zu.
 
  • #14
Das frage ich mich auch. Denke so lange warten, bis sich etwas mit gesichertem Freigang auftut.

Einschläfern lassen würde ich ihn nie, eher dann in Freigang vermitteln und ihn möglichst oft und lange drinlassen. Er ist gute 10 Jahre alt.. irgendwann wird eh älter und häuslicher.
 
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  • #15
Hallo Karla,

also so wie sich all deine Beschreibungen lesen, so finde ich nicht, dass man es hierbei mit einem „wilden“ Kater zu tun hat, ganz im Gegenteil. Sich den ganzen Tag in einem Bürokomplex aufzuhalten und erst mit dem Spätdienst dann raus gehen, sprich noch nicht einmal unbedingt mit dir, sondern auch mit einem anderen Mitarbeiter, das alles hört sich für mich eher danach an, dass der Kater es genoss drinnen sein zu können. Dass er jedoch jeden Abend raus gelassen wurde, das hat vermutlich einst der Mensch routiniert ihm „antrainiert“, bzw. man lässt natürlich raus, was einst von draußen auch rein kam, besonders dann, wenn es sich doch um eine Arbeitsstelle handelt auf der nachts kein Mensch ist.
Der Kater scheint sich sehr an dich gewöhnt zu haben und es ist gar nicht mal so abwegig, dass er sich selbst vorstellen könnte immer bei dir zu sein.

Dass das Tierheim keine FIV infizierte Katze in den Freigang vermittelt ist eigentlich selbsterklärend – alles andere gäbe verständlicherweise Stress… Was allerdings nicht bedeutet, dass gewisse Katzenhalter sich darum scheren würden, sprich ihre Katze(n) dennoch (weiter) raus ließen – es eben nur keinem verraten wie es um deren Katze(n) steht. Zumindest ich kenne da eine Katzenhalterin die auch nur unter massivem Druck der Nachbarschaft mit ebenfalls Freigänger, deren beiden Kater endlich mal hat kastrieren lassen, nachdem diese mit 8 Monaten raus durften und danach gut ein halbes Jahr unkastriert das neue Revier eroberten. Eine Blutuntersuchung gab es bei beiden bezüglich Katzenseuchen wohl nicht und wäre diese positiv, dann bekäme es wahrscheinlich keiner gesagt und alles bliebe beim Alten…
Ob es wirklich vertretbar ist eine FIV infizierte Katze wieder zurück ins alte Revier zu setzen, mit der Begründung, dort hat sie sich ja auch infiziert und somit… - ist für mich nicht wirklich voll vertretbar, denn es kommen ja auch neue Mieter mit Freigänger in die Gegend und irgendwie sollten diese dann aber schon erfahren können, dass dieses Gebiet eine Art Gefahr für deren Katze birgt.
Doch in wie weit eine FIV infizierte Katze nun wirklich eine (große) Gefahr für nicht infizierte ist, das ist sehr wahrscheinlich nicht wirklich erforscht und zudem wohl auch sehr abhängig / individuell vom Verhalten der infizierte Katze anderen gegenüber, ebenso vom Verhalten der anderen Katzen, der infizierten gegenüber. Für mich wäre es gar nicht so verwunderlich / abwegig, wenn Katzen ab einem gewissen Alter und Erfahrungsgrad, diesbezüglich sich und andere selbst schützen können und das auch tun. Ich würde hier eher vermuten, dass tatsächliche Ansteckungen eher von jüngeren, noch unerfahrenen Katzen „ausgehen“, bzw. sie sich eine Ansteckung einfangen, weil sie partout mit einer infizierten streiten / kämpfen wollten. Genau das habe ich nämlich bei den zwei neuen, nicht kastrierten Kater mit 8 Monaten schon erlebt – die sind monatelang meinem 10-jährigen Kater nach und haben ihn regelrecht angefallen. Nur durch Glück, bzw. einem zweiten 2-jährigen Freigängerkater hier, haben diese Angriffe aufgehört, denn der zweijährige Kater hat sich dann mit meinem zusammen getan und nach zweimaligem richtigen Kampf, also zwei gegen zwei, war dann endlich Ruhe. Die zwei alteingesessenen Kater hätten die zwei neuen, jungen Kater gar nicht angegriffen, wenn sich die zwei neuen nicht so rauffreudig gegeben hätten. Keine Ahnung, ob es weniger blutig abgelaufen wäre, wenn die beiden neuen kastriert gewesen wären in den ersten sechs Monaten draußen.

Damit möchte ich in großer Zuversicht oder Hoffnung mal die Vermutung anstellen, dass eine 10-jährige, FIV infizierte Katze bei einer Vergesellschaftung mit ebenfalls Katzen in gewissem Alter – also nicht gerade 8 Monate jung – vielleicht gar keine große Gefahr darstellt.
Natürlich würde auch ich es nach einigen Wochen / Monaten dann erst einmal mit einer Gittertüre versuchen, so dass sich alle sehen und beschnuppern können.

Ich finde überhaupt die erste Antwort auf deinen Beitrag, die Antwort von CutePoison sehr ermutigend und schön.
Und so wie du den „Büro-Kater“ beschrieben hast, da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass auch der Kater sich vorstellen kann bei dir drinnen in Zukunft zu bleiben.
Wie viele Katzen du ansonsten zuhause hast und in welchem Alter die alle sind – sorry, das habe ich jetzt nicht versucht heraus zu suchen. Aber ich denke es wäre doch zumindest ein Versuch wert erst einmal zu schauen wie sich der Büro-Kater in ein paar Monaten in seinem Gästezimmer macht und was die anderen Katzen so aufzeigen.

Ich finde es ganz toll und super,
dass du dich als Pflegestelle für den Kater eingesetzt hast.
Falls du ihn doch lieber vermitteln möchtest als mal abzuwarten, so habe ich 2016 als ich auf der Suche nach einem neuen Zuhause für den Kater meiner Nachbarn war, ab und an sogar auch Anzeigen gelesen, bei denen eine Zweitkatze für eine FIV infizierte Katze gesucht wurde. Ist ja auch irgendwo logisch, denn erfährt man plötzlich, dass die eigene Freigängerkatze FIV positiv ist und bekommt vom Tierarzt gesagt, dass man diese jetzt nicht mehr raus lassen soll / „darf“, dann kommen genug Katzenbesitzer auf die Idee eine Zweitkatze hinzu zu nehmen, zwecks Gesellschaft… Solltest du also selbst eine Anzeige irgendwo einsetzen, dann wäre es vielleicht am sinnvollsten die Karten bezüglich des FIV gleich aufzudecken, so meldet sich wenigstens jemand, den man damit dann nicht gleich wieder abschreckt – spart Zeit und vielleicht auch Nerven.

Ganz gleich wie du letztlich entscheidest –
schön, dass er derzeit erst einmal bei dir ist und nicht im Tierheim!
 
  • #16
Karla? :confused:
Schade, dass hierzu nichts mehr kam - hätte gerne gewusst was aud dem Kater nun wurde und, ob er bleiben oder vermittelt werden konnte.

:sad:
 

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