Schuldgefühle nach dem Tod meiner jungen Freigängerin

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Leatrice

Leatrice

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29. Mai 2014
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Hallo liebes Forum.

Ich hatte bis Dienstag zwei Freigänger Katzen. Beide noch sehr jung (1 1/2 Jahre alt).
Am Dienstag ist unsere Suri von einem Auto überfahren worden und war sofort tot. An diesem einem Tag war ungewöhlich viel Verkehr für diese Gegend. Wir wohnen am Dorfrand mitten in der Natur. Unter der Woche fahren wenig Autos.
Aber an diesem Tag ließen wir sie raus. Und es ist passiert.
Seitdem habe ich unendliche Schuldgefühle. Ich weiß, dass wir damals lange überlegt haben, ob wir sie als Freigänger halten sollen und immer wieder abgewägt haben. Ich habe mir etliche Rückmeldungen von anderen Katzenbesitzern besorgt. Und kam nie zu einer richtigen Lösung. Am Ende haben wir uns für den Freigang entschieden, gerade weil es mitten in der Natur liegt.
(Wir hatten schon einmal eine Katze, ebenfalls Freigänger und sie wurde gerade einmal 5 Jahre alt, damals haben wir woanders gewohnt, ebenfalls ruhige Wohnlage) Mein Freund war immer für den Freigang. Er ist strikt gegen die Wohnungshaltung. Ich bin seit dem Vorfall mit unserer vorherigen Katze nicht mehr dieser Meinung gewesen.
Jedenfalls stehe ich seitdem unter Schock. Wir haben noch ihre Schwester, die sich bisher nicht viel anders verhält als davor. Wir beobachten sie weiter. Aber wie soll es jetzt weitergehen? Sollen wir sie reinholen, in der Hoffnung dass sie als Wohnungskatze 15 Jahre oder älter wird? Sollen wir ihr weiterhin den Freigang gewähren, in dem Wissen dass sie nicht alt wird?
Gestern bin ich auf einen Beitrag in einem anderen Forum gestoßen, laut dem viele Wohnungskatzenbesitzer eine unglaubliche Wut auf Besitzer von Freigängern haben. Argumente wie 'du lässt deine Katze in den tot laufen' über 'fahrlässige Haltung' war alles dabei. Auch, dass man in der heutigen Zeit mit all den Gefahren keine Katzen mehr im Freigang halten sollte, denn sonst nimmt man automatisch den Tod 'leichtfertig' hin.
Es tut mir Leid, wenn dieser Text etwas länger geworden ist, jedoch habe ich große Schwierigkeiten mit ihrem Tod fertig zu werden. Ich kann es bis jetzt nicht fassen. Es ist ein Albtraum aus dem man nicht erwachen kann. :(:(:(

Viele verzweifelte Grüße
Leatrice
 
A

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Hallo Leatrice,

es tut mir sehr leid für euch!

Ich denke nicht, dass du dich schuldig fühlen musst, denn du hast dir gut überlegt, ob du deine Katzen rauslassen kannst und hast dich dafür entschieden. Eine Sicherheit gibt es leider nie. :reallysad:

Auch ich denke, dass es schwierig ist, eine Katze jetzt einzusperren, die es gewohnt ist, rauszugehen. Meinen Katzen könnte ich den Freigang auf jeden Fall nicht mehr nehmen, das würde zu großen Protesten führen und sie sehr unglücklich machen.

Ich verstehe, dass du wahnsinnig traurig bist, es ist schließlich erst zwei Tage her.
 
Liebe Leatrice,

das ist sehr traurig, es tut mir echt leid, was deiner Katze zugestoßen ist.

Ich sehe das Problem weniger in einer Prinzipienfrage, sondern mehr darin, wie es dir zukünftig geht, wenn deine Katze(n) draußen sind und sich zum Beispiel verspäten. Hältst du das aus? Als Freigänger-Katzenhalter braucht man eine gute Portion Gelassenheit und Gottvertrauen, sonst wird der Freigang für dich zur Tortur.

Ich persönlich glaube, Katzen können sowohl als Freigänger als auch in der Wohnung glücklich werden, wenn man sich richtig um sie kümmert. Deshalb solltest du die Frage in den Vordergrund stellen, womit du besser leben kannst.

Liebe Grüße und viel Kraft für die nächste Zeit
 
Liebe Leatrice,

das ist sehr traurig, es tut mir echt leid, was deiner Katze zugestoßen ist.

Ich sehe das Problem weniger in einer Prinzipienfrage, sondern mehr darin, wie es dir zukünftig geht, wenn deine Katze(n) draußen sind und sich zum Beispiel verspäten. Hältst du das aus? Als Freigänger-Katzenhalter braucht man eine gute Portion Gelassenheit und Gottvertrauen, sonst wird der Freigang für dich zur Tortur.

Ich persönlich glaube, Katzen können sowohl als Freigänger als auch in der Wohnung glücklich werden, wenn man sich richtig um sie kümmert. Deshalb solltest du die Frage in den Vordergrund stellen, womit du besser leben kannst.

Liebe Grüße und viel Kraft für die nächste Zeit

Ich möchte dem Beitrag zu 100 % zustimmen.

Weißt du, ich glaube, das ist für Menschen, die ihr Tier sehr lieb haben und alles dafür tun, von dem sie denken, dass es gut für das Tier ist, normal, dass sie sich Vorwürfe machen. Aber das brauchst du nicht, wir Menschen können nur abwägen und dann entscheiden, aber eine Sicherheit werden wir nie haben.

Ich würde eine junge Katze, die Freigang kennt und liebt, nachträglich nicht wieder einsperren ;)

Fühl dich lieb umarmt, es tut mir sehr sehr leid :(
 
Danke für euere lieben Antworten.

Khaleesi will immer raus und hält es nie lange zu Hause aus. Sie maunzt dann sehr viel und ich kann sie auch kaum ablenken. Auch kannte ich dass von meiner früheren Katze, die immer darum gekämpft hat rauszukönnen.

Ich will nach wie vor das Beste für meine kleine Maus und vor allem dass sie ein erfülltes, glückliches Katzenleben führt. Bei allen Tieren haben wir es so gemacht, dass sie tagsüber rausdurften und nachts reingeholt wurden, da wir sie dann nicht mehr im Blick hatten.

Auch überlege ich Khaleesi vielleicht in der Zukunft einen Partner zur Seite zu stellen. Sie ist noch so jung und ich will nicht, dass sie sich alleine fühlt. Auch wenn sie immer viel Zuwendung bekommt, glaube ich das ein Mensch diese Nähe zu Artgenossen nicht ersetzen kann.

Bin generell auf der emotionalen Seite und habe grundsätzlich eine starke Bindung zu meinen Tieren.

Am Dienstag wird sie eingeäschert, habe mich an ein Tierbestattungsunternehmen gewendet. Auch möchte ich an einer Trauerbegleitung teilnehmen auch die findet nächste Woche statt.
In Bezug auf Suri kann ich sagen, dass ich unendlich froh bin, sie in unserem Leben gehabt zu haben und jeden Moment mit ihr genossen habe. Umso schlimmer ist es, dass sie so jung sterben musste. :(
 
Das tut mir sehr leid. Aber mach Dir bitte keine Vorwürfe.
Wenn auch Khaleesi Freigang gewohnt ist, würde ich sie, wenn auch schweren Herzens, weiterhin rauslassen. Oder gibt es eine Möglichkeit für gesicherten Freigang?
 
Hey,
Du hast das Beste für Dein Katzi gewollt.

Ja, mir würde es das Herz brechen, wenn mein Kater Nr. 1 unters Auto käme. Er läuft in der frühen Dunkelheit jetzt mit einem Blinkehalsband. für 6,50 von FN, wiederaufladbar, draußen 'rum (evt. ein Tipp für Dich?) Geile Erfindung, finde ich.

Und nein, Du hast KEINE Schuld.
Kennst Du das alte Dakota-Krieger-Motto: "Ein guter Tag zum Sterben" - wenn dich mittendrin, wenn alles perfekt ist, die Freiheit dir um die Nase weht, Du das Leben voll ausgelebt hast, der Tod ereilt, ist das für die Hinterbliebenen bitter, aber für Dich? Ist es die Reise ins Licht. Und zwar schnell und mühelos.

Eine Bekannte von mir lebt auf einem Einöd-Hof, der nur über eine unbefestigte Straße zu erreichen ist. Prompt wurde ihr ihre Herzens-Katze, ein kleines Findlings-Mädchen, plattgefahren. Nach 1 Jahr Warten. Die Umgebung wurde ihr an der Leine gezeigt, jeder bäuerliche Anwohner langte sich ans Hirn, soo viel Vorsicht und Vorbereitung. Und dann? Wars das Müllauto, der Milchlaster? Egal. Wem die Stunde schlägt... :reallysad:

Mach Dir bitte bitte keine Vorwürfe!!!!
Sie helfen jetzt nicht und in Zukunft nicht. Du kannst den Total-Freigang modifizieren und begrenzen, damit kommen Katzen ganz gut klar. Du kannst künftige Katzen mehr in der Whg halten. Oder ganz. Wenn Du Dich damit besser fühlst. Die Katzen packen das. Die sind flexibler, als wir denken.

Übrigens hab ich hier einen zehnjährigen, bislang reinen Whg-Kater, der die Freiheit hier entdeckt hat und leidenschaftlich liebt. Für ihn gilt wohl: Hoka-hey... und er hat Angst vor Autos!!!! Großes Plus!

Auf der anderen Seite, niemand würde seinen Hund immer komplett laufen lassen (selbst wenn er zu 90% abrufbar wäre...) und bei meinem Pferd überlege ich immer mal, ob ichs ihm gelegentlich gestatte, er ist jetzt 26, kennt sich in der Umgebung aus und schlimmstenfalls tät er halt heimlaufen zu seinen Freundinnen, ohne Straßen überqueren zu müssen.

Bei Katzen macht jeder Bohei von wg. sie MÜSSEN freilaufen dürfen, weil sonst was genau passiert??? ? Ich hab eine andere Tierschutz-beflissene Bekannte, die Katzen scheints hasst, weil sie gelegentlich Vögel töten.... :verstummt: Was nun? Katzen IMMER einsperren? Meine kriegen nichtmal die Vögel, die auf meiner Loggia gefüttert werden...

Ok, fühl Dich mal umärmelt. Und bitte bitte KEINE Vorwürfe machen!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ach Mensch das tut mir so leid :(.
Wir wohnen auch mitten in der Natur am Waldrand und hier ist wenig Verkehr.
Dennoch wurde mein Kater angefahren..
Ich war eigentlich immer Freigangbefürworter.
Ich sehe den Unterschied auch im Verhalten zu meinen Wohnungskatzen, die nicht raus sollen vorerst.
Meine Nerven sind bzgl Freigang wirklich dünner geworden und ich plädiere mittlerweile für gesicherten Freigang, sofern es möglich ist.
100%ige Sicherheit im Freigang wirst du nirgends haben.
Andererseits denke ich mir:
Ist es fair, einer Katze Wald, Wiesen, Mäuse, Klettern etc vorzuenthalten?
Katzen im Freigang können nun mal auch sehr alt werden, siehe mein Senior Blacky.
Bei meiner Katze, die leider durch die Kastration zu Tode kam :(, denke ich mir heute:
Sie hat nie die Natur kennen lernen dürfen und kam schon vorher zu Tode.
Seitdem sehe ich es alles etwas differenzierter und tue mich sehr schwer damit, einer Katze dies vorzuenthalten.
Deine Katze hatte zwar leider auch ein kurzes Leben, aber dafür ein sehr glückliches im Freigang.
Der Spruch mag sehr komisch für dich klingen, aber ich sehe das mittlerweile so.
Mache dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür.
Wenn es dir möglich ist, den Garten zu sichern, tue es.
 
Mein aufrichtiges Beileid.

Bezüglich Freigang: mein Kater Pepsi ist momentan draußen und ist mit Freigang 17 Jahre alt geworden. Nur mal als Gegenbeispiel zu den bösen Stimmen der Freigangsgegner.

Ich bin jeden Tag froh, wenn meine Katzis heil und gesund nachhause kommen. Sie brauchen auch nicht lange zuhause sein, nur einmal durchzählen und gucken ob sie fit sind.

Meine Nerven sind gut und ich hab ein gewisses "Gottvertrauen" aber leicht tue ich mich damit nicht.

ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber die Schwester wirst du leider nicht umgewöhnen können. Und ich würde auf jeden Fall ihr eine gleichaltrige Kumpeline zur Seite stellen.

Gerade im Winter sind sie doch mehr zuhause...und dann wäre das katzis arg alleine.
 
  • #10
Auch mir tut es sehr leid für dich.
Habe letztes Jahr unseren Katern durch ein Auto verloren... und ja, im Grunde mache ich mir auch immer noch Vorwürfe. Rational ist das nicht zu steuern. Für mich war klar: Das hälst du nicht nochmal aus - nicht mal mehr den Freigang.

Wir haben den Gartern gesichert und ehemalige Wohnungskatzen adoptiert. Die sind mit ihrem Revier überglücklich, fangen Mäuse, beobachten Vögel, chillen in der Sonne... ob aber jede Katze (bes. Kater) damit zufrieden wäre?

Und es ist ja auch nicht immer machbar... sehr schwierige Frage.
 
  • #11
Ja, Wohnungshaltung ginge wohl wirklich nicht. Wir werden sie jetzt eher früh morgens und spät abends rauslassen, wenn nicht mehr der Verkehr auf der Straße ist.
Den Garten einzuzäunen ist sehr schwierig, das Gelände ist halb offen und grenzt an das Grundstück von meinem Vater, der ebenfalls nur an einer Seite einen Zaun hat und auch nur, weil der von Anfang an da war. Nebenbei sehe ich hier immer eine Katze, die ich seit Jahren kenne.
Die Katzen von meiner Schwiegermama sind auch alt geworden als Freigänger wobei eine durch eine Erkrankung gestorben ist. Die andere ist ca. 12 Jahre alt und hatte nie einen Unfall. Sowas macht Hoffnung.
Danke für eure Anteilnahme, ihr habt mich einigermaßen beruhigt. Es tut mir Leid, was auch euch allen widerfahren ist. Wenigstens sind wir nicht alleine und es ist ein Thema bei dem viele Menschen mitreden können weil sie es selbst schon einmal durchlebt haben oder Angst davor haben es zu durchleben.
 
  • #12
Hi, es tut mir sehr leid wegen Suri.
Ich finde aber auch, dass Du Dir keine Vorwürfe machen musst. Ich persönlich bin der Meinung, dass Freigang für Katzen eine der Besten Sachen der Welt ist. Trotz aller Gefahren genießen die Katzen den Freigang unendlich.:) (Liebe Wohnungskatzenhalter, bitte fühlt Euch trotzdem nicht von mir auf den Schlips getreten)

Dieses Frühjahr haben wir Muggili mit 23 Jahren einschläfern lassen. Die Katze meiner Eltern Miezi wurde 16 Jahre alt. Und deren Kater Pard ist mittlerweile ähnlich alt. Alle drei sind/waren ihr Leben lang Freigänger.
 
  • #13
Hi, es tut mir sehr leid wegen Suri.
Ich finde aber auch, dass Du Dir keine Vorwürfe machen musst. Ich persönlich bin der Meinung, dass Freigang für Katzen eine der Besten Sachen der Welt ist. Trotz aller Gefahren genießen die Katzen den Freigang unendlich.:) (Liebe Wohnungskatzenhalter, bitte fühlt Euch trotzdem nicht von mir auf den Schlips getreten)

Da kann ich mich nur anschließen, das sehe ich genauso! Du wolltest nur das Beste für deine Katze.

Wir haben auch immer Freigänger, der Kater 16 Jahre lang und nie was passiert, unsere Katze mittlerweile 16,5 Jahre und nie was passiert.
Nun haben wir noch zwei Kitten, die später auch Freigang genießen dürfen.

Ich wäre ehrlich gesagt auch sehr traurig, wenn ich im Sommer den ganzen Tag im Garten bin, mitten in der freien Natur, und meine Katzis müssten derweil in der Bude hocken.:(

Natürlich ist es immer ein Risiko, aber gerade aus Liebe zu meinen Katzen, stelle ich meine eigenen Ängste ( und evtl. auch Trauer) in den Hintergrund.
 
  • #14
Es tut mir sehr leid.
Aber ich kenne auch viele sehr alte Freigänger - und Wohnungskatzen, die krank wurden und jung sterben mussten.

Wer hat das geschrieben? "Wem die Stunde schlägt...".

Meine Emmy ist in der Wohnung verunfallt und hatte einen komplizierten Pfotenbruch - wie das passiert ist wissen wir nicht. Wir haben sie abends verletzt gefunden.

Es gibt nirgends garantien. Ein gesicherter Garten ist ein super Kompromiss - aber halt nicht überall möglich. Emmy geht bei uns komplett in den Freigang, Lise ist blind und muss sowieso im Garten bleiben und Marie könnte in den Freigang - bleibt aber seit 3 Jahren bei Lise im Garten.

Das wichtigste ist aber: mach dir keine Vorwürfe. Man kann keine Katze immer und überall schützen. Du hast die viele Gedanken gemacht und es ist trotzdem passiert. Das ist sehr traurig, aber nicht deine Schuld!

Und diese Hardcore-Freigang-Verteufler find ich genauso schlimm wie die Hardcore-Freigang-Befürworter.

Ich bin mir sicher, es gibt ganz viele resignierte Wohnungskatzen, weil sich eben nicht - wie hier im Forum die Idealvorstellung - nach der Arbeit und in der Freizeit viel mit der Katze beschäftigt wird und sie geistig und körperlich gefordert werden.
Genauso gibts Katzen im Freigang, wo ich niemals eine Katze rauslassen würde.

Alles hat zwei Seiten.
 
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  • #15
Auch von mir mein tiefes Mitgefühl .
Wir leben auf dem Land und unsere Katzen haben von jeher Freigang.
Die bisher älteste Katze wurde 20 Jahre alt.
Hier gibt es wenig Verkehr und doch ist klar, es kann immer etwas passieren.
Auch mir, wenn ich das Haus verlasse oder gar im Haus.
Für Nichts gibt es eine Garantie.
Aber das Leben lebenswert machen, das können wir. Für uns und unsere Tiere.
Täglich erlebe ich, wie unsere Katzen ihr Leben geniessen. Mäuse fangen, wild spielen, Freunde finden da draussen, jeder Tag bringt Abenteuer.
Von mancher Katze mussten wir Abschied nehmen, weil sie krank wurden oder das Alter sagte, nun ist es gut.
Bis dahin können wir immer sagen, sie durften alles geniessen, was möglich war.

Vor Kurzem habe ich ein für mich krasses Beispiel der Besitzerangst gesehen:
In einem Garten mit Blick auf freies Feld steht ein etwas grösserer "Zwinger".
Darin ein Kratzbaum und irgenwelches Spielzeug. Darin darf sich ab und zu ein
wunderschöner Main Coon Kater aufhalten, damit er "frische Luft" bekommt.
Traurig sieht er zu, wie andere Katzen sich auf den Feldern frei bewegen können.

Grundsätzlich können unsere Tiere nicht entscheiden, wie wir sie halten, sie müssen es nehmen, wie wir es entscheiden.
Wir aber sind verantwortlich, ihnen ein bestmögliches Leben zu ermöglichen, ihrer Art entsprechend. Auch wenn das ein Risiko beinhaltet, wie bei jedem Leben.
Ich wünsche Dir Kraft, Deine Trauigkeit zu überwinden und Mut für die Zukunft.

Grüsse
Tadi
 
  • #16
Ich kenne beides, Freigänger und Wohnungskatzen. Und ich finde beides absolut vertretbare Haltungen. Bei vielen ist m.e. eher das Problem, dass sie es nicht kennen und deshalb Bedenken haben. Ich kannte früher auch nur Freigängerkatzen und hatte zunächst (!) sehr viele Fragen bezüglich Wohnungshaltung und ob dies nun artgerecht ist oder nicht.
Wenn es die Wohnlage zulässt, dann ist Freigang das beste, was man Katzen bieten kann. Ein Restrisiko gibt es natürlich immer.
Ich halte aber genau so wenig Wohnungskatzen für unglücklich, wenn man sich ausreichend mit ihnen beschäftigt. Würde man tatsächlich nur Freigänger halten "dürfen", so wären leider sehr, sehr viel mehr Katzen im Tierheim oä. und hätten niemals die Chance auf ein eigenes Zuhause.
Jedes Tier ist letztlich anders, man sollte eben immer nur schauen, dass das Tier in die Verhältnisse passt, in denen man lebt.

Früher hatten wir unbegrenzten Freigang bei unseren Tieren, dann schaffte ich mir reine Wohnungskatzen an, ob ich jemals wieder "emotional bereit" wäre, ungesicherten Freigang zu gewähren, das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wahrscheinlich wäre für mich persönlich der gesicherte Freigang der beste Kompromiss. Dann würde ich mir aber auch dafür wiederum Tiere holen, die keinen großartigen Freiheitsdrang haben und den gesicherten Garten eher als eine Art "netten Zusatz" sehen. So ist es z.B. bei meinen aktuellen Katzen. Der eine ist so scheu, der will nichtmal auf den Balkon. Das Katzenmädchen geht gerne auf den Balkon, auch alleine, fordert das aber überhaupt nicht ein (wenn Tür zu, dann ist die Tür zu). Der Kater geht wenig alleine raus, sondern immer dann gerne, wenn der Mensch mit rausgeht. So unterschiedlich sind Tiere.

Vorwürfe musst du dir keine machen.
 
  • #17
Mein tiefes Mitgefühl zu eurem Verlust.

Meine Jungs sind Wohnungskatzen, weil die Gegend aus meiner Sicht nicht Freigängertauglich ist. Aber auch hier gibt es Freigänger.

Gefahren gibt es im Freigang und in der Wohnung, letztlich kann niemand von uns alles verhindern.

Ich habe in allen Räumen gesicherte Fenster und einen vernetzten Balkon. Die Balkontür ist entweder offen oder zu. Einmal, ich hatte die Katzen reingeholt und durchgezählt und war gerade am Gehen, sagte noch Tschüß und sah im Augenwinkel einen meiner Jungs "komisch" auf dem Korbsessel zum Balkon stehen. Zum Glück habe ich noch mal nachgeguckt, denn ich hatte, ich weiß bis heute nicht warum, die Balkontür gekippt. Natürlich nicht gesichert, weil ich die wirklich NIE kippe.

Ich weiß bis heute nicht, was mich da abgelenkt hat, wo ich mit meinen Gedanken war, aber es hätte mit 100%iger Sicherheit eine Katastrophe werden können, denn der Kratzbaum steht da direkt nebendran. Seitdem gucke ich gefühlt 5x nach, bevor ich die Wohnung verlasse, obwohl es nie wieder passiert ist.

Mach dir keine Vorwürfe.
 
  • #18
Vor Kurzem habe ich ein für mich krasses Beispiel der Besitzerangst gesehen:
In einem Garten mit Blick auf freies Feld steht ein etwas grösserer "Zwinger".
Darin ein Kratzbaum und irgenwelches Spielzeug. Darin darf sich ab und zu ein
wunderschöner Main Coon Kater aufhalten, damit er "frische Luft" bekommt.
Traurig sieht er zu, wie andere Katzen sich auf den Feldern frei bewegen können.

Das war bestimmt ein Kater von einem Züchter. Gerade die Züchter verteufeln den Freigang als Todesurteil. Ich kenn auch jemanden, die wunderschön ländlich lebt mit Felder nach dem Garten und die Katzen vom Züchter in einem kleinen Gehege sitzen und gerade mal ein wenig Rasen unter die Pfoten bekommen.

Wenn dann gesicherter Garten, so dass die Katzen auch eine richtige Freifläche haben und kein kleines Gehege. Aber das ist nicht überall machbar und kostet ordentlich Geld.
 
  • #19
@ abraka, nein der Kater stammt aus dem TS, in dem die Dame tätig ist.
Die "normalen" Katzen werden dort nur in Freigang vermittelt.
Sie hat Angst, er würde geklaut. Pech für ihn.

Ein gutes Beispiel möchte ich auch noch anfügen. Ein anderes Grundstück
ist komplett eingenetzt, wirklich komplett ! Ein grosses Grundstück, in dem viel
Abenteuerplätze geschaffen wurden, ein toller Phantasiegarten. Dort leben Katzen, die aus verschiedenen Gründen keinen unbeschränkten Freigang haben können.
Ich selbst habe Freunde mit einem ähnlichen Grundstück, nicht ganz so gross und dorthin habe ich selbst schon Katzen vermittelt, die ebenfalls nicht ganz frei laufen können. Ein blinder Kater, einer mit Kugeln im Kopf etc.

Klar ist das alles nicht billig, wenn man aber bedenkt, dass so ein Katzenleben
sehr lange dauern kann, lohnt es bestimmt.

Klar auch, dass es Katzen gibt, die keinen oder wenig Drang nach draussen haben. Wenn das bei Anschaffung berücksichtigt werden kann, um so besser.


Grüsse
Tadi
 
  • #20
Hallo Leatrice, es tut mir seh leid um deine Katze. Bitte suche nicht die Schuld bei dir, sowas kann immer passieren.

Ich selber habe immer freigänger Katzen und mir sind auch schon einige Verunfallt. Es ist weit bis zur nächsten großen Straße, aber sie können den Mäusen auf der anderen Seite nicht immer wiederstehen. Genauso sind aber auch einige Katzen jung an anderen Ursachen gestorben, die nichts mit ihrem Freigang zu tun hatten (Herzschwäche, FIP, ....).

Wenn du mit der Entscheidung haderst, ob du dir wieder eine Katze dazu holst und dann entscheiden musst ob du sie rausläßt: Ich nehme nur Katzen auf, die Freigang kennen und brauchen. Diese Katzen brauchen oft dringender ein gutes Zuhause und die Entscheidung ob sie Freigang brauchen ist bereits gefallen. So tue ich den Katzen etwas gutes und bin im Zweifel nicht für die Entscheidung zuständig, ob sie nun drinnen bleiben müssen und vielleicht älter werden, oder eben draußen rumsteifen dürfen mit allen damit verbunden Risiken. Vielleicht ist das auch für dich ein guter Weg.
 

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